Papa werden ist nicht schwer...

  • "Gut.. zuerst den Ball." bestätigte Marei das Gehörte und ging mit ihm zu den Frauenschlafräumen. "Ja, ich nehme das ganz feste an, dass du auf mich wartest." erwiderte sie fröhlich lächelnd. Wieder strich er ihr über den Kopf und die Haare. Es war schade, seine große Hand wieder loslassen zu müssen, aber sie konnte das wieder tun, wenn sie den Ball gefunden hatte. "Geenau.. ich beeile mich mit dem Suchen.. bis gleich, Papa." sprach das kleine Sklavenmädchen und verschwand in dem Raum, in dem sie nachts schlief.


    Eine Ecke des Zimmers gehörte ihr, auf dem drüberliegenden 'Hoch-Brett' schlief eine Frau, die tageweise da war. Diese hatte das Brett nicht an das neugierige und vorlaute Mädchen abgeben wollen, schon allein deswegen, weil es keinen Schutz vor Herunterfallen während dem Schlafen bot. Deshalb schlief das kleine Sklavenmädchen unter dem 'Hochbrett' auf einem großen ausgestopften Sack und nutzte eine natürliche Nische in der Wand als Aufbewahrungsort für ihre Spielsachen. Eine schmucklose Truhe diente der Kleideraufbewahrung. Marei hopste auf den Sack und blickte suchend in die Nische. "Da ist er nicht.. zu groß." Sie krabbelte vom Sack und durchwühlte die Truhe nach dem Ball, vergaß den Truhendeckel zu schliessen. "Hier auch nicht... zu dick."


    Jetzt blieb nur noch das Nachtlager übrig. Marei zog Bettdecke und Kissen hinunter, fand den Federball eingeklemmt zwischen Wand und Sack. "Da is er... voll platt." rief sie aus und rannte zur Tür. "Ich hab ihn gefunden. Faaannggg..." rief sie Baldemar entgegen und warf ihm den Ball übermütig zu.

  • Die Arme locker vor der Brust verschränkt wartete Baldemar auf Marei. Sie hatte es wieder gesagt. Papa? Er grinste. Sie glaubte also das er warten würde. Der Marser nickte. Anders hatte er es nicht gedacht. Beim Warten lehnte er sich gegen die Wand. Irgendetwas hörte er da. Die Mundwinkel zuckten.
    Sie hatte ihn gefunden? Er drehte sich zu ihr um. Fang? Was? Der Ball schlug gegen ihn und prallte ab. Dann lag er vor seinen Füßen. Baldemar zuckte mit den Schultern. Schließlich hob er den etwas platt aussehenden Ball auf. Prüfend besah er sich das Spielzeug. Hm. Grummelte er. Der Germane ging dabei schon einmal los Richtung des Hortus. Dann wollen wir mal. Sagte er schließlich.


    Die Suche dauerte nicht lange. Er wusste wo er den Hortus zu vermuten hatte. Es war schön. Der Marser grinste Mraei an. Er ahnte noch nicht, was sie mit 'spielen' gemeint hatte.

  • Poff... der Ball fiel zu Boden. Baldemar hatte ihn nicht aufgefangen und zu Boden fallen lassen. Seltsam! fand Marei und sah drüber hinweg. Es ging weiter mit der Suche nach dem Rasen. Die Suche war wesentlich spannender, sie kam an Räume und Gänge vorbei, die sie noch nicht erforscht hatte. Warum auch immer, sie hatte beinahe ständig in der Küche zu tun und zu helfen. Marei genoß die erschummelten freien Momente an Baldemars Seite.


    In einem Haus konnte man gaaannz schlecht Ball spielen.. da war ein Rasen vieeelll geeigneter. "Jaaa... wir haben ihn gefuunnddeen.. hurraaa..." freute sich Marei mit einem ausgelassenen Ruf und schlug ein Rad. Bei welchem sie kichernd mit dem Hosenboden voran auf dem Boden landete. Marei zog sich die Schuhe von den Füßen und fuhrwerkte mit nackten Sohlen durch den Rasen.


