Rund um die Katzen...

  • Marei hatte recht schnell spitz gekriegt, dass Cimon zwei junge und süße Vierbeiner mitgenommen hatte und angeboten bei der Betreuung und Pflege der Kleinen zu helfen.
    Jetzt im Moment saß sie IN der Kiste bei den Kätzchen und kraulte die süßen Felle mit allen verfügbaren Fingern. "Nanana.. ihr zwei. Munter seid ihr heut.. und gegessen habt ihr auch schon, ne?" plauderte Marei mit den miauenden Kätzchen. Das kleine Sklavenmädchen trug eine alte Tunika, extra für die Katzenkiste, weil sämtliche Katzenhaare hängenbleiben konnten.


    Sowie prima dafür geeignet, um den einen und anderen dummen Kratzer abzuwehren. Man konnte ihren Armen und Händen ansehen, dass Marei die Katzenkörpersprache noch lernte. "Wartet mal kurz...." Mit beiden Händen schob sie die Kätzchen von ihrem Schoß, rappelte sich auf die Knie und angelte nach dem etliche Male geknüpften Faden, der außerhalb der Kiste lag. Am Faden hingen mehrere Federn. "Jetzt schaut mal, was ich hier für euch habe. Jajaja, es ist die Angel. Und schwuppsdidabumms federt die durch die Luft.. "


    Marei lachte begeistert, weil es ziemlich großen Spass machte, den Kleinen beim Haschen nach den Federn zuzuschauen. "Geht ein kleines Kätzchen in die Bar. Fragt der Thekenmann: "Ein Glas Milch wie üblich?" "Nein, heute soll's ein Wein ohne sein", antwortet das Kätzchen. "Warum denn das?" erwidert der Thekenmann verdutzt. Darauf das Kätzchen: "Nun, ich will halt morgens auch einmal mit einem Kater aufwachen..." Ein nicht minder leises Kichern verdeutlichte, wie witzig Marei den Witz fand.

  • Leise trat Cimon in die Kammer ein und sah wie Marei mit den Katern spielte. Lächelnd trat er zu ihr. Dabei sah er wie die beiden bereits aufhorchten und ihn anmiauten. Einer kam sogar an den Rand der Box und scharrte erfreut an der niedrigen Wand, die doch kaum mehr ein Hinderniss waren... doch die beiden hielten sich an Cimons Regeln...zumindest glaubte Cimon daran. Er selbst hatte keinerlei Kratzer an seinen Armen. Die beiden hatten schnell gelernt das sie mit ihm ohne Krallen spielen sollten.


    "Salve, Marei. Es ist schön dich hier zu sehen. Ich hoffe die beiden benehmen sich."


    Ruhig trat er neben sie und legte brüderlich eine Hand auf ihre Schulter. Dabei lächelte er sie offen an. Sein aufmunterndes Nicken sollte zeigen, das sie durchaus weiter spielen konnte, wenn sie das wollte.

  • Das kleine Sklavenmädchen kicherte ausgelassen sowie immer noch über den Witz, als sie Schritte hörte. Sie erblickte über die Schulter hinweg ihren großen Freund, begrüßte ihn mit einem strahlenden Lächeln. Marei schmiegte ihre rote Wange an Cimons Hand, die plötzlich auf ihrer Schulter lag. "Aber klar benehmen sich die zwei.. du selber erziehst sie ja." plapperte sie drauf los, fühlte sich richtig gut. Das eine der beiden Kätzchen wollte wohl zu Cimon raus. Behutsam ergriff sie das Kätzchen, reichte es Cimon.


    "Wie nennst du Eins und Zwei eigentlich? Hast du mir schon erzählt, was sie sind? Also ich meine Mann oder Frau? Mir sind ganz viele Namen eingefallen: M[SIZE=7]arei[/SIZE] und C[SIZE=7]imon[/SIZE]. Frija und Baldemar. A-Dan und Caelyn. Flora und Narcissa. Ursus heißt Bär und Septima heisst sieben, stimmts? Kriegen die dann zusammen sieben Bären?" Während sie zu Cimon sprach, schaute Marei zu dem bei ihr verbliebenen Kätzchen und zog die wackelnden Federn weg, sobald es diese ansprang. "Am besten gefällt mir Sima und Soja. Frag mich aber nicht, woher ich diese Namen haben.. sie waren einfach da."

