• Macer blickte auf und legte eine Papyrusrolle aus der Hand, als er seinen Cousin erkannte. "Victor, komm' rein." Die beiden Männer hatten sich zwar eben erst noch beim Abendessen gesehen, aber danach war jeder erst einmal seinen eigenen Dingen nachgegangen. "Setz' dich." Er deutete auf einen Stuhl und schob eine Öllampe auf dem Tisch ein wenig zur Seite, damit sie das Blickfeld nicht störte.

  • Victor nickte und betrat das Officium.Er ließ kurz den Blick schweifen,konzentrierte sich dann aber wieder auf Macer und setzte sich dann auf den Stuhl.
    "Ich hoffe ich störe dich nicht bei etwas wichtigem,Macer.",sagte er während er seinem Cousin dabei zuschaute,wie dieser die Öllampe zur Seite schub.
    "Es geht um das Gespräch,das wir vorhin hatten und darum,was ich nun weiterhin aus mir machen will."

  • Das war kein überraschendes Anliegen, hatten die beiden bisher doch viel geredet und sich dabei vor allem über die Vergangenheit ausgetauscht, waren aber für die Zukunft zu keinem Ergebnis gekommen. "Nein, du störst nicht", antwortete Macer, der mal wieder über einem jener Gesetzentwürfe gesessen hatte, die schon seit Monaten seinen Schreibtisch zierten, ohne weiter vorangetrieben zu werden.

  • In einer ruhigen Stunde fand Macer Zeit, einige liegengebliebene Briefe noch einmal zu lesen und zu beantworten. Darunter auch der Brief seines Factiokollegen Didius Gordianus aus Germania. Auch beim erneuten Lesen wollten ihm die Erlebnisse aus dem freien Germania nicht ganz überzeugend klingen und er ging in seiner Antwort nicht weiter auf sie ein. Ohnehin kam der entscheidende Teil des Briefes erst am Ende, als Gordianus um ein Patronat ansuchte. Macer dachte einen Moment nach und schrieb dann einige Zeilen als Antwort nieder.

  • Eine Reise nach Misenum ist weder eine Truppenverlegung quer durchs Reich noch ein Tagesausflug. Beides hätte Macer mit einer gewissen Freude organisiert, aber alles was dazwischen lag machte ihm nicht ganz so viel Spass. Trotzdem hatte er Annaeus Florus versprochen, ihn in Misenum zu besuchen und abgesehen davon, dass eine Reise nach Misenum um diese Jahrszeit weder bequem noch aufregend war, freute er sich sogar auf den Besuch bei der Flotte. Zum Glück kümmerten sich seine Sklaven um die meisten nötigen Vorbereitungen und allzu lange sollte seine Abwesenheit aus Rom auch gar nicht dauern, immerhin waren es letztlich ja doch nur zwei Tage pro Strecke. Rechtzeitig vorher schickte er aber einen Brief, um sich anzukündigen.

  • Am Tag der Abreise empfing Macer erst einmal noch wie üblich seine Klienten, während es draußen langsam dämmerte und hell wurde. Die meisten Gespräche hielt er zwar knapper als sonst, aber für einen Verzicht auf das morgentliche Ritual gab es auch keinen Grund. Zwei seiner Sklaven packten derweil schon sein weniges Gepäck in den Reisewagen, der vor der Tür wartete. Macer hatte ihn für die Reise angemietet, so wie er auch immer Sklaven für seine Sänfte anmietete, wenn er welche brauchte. Für einen Wagen, der die meiste Zeit nur herumstehen würde, wollte er weder Geld ausgeben noch hätte er dafür im Haus überhaupt Platz gehabt. Die Sänfte nahm ja schon viel Platz weg.


    Aufgrund des Fahrverbotes für Fuhrwerke im Stadtgebiet, welches bei Tag galt, musste der Wagen dann wenig später schon losfahren und vor den Stadtmauern warten. Nachdem er am Hausaltar noch für einen gute Reise geopfert hatte, begab sich Macer zu Fuß dort hin und entfernte sich wenig später in Richtung Misenum.

  • Eilig kam Macer aus dem Senat nach Hause. Die Nachricht vom Tod des Kaisers hatte sich auch schon in seinem Wohnviertel herumgesprochen und seinen Haushalt erreicht. Bestürzt standen einige seiner Sklaven im Atrium zusammen. Ob sie wirklich trauerten oder nur bestürzt waren, weil sie wussten, dass Macer trauern würde, war ihm in dem Augenblick egal. Immerhin ersparte ihm das, die Situation nich erklären zu müssen. "Bringt die schwarze Toga", ordnete er daher nur an und begab sich in sein Schlafzimmer, um dort auch die Tunika zu wechseln.


