[Triclinum] Das Speisezimmer

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    Phocylides


    „Ja da hast du Recht ich war nie frei und kenn es nicht.” Sagte er dann zu der sehr klug gesprochenen Rede von Cara. „Vielleicht werden wir es beide noch erleben. Wer kann schon sagen was die Götter für uns bereit halte.” Huch!! 8o! War das eine Anspielung darauf das er etwas über ihr Schicksal wusste das sich nicht wusste? „In Memphis. Oh da ist es auf jeden Fall wärmer als hier.” Er machte eine fröstelnde Geste, grinste aber da bei. „Es ist ein sehr alte Stadt musst du wissen aber es ist sehr schön dort. Die Tempel die Prachtstraßen. Viel Pharonen habe dort ihre Spuren hinterlassen, lange bevor die Achadia die Macht übernommen haben.” Natürlich war er als Ägypter kein Freund davon das sein Land jetzt von den Achadiern regiert wurde. Ob wohl es doch egal sein musste da es so oder so römische Provinz war.




    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO


    by:// LIC

  • Das Stichwort riss Cara in ihre Gedankenwelt zurück. Schicksal. Ihr behagte dieses Wort nicht sonderlich. Es verhieß Sicherheit, den Glauben daran, dass man geführt wurde, einen Zweck erfüllte. Gleichzeitig aber auch bedeutete es Hilflosigkeit und ein Ausgeliefertsein, Grenzen. Sie war ein Kind der Freiheit. Freiheitskinder mochten keine Grenzen.
    „Es heißt, die Wege der Götter seien unergründlich. Wer weiß schon was die Parzen planen“, Das Bewusstsein kehrte in ihre Augen zurück und ihre Mundwinkel kräuselten sich zu einem Lächeln. „Aber ich glaube nicht, dass mir ihr Plan durch dritte offenbart wird. Ich muss meinen Weg schon selbst finden.“ Sie sah nicht den Zusammenhang, den er sah. „ Und du wirst das auch tun…“, Unvermittelt fasste sie ihn bei der Hand und drückte sie kurz. Die Iulia hatte ja keine Ahnung, dass der Mann Mittler der Pläne ihres Verwandten war.


    Sie fiel in Phocylides Grinsen ein. Fast überall war es wärmer als hier, sah man einmal von den britischen Inseln ab. Aber für den Ägypter musste es besonders kalt sein. „Ach, ich würde auch einmal gern dorthin reisen, um es mit eigenen Augen zu sehen“, erwiderte sie fast wehmütig. „Warst du auch schon in anderen Provinzen?“

  • Zitat

    Original von Iulia Cara
    ............„Tatsächlich?“, Natürlich war sie bestens informiert. Viel besser als es wohl Cara selbst war. „Das ist ja großartig! Richte ihnen meine Glückwünsche aus, wenn du ihnen das nächste Mal schreibst, Kind!“ Cara nickte knapp. Dass ihre Mutter sie als „Kind“ bezeichnete missfiel ihr. Vor allem in der Gegenwart des Legaten.
    „Ich soll auch dir Grüße ausrichten...“, sagte sie an den Decimer gewandt


    "Ich danke dir. Richte Centho auch meine Grüße aus, wenn du antwortest. Und selbstverständlich auch meine Glückwünsche zu dieser erfreulichen Nachricht. Mögen die Götter ihm einen gesunden Sohn schenken."


    Livianus lächelte erfreut, auch wenn er gleichzeitig feststellte, dass ihn Centhos Maiordomus anscheinend nur über Geschäftliches informierte und nicht über private Neuigkeiten seines Herren. Doch zumindest auf Cara war in dieser Hinsicht verlass, wie er gerade feststellen konnte. Soweit er wusste, war es Centhos erstes Kind, welches seine Frau nun erwarete, daher sollte es die beiden Frauen auch nicht wundern, dass der Senator dem Mann einen gesunden und starken Sohn wünschte, der einmal sein Erbe antreten und den Familiennamen weiterführen konnte. Sicherheitshalber fragte er jedoch noch einmal nach.


    Es ist doch Centhos erstes Kind, oder?"