  • Das Kichern erhellte Cimons Herz. Das strahlende Lächeln erwiederte der dunkle Sklave fast schon ausgelassen. Die Kleine schaffte es immer wieder ihn aus seiner ruhigen Maske zu locken. Er war positiev überrascht, über ihre Ankuschelversuche. Lachend nahm er sie kurzerhand leicht seitlich in den Arm. Sie redete wie gewohnt einfach drauf zu. Solange sie es bei ihm machte, war es für Cimon in ordnung. Sie musste sich nur bei den Herrschaften zusammenreißen. Und das sagte er oft genug...er wiederholte sich nicht...sie waren schließlich unter sich.


    "Das ist gut, das ich sie wohl ausreichend erziehe."


    Mit einem herzlichen Lächeln nahm er den kleinen Racker entgegen. Dieser maunzte sofort und Cimon nahm ihn an seine Brust wo sie beide kurz kuschelten. Namen? Er hatte so oft wach gelegen...aber Namen hatte er keine gefunden. In seinen Augen hatte er auch kein Recht dazu ihnen Namen zu geben. Leicht schüttelte er den Kopf.


    "Keine Namen von Menschen....Es sind beide Jungs. Sima und Soja sind wohl eher Mädchennamen...Ich wollte es Domina Septima überlassen, Namen zu finden. Denn...wenn wir ehrlich sind, steht es uns nicht zu dies zu entscheiden. Wir können nur Vorschläge machen."


    Dann musste er lachen. Sieben Bären? Ausgelassen wuselte er ihr durchs Haar. Dann stellte er den Kleinen wieder zu seinen Bruder, die beide umgehend miteinander spielten. Und dabei suchten sie mit den Augen immer wieder die Federn, die einfach so verschwunden waren.

  • "Gleich zwei Jungs? Mannomann!!" neckte sie Cimon friedlich. "Na gut, dann werden wir für beide keine Menschennamen erfinden. Wann müssen wir sie zu domina Septima bringen und sie fragen. Und fragen, ob wir unsere Vorschläge aussprechen dürfen.- Ich glaube nicht, dass die Jungs es mögen namenslos zu sein. Die wollen groß und stark werden. So wie ich!" stellte Marei fest, hing ihren Gedanken nach. Bis sie groß und stark werden würde, mussten noch zahlreiche Sommer vergehen.


    "Mhmmhm.." Cimons Zärtlichkeiten sowie das Maunzen der Kätzchen rissen Marei aus den Gedanken rund ums Erwachsen werden. "Jajaja.." seufzte sie amüsiert über den großen Drang nach Spiel und Spaß der Kleinen, liess sie beide nach der Federangel haschen. "Hast du mich gehört? War ich zu laut? Ist schon Fressenszeit? Schlafenszeit für uns, Cimon?"

  • Mareis Necken ließ Cimon ehrlich lächeln und sie kurz von der Seite etwas stubsen. Die Katzen zu Domina Septima zu bringen hielt er nicht unmittelbar für eine gute Idee. Dazu mussten sie einen Moment abpassen, in dem sie Zeit hatte und gewillt war sich mit der Problematik zu beschäftigen.


    "Ja, zwei Jungs. Hast du etwa etwas dagegen? Außer das wir Männer jetzt in der Überzahl sind. Wir werden sehen, wann sie Zeit hat. Mann darf mit solchen Dingen nicht ungefragt zu den Herrschaften gehen. Es gibt für alles seine Momente. Und wir werden den richtigen finden, Marei. Aber du hast recht. Sicher wollen sie groß und stark werden...ja, genau wie du.... Wirbelwind."


    Cimon merkte das sein Lächeln nicht mehr gehen wollte und musste sich eingestehen, wie gut ihm das Mädchen tat. Nicht nur sie lernte. Auch er lernte... Ruhe und Gedult war ihm bereits eigen...doch Witz und Freude waren ihm manchmal etwas fremd. Kinder hatten eine solch frische und ungezwungene Art, das er gar nicht anders konnte, als zu lächeln und seine Freude zu zeigen. Dabei hoffte der Nubier das Marei ihre Frische nie verlieren mochte. So vieles ging verloren, wenn man älter wurde...gerade wenn man sein Leben als Sklave verbrachte.


    Dann sah er ihr zu, wie sie mit den beiden Katern spielte und wie diese versuchten die widerspänstige Feder zu erhaschen. Ihre Fragen klangen für ihn besorgt. Er sah sie sanft an und neigte leicht den Kopf zur Seite.


    "Nein, du warst nicht zu laut. Sie hatten zwar bereits, aber du kannst ihnen gerne etwas geben. Danach sollten wir über deine Schlafzeit nachdenken und ins Bett schicken."


