[Casa Terentia] Ausweichquartier des Praefectus Alae

  • Appius mußte lachen. Loyalitäten waren leider nicht so einfach wie sein Cousin das gerne hatte:"Zuerst Cousin kommen wir, dann Rom, dann der Kaiser. Da aber der PU im Namen des Kaisers spricht, stehen wir natürlich hinter ihm. Jedenfalls solange es sich keine andere Möglichkeit auftut. Du verstehst..."


    Und derer gab es mit seiner neuen Position ja einige.

  • Primus bemerkte, daß sich sein Cousain in den Abgründen der Politik wesentlich besser auskannte. Verstehend nickte er und entgegnete,
    ...ich werde lernen und mich weiterhin auf dein Urteil verlassen.
    Erlegte die Hand auf die Schulter seines Cousains.
    Aber jetzt mal unter uns,..was hälst du von Valentina und ihrer Situation?

  • "Nun wie gesagt es sollte kein Problem darstellen, wenn sie zu ihrem Bruder eh keinen Kontakt hat. Umso mehr wir uns von ihm fernhalten, umso unproblematischer ist das alles. Im schlimmsten Falle müssen wir dem PU halt ein Geschenk machen um ihn wohlwollend zu stimmen."


    Er nahm an alle im Raum anwesenden wußten was er mit "Geschenk" meinte.

  • Wie so oft war Appius zu erfahren in politischen Dingen als daß Primus ihm auch nur entfernt folgen konnte.
    Die Sonne begann langsam unterzugehen und Primus winkte Valentina zu sich an das Ufer der Mosella.
    Als bei ihm war nahm er sie in den Arm und sah seinen Cousain an.
    ...was immer nötig ist Appius,...ich bin bereit es zu geben.
    Dann tat er etwas vermessenes im Beisein seines Cousains küßte er Valentina auf die Stirn. So wußte Appius hier war nur noch ein Weg möglich,...der nach vorn. Sie betrachteten ein wenig die Mosella, die sich im orangen Licht seltsam grünlich färbte. Alles wirkte ein wenig unwirklich,...seltsam betäubend.
    Sag´mal Appius, gibt es irgendwelche Formalien die wir bei dem Brief einhalten müssen? Ich möchte nicht über Formfehler stolpern...

  • Tatsächlich glomm für einen kurzen Moment soetwas wie Wut in den Augen der Römerin auf. Dieser Mann degradierte Valentinas schönsten Tag im Leben zu irgendetwas militärischem oder politischem. Sie kannte sich damit nicht aus. Als Frau, war ihr so ein Denken sogar nicht gütlich. Dennoch wollte sie nicht, dass dieser Mann, auch wenn er Primus Cousain war, so über diesen Tag sprach.
    Genau wie Primus nahm sie sich eine der Weintrauben und aß sie auf einmal. Sonst war es schicklicher, dass man die Traube zuerst durchbiss. Doch Valentina war sauer. Und das musste die Traube jetzt büßen.
    Primus und Appius entschuldigten sich und verließen das Zimmer. Zurück blieb eine nachdenkliche Valentina. Sie nahm nochmal einen Schluck von ihrem Krug und sah dann zu den beiden Männern hinüber. Was sie wohl besprachen? Hoffentlich ließ Primus sich nicht davon überzeugen, dass der schönste Tag für Valentina irgendwelchen politischen Regeln folgen musste.
    Schließlich winkte Primus sie zu sich. Es gefiel ihr nicht, wenn andere Personen anwesend waren. Dann wirkte ihr Verlober immer so steif. Doch wie es sich für eine brave Ehefrau gehörte kam Valentina dann zu den beiden Männern nach draußen. Sie schmiegte ihren zarten Körper an Primus und war nicht wenig überrascht, als Primus sie auf die Stirn küsste. Sie schenkte ihm ein Lächeln, schwieg aber weiterhin um das Gespräch nicht zu stören.