  • „Das wird es sein…“, bestätigte Cara und nahm sich vor bei nächster Gelegenheit gleich einmal für Calliphanas Wohlergehen zu opfern. Bei all der Freude, der ein solches Ereignis Raum bot, war es nicht nur ein lebensschenkender, sondern auch ein lebensbedrohlicher Zustand. Nicht wenige Frauen und Un- und Neugeborene starben. Vor diesem Hintergrund erschien es ihr fürs erste eher unwichtig, ob nun Sohn oder Tochter. Aber sie war ja auch kein Mann, für den ein Erbe freilich sehr wichtig war. „Und mögen die Götter Mutter und Kind sicher ins Leben geleiten“, fügte sie lächelnd hinzu und hob ihren Becher.


    „Auf den nächsten erfolgreichen Iulier…“, stimmte die alte Aquilia ein, prostete ihren beiden Tischgefährten zu und nippte an ihrem verdünnten Wein. „Wo wir schon von Söhnen sprechen, wie ergeht es den deinigen, Decimus?“, Sie war eindeutig besser informiert.

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    Phocylides


    Phocylides nickte ruhig bei den Worten von Cara, die von den Wegen der Götter sprach. Er selbst wusste nicht zu welche er beten sollte. Denn Ägyptischen? Den römischen? Diese schienen ihm weite aus Mächtiger zu sein. Aber wer konnte schon sagen ob die Ägyptischen Götter nicht wieder an Macht gewinnen würden. Aber darum ging es hier ja auch nicht. Er war zunächst überrascht das Cara seine Hand griff wehrte sich aber auch nicht dagegen. „Nur die Götter allein bestimmen wem was durch wenn offenbart wird.”


    „Ich bin mir sicher das Du es eines Tages einmal sehen wirst. Wenn Du das willst. Du wirst von den Bauten beeindruckt sein. Es gibt Straßen in Städten die sind 2 pertica bereit und links und rechts stehen Stände und Geschäfte und alles ist tausendmal Bunter als hier.” nun war er schon so langen nicht mehr in Ägypten gewesen aber schwärmte immer noch.




    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO


    by:// LIC

  • Zitat

    Original von Iulia Cara
    „Das wird es sein…“, bestätigte Cara und nahm sich vor bei nächster Gelegenheit gleich einmal für Calliphanas Wohlergehen zu opfern. Bei all der Freude, der ein solches Ereignis Raum bot, war es nicht nur ein lebensschenkender, sondern auch ein lebensbedrohlicher Zustand. Nicht wenige Frauen und Un- und Neugeborene starben. Vor diesem Hintergrund erschien es ihr fürs erste eher unwichtig, ob nun Sohn oder Tochter. Aber sie war ja auch kein Mann, für den ein Erbe freilich sehr wichtig war. „Und mögen die Götter Mutter und Kind sicher ins Leben geleiten“, fügte sie lächelnd hinzu und hob ihren Becher.


    „Auf den nächsten erfolgreichen Iulier…“, stimmte die alte Aquilia ein, prostete ihren beiden Tischgefährten zu und nippte an ihrem verdünnten Wein. „Wo wir schon von Söhnen sprechen, wie ergeht es den deinigen, Decimus?“, Sie war eindeutig besser informiert.


    Der Senator hob ebenfalls seinen Becher und stimmte amüsiert den guten Wünschen für die Nachkommen der Iulier zu. "Auf die Iulier." Amüsiert deswegen, weil es mehr als unüblich für einen Gast war, auf seine eigene Familie anzustoßen, als auf die Familie des Gastgebers. Doch da es sich um Cara handelte, drückte Livianus ein Auge zu und lächelte nur.


    Als sie jedoch seine Söhne ansprach, verschwand das breite Lächeln wieder aus seinem Gesicht. Cara schien zwar über seine Familiensituation gut informiert zu sein, jedoch nichts von den familieninternen Problemen zu wissen, die sie mit dieser Frage auch aufwarf. Woher sollte sie auch. Livianus versuchte seine Antwort daher gefasst und sehr diplomatisch zu halten, ohne näher ins Detail zu gehen, auch wenn man deutlich heraushören konnte, wie der Senator zu seinen Söhnen stand und vor allem welchen er bevorzugte.


