Bevor die Hibernierin sich zum cubiculum des Flaviers begeben hatte, hatte sie sich noch frisch gemacht, ihre Haare neu gesteckt und ihren Jungen noch zu Bett gebracht. Wohin sie so spät am Abend noch wollte, darüber hatte sie Stillschweigen bewahrt. Der Junge war rasch eingeschlafen. Darauf hatte sie noch gewartet, dann ging sie.
Auch wenn sie nun sehr ansprechend aussah und eine ihrer besten Tuniken trug, rechnete sie mit dem Schlimmsten. Sie war nicht so naiv, um nicht zu wissen, was der Flavier von ihr wollte. Um ihren Sohn zu schützen, hatte sie ihm ihren Körper angeboten. Sollte er sie benutzen, wie einen Gegenstand, wenn er im Gegenzug ihren Sohn nichts antat und von ihr nicht verlangte, ihr Kind zu verlassen.
Auf dem Weg zu Furianus versuchte sie alle Bedenken auszublenden. Sie wollte es durchstehen, auch dann, wenn es schmerzhaft werden sollte.
Die Sonne war untergegangen, es dunkelte bereits. Wie Furianus es befohlen hatte, war sie nun hier. Dezent klopfte sie an seiner Tür und wartete, bis man sie einließ oder er sie hinein bat.