    "Herrlich.. magst du auch deine Schuhe ausziehen, Papa? Und wirfst du mir den Ball wieder zu? Du musst ihn fangen und wieder zuwerfen. Aber nicht zu hoch und zu weit.. ich komm sonst nicht dran, weil ich kleiner bin als du. Los.. du bist dran..." Nachdem das Erklären getan war, rappelte sie sich wieder auf die Füße, hüpfte etliche Schritte von Baldemar entfernt auf der Stelle, darauf wartend den Ball fangen zu können.

  • Grinsend beobachtete er Marei. Der Hortus schien ihr zu gefallen. Er sah sich um. Die Wildnis. Die Wälder waren besser. Aber das hier war ausreichend. Er zuckte als sie auf dem Hintern landete. Sie schien unverletzt. Erleichtert pfiff er die Luft hinaus. Barfuß. Sie hatte Gewschmack. Der Rasen fühlte sich bestimmt gut an.
    Sie sprach ihn an. Er sah verwundert an sich herunter. Schulter zuckend zog auch er sich die Schuhe aus. Es konnte nichts schaden. Ein, zwei Schritt auf dem Rasen. Ja, durchaus angenehm. Papa? Noch immer klang es fremd. Dennoch angenehm. Daran musste er sich erst noch gewöhnen.
    Marei erklärte, wie er werfen sollte. Ein Nicken. Er war dran? Er ließ sie noch einmal hüpfen und warf ihr dann den Ball zu. Er warf leicht. Eben so, das sie ohne Probleme den Ball würde fangen können. Das machte Spaß? Erst einmal abwarten. Allein sie zu beobachten machte Freude.

  • Baldemar zog sich die Schuhe aus, jetzt waren sie beide ohne Schuhe. Ein kleines Mädchen und ein großer Mann. Marei und Baldemar. Tochter und frischgebackener Papa. "Hej.." rief Marei und bemühte sich den Ball zu fangen. "Ich haab ihhnhn.. guhucck.. und nunn zurück zu diiirr." fügte sie werfend hinzu und bemühte sich einen guten Wurf hinzubekommen. Sie warf ihn mit beiden Händen und sah gespannt zu, ob Baldemar ihn nun fing. Es war toll, jemanden zum Spielen zu haben, jemanden der mit ihr spielen wollte. "Ich bin mit Fangen drann.. nee?" plapperte Marei mit fröhlicher Stimme.

  • Ihr frisches Wesen tat Baldemar gut. Der Germane lächelte. Er sah ihr zu, wie sie den Ball fing. Er nickte und machte eine entsprechende Handbewegung, damit sie werfen würde. So ging es einige Male hin und zurück. Mal warf er weiter links. Mal weiter rechts. Mal höher. Mal niedriger. Mareis Fröhlichkeit wirkte ansteckend. So warf Baldemar sich sogar das eine oder andere mal hin, als er den Ball zu fangen versuchte.
    Kannst du schon mit einer Hand werfen? Dabei machte Baldemar eine entsprechende Bewegung. Er zeigte ihr langsam und genau was er meinte. Dann trat er zu ihr, um ihre Haltung zu korrigieren. Damit es ihr leichter fallen würde weit zu werfen. Vielleicht gefiel es ihr ja, wenn sie weiter würde werfen können. Er selber zeigte ihr wie weit er werfen konnte. Er strengte sich natürlich nicht an. Nur eben so weit, das es anspornte.

  • "Ich hab ihn.. nun du wieder.. das Ball flieegtttt..." rief Marei beim Ballspielen immer wieder aus, staunte, wie gut Baldemar den Ball fangen konnte. Bei seinem allerersten Fall lief sie sofort zu ihm, kniete sich zu ihm und sah ihn besorgt an. "Hast du dir wehgetan, Papa? Das wollte ich nicht..." entschuldigte sie sich. Es schien nicht schlimm zu sein.