    Cimon wieß, während er sprach zu einer Ecke, in der bereits alles vorbereitet war. Dort stand Wasser, das etwas mit Milch versetzt war und ein Schlauch, der vier trinkzitzen aufwies. Sie tranken immer weniger daraus, aber es gefiel den beiden sehr und beruhigte sie auch. Die Fleischmahlzeiten für den tag hatten sie bereits alle erhalten. So blieb nur noch etwas von dem Trockenfleisch, das bereitlag, was Marei ihnen würde geben können.

  • "Ich hab nix dagegen.. wenn es viele sind, dann können viele aufpassen." gab sie friedlich zurück. "Mhmhm.. sagst du mir Bescheid, wenn du den Moment gefunden hast? Meistens bin ich in der culina und muss dort helfen. Hoffentlich spüle ich grad nicht wieder Geschirr ab.. bah.. ja.. ich möchte groß und stark werden! Und weisst du was? Die Köchin hat mir gesagt, sie wird mir demnächst zeigen, wie man mit scharfen Messern umgeht, wie man alles klein schneidet und schnippelt. Dann kann ich den Herren und Herrinnen immer sagen, ich hab es selbst gemacht... also wenn sie es denn hören möchten." plauderte sie drauflos. Der Umgang mit Messern schien wirklich wichtig zu sein und man gab ihr dazu etwas nützliches zu tun. Denn sie konnte in dieser Stadt niemanden führen.. dazu kannte sie sich gar nicht aus.


    "Ich finde wir sollten ihnen noch was geben. Neulich habe ich die Sklaven reden gehört 'Mit vollem Bauch und heißer Frau im Bett ist gut schlafen' Die meinen wohl 'warmen Bauch und heiße Steine.'" Seltsame Sitten und Gebräuche hatten die einheimischen Sklaven. Marei schüttelte verwundert den Kopf und kletterte aus der Kiste. "Nimmst du deinen Kater?" Sie holte den Bruder und trug ihn zu den Zitzen und der Wassermilchschüssel, setzte ihn davor ab. "Guck hier, musst du trinken. Such dir was aus, ich warte bis du satt bist, versprochen!" Das kleine Sklavenmädchen sah ihren Freund an. "Lieber Löwe, nimmst du mich in die Arme? Wenn nicht, kitzel ich dich an den Füßen." Noch ein bisschen den Katzen zugucken.. ein bisschen reden.. ein bisschen toben...ein bisschen kuscheln.. "Wetten, Frija sucht mich bei dir? Wie findest du sie und ihren Mann? Ich finde die beiden total nett!"

  • "Ja, natürlich sage ich dir bescheid, Marei."


    Lächelnd unterdrückte er seine ANgst, ihr könnte etwas geschehen, wenn sie mit Messern umgehen würde. Es wurde zeit das sie auch dies lernte. Die Köchin würde sicher gut auf sie acht geben.
    Sie sollten noch etwas bekommen? Gerade wollte Cimon nicken, als Marei weiter sprach. Er wurde unter der dunklen Haut rot und starrte sie kurz an.


    "Ja...Bauch und heiße Steine.... das solltest du dir besser merken. Alles andere ist...nichts für dich."


    Er brauchte dringend ein anderes Thema. Später würde er ein ernstes Wort mit den anderen Sklaven führen, damit diese ihre Wortwahl zügelten. Vieleicht würde Frija ihn dabei ja unterstützen...oder Baldemar, auch wenn er den Germanen noch nicht so recht einzuschätzen wusste.
    Verunsichert nahm er den Kater an sich und hielt ihn nahe am Körper. Dabei kraulte er den Kopf des Kleinen, was diesen zum Schnurren brachte. Langsam folgte er Marei zum 'Essplatz'. Was nur ein Schritt für ihn war. Denn die Kammer war sehr klein und beengt. Mit den Tieren darin um so mehr.
    Auch der Nubier ließ die Entscheidung bei dem Kater und passte nur auf, das die beiden nichts anstellten. Ihre Frage beantwortete Cimon damit, das er sie in den schützenden Arm nahm und sie sicher hielt. Dabei lachte er kurz auf, als sie meinte, sie würde seine Füße kitzeln.


    "Sie wird dich sicher hier suchen. Frija ist wirklich sehr nett. Genau wie Baldemar...mann muss ihn sicher nur näher kennenlernen. Er ist eben sehr still. Ich kann das verstehen. ... Sie mögen dich auch ganz sicher. ... Sie wären gute Eltern...auch für dich, weißt du?"

