• Er zuckte mit den Schultern:" Nun ich werde nur Änderungen der Lex Mercatus einbringen, also keine Neufassung eines Gesetzes. Von daher sollte es eigentlich gehen.
    Auch glaube ich nicht, daß man dafür so einen Cursus braucht, gensunder Menschenverstand sollte ausreichend sein.
    Und wenn der Senat Änderungswünsche hat, muß dies ja nicht gleich was schlechtes sein, solange es das Gesetz nicht Adabsurdum führt.

  • "Auch bei einer Änderung oder Erweiterung kann man viel falsch machen. Man sollte immer die gleiche Sorgfalt walten lassen, egal worum es geht."


    Dafür hatte Macer schon genug an Gesetzentwürfen mitgearbeitet und sich gelegentlich später über Nachlässigkeiten geärgert, um hier lieber einen Ratschlag zu viel als zu wenig zu geben.


    "Und die Änderungswünsche des Senates sind sicher nichts schelchtes. Vielleicht entsprechen sie nicht immer der Idee desjenigen, der das Gesetz vorlegt, aber ich habe es bisher noch nie erlebt, dass der Senat ein Gesetz absichtlich schlechter machen wollte."

  • "Wer hat auch behauptet, dass Politik einfach sei?" fragte Macer lächelnd zurück und fand es durchaus positiv, dass sein Klient keinen schweren Weg scheute.


    Er wollte auf seine Frage hin schon den Kopf schütteln, als sein Blick auf seinen Sklaven fiel, der sich wie immer dezent im Hintergrund hielt, falls die Herren Wein wünschten, und der auch sonst im Haus häufig das Essen servierte.


    "Was sind nach deinem Gesetz eigentlich Hühner? Sie legen Eier, aber man kann sie auch selber verarbeiten."


    Macer interessierte sich zwar nicht wirklich für Eier und Hühner, aber auf den meisten Höfen, die er kannte und auf denen Getreide angebaut wurde, hatte man auch einige Hühner.

  • "Wohl niemand leider. Was die Hühner angeht auch diese fallen nicht unter das Gesetz. Ich werde es dann so formulieren das alles was eine Weiterverarbeitung braucht und nicht gleich an den Mann gebracht werden kann von den Senatoren besitzt werden darf. Jetzt natürlich im Landwirtschaftlichen Bereich.
    Das einzige worüber ich ständig als nachdenke ist der Wein. Darf der nun von Senatoren weiterverarbeitet werden oder nicht. Ich bin mir da noch nicht ganz schlüssig."

  • Offensichtlich war mit dem Gesetz doch noch weniger klar, als Macer zunächst vermutet hatte. Aber andererseits hatte sein Klient ja auch gesagt, dass die Vorlage noch in Arbeit ist.


    "Nun, dann wird der Senat ja sicher einige Details zu beraten haben. Vielleicht stellen wir am Ende einfach eine Liste auf von Betrieben, die gestattet oder verboten sind. Je nachdem, welche Liste einfacher oder kürzer würde."

  • "Wir hätten bestimmt auch zu viele Gesetze, wenn es so einfach wäre, ständig welche zu erfinden."


    Damit waren sie wohl endgültig weg vom Thema und beim fröhlichen, sinnfreien Philosophieren. Und Macer bei einem seiner Lieblingsthemen, denn Gesetze abzuschaffen oder zumindest zu vereinfachen machte ihm sehr viel Spass.


    "Selbst das Aufstellen einer einfachen Senatsordnung ist nicht leicht" fiel ihm spontan ein, als er an die unerledigte Arbeit dachte, die er da noch zu machen hatte.

  • "Das meiste ist festgelegt? Wo denn?"


    Macer schmunzelte.


    "Sicher, es ist nicht so, als ob der Senat im Chaos versinken würde, sondern wir machen alles so, wie wir es schon immer gemacht haben. Wir haben auch gar nicht vor, etwas neues in diese Ordnung hinein zu schreiben. Aber das, was wir immer machen, lihnt sich wohl doch, aufzuschreiben. Damit man in den selteneren Fällen mal dies oder jenes nachschauen kann. Eben damit der Consul dann nicht aufgrund seines Amtes entscheiden muss, sondern weil es von allen so festgelegt wurde", erläuterte Macer, während sie ihre Schritte im Wandelgang wieder einmal in die andere Richtung wandten.