    "Mein Adoptivsohn Serapio dient derzeit als Tribun in Aegyptus. Hin und wieder schreiben wir uns. Ich bin sehr stolz auf ihn." Dann stockte er kurz, ehe er weitersprach. "Von meinem Sohn Flavus habe ich seit längerem nichts mehr gehört. Ich denke er ist nach Britannien zurück gegangen, wo auch seien Großeltern mütterlicherseits leben."

  • „Du klingst beinahe wie ein Augur…“, Cara schmunzelte, indem sie Phocylides die Hand zurückgab. „Weißt du etwas, das ich nicht weiß?“, meinte sie spielerisch, scherzhaft, warf dem Sklaven aber einen durchaus abschätzenden Blick hinter den langen hellen Wimpern zu und widmete sich augenscheinlich wieder ihrem Abendessen.


    Verglichen mit Germania war wohl alles bunter, aber die junge Iulia war nicht auf Spitzfindigkeiten aus, sondern ließ sich von der Beschreibung Phocylides durchaus mitziehen. „Was? So breit?!“, Sie konnte das Marktgewimmel regelrecht vor ihrem inneren Auge sehen. „Weißt du was, Phocylides…sollte ich einmal dorthin reise, dann nehme ich dich mit! Immerhin brauche ich ja auch einen Führer!“

  • Vielmehr war es nicht Cara selbst, die mit ihrem frommen Wunsch nach einem möglichst unkomplizierten Ablauf Calliphanas Schwangerschaft und der Geburt einen Fauxpas generierte, sondern die alte Aquilia selbst. Und sie schien es ganz, anders als ihre Tochter nicht einmal selbst zu bemerken. Wo sie auch immer mit ihren Gedanken hing. Cara hingegen nahm das feine Lächeln auf den Lippen des Senators wahr, als sie die Becher hoben, um den Spruch zu besiegeln und erwiderte es mit einem leisen Lachen in den Augen, während sie an ihrem verdünnten Wein nippte und unverhohlen seinem Blick begegnete.
    Er schien es mit der ihm eigenen Gelassenheit zu nehmen, die ihn ihr so sympathisch machte. Seine Sicht war nicht eingeengt zwischen eisernen Horizonten und er nicht geleitet von übermaßendem Stolz.
    Es gab aber wohl Dinge, die ihn in seiner Gelassenheit erschütterten. Und eines hatte sie soeben angesprochen. Seine Fassade fiel mit seinem Lächeln und Cara bereute es unmittelbar, dass sie dieses Thema angeschnitten hatte.
    „Von deinem Adoptivsohn hört man einiges...“, schaltete sich Cretica wieder ein, „Natürlich nur Gutes! Du kannst wahrlich stolz auf ihn sein...“, Zum Glück nahm sie keinerlei Bezug auf jenen Flavus, sondern lenkte das Gespräch in ganz andere Gefilde: „Warst du selbst schon einmal in Ägypten? Es muss eine wahnsinnig lange, raue Reise sein...“

  • Livianus überlegte einen kurzen Moment, wie auf die eben gestellte Frage antworten sollte. Auch wenn Caras Mutter es bestimmt nicht vorhatte, brachte sie ihm damit in eine etwas prekäre Lage. Zum einen, weil er sich als Senator in Aegyptus aufgehalten hatte und zum anderen, weil sie damit auch unbewusst das Gesprächsthema auf seine Gefangenschaft und anschließende Flucht aus Parthien lenkte. Natürlich hatte der Kaiser Livianus kurzen Abstecher nach Alexandria nachträglich genehmigt und Verständnis für die damalige Lage gezeigt, dennoch wollte der Decimer diese Details nicht groß herumerzählt wissen. Doch schließlich entschloss sich Livianus, dass es besser war, bei der Wahrheit zu bleiben. Sowohl Cara, als auch ihre geschätzte Mutter waren mehr als Vertrauenswürdig und schließlich sah er in ihr ja bereits seine zukünftige Frau. Er beschloss jedoch vorerst eine neutrale Antwort zu geben und die beiden Damen nicht gleich mit seiner Geschichte zu überfallen. Vielleicht fragten sie ja nicht nach. "Ja, ich war bereits in Aegyptus und ich kann deine Vermutung nur bestätigen. Die Reise über das Meer ist tatsächlich eine längere Angelegenheit und nicht immer Angenehm für die Reisenden."