    "Nein.. kann ich nicht.. zeigst du das mir.. bitte?!?" Eifrig kam sie seiner Frage nach, liess sich korrigieren und helfen. "Boah.. das war ganz schön weit." kommentierte Marei staunend über ihre ersten Würfe sowie die von Baldemar. "Ich hol ihn zurück.. versuchs dann mal so wie du es gezeigt hast." plapperte sie drauflos und rannte los zum Ball. Die Füße so stellen, die Hand so an den Ball legen. Marei brauchte ein Weilchen bis ihre Haltung sich richtig anfühlte und warf. "Baall.. koommmmt..." rief sie und rannte spontan los. Wer von beiden war schneller? Sie oder der Ball? Es machte dem kleinen Sklavenmädchen riesengroßen Spass sich auszutoben, aufgestaute sowie überschüssige Energie loszuwerden. "Ich komme.. aucch..."

  • Der B. Weiter kam Baldemar nicht. Denn der Ball war schnell bei ihm und er auf dem Boden. Marei zeigte wie sehr sie mit ihrem Herzen dachte. Schnell war sie bei ihm. Der Germane strich ihr über den Kopf. Nein. Lachte er auf. Dann drohte er mit dem Wurf. Breit grinste er. Papa. Seine Augen leuchteten. Wie gut das das Werfen weiter ging. Er konnte so verschleiern, wie ergriffen er war.


    Ja, gerne. Hatte er noch bestätigt, was er ihr dann gezeigt hatte. Ja. Lachte er erneut. Er beobachtete ihre Energie. Stolz sah er zu, wie sie umsetzte, was er gesagt hatte. Sie rief sehr übermütig. Marei schien zu versuchen den Ball nach dem Werfen einzuholen. Höher. Rief er ihr zu. Seine Hände zeigten es ebenfalls an. Wenn sie höher werfen würde, hatte sie vielleicht eine kleine Chance. Von seiner. Seiner Tochter angesteckt, rannte er mit ihr.
    Das eine mal ergriff er ohne nachzudenken die Kleine. Rasch hob er sie im Laufen in die Luft, damit sie den Ball würde fangen können. Er vergaß sich. Er war der Marser. Der Vater.

  • Gut, er hatte sich nicht weh getan.. der Sturz war zum Glück gut ausgegangen. Sie war erleichtert und kümmerte sich um das begonnene Ballspiel. Der Ball flog und flog, schien schneller zu sein als sie. Das kleine Sklavenmädchen würde ihn somit kaum erreichen noch auffangen können. Doch Baldemar hatte eine Idee, wie er ihr helfen konnte. Sie fand sich in seinen Armen wieder und streckte sich nach dem Ball aus. "Ich hab.. ihn.. gleeiicchhh.. ooohhhh... ich hab ihn.. juhuuu!" Marei spürte wie sie durch die Luft flog und genoß den leider viel zu kurzen Moment des Fliegens bevor sie wieder in Baldemars Arme zurück und hinein fiel. "Boah.. das war toll...." jubelte sie ausgelassen und drückte einen übermütigen Schmatzer auf seine Wange. "Machen wir es gleich noch mal?" fragte sie ihn mit Begeisterung ansehend, hielt den Ball in ihren Händen fest.

  • Mareis Freude tat dem Germanen gut. Er lachte. Ja! Rief er. Ihren Kuss auf die Wange verunsicherte Baldemar. Sie war seine Tochter. Und sie mochte ihn. Langsam schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. Die Kleine tat ihm gut. Nochmal? Der Marser dachte nach. Ja. War seine knappe Antwort. Er würde es so oft machen, wie sie wollte. Da er bemerkte, wie gerne sie flog, verlängerte er die Flugzeit. Einmal warf er sie sogar leicht hoch. Fing sie dann aber sicher mit den Händen wieder auf.


