• Wieder so ein Gedankensprung seines Klienten, der Macer diesmal aber nicht ganz aus der Bahn warf. Immerhin war es durchaus geschickt, jetzt das Thema zu wechseln, wobei Macer auch gar keine Lust auf weitere Vorträge zum politischen Stil hatte.


    "Meinen Glückwunsch dazu. Wer ist die Auserwählte?"


    Neugierig fragend blickte er seinen Klienten an, der in diesem Augenblick einen ziemlich glücklichen Eindruck zu machen schien.

  • Macer betrachtete nachdenklich den Brief, der ein wenig schwer zu entziffern war. Ein Bankett in Mantua, ausgerichtet von Claudius Vesuvianus, war eigentlich keine schlechte Idee. Wenn er dort unterwegs war, würde er seine alte Legio besuchen können und auf seinem Obstgut bei Mediolanum vorbeischauen. Aber der Termin lag kurz vor den Wahlen, das würde etwas kurzfristig werden, fand Macer. Er grübelte noch einen Augenblick weiter und verfasste dann eine kurze Antwort, für deren Zustellung sein Sklave sorgen sollte.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Valeria Amatia, Schwester der beiden Valerier Brüder, welche Klienten des Senators Hungaricus sind. Der eine dient bei der Garde der andere beim Cultus. Sie selbst arbeitet im kaiserlichen Palast"


    Die beiden Valerier-Brüder waren Macer natürlich ein Begriff.


    "Ach, die beiden haben eine Schwester? Wusste ich gar nicht. Severus kenne ich aus der Academia und Victor von der Factio. Wir hatten ja ein gemeinsames Training mit der Veneta, das hat er mit organisiert.


    Keine schlechte Wahl. Gehört sie auch dem Ordo Equester an?"

  • Nun über die Wahl besonders in Hinsicht der beiden Brüder ließ sich wohl streiten wnn es nach ihm ging aber gut das gehörte nicht hierher. Er schüttelte den Kopf:"Nein bisher nicht, auch wenn es sicherlich von Vorteil wäre wenn sie irgendwann diesem Angehört."

  • "Nun ja, wenn aus der Verlobung später eine Ehe wird, dann wird sie dadurch ja in den Ordo gelangen. Aber wenn sie im Palast arbeitet, schafft sie es vielleicht wirklich schon vorher.


    Wenn sie ähnlich ist, wie ihre Brüder, dann wäre ihr das zuzutrauen," spekuliert Macer ein wenig, "und dann wird sie deinen Haushalt später auch ganz sicher im Griff haben. Wenn nicht, dann wirst du wohl trotzdem wissen, warum du das Haus mit ihr teilen willst.


    Wann feiert ihr die Verlobung?"

  • "Nun ich nehme an durch ihre Arbeit im Palast wird sie mit der Leitung des Haushaltes keinerlei Probleme haben. Wann wir feiern kann ich dir noch nicht sagen, es gfibt noch einiges an Vorbereitungen zu treffen. Du Patron wirst es als erster erfahren."

  • "Dann habe ich ja noch etwas Zeit, ein Geschenk zu organisieren", meinte Macer, zu dessen Stärken nämlich nicht unbedingt das Beschaffen von passenden Geschenken gehörte.


    Dann wartete er ab, ob sein Klient noch weiteres zu besprechen hätte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Dann habe ich ja noch etwas Zeit, ein Geschenk zu organisieren", meinte Macer, zu dessen Stärken nämlich nicht unbedingt das Beschaffen von passenden Geschenken gehörte.


    Dann wartete er ab, ob sein Klient noch weiteres zu besprechen hätte.


    Er nickte:" Ja das hast du dann noch Patron. Nungut ich habe nun alles gesagt, weswegen ich gier war. Ich würde dann wieder gehen wenn du erlaubst Patron."

  • Macer nickte ebenfalls und begleitete seinen Klienten bis zur Tür. "Dann nutze die letzten Tages deines Amtes noch sinnvoll. Ich schaue, ob sich für dich irgend etwas in Richtung eines Tribunat organisieren lässt und warte im übrigen auf deine Einladung zur Verlobung."


    Nach einem kurzen Abschiedsgruß drehte er sich um und verschwand in einem der Räume seiner Casa.

  • Am Tag nach den Wahlen stand Macer besonders zeitig auf, um früh in den Senat gehen zu können. Hätte er selber kandidiert oder ein enger Freund von ihm, dann hätte er vielleicht am Vortag sogar bis weit in die Nacht hinein gewartet, bis das Ergebnis ausgehangen wurde. Diesmal hatte er aber nur einen seiner Sklaven beauftragt, der noch früher als sein Herr aufgestanden war, zum Forum eilte, die Ergebnisse notierte und zurück zur Casa kam. Kaum hatte Macer das Bett verlassen und sich an der Schale mit Wasser das Gesicht gewaschen, ließ er sich noch vor dem Ankleiden die Ergebnisse der Wahl vortragen. Dass Germanicus Avarus nicht gewählt worden war, entlockte Macer einige lautstarke Kommentare. Gegen dieses Ergebnis fielen alle anderen Zahlen zunächst einmal langweilig aus.