  • Das Gespräch behagte Decimus offenbar nicht. Cara wusste nicht genau, woran sie es genau festmachte. Vielleicht an der Art, wie er seine Worte sorgfältig abwog und einen vorsichtigen Mittelweg wählte, um ja nicht zu genau zu antworten. Der Iulia fehlte es nicht an Takt, aber von Natur aus mit einer überschäumenden Neugierde ausgestattet, die er wohl schon an ihr entdeckt hatte, fühlte sie sich von den Leerstellen in seiner Antwort wie magisch angezogen. Mit Phocylides hatte sie ja bereits schon über das ferne Land gesprochen und der Mann hatte ihr farbenprächtig eine andere Welt aufgemalt.
    „Was hat dich dorthin geführt?“, erkundigte sie sich und gab sich Mühe ihren Wissensdurst so gut wie möglich zu kaschieren. Sie wollte ihn ja nicht gleich überrumpeln.


    Aquilia Cretica verspürte leisen Unmut. Unmut darüber, dass sie sich einen gesellschaftlichen Fehltritt geleistet hatte. Wie um alles in der Welt war sie nur dazu gekommen, im Hause des Legaten einen Trinkspruch zu erheben. Zweifelsohne musste das an der Mischung des Weines liegen. Es hieß ja, dass die Barbaren Wein pur tranken. Das war er zwar nicht, aber sie witterte eine höchst konzentrierte Menge, die ihr schwer durch die Glieder flutete. Wie kam der Legat nur dazu? Wollte er sie etwa betrunken machen? Sie musterte ihre Tochter nach einem Anzeichen der Betrunkenheit suchend. Die Wangen der Iulia waren leicht gerötet, ihre Augen leuchteten. Wohl doch hoffentlich nicht vom Wein? Oder war es doch Zuneigung? Immerhin hing sie jetzt an den Lippen des Legaten, dessen Antwort reichlich detailarm ausgefallen war. Caras Neugierde war gefährlich, machte sie unvorsichtig und unvernünftig. Eigentlich war es nicht in Creticas Sinn gewesen, das Gespräch allzu tiefgründig werden zu lassen. Wenn die beiden verheiratet wären, war immer noch genug Zeit dafür. Fürs erste sollte Cara ihn nur nicht verschrecken. Wichtige Männer waren ja nun mal sehr schreckhafte Wesen.
    „Cara, Liebes...sein Dienst natürlich“, antwortete sie tadelnd, noch ehe Decimus das Wort ergreifen konnte. „Möchtest du nicht einmal dein kleines Hündchen versorgen und in dein cubiculum bringen?“


    Sim-Off:

    Achtung! Teal ist Cara, Darkblue ihre Mum!

  • Zum ersten Mal wurde Livianus in diesem Moment ein wenig klarer, worauf er sich da eingelassen hatte. Bereits jetzt wurde deutlich, dass er diesem Rotschopf keine Bitte und auch keine ehrliche Antwort abschlagen konnte, wenn sie ihn mit ihren tiefgründigen großen blauen Augen ansah. Ein wenig von sich selbst überrascht, trat daher ein kleines Schmunzeln in das Gesicht des Legaten, der bisher nicht gedacht hatte, eine solche Seite noch einmal in sich zu entdecken. Doch anscheinend lockte Caras jugendliche und unbeschwerte Art auch lang verloren geglaubte Eigenschaften des Decimers wieder hervor und Livianus sah das keinesfalls negativ.


    Ob die Tadelung der alten Cretica nun an der Tatsache lag, dass sie ihm Gegensatz zu ihrer Tochter sehr wohl über die Umstände von Livianus Aegyptusaufenthalt wusste und das Gespräch daher unterbrechen wollte, oder ob sie sich tatsächlich Sorgen um das Hündchen machte, konnte der Decimer nicht abschätzen, doch er entschied, Cara eine ehrliche, wenn auch kurze Antwort auf ihre Frage zu geben. Ehe sie ihrer Mutter antworten oder der Anweisung gar folgen konnte, wandte er sich daher an Cara.


