Ein wenig hatte es gedauert, bis alle Vorbereitungen, alle Absprachen getroffen waren, aber nun war es so weit: Nigrina befand sich, in Begleitung ihres Bruders, auf dem Weg zum Theatrum Marcelli, wo sie beide gemeinsam mit Aurelia Prisca und einem weiteren Aurelier sich das Theaterstück ansehen würden, das derzeit gespielt wurde – Die Vögel von Aristophanes, eine Komödie, ganz wie Prisca gesagt hatte. Selbstverständlich waren die beiden Flavier in der obligatorischen Sänfte mit den flavischen Insignien unterwegs, begleitet von einigen zusätzlichen Sklaven, ohne die Nigrina ohnehin kaum vor die Tür ging, weil man ja nie so recht wusste, wann man Träger oder Laufburschen brauchte.
Beim Theater angekommen, kümmerten sich die flavischen Sklaven darum, dass die Geschwister zu der Loge gebracht wurden, die Nigrina für diesen Abend hatte reservieren lassen. Und die Flavia war recht deutlich gewesen, was sie erwartete, auch wenn das für patrizische Ansprüche letztlich nichts besonderes war. Eine Loge für vier, die dennoch ein wenig Raum bot, immerhin konnte sie über Pisos und Priscas Verhältnis zueinander nur dann mehr herausfinden, wenn die zwei wenigstens den Eindruck von oberflächlicher Zweisamkeit gewinnen konnten, und wer wusste schon, vielleicht war ihr Begleiter ja so interessant, dass auch sie einer gewissen Zweisamkeit nicht abgeneigt war. Darüber hinaus waren Getränke und eine Zusammenstellung verschiedener kleinerer Häppchen bereit gestellt worden, so dass es den vier Patriziern an nichts mangeln würde während des Theaterstücks.
Reserviert