  • "In Ordnung.. und nicht vergessen." Hach.. das klang gut, aber sie fühlte, dass sie diese Worte ihm nicht hätte sagen müssen. Denn Cimon vergaß nie etwas, egal wieviel er sich merken musste. "Wie du meinst.. dann merke ich mir das.. es klang wirklich seltsam." brummelte das kleine Sklavenmädchen zugleich den Kopf schüttelnd. "Manchmal kann ich aus euch Großen echt nicht wirklich schlau werden..."


    Herzlich gerne kuschelte sie sich an Cimons Brust, lehnte sich sanft an an seine Arme und guckte den säugenden Kätzchen zu. "Hihihi.. dann muss sie ja bald kommen. Richtig, das ist mir auch schon aufgefallen, also, dass er wenig spricht. Vielleicht sollte ich ihm auch ein paar Witze erzählen.. oder mit einer Feder an den Füßen kitzeln." überlegte Marei laut mit einem kecken verräterischen Grinsen um die zuckenden Mundwinkel. Es war für ihren kindlichen Geschmack sowieso zu still in diesem fremden Haus. Kaum jemand lachte.. außer sie und Cimon.


    "Hast du früher auch so wenig wie er gesprochen? Jaha.. weiss ich.. sie wären tolle Eltern. Ich habe Baldmar noch nicht besucht. Hm, ich weiss gar nicht, wo er überhaupt schläft. Er schläft bestimmt mit verflixt vielen Männern in einem Raum... oooddeerr so wie du ganz nahe bei domina Septima, was meinst du??" Womit sie schon wieder beim Thema 'Schlafen' angelangt waren. Mareis rechte Hand krabbelte wie ein Käfer Cimons rechten Arm hinauf und hinunter. "Ob er sich freut, wenn ich ihm sage, dass ich ihn gerne als meinen Papa hätte?" Vielleicht freute er sich gar nicht! Immer diese blöden 'vielleichts'! Fragend sah sie Cimon von unten an. "Als wir angekommen sind.. habe ich euch in der Küche zusammen sitzen sehen. Ich konnte nicht dazu kommen, weil ich zu tun hatte."

  • "Nein, ich doch nciht."


    Nein, er würde es sicher nicht vergessen. Leise lachte er auf, denn auch er verstand die 'Großen' nicht immer. Aber sie würde sicher lernen, das wichtigste zu verstehen... gut, wenn sie soetwas nicht verstand. Seine weichen Augen zeigten, das es nicht schlimm war, wenn sie nicht verstand.
    Er genoß das Vertrauen von Marei und würde sie immer beschützen, solange er es konnte.


    "Bevor sie dich aber sucht, solltest du besser freiwillig ins Bett gehen, Marei. Es ist nicht gut, wenn sie sich Sorgen um dich machen muss. Ich glaube Witze sind nicht ganz seine Welt... "


    Cimon stutzte, denn seine Welt waren sie auch nicht immer. Er lernte noch, was Witz und was Realität war. Manche Menschen redeten aber auch derart ernst, das der Nubier so seine Schwierigkeiten hatte.


    "Rede einfach mal mit ihm.... du wirst schon deinen Weg finden.
    Ich habe... ja, ich habe wenig gesprochen, denn dann konnte ich weniger Fehler machen. Aber ich denke Baldemar hat keine Furcht...es ist einfach seine Art.
    Ich gleube er schläft mit Frija gemeinsam in einer Kammer."


    Das sie deswegen von den anderen Sklaven getrannt schliefen, da sie eine Zweisamkeit lebten, die die anderen nicht stören wollten oder nicht schlafen ließ, sagte er lieber nicht.
    Mareis Käferhand sorgte für ein schiefes Grinsen bei Cimon, denn er vermutete bereits etwas hinter der Geste. Irgendeine Frage... Dann lächelte er sanft.


    "Versuche es doch einfach. Ich glaube nicht das er dir sauer sein wird...das kann doch keiner, was Marei?"


    Damit strich er ihr wuschelnd über das Kopfhaar und erkannte wie sehr er selber eine Familie wünschte...Frau, Kinder... schon Geschwister würden ihm das Herz erhellen...doch alles war fern und fremd. Als sie meinte, sie hätte ihn beobachtete, nickte er nur abwesend.