    Erst später, nach einem kurzen Frühstück und während des Empfangs der Klienten, ließ er sich noch einmal alle Zahlen vortragen, um sich jeweils eine etwas genauere Meinung zum Wahlausgang zu bilden. In eine lebhafte Diskussion mit einigen seiner Klienten verwickelt, verließ er schließlich die Casa und machte sich auf den Weg zum Senat.

  • Wie es an den Parentalia Sitte war, standen auf dem kleinen Tisch in der Ecke von Macers Arbeitszimmer Wein, Brot und Salz, für den Fall, dass die Geister der Toten ihn hier besuchen kommen wollten. Ebenfalls als Zeichen des Feiertages hatte er über der Tür der Casa einen Kranz aufhängen lassen und seine täglichen Handlungen am Hausaltar fielen auch etwas länger und inniger aus als sonst. Aber auch, wenn er die Abzeichen seines Standes während der Feiertage nicht trug, war macer immernoch Senator und hatte als solcher einiges an Arbeit auf seinem Schreibtisch liegen.


    Schon ewig lag ein angefangener Entwurf für eine Geschäftsordnung des Senates auf seinem Schreibtisch und wollte einfach nicht fertig werden. Wieder einmal zog er die Notizen zu sich, las sie durch, stocherte ein wenig mit dem Griffel auf dem Rand der Wachstafel herum und schon sie schließlich doch wieder beiseite, ohne etwas daran ergänzt oder geändert zu haben. Stattdessen holte er sich die Tafel mit einem anderen angefangenen Gesetzesprojekt, mit dem er auch nicht so recht weiterkam. Im Gegensatz zur Geschäftsordnung wusste aber immerhin niemand von diesem Projekt, so dass er hier keinen Druck hatte, fertig zu werden. Vielleicht war es diese Erleichterung, die seine Gedanken hier etwas besser fliessen ließ, so dass die Wachstafel einige neue Notizen und Ideen beinhaltete, als er auch sie wieder zurück auf ihre Ecke des Schreibtischs legte.


    Dann stand er auf, denn in Ermangelung weiterer freier Ecken auf dem Schreibtisch lagerten die Akten für die Factio Russata in einem Regalfach. Auch hier gab es einiges zu planen, denn immerhin standen bald die Equirria bevor und da würde er schon gerne etwas veranstalten mit der Factio. Nachdenklich studierte er alte Sitzungsprotokolle von Factioversammlungen und die Notizen zu den veranstaltungen der letzten Jahre. Einiges davon hatte er noch im Kopf, andere alte Ideen kamen ihm neu und gerade deshalb auch gut vor, so dass er sich auch bald für die diesjährige Planung einige Stichpunkte machen konnte.


  • SENATORI CURATORI AQUARUM SP. PURGITIO MACRO

    Der Imperator Caesar Augustus wird ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (26.2.2007/104 n.Chr.) das consilium principis einberufen, zu welchem er deine Anwesenheit, Senator Purgitius Macer, erwünscht. Lass dem officium imperatoris umgehend mitteilen, solltest du durch wichtige Umstände verhindert sein.


    ----MAGISTER OFFICIORUM----
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



  • Macer fand die Ladung vom Conventus am späten Nachmittag zu Hause vor, als er von seiner täglichen Arbeit zurück in die Casa kam. Bis zum angegebenen Termin waren noch einige Tage Zeit, so dass er keine Eile hattte, andere Verabredungen verschieben zu müssen. Stattdessen machte er sich erst einmal einige Notzien, was er beim Conventus eventuell ansprechen könnte.

  • Der Sklave, der die Tür zur Casa des Senators öffnete, erkannte den ehemaligen Volkstribunen sofort. "Salve, Terentius. Du möchtest deinen Patron sprechen?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Der Sklave, der die Tür zur Casa des Senators öffnete, erkannte den ehemaligen Volkstribunen sofort. "Salve, Terentius. Du möchtest deinen Patron sprechen?"


    "Richtig ja, ich hoffe er ist da?!"

  • "Ja, bitte, tritt ein." Der Sklave öffnete die Tür weit und ließ den ehemaligen Volkstribunen eintreten.


    Im Atrium traf bald auch Macer ein. "Salve, Terentius Cyprianus. Wie geht es dir und was machen deine Hochzeitspläne?"

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