    Der Germane vergaß jede Zeit. Er ließ sich gehen. Tollte mit Marei. Spielte mit ihr. Ob Frija das so gefallen würde? Eigentlich musste er doch der Vater sein. Aber Vater sein. Was war das? Er hatte es nicht lernen können. Er war es einfach. So musste er sich etwas zurück nehmen. Aber erst als er leicht außer Atem war. Es war ein gutes Training. Baldemar setzte sie ab. Sich selbst dann neben sie auf den Rasen. Die Beine über Kreuz. Die Hände stützend nach hinten. Was für ein Tag. Was für eine Veränderung. Ihm fiel Ursus ein. Der Germane wusste, das er fragen müsste. Aber besser er überließ dies Frija. Oder wartete ab. Möglicherweise hatte Marei bereits mit Ursus gesprochen? Marei? Hast du mit Septima oder Ursus darüber gesprochen? Dabei zeigte er auf sie und sich selber. Dabei schloss er gedanklich Frija selbstredend mit ein.

  • Sie warf den Ball nochmals in die Luft und fing ihn mit Baldemars Hilfe wieder ein. "Juuuhhuu..." rief sie ausgelassen, genoß einmal mehr den Moment das Fliegens und spürte, wie sie sicher von Baldemars großen Händen aufgefangen wurde. Sie sagte, wann sie runter auf den Boden wollte und rannte zudem recht gerne in Baldemars Arme hinein. Marei genoß das neu erfundene Spiel aus ganzem Herzen.


    Bald saßen sie beide auf dem Rasen. "Das hat Spaß gemacht, Baldemar. Machen wir das Ballspiel morgen nochmal?" fragte sie ihn verschmitzt lächelnd. Das kleine Sklavenmädchen liess sich auf den Rücken fallen, streckte alle vier Glieder von sich. Marei war außer Atem. Das Spiel war schön und zugleich ziemlich anstrengend gewesen. Ihre Beine kribbelten vom vielen hin- und herrennen. Außerdem war sie richtig schön erschöpft, aber dies war ein richtig gutes Gefühl.


    Was fragte Baldemar da? das kleine Sklavenmädchen drehte sich auf den Bauch, stützte sich mit den Armen auf, um ihn forschend anzusehen. "Nein... was ist das für eine komische Frage, Papa?!? Ich verstehe sie nicht. Muss ich dominus Ursus und domina Septima fragen gehen, wenn ich mit dir spielen möchte?" Sie machte sich ihre Gedanken. "Oder muss ich Frija fragen gehen, ob sie dich entbehren kann?"

  • Marei genoss das Spiel. Baldemar gefiel sich in seiner Rolle als Vater. Er lag im Gras. Hörte ihr zu. Langsam nickte der Germane. Ja. Das können wir.
    Die Zeit würde sich sicher finden lassen. Eine komische Frage? Seine Mundwinkel zuckten. Der Marser sah zu ihr. Drehte sich auf die Seite. Den Kopf in der Hand gebettet. Es zeigte sich immer mehr ein Grinsen. Frija fragen? So weit kam es noch.
    Nein. Wir können nicht festlegen, das ich dein Vater bin. Das Frija deine Mutter ist. Bei allem Widerwillen gegen dieses System in dem er lebte, wusste er doch, was ungesund war. Sollte Marei nicht mit Septime gesprochen haben, würde er Frija bitten. Sie war deutlich diplomatischer als er.