    "Nun. Ich nehme an du bist noch ein wenig zu jung um es mitverfolgt zu haben, aber du hast bestimmt vom Parthienfeldzug unseres verstorbenen Kaisers Iulianus gehört" begann er und setzte gleich fort, ohne auf eine Bestätigung zu warten. "Ich war einer seiner Feldherren und habe damals die Legio I befehligt. Leider meinten es die Götter zu dieser Zeit nicht sonderlich gut mit mir und so geriet ich in Feindeshand. Es folgte eine monatelange Gefangenschaft, aus der mich schließlich ein paar tapfere Römer, angeführt von meinem Bruder Magnus und seinem treuen Freund Hadrianus Subdolus befreiten. Die Flucht führte uns schließlich über Aegyptus nach Rom." Es folgte eine kurze Gedankenpause. "Doch das ist bestimmt eine abendfüllende Geschichte, die ich dir bei einer anderen Gelegenheit erzählen werde, wenn du das möchtest Cara." So schloss Livianus seine äußerst kurze Erzählung, die vielleicht auch zugleich Cara eine Erklärung bot, warum Livianus anders als die meisten Römer seine Gottesfurcht verloren hatte. Zu viel hatte er erlebt und zu viel gesehen im Laufe seines langen Soldatenlebens.


    Sim-Off:

    geändert - danke ;)

  • Natürlich hatte Cretica bereits im Vorfeld eingehende Informationen über Leben und Reputation des Legaten eingezogen, war ihm gedanklich weit gefolgt. Es galt die Familie zu positionieren und zwar im bestmöglichen Lichte. Logisch, dass sie da ihre Tochter an keinen unwichtigen, unehrenhaften Mann, in keine x-beliebige Familie verheiraten würde (Von Livianus´ Verurteilung im fernen Rom wusste sie noch nichts). Sie hielt es für reichlich ungeschickt, dass der Decimer so ins Detail ging. Er ermunterte Cara gerade dazu ungehörige Fragen zu stellen. Ihre Tochter hatten die Tiefen noch nichts anzugehen. Dafür war später noch Zeit, wenn es schwierig wäre, die Bande zwischen ihnen zu lösen. Das Thema war einfach zu heikel.
    Andererseits, so versuchte sie sich zu beruhigen, war es ein gutes Zeichen, dass er so vertraut mit der jungen Iulia umging.


    Mit jedem Wort, das der Aquilia über die Lippen sprang, wuchs die Empörung im Herzen der Iulia, bis sie Ausbruchsniveau erreicht hatte. Es war eine Sache, wenn sie sich selbst vor anderen lächerlich machte – aber von der eigenen Mutter so bevormundet zu werden, das kratzte schwer an ihrer Würde. Mittlerweile war sie alt genug! Es war Decimus, der sie alle drei vor einer unhübschen Situation rettete, nämlich indem er zu einer Antwort überging und Cara die Luft abschnitt, die ihre Lippen bereits zu einer trotzigen Erwiderung geteilt hatte. Zum Glück Aquilias zwang Decimus Cara mit seiner Antwort ihre Empörung fürs erste herunterzuschlucken und ihm zuzuhören.
    Sie war sich unschlüssig darüber, was er tatsächlich dachte, als er ihr einen kurzen Überblick aus seinen Abenteuern gab. Für Cara waren es „Abenteuer“, für ihn wohl eher nicht. Für sie würden es Abenteuer bleiben und er war froh darüber, dass es vorbei war. Selbstredend, dass er das nicht zugeben würde. Welcher Mann tat das schon?! Vermutlich hätte das auch ein wenig an dem heroischen Bild gekratzt, das sie sich im Moment von ihm machte. Kriegshelden waren ja durchaus anziehend für eine junge naive Frau, die sich kaum etwas aus nähen und weben machte und schon als Kind den „aufregenderen“ Dingen nachhing, wie reiten oder durch die Wälder stromern – oder mit Holzschwertern rumfuchteln. „Ich würde wirklich sehr gern mehr hören!“, Umsichtig nahm sie sich zurück, formulierte nicht allzu aufdringlich. Ihre Augen machten keinen Hehl daraus, dass sie am liebsten alles sofort erfahren hätte. Aber sie hatte keine Lust, ihre Mutter dabei zu haben, da jedes ihrer Worte mit Argusaugen überwachte. „Vielleicht bei der nächsten cena. Oder morgen beim Ausreiten...“, erinnerte sie ihn auch gleich noch verschmitzt an sein Versprechen, erhob sich dann, indem sie den Hund in sein Körbchen legte, jenen vom Boden aufnahm und sich mit einem „Dann werde ich mich einmal zurückziehen...Mutter...“ Die Aquilia hielt ihr auffordernd die Wange hin. Widerstrebend beugte sich die junge Iulia vor und küsste sie, ehe sie sich mit einem letzten Lächeln an den Decimer gewandt, der Tür zu bewegte. „Eine gute Nacht!“
    Schließlich blieben die Aquilia und Decimus allein im Speiseraum zurück. Einen Moment lang herrschte Stille gerade so lange, bis Cretica sicher war, dass ihre Tochter auch tatsächlich außer Hörweite war. Sie räusperte sich und suchte ihre Gedanken zusammen. Es war ihr eigener Fehlglauben, wenn sie annahm, Cara hätte rein gar nichts von ihr. Zumindest die Neugierde teilten die beiden Frauen. „Nun....“, begann sie. „Ich weiß Decimus, dass es mir nicht unbedingt zu steht, zu fragen. Aber du wirst die Fürsorge und Neugierde einer Mutter bestimmt verstehen....“ Sie pausierte kurz. „Wie macht sie sich in deiner Obhut?“ Absichtlich fragte sie ihn nicht direkt danach, was er von Cara hielt. Das wäre dann doch zu unhöflich gewesen....