  • Primus bemerkte die offensichtliche Erregung Valentinas und konnte es ihr nicht verübeln, war Appius auch sein Cousain und Pater familias so war ihm dessen nüchterne Art die Dinge zu betrachten noch fremd und er selbst geneigt ihm dies nachzusehen. Er würde später mit Valentina über die Dinge sprechen. Einstweilen standen sie an der Mosella und betrachteten eines der schnellen Patrouillenboote dessen Rudergänger die Hand zum Gruße hob. Man wußte wer er war...
    Wie lange bleibst du in Germania Appius?...ich würde dir gerne hier in der Casa Quartier bieten,...hier ist es deutlich geruhsamer und vor allem hättest du hier eine charmantere Umgebung als im Castellum.Das Castellum war ein Hort des Lärms,...die Alltagsgeräusche wurden durch die Umbaumaßnahmen noch verstärkt. Langsam verwandelte sich das Castellum in ein Vollsteincastell und wuchs deutlich über die ursprünglichen Aussenmaße hinaus. Primus´Vorstellung die Ala II Numidia in eine Ala militaria umzuwandeln mit doppelter Mannschaftsstärke wurde durch die jüngsten Ereignisse noch unterstützt.

  • "Ich werde nur Zwei Tage hier bleiben. Ich muß drigend nach Rom. Die Garde braucht Führung. Aber solange werde ich gerne hier residieren Cousin. So dich die Anwesenheit einiger Gardisten nicht stört." meinte er amüsiert lächelnd.

  • Nachdem Appius abgereist war kehrte wieder Ruhe in die Casa Terentia ein. Man traf nicht allenthalben auf irgendeinen schwarzgewandteten Praetorianer.
    Das tat den Menschen im Hause wohl und man ergab sich wieder dem beschaulichen Leben in der Provinz.
    Primus schaute am Abend herein und traf auch entspannte Menschen, die ihn freudig begrüßten.
    Er hielt kurz ein Gespräch mit Christopherus und bat dann Maria Valentina zu ihm zu bitten.
    Er wollte mit ihr den Inhalt des Schjreibens an ihren Bruder besprechen.

  • "Du wolltest mich sprechen?" In ihren Sandalen konnte man die Schritte auf dem Marmorboden fast nicht hören. Maria hatte ihr gesagt, dass Primus hier auf sie warten würde. Die junge Römerin trat ein und kam zu ihrem Verlobten. Verliebt sah sie ihn an, wusste aber nicht wieviel Zärtlichkeit er zulassen würde. Deswegen hielt sie sich zurück. "Ich hoffe es ist nichts passiert."

  • Primus sah auf und lächelte Valentina berihigend an.
    Nein,nein,..es ist nicht spassiert. ich möchte lediglich mit dir über den Inhalt des briefes sprechen den wir deinem Bruder schicken werden,...ich ähem,....ich habe schonmal ein paar Zeilen geschrieben,...vielleicht kannst du mir sagen ob sie deinem Bruder unser Anliegen angemessen darbieten...?!
    Er geleitete sie zu einer der beiden Cinen und reichte ihr, nachdem sie es sich gemütlich gemacht hatte, das Schreiben.




    Ad:
    L. Quintilius Valerian
    Casa Quintilia
    Roma - Italia



    Valerian, sei mir gegrüßt,
    ich sende dir Grüße Kunde aus Germania Superior.
    Wie du weißt hält sich deine Schwester in meiner Casa in Confluentes auf, wo sie mir den Haushalt führt.
    Dies tut sie auf eigenen Wunsch hin und ich muß gestehen die Casa und der Hortus sahen nie besser aus.


    Dinge die dich sicher nicht sonderlich interessieren werden.
    Deshalb komme ich zum Grund meines Schreibens.


    Als Mentor und pater familias der Quintilier bitte ich dich um ein Gespräch über die Zukunft deiner Schwester Valentina.