  • "Freiwillig ins Bett gehen?" Sie sah ihn an, als ob er etwas vollkommen Unverständliches gesagt hatte. "Ohne Geschichte schlafen gehen? Seit wir hier sind, muss ich die mir selber ausdenken.. den du bist ja immer bei Ursus." maulte sie leise. Oh neinneinnein, sie war ganz und gar nicht eifersüchtig, denn das kleine Sklavenmädchen wusste inzwischen, wie wichtig er für ihren gemeinsamen Herrn war und versuchte dies zu akzeptieren, also dass sie deswegen wenig Zeit gemeinsam verbrachten. Sprunghaft wechselte sie das Thema. "Also gut.. keine Witze für Baldemar." versprach sie Cimon, legte den Kopf schief.


    "Hmm.. ich finde, je mehr man spricht und versucht nach zu fragen, um so mehr erfährt man dann warum und wieso dies und das. Dann gibt man sich mehr Mühe mit dem eigenen Anteil, weil man dann weiß wofür die Mühe bestimmt ist." Sie schüttelte den Kopf, wie konnte man keine Angst haben?!? Sollte sie von den Schatten-Monstern erzählen? Och nö.. das behielt sie lieber weiterhin für sich. Ihr Freund hatte selber gesagt, dass man sich keine Sorgen um sie machen wollte.


    "Die beiden schlafen zusammen in einer Kammer? Etwa in EINEM Bett? Sie brauchen keine heißen Steine? Mensch Cimon.. also... das kann ich mir gar nicht vorstellen." Tztztz.. Marei schnalzte leise mit der Zunge und krabbelte von Cimon Schoß zu den inzwischen an den Zitzen dösenden Kätzchen. "Mhm.. das ist mir auch aufgefallen, dass kaum einer böse mit mir ist. Ich bin zu nett, ne? Und ich glaube, die zwei Jungen brauchen gar keine Geschichte mehr."

  • Cimon lächelte und nickte langsam. Dabei nahm er sie brüderlich in den Arm um sie ein wenig zu beruhigen.


    "Ja, Marei. Freiwillig ins Bett gehen.... Ich kann dir leider momentan kaum Geschichten erzählen. Aber du kannst dir ja welche ausdenken und mir dann am nächsten tag erzählen. Es ist meine Aufgabe bei Ursus zu sein. Auch du wirst eines Tages eine feste Arbeit zugeteilt bekommen."


    Während er redete zeigten seine Augen Freude. Es machte deutlich, das er es als gut erachtete, wenn Marei eines Tages ihren Weg in ihrem Schicksal finden mochte. Ihr Versprechen nahm Cimon halb grinsend an.


    "Siehst du, Marei...das ist lernen. Fragen und Antwortren. Das ist gut."


    Dann hätte er beinahe gelacht. Ihr Schnalzen klang ganz amüsand. Mit langsamen Bewegungen nahm er dann beim Sprechen die beiden Kater vorsichtig auf und legte sie auf ihre Decke, wo sie sich aneinander kuschelten.


    "Ja...ich nehme doch an, in einem Bett...sie sind ...Mann und Frau....
    Ja, du bist sehr nett...und das ist überaus gut. Nein, sie brauchen ganz sicher keine Geschichte mehr. Da hast du recht."

  • "Hmmhm.. hmmmjaaa.. so rum könnte ich es auch machen." murmelte Marei, legte eine nachdenkliche Miene auf, während sie sich von Cimon in dessen Arme nehmen liess und sich in diese kuschelte. "Mhmh.. diese dir dann am nächsten Tag erzählen? Aber Cimon.. dann.. dann ist es keine Gute-Nacht-Geschichte mehr, sondern eine Guten-Tag-Geschichte." wandte Marei ein.


    "Die eine und anderen feste Aufgabe habe ich schon... genau wie in Rom. Dreckiges Geschirr spülen und abtrocknen. Alle möglichen Tücher sauber zusammenlegen und wegräumen. Demnächst alles fürs Kochen klein schneiden üben. Für das Tisch decken zu den Mahlzeiten der Herren und Herrinnen bin ich noch zu klein sagt die Köchin. Ich glaube eher, sie will nicht, dass ich davon und davon probiere."