  • "Gute Nacht Cara." Den Decimer hätte es keinesfalls gestört, hätte Cara ihnen noch ein wenig Gesellschaft geleistet. So blieb ihm letztlich nur noch sich zu erheben und ihr beim Verlassen des Tricliniums ein wenig wehmütig hinterherzusehen. Das eigentliche Problem war nun, dass er mit Caras Mutter zurück geblieben war und nicht wirklich wusste, was er nun mit der Aquilia anfangen sollte. Sie war schließlich wegen Cara gekommen, dachte zumindest er. Schlimmstenfalls würde er sie nach draußen komplimentieren. Als Senator und Legat einer Legion hatte man schließlich genügend Ausreden für derartige Fälle parat. Doch kaum hatte er sich wieder gesetzt, nahm die Frau das Gespräch wieder auf. Gleich nach den ersten Worten breitete sich ein Unwohles Gefühl in seiner Magengegend aus, sprach Cretica, zwar nicht direkt aber doch, die Mögliche Verbindung mit den Iuliern an. Ihm wäre selbstverständlich lieber gewesen, er hätte diese Angelegenheit einzig und allein mit Centho oder seinem Skalven besprechen können und nicht mit einer Frau, die annähernd im gleichen Alter war wie er selbst und deren Tochter er eventuell vorhatte zu ehelichen. Doch da kam er nun nicht mehr heraus und so versuchte er seine Antwort ebenso kryptisch zu halten, wie die gestellte Frage. "Nun ja… Cara hat ein sehr freundliches, wenn auch etwas aufgewecktes, aber auch liebenswertes Wesen. Bisher kann ich mich eigentlich nur positiv über sie äußern. Wobei sie sich bisher auch nur von ihrer besten Seite gezeigt hat." Wollte die Mutter deutlichere Antworten, in etwa ob der Decimer nun tatsächlich vorhatte Cara zu heiraten, müsste sie ebenso deutlich nachfragen.

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    Phocylides


    Phocylides grinst ein bisschen. Wie ein Augur! Nein dafür kannte er die römischen Götter zu wenig. Er opferte nur wie alle anderen an den Feiertagen wo es allen zu oder geboten war ob man Römer war oder nicht. Ansonsten verehrte er die ägyptischen Götter wie seine Vorfahren. „Ein Augur? Gewiss nicht. Das überlasse ich den Römern wie meinem Herren.”


    Als Cara ungläubig nachfragte nickte er mit Stolz auf das was sein Volk erreicht hatte in ihre Richtung. „Ja So breit.” Sagte er zufrieden. „Wenn du mal eine Reise dahin machst und du meinen Herren davon überzeugen kannst das ich dich begleiten darf. Dann werde ich dich gern führen.” Das stand natürlich in den Sternen aber wenn Cara seinen Herren davon überzeugen konnte warum nicht.