  • "Prima.. ich freu mich schon auf morgen!" jubelte Marei. "Ich hole dich wieder von eurem Zimmer ab oder du findest mich zuerst. Geht das so?" Baldemar drehte sich zu ihr. Jetzt konnte sie ihn besser ansehen und seine Mimik beobachten. Ihr war etwas aufgefallen und sie sagte es ihm unverblümt. "Papa.. du darfst mir auch mal was anderes sagen als 'Ja', das weisst du, ne? Verschmitzt lächelnd sah sie ihn aufmunternd an. "Yop. Ich fände es riesigtoll zu Frija 'Mama' sagen zu können und zu dürfen. 'Papa' und 'Mama' heimlich zu euch zu sagen, finde ich voll dummblöd. Ich weiss, was wir sind, Papa. Wir sind nur Sklaven und gehören Ursus und Septima, die über uns bestimmen. Ich weiss, wir können das nicht festlegen.. und müssen deshalb immerzu fragen gehen. Mhmhmmm.. weisst du was? Wenn ich groß bin, dürfen wir hoffentlich selber darüber sowas bestimmen. Seit ich aus meiner Mama rausgeflutschtbin, bin ich Sklavin. Meinen echten Papa kenne ich gar nicht. Mama sagte mir immer, von ihm habe ich die grünen Augen und von ihr die braunen Haare bekommen. Der Rest ist eine Mischung von beiden, dünne Arme von Mama, lauffreudigen Beine von Papa." Puh, da hatte sie aber ganz schön viel von sich erzählt. Die trockenen Kehle Mareis beschwerte sich. "Hast du Durst? Gehen wir gleich was trinken?"

  • Er beobachtete Mareis Jubeln. Baldemar dachte kurz nach. Ich hole dich. Das war sicher die beste Entscheidung. Der Germane lachte kurz auf. Sein sparsames Reden schien ihr nicht zu gefallen. Das war bei vielen der Fall. Aber es war seine Art. Seine Schultern zuckten. Ja, das weiß ich. Während er sprach zuckten seine Mundwinkel.
    Dummblöd? Das war ein Wort? Baldemar grinste breit. Nur Sklaven? Seine Mimik verdunkelte sich. Er sah sie ernst an. Sie redete von ihren richtigen Eltern. Der Marser überlegte. So viele Worte. Wäre sie seine Tochter, müsste er sich nun wirklich Gedanken darüber machen, ob sie es wäre.
    Wir werden es klären. Versprach er schließlich. Ja, das sind wir wohl. Knurrte er mehr als er es sagte. Ihre Vorstellung der Zukunft war gar nicht so unangenehm.
    Ja, irgendwann wird es besser werden. Irgendwann. Seine Stimme war leise. Da er über diese Möglichkeit nachdachte. Die Freiheit würde kommen. Irgendwann.
    Wir sind immer zum Teil auch unsere Eltern. Lauf freudige Beine? Er konnte sich durchaus die Bedeutungstiefe dieser Worte vorstellen. Sprach es aber vor der Kleinen. Vor seiner Tochter, lieber nicht aus. Etwas trinken? Der Germane nickte. Er stand auf und reichte ihr eine Hand. Er wollte ihr nicht nur aufhelfen. Er würde sie mit beiden Händen ergreifen um sie kurz in die Lüfte zu heben. Dann würde er sie sich auf die Schultern setzen.
    Lass uns in die Küche gehen.
    Dann würden sie nicht nur etwas trinken können. Auch Essen wäre möglich. Und sie hätten ihre Ruhe.

  • "Schön, du holst mich ab!" fand Marei und lachte. "Und schön, dass du das weisst, also auch mal was anderes sagen dürfen." Ihm schien ihr fröhhliches Geplapper zu gefallen. Vielleicht deshalb, weil er nur zuhören und antworten musste? Wenn ihm das gefiel, dann war das in Ordnung, fand Marei. "Ich bin gespannt, wie lange das 'klären' dauert. Ja... ich glaube daran, dass das irgendwann irgendwann tatsächlich kommt. Jemand, ich weiss nicht mehr wer, sagte mal folgendes: Denn was neu ist, wird alt und was gestern noch galt, stimmt schon heute oder morgen nicht mehr."