    Aufmerksam beobachtete sie Cimon, wie er die Katerchen zurücklegte. Sie selber stieg noch einmal in die Kätzenkiste, streichelte beide noch einmal und verliess die Kiste. "Mann und Frau sind sie tatsächlich... aber in EINEM Bett? Wozu denn? Ist ihre Kammer zu klein für zwei Betten? Können die beiden nicht alleine schlafen? Du schläfst alleine, ich schlafe alleine." befand Marei verwundert, wurde rot über Cimons Lob. Irgendwie verhielt sie sich den anderen gegenüber richtig. "Und ja, keine Geschichte für diese Schlafmützen-Katzen." Das ganze Gespräch war für das kleine Sklavenmädchen ganz schön aufregend... die Müdigkeit war ganz weit fort.

  • Kurz lachte Cimon leise auf und nickte. Ja, es wäre wohl eine gute Tag geschichte. Abr das kommentierte er nicht weiter. Sie würde sich schon entscheiden, ob es gut oder schlecht war. Sie redete ja eh weiter und Cimon lächelte ob dieser kindlichen Sprunghaftigkeit. Sie erzählte von ihren aufgaben.


    "Ich denke du wirst schon noch hineinwachsen in deine Aufgaben. Aber wenn du es gut machst, wird man dich sicher in einem Schwerpunkt einsetzen. Lernst du viel und wirst gebildet, wirst du ein sehr gutes Leben haben. Gebe dich niemals mit dem Wenigsten zufrieden, Marei."


    Er lächelte sie offen und eher ruhig an. Langsam wurde es ihm zu viel...denn das eine Thema ...damit konnte er nicht gut umgehen. Er räusperte sich ein wenig.


    "Ja...ja, Frau und Mann haben ein..Bett... es...es ist so... Wenn Menschen sich sehr lieben, dann tun sie das.... Wie Dominus Ursus und Domina Septima."

  • "Ich schätze, ich soll später einmal die Küche kriegen... so oft wie ich drinnen bei der Köchin bin. Hineinwachsen.. du meinst hoffentlich nicht an der Spüle festwachsen?!? Was heisst 'gebildet', Cimon?!?" mutmasste Marei fragend, blickte auf ihre kleinen Hände, die nach dem Spülen oftmals ganz dick und angeschwollen waren. Manchmal juckte es ganz fürchterlich, wie als ob sie mehrere Mücken- oder Bienenstiche erhalten hätte.


    "Wenn Menschen sich sehr lieben, dann tun sie das. Wie Dominus Ursus und Domina Septima." wiederholte sie Cimons Worte für sich, sann drüber nach. Was bloß war daran falsch? Lieber fragen als falsche Antworten erfinden. "Cimon... die beiden sind frei. Baldemar und Frija aber nicht.... Dürfen die das zusammen schlafen tun, ohne Ursus und Septima zu fragen? Ich meine, wir dürfen doch ganz oft nicht dasselbe tun wie die Herren und Herrinnen. Schöne Kleider tragen.. gutes Essen.. Spazieren gehen.. Freunde besuchen. Immer müssen wir zuerst fragen gehen... ganz lange fragen gehen bis wir nicht mehr können."

  • Tief atmete der Nubier durch. Wie sollte er das alles nur erklären. Ruhe strahlte er in jeder Faser seines Körpers aus, während er nachdachte.


    "Nein, nein...nicht festwachsen...du kannst in eine Aufgabe genauso hineinwachsen wie in deine zu große Kleidung. Am anfang passt es nicht...du machst vieleicht Fehler oder kannst etwas noch nicht...aber irgendwann gibt sich das. Dann bist du hineingewachsen.


    Was gebildet heißt? Nun...das du lesen und schreiben kannst. Das du Dinge verstehst, ohne das dein Herr oder deine Herrin viel erklären muss. Rechnen ist auch sehr wichtig. Und vor allem ein Verständniss für das Leben...aber keine Angst..du wirst es lernen... Nur..ich will das du dir eines fest vornimmst... versprich es mir. Das du niemals aufhörst zu lernen und zu fragen. Nicht unbedingt die Herrschaften..du hast ja noch mich und Frija...und sicher auch Baldemar."


    Als sie das wiederholte was er ihr erklärt hatte, wegen dem Bett, nickte Cimon zufrieden. Aber was dann kam hatte er nicht kommen sehen. Er sah sie kurz verwirrt an, lächelte dabei aber leicht.


    "Nein, sie dürften es nicht ohne zu fragen. Da hast du vollkommen recht. Aber sie haben die Erlaubnis. Nicht ganz lange fragen, Marei. Nimm mich. Dominus Ursus gibt mir manchmal Zeit für mich, in der ich andere besuchen kann. Aber es ist nur natürlich, das unsere Herren für uns entscheiden. Dominus Ursus und Domina Septima sind dabei sehr gutherzige Herren. Wir können froh und dankbar sein, das wir sie haben."