    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO


    by:// LIC

  • Aquilia Cretica war bewusst, dass es sich um ein heikles Thema handelte, dass sie da anschnitt. Ebenso, dass sich der Legat wohl lieber einen anderen Gesprächspartner dafür wünschte, als eine Mutter. Eine Frau. Aber sie wollte ja auch gar nicht mit ihm verhandeln - Das war Sache und Aufgabe der Männer – sondern nur erfahren, ob es nötig war, ein ernstes Wort mit ihrer Tochter zu sprechen. Diese Verbindung musste einfach zustande kommen. Seitdem sich die Möglichkeit aufgetan und sie Informationen eingezogen hatte, hatte sie sich auf diesen Mann als zukünftigen Schwiegersohn versteift (ihm gegenüber würde sie sich hüten, das Wort in den Mund zu nehmen; nicht dass er noch verschreckt war). Sie analysierte seine Worte genau. „sehr freundlich“...“wenn auch aufgeweckt“....“liebenswertes Wesen“...“positiv“ und „beste Seite“. Aquilia atmete innerlich auf. Immerhin hatte sich Cara benommen. Insgesamt schien sein Eindruck positiv zu sein, nur ließ sie das „wenn auch etwas aufgeweckt“ stutzen. Cara war ein kleiner Wirbelwind, eine junge Frau, die durchaus noch Führung bedurfte. War er eher auf eine ruhige Ehefrau aus? Eigentlich war das ihr Erziehungsziel gewesen: eine zukünftige Ehefrau aus Cara machen, die zurückhaltend war, umsorgend, leise und sich auf das konzentrierte, was für eine römische Frau tugendsam und angebracht war. Leider hatte ihre Tochter zu viel von ihrem Vater geerbt –
    Sie wollte dennoch lieber genauer nachhaken. „Etwas aufgeweckt? Hat sie denn irgendetwas angestellt? Stört sie dich in irgendeiner Weise?“ Sie wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Zwar wollte sie Antworten haben, war neugierig, aber sie musste sich noch etwas Mut zusammen sammeln, war sie sich doch klar, dass das kein typisches Gespräch war.

  • Der Decimer schüttelte vehement mit dem Kopf. Caras Mutter hatte ihm wohl falsch verstanden. "Nein, nein! Keineswegs! Sie ist einfach……. anders als zum Beispiel du. Was aber keinesfalls heißen soll, dass ich diese Eigenschaft missbillige oder es ein Problem darstellt. Es ist gut so wie Cara sich in vielen Dingen verhält und ich kann dir nur zu deiner Tochter gratulieren. Du scheinst in ihrer Erziehung eine gute Hand bewiesen zu haben." Es war für die Frau bestimmt nicht einfach, sie alleine groß zu ziehen, vor allem als Cara ihren Kinderschuhen langsam entwachsen war. Doch hatte sich die junge Iulia aus der Sicht des Decimers zu einer stolzen und intelligenten jungen Frau entwickelt. Man konnte also durchaus stolz auf sie sein. "Sei also unbesorgt. Ich habe bereits Phocylides, den Maiordomus der Iulier angewiesen mit Centho in Kontakt zu treten und da es dir bereits wieder besser geht, gehe ich davon aus, dass Cara demnächst wieder zurück nach Rom reisen wird. Alle weiteren Entscheidungen liegen dann alleine bei ihr." Indirekt - und Livianus schätzte Caras Mutter durchaus so intelligent ein, dass sie es zwischen den Zeilen heraushören konnte - hatte der Decimer der Mutter damit zu verstehen gegeben, dass er durchaus bereit war Cara zu ehelichen und alles weitere nur noch im Kreise der Familie besprochen werden musste.

