Atrium | MTD et Causa Vestalis

  • Dem alten Tiberius ging es heute gar nicht gut: Sein Bein machte ihm wieder zu schaffen, dazu fühlte er sich generell unwohl. Natürlich projizierte er dieses Unwohlsein auch auf seine Umgebung, vor allem die Dienerschaft des Hauses. Als der Ianitor ihm daher diesen Iulius mit einem Mädchen im Schlepptau meldete, brauchte er eine Weile, ehe er sich dafür entscheiden konnte, sie zu empfangen.


    Da das Bein so schmerzte, kam er allerdings in einem Tragestuhl ins Atrium, anstatt sind auf seinen Stock zu stützen. Zwei Sklaven brachten ihn bis zu der Korbsesselgruppe und wollten ihn hinüberhieven, als dieser abwinkte. Der Tragestuhl war wirklich bequem genug!


    "Salve, Iulius. Ist das deine Schwester?"


    fragte er, nun auch die Gäste wahrnehmend.

  • Der Tiberia sah noch etwas kränklicher aus als bei seinem letzten Besuch hier. Was nicht hieß das man diesen Mann unterschätzen sollte er war ein Einfuß reicher Mann. Früher war er wohl mal mit Quarto befreundet aber jetzt war diese Freundschaft wohl nicht mehr so groß wie ihm sein Patron in einem Gespräch mit Bedauern mitgeteilt hatte. Was vorgefallen war hatte er aber nicht gesagt. Des wegen versprach sich Lucius nicht viel Unterstützung für sich selbst obwohl der Mann in der gleichen Factio waren. Aber er hoffte für seine Cousine etwas tun zu können.



    “Salve Senator Tiberius. Ich freue mich das du mich wieder in deinem Haus willkommen heißt.
    Nein nicht meine Schwester sonder meine Cousine Iulia Vera. Die Tochter meines Onkels Titus Iulius Iunianus und seiner Frau Cantia Tisiena.”


    Mit den Namen ihrer Eltern war Vera auch gleich richtig vorgestellt.

  • Vera nahm diesen Mann genauer ins Fadenkreuz. Nein nicht um zu töten, sondern um heraus zu finden, was diesen Mann so einflussreich macht. Im jetzigen Moment war er mehr als gesund, wie sie sehen konnte. Sie hoffte nur das er seine Unterstützung gab, ansonsten waren schnell ihre Lebensträume vorbei.


    "Salpete Tiberius" sie knickte kurz ab um höflich zu grüßen. Da sein Cousin das Reden übernommen hatte, ließ sie ihn lieber auch ausreden.

  • "Salve."


    bedachte Durus auch das Mädchens eines Wortes und wandte sich dann wieder ihrem Cousin zu. Dieser führte ohne Zweifel die Verhandlungen. Die Namen des Mädchens sagten ihm nichts, also ging er sofort in medias res, ohne zuvor über irgendwelche Beziehungen zu plaudern.


    "Und Iulia Vera möchte Vestalin werden? Wie kommt sie dazu?"


    fragte er daher, als ob Vera überhaupt nicht anwesend wäre.

  • Sie schaute den Pondefex genauer an. Was sollte das? Sie war doch hier, ein leichtes mürrisches Aussehen nahm sie an. Sie mag noch klein sein, im Gegensatz zu ihren Cousin, aber dennoch war sie noch immer für sich eine Partei, die man nicht gerade verägern sollte.

  • Da ihn der Senator direkt ansprach und nicht seine Cousine war es für den Iulier nur normal darauf zuantworten. Immer war Vera eine Frau und da er ja von ihrem Vater beauftragt war für sie zu sorgen und sie selbst ihn ja gebeten hatte das er sie begleiten sollte.


    “Nun Ehrenwerter Pontifex meine Cousine erzählte mir das sie diesen Wünsch schon länger hegt und sich nur noch nicht mit ihrem Vater einig war. Doch dieser hat eingesehen das man der Göttin nicht eine Dienerin vorenthalten darf und ist nun einverstanden mit ihrem tiefen Wunsch Vestalin zu werden. Wir waren auch schon im Atrium Vestae bei der Vestalin Claudia Romana die uns gesagt hat das wir uns an dich wenden sollen.
    Sie ist sich über die Tragweite ihrer Entscheidung auch nach dem Gespräch im Atrium Vestae, im klaren und ist von ihrem Wunsch nicht abgewichen.”


    Erklärte dem Pontifex auch ohne das Vera etwas dazu sagte. Für ihn und sicher auch für den Senator war es normal das sie ihrem Cousin nicht ins Wort fallen würde. Denn Demut war doch eine der Tugenden die eine Römische Frau die Vestalin werden wollte wohl am besten beherrschen sollte.

  • Für Durus war es natürlich ein verdächtiges Indiz, dass der Vater zuerst gegen eine solche Tätigkeit gewesen war. Andererseits waren die meisten Väter dagegen, ihre Töchter anstatt für einflussversprechende Ehe-Arrangements für Vesta verloren gehen zu lassen.


    "Und ist ihre Mutter noch am Leben?"


    fragte er dennoch nach der nächsten Vorschrift, die traditionell bestand.

  • “Nun ihre Mutter ist leider bei einem Unfall vor zwei Jahren ums Leben gekommen. Ich wes das eine Vestalin eigentlich lebende Eltern haben muss wenn sie dem Orden bei tritt. Aber Claudia Romana meinte sie wüste aus eigener Erfahrung das es kein wirkliches Problem da stellt. Ich hoffen das der man Meiner Cousine wegen des Schicksals Schlages der sie so schon schwer getroffen hat auch noch ihr ihren Wusch Vesta zu dienen erschweren wird.”


    Versuchte er so ruhig wie möglich zu erklären. Klar war das der tot der Mutter das aus für Vera Wünsch hätte sein können wenn man die Vorschriften in aller Ernsthaftigkeit auslegte. Allerdings war die Zahl der Freiwilligen Frauen auf diese Amt so schon nicht sehr hoch. Genaugenommen war es so das die Mädchen durch den Kaiser erwählt wurden und nur äußerst wieder willig von ihren Vätern gehen gelassen wurden.

  • "Ja, das ist wahr. Allerdings sollte solch eine Ausnahme nicht zur Regel werden, meine ich."


    erwiderte Durus und stützte seinen Kopf auf die Faust. Einen Moment schien er nachzudenken, dann blickte er Vera direkt an.


    "Kannst du mir ein wenig mehr von dir erzählen? Wie alt du bist? Was du bisher getan hast? Wo du herkommst? Warum du zum Kult der Vesta willst?"


    Wenn er dem Kaiser schrieb, war es sicherlich nicht schädlich, ein paar Informationen zu haben, die ein Urteil erleichtern konnten!

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