    In angemessener Trauerkleidung gewandet verließ er dann wieder das Haus in Richtung Innenstadt und hoffte, dass seine Klienten irgendwo einen Platz gefunden hatten, wo man halbwegs unbedrängt den Genien des Kaiserhauses ein Opfer darbringen konnte.

  • Sedulus hatte halb Rom durchquert und hier und da bestürzte Gesichter gesehen. Irgend etwas mußte geschehen sein, nur was?


    Bei der Casa Purgitia angekommen, klopfte er an die Porta.


    Vielleicht würde man ihm hier erzählen können was geschehen war.


    So wartete Sedulus geduldig das man ihm öffnete.

  • Der Türoffner öffnete die Tür sofort, allerdings nur einen Spalt breit und schaute vorsichtig hinaus. Man musste derzeit wohl mit allem rechnen. "Salve, wer bist du und was führt dich hierher?"

  • Der Name des Mannes war dem Türhüter nicht bekannt. Immerhin sagte der Name der Gens etwas, aber das musste bei dieser großen Gens ja nicht viel heißen. "Der Senator ist nicht anwesend, sondern hat das Haus vor nicht allzu lange Zeit verlassen, um ins Stadtzentrum zu gehen. Muss die Nachricht persönlich übermittelt werden?"

  • Nun, da man mir die Nachricht welche ich dem Senator übergeben soll persönlich anvertraut hat, würde ich es begrüßen wenn ich sie ihm auch persönlich aushändigen könnte.


    Schießlich war so etwas für Sedulus Ehrensache...


    Was ist überhaupt los hier?

  • Der Sklaven schaute den Mann mit einer Mischung aus Unglauben, Skepsis und Stolz auf sein eigenes Wissen an. "Das weißt du noch nicht? Der Kaiser ist tot! Deswegen kann ich dir auch nicht sagen, wann der Herr wieder zurück sein wird. Möchtest du trotzdem warten?"

  • Der Türhüter schaute dem Mann noch einen Augenblick nach und zog sich dann ins Haus zurück. Wie er es durch die Stadt geschafft hatte, ohne vom Tod des Kaisers zu hören, war ihm ein Rätsel. Als später am Tag der Hausherr wieder eintraf, richtete er ihm aus, dass ein Germanicus Sedulus ihn sprechen wollte, aber keine Nachricht hinterlassen hat.

  • Der letzte Termin an diesem Vormittag. Klingt großartig, ist aber erst der zweite. Leider habe ich nicht auf die Forma Urbis geschaut, sonst hätte ich mir einen strategisch günstigeren Plan zurechtgelegt. Also einmal quer über die Hügel und zurück.


    Ich klopfe mir den Straßenstaub von der Kleidung und klopfe an.

  • Na, dem scheint's ja ein bißchen besser zu gehen. Ist auch nicht mehr so früh am morgen.


    "Salve! Ich bin Flavius Lucanus, ich komme wegen den nächsten Equirria. Würde, wenn möglich, gerne dem Princeps der Russata in dieser Sache meine Aufwartung machen." :)

  • "Ah, wegen der Factio. Das wird dem sicher Freude machen, mal ein angehmes Thema zu hören. Tritt ein." Der Türhüter gab den Weg frei, schloss hinter dem Gast die Tür und führte ihn ins Atrium, wo dieser auf Macer warten konnte.


    Selbiger erschien wenig später aus dem Garten kommend im Atrium, begleitete einen anderen Gast zur Tür, verabschiedete ihn dort und wandte sich dann anch einer kurzen Information durch seinen Haussklaven dem wartenden Flavius Lucanus zu. "Salve, willkommen in meiner Casa. Du hast sicher nichts dagegen, dass wir die wenigen Sonnenstrahlen des Tages genießen und unser Gespräch im Säulengang abhalten?" Er deutete in Richtung Garten. "Was machen die Equirria?"

  • Schnell und umkopliziert - ein Mann des Volkes, so scheint es. Oder vielleicht habe ich auch nur einen günstigen Moment erwischt.


    "Salve, Senator! Die Equirria, nun, sie kommen, wenn man so will: sie rasen auf uns zu. Senator Germanicus Avarus hat mich dankbarerweise als Verbindungsmann der einzelnen factiones eingesetzt."


    Langsam schlendern wir ins peristylium, schweigend ins Gespräch vertrieft:


    "Gerade bei der Neuerung, dem Staffellauf ist Koordination nötig, ich nehme aber auch die anderen Aufstellungen entgegen."


    Sim-Off:

    Wie Du vielleicht gemerkt hast, habe ich Lucanus gleichzeitig losgeschickt, sonst ist die Koordination bis zu den Saturnailien nicht abgeschlossen ... Lucanus hat SimOFF schon ein Treffen absoilviert - das ist aber noch im Anfangsstadium, insofern habe ich "in Echt" noch keine Ergebnisse, SimON natürlich schon. :)

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