Atrium | L.F.F. et Octavius Macer

  • Der Octavius wurde im Atrium geparkt, sprich, Phoebus verbeugte sich, deutete wortlos auf eine der Klinen und schenkte etwas Wein in einen Becher ein, den er dem Gast in die Hand drückte, bevor er sich verzog, um dem Herrn Furianus Bescheid zu geben, dass jemand im Atrium auf ihn wartete. Vermutlich erwartete der Flavier den Kerl eh schon.

  • Der Consul ließ sich ein wenig Zeit, da die Korrespondenz keinen Aufschub duldete, ehe er in einer roten Tunika das Atrium betrat.
    "Salve, Quaestor.", begrüßte er den Mann und bedeutete diesem gleich sich hinsetzen zu können.


    "Ich hoffe, du hast dich in deine Tätigkeiten und dein Amt gut hinein gefunden?", fragte er dann, um das Gespräch einzuleiten.

  • Salve Consul Furianus. Auf den Wink des Consuls setzte sich Macer zugleich und war etwas überrascht von dessen sehr netten Begrüßung und Einleitung.


    Sehr sogar, ich blühe in diesem Amt richtig auf. Im Nachhinein kann ich dem Senat nur dafür danken, mich zum Quaestor Principis zu erwählen.

  • Wohlwollend nickte der Flavier. Natürlich war es damals seine Idee gewesen die Verbindung zwischen dem Senat und dem Kaiser wieder zu festigen.


    "Freut mich zu hören. Und wie geht es dem Kaiser?", fragte er dann im Plauderton, obwohl diese Angelegenheit die höchste Dringlichkeit seines Geistes zur Zeit war. Die Frage nach dem Pater Patriae war nicht nur berechtigt, sondern geradezu notwendig.
    Schließlich behing sich dieser Mann mit dem Mantel der Unsichtbarkeit, wenn man etwas von ihm zu erfahren wünschte.

  • Die Frage war für Macer mit einer kleinen Zwickmühle versteckt, so hatte er im Moment noch nicht einmal den direkten Kontakt zum Kaiser, sondern nur zum Praefecten. Aber lügen wollte er nicht...


    Ich muss gestehen, dass ich über das Wohl des Kaiser nicht genau bescheid weiß. Doch erlaube mir an dieser Stelle die Frage, weshalb du mich zu dir gebeten hast.

  • "Dies beantwortet sich mit deiner Antwort.", fuhr der Consul den jungen Mann an und blickte nun ein wenig ernster drein, als er es zu tun pflegte.


    "Was genau meinst du damit? Wie oft warst du beim Kaiser vorstellig, wann das letzte Mal?", insistierte der Flavier weiterhin und trank einen kräftigen Schluck von dem verdünnten Weine.

  • Macer spührte, dass sich der Consul durchaus ein wenig über seine Antworten wunderte und so blieb dem Quaestor nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu sagen. Persönlich habe ich den Kaiser noch nie getroffen. Als ich beim Praefecten nach einem Besuch beim Kaiser nachgefragt hatte, meinte er, dies nicht für nötig zu halten...

  • Flavius Furianus hätte nun in einen Anfall der Raserei geraten können, doch angesichts der Tatsache, dass er jene Antwort bereits erahnt hatte, verhielt er sich außerordentlich ruhig.
    "Und damit hast du deine Aufgabe verfehlt!", fuhr er den Quaestor barsch an und schüttelte energisch den Kopf.
    "Dein Amt dient nicht zur Unterstützung des Praefectus! Und dein oberster Vorgesetzter bin immer noch ich und nicht dieser Mann!", war dann weiter zu hören, ehe der Consul noch einen kräftigen Schluck nahm.
    "Du magst mir nun vorwerfen dich vor vollendete Tatsachen gestellt zu haben, doch dein Verhalten kann ich nicht tolerieren. Genausowenig wie ich nicht tolerieren kann, dass du nicht Rat bei mir suchtest, als du deiner Aufgabe nicht nachzukommen imstande warst.", und bei jenem Satz blickte er dem Octavier fest in die Augen.
    Hinfällig war die Tatsache, dass der Consul um jene Verbindung zwischen dem Octavier und den verhassten Germanici wusste.
    Er wunderte sich noch heute, wie jene Männer, welche sich einen Germanici zum Schutzherrn auserkoren haben, noch an irgend eine Karriere dachten. Man würde sie brandmarken als Schergen dieser Barbaren und Flavius Furianus wäre sicherlich einer der ersten, der mit dem Finger auf sie zeigen würde.