    Marei nickte zustimmend. "Genau.. mit meinen braunen Haaren und den grünen Augen habe ich meine Eltern ein bisschen bei mir." Über diesen fröhlichen Gedanken lächelnd rappelte sie sich auf die Füße und ergriff eine Hand Baldemars. "Ja.. auf, in die Küche! Der Ball bleibt hier."Huups.. was machte er denn jetzt? Plötzlich saß sie auf seinen Schultern. "Huuhuihuiiuuiuiui..." rief Marei überrascht aus, hielt sich mit dem Händen an seinem Kopf fest und umschlängelte mit den Füßen seinen Oberkörper. "Das ist toll.. ich bin größer als du. Es ist schön hier oben zu sitzen!" feixte Marei von oben und musste sich tief bücken, um sich nicht an den Türrahmen und Zimmerdecken den Kopf zu stoßen. "Ich möchte Saft haben, und du, Baldemar? Was trinkst du am liebsten?" fragte sie auf dem weg zur Küche den großen Germanen.

  • Baldemar grinste durchgehend. Er ließ sie reden. Er hörte zu. Er nickte. Kurz hielt er inne. Wer sagte denn so etwas? Man hielt sich an sein Wort. Seine Schultern zuckten. Sicher ein Römer. Doch er sagte ansonsten nichts dazu.
    Sie hatte ihre Eltern bei sich. Wieder ein Nicken. Ja. Seine Stimme war sanft. Doch erneut blieb es bei diesem kleinen Wort. Was für ihn so viel mehr aussagte. Der Ball sollte bleiben? Seine Mundwinkel zuckten. Er trat den Ball etwas aus dem Weg. Er sah es ähnlich.
    Ihren Ausruf nahm er als positives Zeichen. Es gefiel ihr wohl dort oben. Sie klammerte sich fest an ihn. Der Germane korrigierte ihren Sitz. Dann konnte es los gehen. Der Marser lachte auf.
    Sehr gut, wenn es dir gefällt. Er ging vorsichtig durch die Türen. Damit sie sich nicht stieß. Saft? Na das würden sie sicher bekommen. Baldemar pfiff kurz beim Ausatmen als sie ihn nach seinem Getränk fragte. Met. Aber hier bekommt man ja nur Wein. Scherzte er. Seine Stimme war dabei allerdings ungewollt ernst.
    Sie kamen in der Küche an. Baldemar grüßte die Köchin. Wie immer mit einem 'Heilsa'. Dann setzte er Marei auf eine Bank. Sich daneben. Die Krüge waren in Reichweite. Er nahm zwei Becher und gab ihr Saft. Den Wein würde er sich holen müssen. Der stand nicht bereit für die Sklaven. Was ihn nicht daran hinderte sich welchen zu holen.

  • Baldemar war einverstanden, dass der Ball auf dem Rasen lieben und auf sie warten sollte. Seltsamerweise trat er den Ball mit dem Fuß und nicht mit der Hand weg. Nachher würde sie ausprobieren, ob das ein neues, besseres Ballspiel wäre. Der Ritt auf Baldemars starken Schultern eröffnete Marei eine völlig neue Perspektive. Zuerst einmal fühlte es sich toll an, so groß zu sein, andererseits musste man ständig aufpassen sich nicht den Kopf zu stoßen. Wieder einmal half ihr Baldemar die richtige Körperhaltung zu finden. "Jaaaa.. das ist voll toll!" stimmte sie seinen Worten zu.


