Der Consul hatte an diesem Tag recht Förmliches zur Anhörung gebracht, wie auch diesen Antrag. Er ging nicht davon aus, dass hier reger Diskussionsbedarf herrschen würde und dennoch ließ er diesen zur Disposition.
"Senatoren, jüngst erreichte mich ein Brief des Collegium Augurum, um der Bitte im Senat zu entsprechen einen neuen jungen Mann in dieses altehrwürdige Collegium aufzunehmen.
Ich stelle den Antrag noch zur Diskussion, falls sich Stimmen dagegen erheben sollten. Ansonsten stimmen wir bald darüber ab.", vielleicht regte sich ja ein begründeter Einwand.
Ein Sklave verlas noch einmal den Brief des Magisters jenes Collegiums:
L Verginius Esquilinus Magister Augurum
L Flavio Furiano consuli s.p.d.
Das collegium augurum tritt mit der Bitte an dich heran, consul, unserem Wunsche in den ehrwürdigen Hallen des Senates Gehör zu verschaffen. Die Zah der Auguren schrumpfte vor wenigen Wochen um einen aus unserer Mitte, Iulius Frontinus. Das collegium hat nach sorgfältiger Prüfung der Qualitäten und Eignung dreier infrage kommender Kandidaten erneut einen Iulier erwählt, um die entstandene Lücke zu füllen. Unsere Wahl fiel auf den Quiriten Lucius Iulius Centho.
Ich spreche für das gesamte Gremium, wenn ich dir versichere, dass sich Iulius Centho des Gunstbeweises dieser Entscheidung vollauf bewusst ist und er seine Pflichten mit Dankbarkeit gegenüber dem römischen Volk und tiefster Ehrerbietung gegenüber den unsterblichen Göttern wahrnehmen wird. Aus diesem Grunde ersuche ich dich, die Bitte um die Aufnahme dieses Mannes in unsere Mitte in den Senat zu tragen, auf dass unsere Reihen in Bälde wieder vollzählig sein werden.
Mögen die Unsterblichen dich stets mit Wohlwollen betrachten.
L Verginius Esquilinus
NON IUL DCCCLX A.U.C. (7.7.2010/107 n.Chr.)