Den Wind um die Ohren

  • Sie ließen die Pferde zunächst eine Weile langsam gehen und steigerten das Tempo erst, nachdem sie nicht nur nachgegurtet hatten, sondern auch sicher waren, daß die Pferde aufgewärmt waren. Bashir kannte sich aus, er wußte, wo man die Pferde laufen lassen konnte. Ohne viel Worte lenkte er auf einen Pfad ein, der durch die Felder führte und für einen scharfen Galopp wie geschaffen war. "Gleich ein Wettrrennen oderr errst einmal einfach die Geschwindigkeit genießen und sie laufen lassen?"

  • Baldemar folgte Bashir. Der Marser kannte sich nicht aus. Er atmete tief durch. Es ging langsam. Sie zogen die Riemen an den Sätteln nach. Noch immer waren sie nicht schnell. Es ging auf einen Pfad. Baldemar grinste. Freiheit kam näher. Das Grinsen wurde breiter. Wettrennen oder genießen? Beides! Rief er. Die Schenkel in die Seiten des Tieres. Fest. Den Körper etwas aufrechter, um dem Pferd das schnelle laufen zu erleichtern. Mit den Händen dem Kopf Freiheit geben. Er schnalzte. Baldemar hoffte das er Bashir überraschen konnte. Denn wenn dieser so viel von Pferden verstand, würde es schwer werden ihn zu besiegen. Zumindest mit fairen mitteln.
    Solange es den Pfad entlang ging, kannte Baldemar die Richtung. Ansonsten würde es erschwert werden. Aber er machte sich bereit, die Richtung schnell wechseln zu müssen. Der Marser spürte den Wind und fühlte die Kraft des Tieres. Er war Frei.

  • Ein wenig unerwartet war es schon. Der Start war bei Bashir also etwas verzögert, was ihm einen Nachteil verschaffte. Doch der Parther lachte nur und trieb Hektor an, um den Vorsprung des Germanen möglichst bald einzuholen. Der Wallach war schwerfällig im Antritt, doch wenn er erst in Gang war, dann konnte er ein ordentliches Tempo erreichen. Bashir war oft mit ihm durch die Felder geritten, hatte ihn oft bis an seine Grenzen gefordert. Und so machte er sich keine Sorgen, daß er zunächst nur einen Schweif zu sehen bekam. Er verfluchte die römischen Sättel, die keine Steigbügel kannten, lehnte sich aber weit vor und versuchte, sich so leicht wie möglich zu machen. Hier war es nun vorteilhaft, daß er nicht groß und nicht muskulös, also auch nicht so schwer war. Er fühlte, wie Hektor mit jedem Galoppsprung mehr Raum griff und langsam an Tempo gewann. Das Tier hatte die Ohren nach vorn gerichtet und schien nun auch Ehrgeiz zu entwickeln, da es nun einen Konkurrenten vor sich sah.

  • Bashir war abgehängt. Baldemar grinste zunehmend. Doch als er zurück sah änderte sich alles. Der Pather kam näher. Immer näher. Baldemar konnte sich nicht leichter machen. Das Tier gab alles. Er versuchte den Knaben an zu treiben. Es dauerte nicht lange, da waren sie auf gleicher Höhe. Nun war auch sein Pferd etwas motivierter. Das sah er an Ohren. Das hörte er am Schnauben. Das spürte er an der Körperspannung. Aber es nutzte alles nichts. Auf Dauer würden sie sich geschlagen geben. Das wusste Baldemar. Aber er gab nicht frühzeitig auf. Dafür war es zu angenehm. Zu sehr ging der Wind über seine Haut. Spürte er die Freiheit. Genoss er das Leben. Sein Grinsen verriet dies alles.
    Zwar gaben sie alles. Doch sie würden den Pather vorüber ziehen lassen. Ganz gab er nicht auf. Lachend steuerte er das Tier seitlicher. Fast kollidierten sie. Aber nur fast. Dann griff er nach dem Pather. Aber nur leicht. Um niemanden ernsthaft zu gefährden. He! Nichts da!
    Lachend setzte er sich in den Sattel. Damit wurde er langsamer. Wartete aber Bashirs Reaktion ab.