  • "AAchhhssoooooooooooooo..." gab Marei, vollauf zufrieden über seine Antwort, lächelnd zurück. "Na hoffentlich passt mir meine Kleidung noch, wenn ich ein bisschen mehr kann als nötig und zu wissen ist." feixte sie lächelnd und wurde nach seiner Bitte wieder ernst. Was 'rechnen' wohl war? Auch soetwas schweres wie Lesen lernen? Sie drehte sich rittlings auf seinen Schoß um, um ihn geradewegs anzusehen und sprach feierlich ihr Versprechen. "Liebster Cimon, ich werde niemals aufhören zu lernen und zu fragen... Ursus, Septima, dich, Frija und Baldemar. Versprochen!!!"


    Was Cimon bezüglich Frija und ihrem Mann Baldemar erklärte nahm Marei zur Kenntnis und hakte das heikle Bett-Thema erst einmal ab. "Pof... ich wusste gar nicht, dass du Zeit für dich kriegst!" empörte sich Marei, stemmte die Arme in die Hüfte und versuche beleidgt dreinzuschauen. Leider gelang es ihr nicht wirklich.. sie musste fragen, geduldig sein und auf das 'Ja' warten. Raus gehen und die Umgebung erobern mochte sie schon. Aber hier war vieles ganz anders als im quirligen Rom. Was bloß wartete draußen auf sie?


    Da war noch etwas zu bereden und nebenbei die olle Schlafenszeit hinauszuzögern. "Dieses gute Stück hier ist schon ganz alt, weil es zum Spielen mit den Katerchen ist. Ich habe nichts Neues mehr zum Anziehen bekommen. Daher muss das bald mal Frija oder domina Septima auffallen. Kennst du mein Schlafzeug noch? Weisst du, wie kurz das schon ist?" Ach mist.. wieso sagte sie Schlafzeug? Sie war noch gar nicht müde! "Findest du das bei der Tunika für die Küche auch, dass die mir zu kurz geworden ist??"

  • Cimon lachte auf und sah Marei mit einem ehrlichen Lächeln an. Ihr Versprechen, das dann folgte nahm er mit einem ernsten Nicken entgegen. Kurz wuschelte er ihr, als brüderliche Geste, durch das Haar.


    "Das ist gut, Marei. Ich danke dir für dein Versprechen. Aber frage die Herrschaften nur, wenn sie Zeit haben und niemand sonst dabei ist. Das ist wichtig."


    Seine Stimme klang zwar ernst, doch in keinster Weise kühl. Dann musste er erneut etwas lachen und grinste sie an. Er erinnerte sich an die Worte seines Herren und wusste, das es wichtig war, das Marei es erfahren würde.


    "Auch du hast Zeit für dich, Marei. Ursus hat es ausdrücklich erlaubt, das du diese Zeit draußen verbringen darfst. Störe nur die Soldaten nicht zu sehr. Ansonsten bist du ja sicher im Lager und kannst dich hier ein wenig umsehen. Es gibt viele Orte, die dir gefallen könnten. Die Stallungen vieleicht... Schau dich einfach um."


    Dann musste er überlegen, ob er es deutlich genug ausgesprochen hatte. Aber sollte sie Fragen haben, würde sie sich sicher an ihn wenden. Dabei nahm er sich fest vor, mit den anderen Sklaven zu sprechen, damit diese Marei nicht überforderten. Denn zu viel Arbeit war nicht gut für ein Kind. Ursus sah das ganz sicher genauso und würde lieber eine vorteilhafte Entwicklung der schweren Arbeit bei der Kleinen vorziehen. Die Arbeit kam noch früh genug.
    Nachdenklich besah Cimon den Stoff und nickte ernst. Er überlegte und wusste das Ursus sicher zusagen würde. Der Nubier würde sich darum kümmern.


    "Ja, es sieht sehr kurz aus, kleiner Wirbelwind. Ich werde Dominus Ursus fragen, ob du neue Kleidung bekommen darfst. Ich bin mir sicher das unser Herr nicht nein sagen wird."


    Sie hatten einen ausgesprochen guten Herren, was er auch Marei gegenüber immer wieder aufzeigen wollte. Es war wichtig, das auch sie sah und verstand, welch ein Glück sie alle hatten. Es gab sehr viel mehr Herren, die ihre Sklaven schlechter behandelten als solche die... nein, ihm fiel nicht ein, wie jemand noch besser zu einem Sklaven hätte sein können.... obwohl... mit Schmerzen im Herzen dachte der Nubier an die Tätowierung und musste zugeben, das es Ausnahmen gab. Diese aber versuchte er vor Marei zu verbergen. Die Kleine sollte keine Angst haben. Furcht verdunkelte die Seele und würde ihr die Kindheit nehmen.