    Die Lage hier in Germania erlaubt mir nicht dich kurzfristig aufzusuchen und ich kann dir vorerst auch keinen Termin nennen. Sei jedoch versichert, daß deine Schwester wohlbehütet ist und ich sie beim ersten Anzeichen von Gefahr nach Roma eskortieren lasse.





    KAL IUL DCCCLXI A.U.C. (1.7.2011/108 n.Chr.)

  • Neugierig geworden folgte Valentina Primus zu der Cine und setzte sich. Anschließend nahm sie den Brief entgegen und überflog die Zeilen. Sie zog einen kleinen Schmollmund als sie am Ende angekommen war. "Von wgen du schickst mich nach Rom. Nirgends werde ich ohne dich hingen." Sie sah Primus kurz an, doch das war nun nicht das Thema. Deswegen kam sie auf den Brief zurück. "Er ist sehr kurz und knapp. Aber das ist im Militär so. Das wird ihm gefallen." Sie reichte Primus den Brief wieder und nickte. Sie wirkte sehr gefasst. Gar nicht so fröhlich und ausgelassen wie sonst.
    "Glaubst du er wird herkommen? Oder wird man per Brief Kontakt halten? Oder..." Sie zögerte kurz, atmete dann tief durch und meinte. "Oder soll ich zu ihm reisen?"

  • Primus kniete vor ihrer Cline nieder, nahm ihre Hand in die seine und hauchte ihr einen Kuß darauf. Dann meinte er,
    Ich denke, wir warten zunächst einmal seine Antwort ab,...die Lage hier in germania ist zu kritisch als daß ich jetzt nach Roma reisen könnte, zumal in privater Angelegenheit.
    Er rieb sich das Kinn.
    ...und ich glaube auch nicht, daß dein Bruder sich so ohne weiteres von seinem Posten loseisen kann.
    Sie hatte wunderschöne Hände,...so klein und zart,...es bedurfte seiner ganzen Selbstbeherrschung jetzt nicht...
    Langsam erhob er sich und setzte sich zu ihr auf die Cline.
    Auf ein paar Tage oder Wochen kommt es nicht an,...aber genug davon,...wie hast du dich hier eingelebt?...möchtest du irgendetwas machen...ich meine,...womit möchtest du dich beschäftigen?...eine gebildete Frau sitzt doch nicht nur in der Casa und wartet auf ihren Mann,...erzähl´mal,...was würde dich denn interessieren?

  • Verstehend nickte Valentina. Das war so im Militär. Das ganze Leben richtete sich danach. Manchmal war es schon zum aus der Haut fahren. Aber das würde sie natürlich nie laut aussprechen. Deswegen seufzte sie nur.
    Als Primus sich dann neben sie setzte lächelte Valentina leicht. Am liebsten würde sie sich jetzt an ihn schmiegen, die Augen schließen und die Zeit vergessen. Aber das war jetzt nicht der richtige Augenblick.
    So übergangslos wie Primus das Thema wechselte war fast zu schnell für die junge Römerin. Sie sah ihn verblüfft an. Auf ihre Frage ob sie nach Rom reisen sollte war er gar nicht eingegangen. Absichtlich? Na, das würde sie dann schon nochmal in Erinnerung bringen.
    "Schon vergessen? Du hast mich hier eingetstellt um deine Schreibarbeiten zu erledigen. Rechnungen zu kontrollieren und die Löhne zu verwalten. Alles was in einer funktionierenden Casa so an Schreibarbeiten anfällt." Sie kicherte leise und sah ihn amüsiert an. "Also denke ich gar nicht so oft an meinen Mann."