  • "Nun zumindestens ist geklärt wer Beisitzer ist und so weiter. Alles andere sind doch reine Formalitäten und soweit ich das mitbekommen habe war eine Geschäftsordnung nicht nötig. genau genommen ist dies doch nur zur Sprache gekommen weil die meisten Senatoren nicht zu den Sitzungne erscheinen. ich weiß nicht ein Consul der eine geschäftsordnung braucht um sich durchzusetzen..." Er ließ den Satz in der Luft hängen. Er hielt nach dem ersten Zusammentreffen eh nicht mehr viel vom amtierenden Consul

  • "Cyprianus, du bist und bleibst Soldat" gab Macer zur Antwort. "Dort kannst du dich mit Befehlen und deiner Vitis durchsetzen und dein Wort ist Gesetz für deine Männer. Doch der Consul ist nicht der Centurio des Senates und selbst beim Militär werden Formalitäten schriftlich festgelegt."


    Genau genommen hatte ja auch des Militär inzwischen eine enorme Bürokratie entwickelt, die die Männer in den Lagern zu beschäftigen wusste. Im Ernstfall würde man auf diese Formalitäten wohl problemlos verzichten können.


    "Der Senat entstand aus dem Bedürfnis, Probleme zu diskutieren und Lösungen für Probleme zu formulieren. Da ist es nur natürlich, dass man auch das Vorgehen schriftlich fixieren möchte. Auch wenn ich nun wirklich kein Freund der Überreglementierung bin. Doch zu häufig verstehen die Leute erst dann, wenn sie es schriftlich sehen. Da sind Senatoren zuweilen nicht anders als das Volk."

  • Wie wahr Bürokratie wahr ihm ein Gräul. Unter dieser Last von tausenden von Vorschriften und Gesetzen würde das Imperium und sein Volk irgendwann nochmal zusammenbrechen:" Du hast recht Patron ich habe da eine andere Sichtiweise verstehe aber durchaus die des Senats. Ich denke aber du wirst keine größere Probleme haben, immerhin arbeitest du mit Senator Hungaricus zusammen dem berühmten Juristen. Was soll da schon schiefgehen."

  • "Nun, er könnte auf die Idee kommen, die Geschäftsordnung etwas juristischer zu formulieren, als es notwendig ist", mutmaßte Macer gut gelaunt. "Bestenfalls entdeckt er auch, dass wir für die meisten Dinge doch nichts festhalten brauchen, weil man es durch Analogieschlüsse, Präzendenzfälle und ähnlichem Zeug aus vorhandenen Gesetzen und bisherigen Handlungen ableiten kann."


    Macer rechnete wirklich mit allem, und die Tatsache, dass er selber immer noch nicht den Cursus Iuris belegt hatte, trug noch zu dieser Erwartungshaltung bei.

  • Juristen halt;):" Nun zumindestens letztes wäre bestimmt nicht das Schlechteste :D. Patron ich muß mich nun verabschieden es wartet noch Arbeit auf mich. Ich danke dir, daß du mich Empfangen hast."
    Er verneigte sich leicht

  • "Nichts zu danken, ich tat nur meine Pflicht als Patron. Es hat mich gefreut, dass du mich vorab in deine Pläne einbezogen hast. Viel Spass bei der weiteren Ausarbeitung des Gesetzes."


    Macer begleitete seinen Klienten noch bis zur Tür, bevor er nach einigen freundlichen Worten zu seinem Türsklaven wieder sein Arbeitszimmer aufsuchte.

  • Der Sklave erklärte, dass dieser gleich kommen würde und führte den Gast ins Atrium.


    Tatsächlich kam Macer etwas später, allerdings nicht aus seinem Büro oder dem Garten, sondern ebenfalls durch den Haupteingang, denn er war noch in der Stadt unterwegs gewesen.


    "Salve, Cyprianus. Musstest du lange warten? Dann hattest du ja wenigstens Zeit, dir deine Worte zurecht zu legen und nicht so planlos zu werden, wie im Senat.


    Was möchtest du heute von mir?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!