  • Cretica lächelte dankbar, während sie sich innerlich fragte, wie um alles in der Welt Cara es geschafft ihre ungestüme Art soweit zu verbergen, dass der Legat nichts daran fand. Nicht, dass sie irgendetwas dagegen gehabt hätte. Es war ja in ihrem ureigensten Sinne, dass sich ihre Tochter so benahm, dass am Ende eine Ehe dabei raus sprang. Das war es auch, was die alte Dame zwischen seinen Worten las. Größte Selbstzufriedenheit erfüllte sie. Mochte der Decimer blauäugig sein, indem er annahm Cara eine eigene Entscheidungsmöglichkeit einzuräumen indem er sie zurück nach Roma schickte. So einen Luxus konnte man sich nur sehr selten leisten. Allerdings war die Entfernung von Vorteil, sollte sich ihre Tochter als allzu widerspenstig erweisen. Nicht, dass es sich der Decimer nach einem miterlebten iulischen Ausbruch anders überlegte!
    „Ja, sie sollte bald zurück. Ich möchte sie nur sehr ungern ein zweites Mal im Winter über die Alpen ziehen lassen...“, stimmte die Aquilia besonnen zu. „Sie soll schließlich auch wieder heil zurückkehren...“ Abermals gestattete sie sich ein leises Lächeln. Jetzt wusste sie, weswegen sie eigentlich hierher gekommen war. „Du bist sicherlich müde von dem langen Tag und hast gewiss noch einiges zu tun. Herzlichen Dank für deine Gastfreundschaft, Legat“, Ewas mühsam erhob sie sich. Das nasse Wetter machte ihren alten Knochen zu schaffen. „Auch ich sollte langsam zurück in die Casa bevor es allzu dunkel wird...“

  • Livianus erhob sich und winkte einen Sklaven herbei, ehe er sich wieder an Cretica wandte. "Mein Sklave wird dich nach Hause begleiten. Ich danke dir für diesen netten Abend und hoffe dich bald wieder zu sehen." Er war froh, dass sich dieses Gespräch nicht allzulange hingezogen hatte und Caras Mutter nun doch schon ging. "Du bist ein immer wieder gern gesehener Gast in meinem Haus. Vale." sagte er noch verabschiedend und wartete darauf, bis Cretica das Triclinium gemeinsam mit dem Sklaven verlassen hatte. Dann zog er sich selbst zurück.

  • Ein Tag, wie er ereignisreicher in Friedenszeiten nicht sein konnte, lag hinter Menecrates. Zuerst die Militärbesprechung, danach die Ankunft seines Neffen, kaum lag die Klärung der Einlasskontrolle dafür hinter ihm, erhielt er einen Brief von Primus, am Ende sogar die Nachricht vom Tod des Praefectus und nun, nach einer kurzen Mahlzeit, wollte der Claudier noch mit Victor sprechen. Er hoffte inständig, der Abend würde für ihn gemütlich bei Plauderei vergehen. Sein Bedarf an Überraschungen lag weit unter dem, was er heute bereits angeboten bekam.
    Und weil er nicht die Muse besaß, sich vom Triclinium zu einem anderen Aufenthaltsraum zu begeben, und weil er heute zu einer unnormalen Tageszeit die Mahlzeit einnahm, wo ihm niemand Gesellschaft leistete, blieb er gleich sitzen.


    "Taira!" Sie konnte nicht weit sein. Als sie neben ihm stand sagte er: "Ich möchte einen besonders guten Schluck Wein heute trinken und bring zwei Becher mit. Sag außerdem meinem Neffen Victor, dass ich ihn sprechen möchte."
    Der Caludier streckte sich aus und wartete mit Blick zur Decke auf das Eintreffen von Gesprächspartner und Belebungsgetränk.

  • Victor war auf seinem Erkundungsgang am Triclinum angelangt und mußte Thaira wohl gerade verpaßt haben...
    Was er erblickte war sein Onkel Menecrates, was er sah war eine fast schon körperlich Anspannung desselben.
    Sicherlich plagten ihn Sorgen manigfaltigster Art, denn er war nicht nur verantwortlich für eine Legion, er stand auch noch auf der Prspkriptionsliste eines Usurpators.
    Victor rang das Bedürfnis nieder sich aus dem Staub zu machen und seinen Onkel in Ruhe zu lassen. Kurz räuspernd um auf sich aufmerksam zu machen betrat er das Triclinum und stellte sich seitlich von Menecrates Cline.
    Ich grüße dich Onkel,...darf ich dir Gesellschaft leisten,...oder möchtest du lieber alleine bleiben?
    Die offensichtlichen Sorgen hatten sich in Form von Falten ins Gesicht seines Onkels gefressen, er war in den letzten 6 Jahren seit ihrem Abschied voneinander stark gealtert. Victor war ein wenig unsicher, wenn auch fest entschlossen, ob er mit seiner kleinen Reisegeschichte und seinen Anekdoten den Pater familias aufheitern konnte.

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