  • Macer zuckte kräftig zusammen, als sich der Consul daran machte ihm seine Meinung näher zu bringen. Er hatte ja schon so etwas erahnt, wieso sollte auch sonst ein Patrizier ihn sprechen wollen.


    Allein der jugendliche Leichtsinn lies Macer nicht endgültig schweigen. Soweit ich unterrichtet bin, unterstehe ich als Quaestor Principis dem Kaiser persönlich. Da dieser im Moment nicht zu gegen ist, habe ich mich an dessen Vertreter in Rom gewandt, in diesem Falle der Praefectus Urbi. Es klang viel mehr als Entschuldigung, als eine Zurückweisung der Anschuldigungen. Er wollte den Consul nicht noch mehr verärgern.


    Wenn du für mich eine Aufgabe hast, dann werd ich dieser natürlich schleunigst nachgehen.

  • Der Consul lachte unweigerlich auf.


    "Du unterstehst direkt dem Kaiser?", dann schmunzelte er und fuhr fort.
    "Jedoch sollte es dir bekannt sein, dass der Kaiser die Consuln ernennt, während diese alle anderen Magistrate ernennen. Daher habe ich, Quaestor, auch eine Kontrollfunktion gegenüber allen mir unterstellten Magistraten - kann diese auch absetzen!", was er jedoch für einen recht zähen Prozess hielt. Jedoch würde er davon Gebrauch machen.


    "Und deine primäre Funktion ist es dem Kaiser zur Hilfe zu sein - nicht seinem Lakaien! Und wenn der Kaiser in Misenum weilt, dann setze ich von einem Magistraten voraus, dass er, dessen primäre Aufgabe es ist, wenigsteins einmal mit dem Kaiser spricht - auch nur, um diesem vorstellig zu werden.
    Dies hast du wohl versäumt, nehme ich an?
    Somit wird dies deine nächste Aufgabe sein!"
    , war seine ernüchternde Feststellung und mit all seiner vom Senate und Volk gegebenen Macht versuchte er das Selbstbewusstsein, welches er von der Wiege aus schon reichlich hatte, noch zu steigern.
    "Was waren dies für Aufgaben, welche der Praefectus Urbi an dich delegierte?"

  • Dass der Consul Macer über die geschriebenen Verhältnisse aufklärte, machte ihn noch kleiner, als er schon war. Dennoch versuchte er seine Größe zu wahren, was ihm auch erstaunlich gut gelang.


    Ich bitte dich mein Verhalten zu entschuldigen, Consul. Ich werde mich natürlich sofort nach Misenum aufmachen, damit der Kaiser mich kennenlernt.
    Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach, den PU schlecht dastehen zu lassen, immerhin war er es ja, der Macer nicht zum Kaiser geschickt hatte. Dann bedachte er sich eines besseren und behielt einige Worte für sich.


    Zum einen habe ich die Arbeit eines Procurator überprüft, zum anderen nach geeigneten Kandidaten für eine etwaige Erhebung ausgesucht. Zuletzt machte ich Nachforschungen nach eventuellem Amtsmissbrauch eines ehemaligen Praetor.

  • Der Consul nickte, obgleich die Verfehlungen des Octaviers ihm nicht würden aus dem Gedächtnis gleiten.


    "Die Arbeit eines Procurators? Wie ist sein Name?", fuhr er dann deutlich interessierter vor und nahm einen weiteren Schluck verdünnten Weines.
    "Amtsmissbrauch welcher Art und wer war dieser Mann?", war danach noch einmal voller Erstaunen zu vernehmen. Vielleicht waren diese Erkenntnisse für die jetzigen Praetoren ebenso pikant und es wäre eine herbe Schmach, wenn der Consul davon nicht unterrichtet sein sollte.

  • Der Consul war sofort sehr wach und wollte alles genau wissen, worauf Macer auch gleich antwortete.


    Caius Aelius Archias, Consul. Leider konnte ich nicht viel Positives feststellen, seine unfreundliche Art störte meine Arbeit empfindlich. Der Bericht liegt dem Praefectus Urbi vor, der nun über eine Entlassung nachdenkt...Es geht um den Senator Marcus Decimus Livianus, er hat als Praetor gegen die Lex verstoßen und ich sehe es nun als meine Aufgabe ihm die gerechte Bestrafung beizufügen... Dies war sehr dramatisch formuliert, denn Macer selbst glaubte nicht daran, dass die Bestrafung, wenn überhaupt, sehr gering ausfallen wird.

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