  • Das Durcheinanderbringen der Haare geniessend sah sie Cimon an, während sie ihm wie immer aufmerksam zuhörte. "Pühh.. das wird total schwer die Herren alleine zu erwischen. Siehst du die unsichtbaren ohne Namen nicht, die immerzu um sie herum sind? Bis jetzt wiess ich nur deinen namen, den von Baldemar und Frija und den Namen der Köchin." gab Marei zu und machte große Augen.


    "Ich darf raus gehen??? Ehrlich?" Ja, wo sollte sie denn hingehen, wenn sie alleine sein oder spielen gehen wollte? "Die Soldaten nicht stören? Hmmhm.. ich versuchs. In die Stallungen würde ich ganz gerne gehen. Ich weiss nicht, wo die sind. Ich wette, dazu muss ich immer den Äpfeln der Pferde nach gehen?!?!"


    Cimon stimmte zu, dass ihre Kinderkleidung tatsächlich kurz war. Neue Kleidung zu bekommen war bestimmt ganz aufregend. "Ja, bitte frage du ihn für mich. Du bist toll! Weißt du, ich sehe ihn kaum noch, seine Frau sehe ich noch seltener. Ich hatte vor, dominus Ursus zu fragen, aber er ist schwer beschäftigt und kommt heim, wenn ich schon schlafe. Uuunndd.. Cimon? Wollen wir noch mal zusammen rausgehen? Ins Lager? Oder in die Stadt? In die Stadt? Gucken und stöbern.. einfach so... ohne irgendwelche Arbeitsaufträge. Oder auf eine Wiese nach den Tieren ausgucken, von denen uns Frija erzählt hat.. weisst du noch?? Wie die wohl auf den Wiesen aussehen, bevor sie geschlachtet werden?!?"

  • Cimon lächelte zunehmend und sah sie dabei beruhigend an. Er nickte verständnisvoll, als sie die 'Namenlosen' ansprach.


    "Ich werde versuchen dir so viele Namen nahe zu bringen, wie es mir nur möglich ist. Natürlich meine ich mit allein, das keine anderen Herrschafften anwesend sind. Es sei denn es ist zu persönlich, was du wissen möchtest. Dann kann es auch etwas dauern. Aber Geduld wird belohnt werden, Marei."


    Ein wenig musste er lachen. Sie war wirklich ein kleiner Wirbelwind. Cimon nickte bestätigend, blieb aber ansonsten wieder etwas ruhiger. Ganz wie es sich gehörte. Ihre Fragen beantwortete er damit, das er in seiner kleinen Box, nach einer Wachstafel suchte. Dann fing er an zu zeichnen. Danach zeigte er es ihr und erklärte jeden Ort, wo sie waren und wo sich was befand. Dabei hatte er versucht mit kleinen eindeutigen Zeichen auf der Tafel deutlich zu machen, was gemeint war.


    "Ja, du darfst raus. Solange du im Lager bleibst kannst du dich frei bewegen. Nur in die Stadt gehst du nicht alleine. Aber du kannst mich gerne einmal begleiten, sollte ich dort hin müssen."


    Das die Hinterlassenschaften der Pferde sicher rasch weggebracht wurden und somit die Wege im Castellum sicher recht sauber waren, sagte er nicht dazu. Sie würde es feststellen. Sie würde das Lager mit ihren Augen erkunden. Das wollte er ihr nicht nehmen.


    "Ja, sie haben beide wenig Zeit. Aber sie müssen keine Zeit für die Sklaven haben. Wir haben Zeit für sie. Denn sie bestimmen die Zeit und den Tag. Nicht immer sagen sie es direkt. Aber wir sind uneingeschränkt für sie da.
    Ich weiß nicht, wie viel Zeit Dominus Ursus mir geben wird. Aber wenn es passt, das wir beide Zeit haben, werden wir sicher ins Lager oder die Stadt gehen können.
    Das es Zeit nur für uns wäre, kann ich dir nicht versprechen. Soetwas gibt es nur in Maßen. Und so ist es richtig."


    Auf die Tiere ging der Nubier nicht weiter ein. Denn er wusste nichts gutes darauf zu sagen.

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