    Zutiefst bedauernd, dass der Ritt so schnell vorbei ging aber auch erkleichtert, keine Beule abbekommen zu haben, fand sie sich auf der Küchenbank wieder. Die Köchin zog eine nicht gerade freundliche Miene, als sie Marei sah. Marei sah sie beim Grüßen nicht an. Baldemar kümmerte sich schnall um den Saft. "Danke, Papa!" gab Marei fröhlich kund. Sie trank noch nicht, denn der Hüne stand ein weiteres Mal auf. "Met? Wein? Was ist dazwischen denen der Unterschied? Ich wette, das Wort ist der Unterschied, hm?" Nach dieser Frage erst trank sie den Saft Schluck für Schluck aus dem Becher. "Hast du, als du klein warst, auch Saft getrunken? Was trinkt Frija immer?? Schade, dass sie nicht hier ist.."

  • Der Ritt hatte ihr gefallen. Baldemar wollte es von nun an öfter tun. Ihre Freude wirkte ansteckend. Der Blick der Köchin fiel ihm nicht auf. Es war normal. Der Germane dachte dabei eher daran, das sie ihn damit meinte. Seine Schultern zuckten. Da war es wieder. Papa. Baldemar verharrte. Sah sie lächelnd an. Oh, da ist ein großer Unterschied. Met ist süßer als Wein. Ist stärker. Ein Getränk für einen Mann. Genau wie Bier.
    Der Marser nahm sich grinsend vom Wein. Etwas anderes gab es nicht. Er lachte. Ja. Eine Dattel fand ihren Weg in seinen Mund und er schmatzte ein wenig genüsslich. So schmeckte der Wein gleich besser. Nachdenklich sah er Marei an. Ich denke sie trinkt lieber Saft oder Wasser. Vielleicht auch Wein. Ja. Es ist sehr schade. Ein wenig traurig nahm sich Baldemar den Wein an. Der Becher war geleert. Rasch füllte der Germane ihn wieder. Frija und er hatten einfach nicht die Zeit, die er gerne hätte.

  • "Stärker als Wein?" Marei verzog das Gesicht. "Met ist ein Männergetränk, na gut, ich merk mir das. Aber, Baldemar, wieso kriegen die Besucher des Legaten dann Wein, wenn es hier auch noch Met gibt? Ich bin froh, dass ich keinen Wein mag.. Genau, ich halte mich wie Frija lieber an süßen Saft und Honigmilch. Wasser schmeckt manchmal ganz schön komisch." sprachs und trank friedlich aus ihrem Becher, um den Durst zu stillen. "Was machen wir jetzt? Gehen wir wieder raus in den Garten?" Letzteren Satz flüsterte Marei, auf der Bank knieend, ganz leise in Baldemars Ohr, damit die Köchin es nicht hörte. Bloß damit die nicht auf die Idee kam, sie marschmarsch zum Spulen abzukommadieren. Aus großen grünen Augen sah sie Baldemar fragend an... denn Erwachsene bestimmten über alles... naja.. über fast alles.

  • Der Germane nickte. Gut wenn Marei sich merkte, das Met ein Männergetränk war. Er lachte auf. Eine Hand strich ihr über den Kopf. Was für ein herrlich fröhliches Gemüt. Sie trinken Wein, weil sie Römer sind. Baldemar sah sie ernst an. Ich auch. Sagte er ernst. Woher wusste sie überhaupt, das sie kein Wein mochte? Sollte er es hinterfragen? Besser nicht. Ein Schnalzen. Ein Schulterzucken. Sie mochte ihn nicht. Das reichte. Süßer Saft und Honigmilch. Der Marser nickte. Damit war er mehr als nur einverstanden. Wasser? Schmeckte es jemals gut? Ja. Bestätigte er diese Aussage in seiner knappen Art.
    Was sie machen wollten? Baldemar war sich nicht in Gänze sicher. Er sah sie fragend an. Warum nur flüsterte sie? Sollte die Köchin es doch wagen. Der Germane würde das letzte Wort haben. Dies stand für ihn fest. Schützend legte er einen Arm um Marei und grinste sie an. Was möchtest du denn? Für diesen Tag hatte er etwas Zeit für sie. Da konnte es nichts schaden zu erfahren, was sie sich so wünschte.

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