  • In der Sonne zu liegen tat der jungen Römerin richtig gut. Sie vermisste die Wärme ihrer Heimat. Gerade als sie sich nochmal eine Weintraube nehmen wollte klopfte es an der Türe. Maria und die Anderen waren zum Markt gegangen, was bedeutete, das Valentina momentan alleine im Haus war.
    Ganz wohl war ihr dabei nicht, die Türe zu öffnen. Doch sie stand auf und kam zur Türe.
    Vorsichtig öffnete sie diese einen Spaltbreit und sah hinaus. Valentina sah den Boden an und meinte dann so fest wie möglich.
    "Terentius Primus ist zur Zeit nicht Zuhause. Ich werde den Brief für ihn entgegen nehmen."

  • Seufzend strich sich Valentina die Haare aus dem Gesicht. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten trug sie diese offen. Sie saß nun schon eine Weile am Schreibtisch und laß in einem besonders dicken Buch. Sie hatte sich sämtliche Bestelllisten und Vorratskarten zeigen lassen und kontrollierte diese nun. Ebenso die Ausgaben die man hatte. Sowie alle neueren Rechnungen. Primus war nun schon seit einigen Tagen so sehr mit seiner Arbeit im Dienst eingespannt, dass er kaum noch Zuhause war. Also hatte sich Valentina daran gemacht das zu tun, weswegen sie eigentlich ursprünglich hergekommen war.


    Primus musste unbedingt besser haushalten. Aber deswegen war sie ja nun da. Und die ersten Veränderungen hatte es schon gegeben. Valentina hatte angewiesen, dass man die Rosen nur noch jeden zweiten Abend gießen musste. Das sparte Wasser und Arbeit. Außerdem hatte sie angeschafft, dass in der Zeit in der Primus nicht Zuhause aß, es keine besondern Menüs geben sollte. Valentina aß das gleiche wie die Belegschaft. Sicherlich ungewöhnliche Methoden aber sie würden sich am Ende bezahlt machen. Schließlich wollte sie ihrem Verlobten eine Freude machen, wenn sie ihm sagen konnte er hatte am Ende eines Monats mehr Geld zur Verfügung.

  • [Blockierte Grafik: http://img838.imageshack.us/img838/7461/patla9.jpg]
    Christopherus betrat den Raum in welchem Valentina über den Büchern saß. Es war warm und ein schöner Spätsommertag.
    Er trat an den Tisch und sah ihr kurz zu. Dann meinte er,
    Salve Domina,... Sie war es im Grunde ja schon, daher hatte er kein Problem sie mit diesem Titel anzusprechen.
    ...ich habe dir eine Schorle gebracht,... er stellte das kühle Getränk auf den Tisch in ihrer Reichweite ab.
    ...so wie es aussieht wird bald ein alter Betrieb dazu kommen,...Primus hat Tullia´s Gestüt zurück gekauft,...

  • Dankbar sah Valentina Christopherus an. Noch hatte sie sich nicht an diesen Titel gewöhnt. Und eigentlich war ihr das auch gar nicht recht. Aber sie konnte das nicht alles umändern. Deswegen würde sie die Angestellten so normal wie möglich behandeln. "Hab Dank!" Sie wollte schon wieder eine der Rechnungen zur Hand nehmen als Christopherus weiter sprach. "Ein Gestüt?" Valentina klang plötzlich ganz aufgeregt. Natürlich war da der Wehrmutstropfen, dass er einst ihrer besten Freundin gehört hatte. Primus erster Frau. Nicht aber in dem Sinne, dass Valentina eifersüchtig war. Sie konnte verstehen warum Primus das Gestüt wieder haben wollte. Und auch Valentina würde sich mit Freuden dort aufhalten. Immer in Erinnerung an ihre liebe Freundin.
    Dennoch seufzte sie. "Noch ein Betrieb? Dann müssen wir noch etwas mehr einsparen. Denn so ein Gestüt hat einige Ausgaben. Auch wenn wir die Pferde sicherlich gut verkaufen können." Sie legte die Hände auf die Papiere und sah Christopherus an. "Wie habt ihr das in den vergangenen Jahren nur gemacht?"

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