  • Bashir versuchte, bei jedem Galoppsprung mitzugehen, das Pferd praktisch nach vorne zu werfen. Er holte auf. Der gute Hektor, er gab alles, ließ sich von der Freude am schnellen Rennen anstecken. Schon waren sie gleichauf. Daß Baldemar eine Bewegung zur Seite machen würde, kam unerwartet. Bashir versuchte auszuweichen, was aber nicht sehr erfolgreich war. Nun griff der Germane gar nach ihm. Aber nur leicht. Es passierte nichts. Doch es hätte können, das erkannte der Parther. Nur war Baldemar zu fair, um so etwas zu tun. Nun zügelte der Germane gar sein Pferd. Er gab auf, erkannte, daß Bashir schneller gewesen wäre. Doch der Parther wollte nicht vorbeiziehen. Auch er zügelte sein Pferd. Ließ Hektor nach und nach langsamer werden. Mit vor Freude leuchtenden Augen strahlte er Baldemar an. Konnte es etwas Herrlicheres geben, als mit dem Wind um die Wette zu reiten?

  • Bashir verlangsamte den Ritt ebenso. Der Marser sah ihn fragend an. Warum überholte er nicht? Der Sieg gehörte ihm. Zu recht. Die Augen des Pathers zeigten die Freude. Baldemar erwiederte den Blick. Er zeigte Freiheit. Er fühlte den Wind. Fühlte sich Frei und ungezwungen. Sie waren langsamer. Also ging es, das der Germane eine Hand auf Bashirs Schulter legte. Nur kurz aber kräftig. Gratulation für deinen Sieg. Er nickte. Auch wenn Bashir es nicht auskostete. Er war eindeutig der bessere Reiter. Baldemar sah dies. Er wollte dem Pather zeigen, das er es gesehen hatte. Er sah sich um. Tief atmete er durch. Kurz schloss er die Augen. Was für ein Gefühl. Der Marser klopfte den Hals des Pferdes um ihm zu zeigen, das er seine Sache gut gemacht hatte. Er kannte die Umgebung nicht. Wo geht es hin? Direkt blickte er Bashir an. Durch die Freude und die Anspannung atmete Baldemar inzwischen etwas schwerer durch. Die Mundwinkel zuckten vor Freude.

  • "Danke", strahlte Bashir und schlug dem Germanen ebenfalls auf die Schulter. "Du hattest einen enorrm guten Starrt." Auch Bashir klopfte Hektor ausgiebig den Hals. Er war gut gelaufen und darauf war Bashir nicht wenig stolz. "Dorrt entlang, zum Fluß. Da ist es schattig und es gibt Gelegenheit zu galoppieren, - oder die Pferrde grrasen zu lassen und selbst die Füße in den Fluß zu stecken." Der Parther grinste breit, er hatte hier schon viele schöne Stunden verbracht. Nur leider meist allein.

  • Er lachte auf. Ja. Er hatte einen guten Start. Aber er war unfair. Sein Lächeln war ehrlich. Sicher verstand der Pather. So dachte der Marser es sich. Das Klopfen von Bashir war angenehm. Er nickte. Dabei sah er in die bezeichnete Richtung. Gut. Er würde folgen und genoß den Wind. Begeistert sah er sich um, als sie dem Fluss näher kamen. Schön hier. Die Anerkennung zeigte er offen. Baldemar setzte dazu an wieder zu galoppieren. Komm schon. Er wollte den Fluss überqueren. Wollte die Gegend erforschen. Den Wind genießen. Dankbarkeit zeigte sich in seinen Augen, als er sich immer wieder nach Bashir umsah. Nebeneinander zu reiten gefiel ihm dabei am besten. Er brauchte eine ganze Weile keine Worte mehr. Blicke. Schläge auf die Schulter des Anderen. Genuss der Gegenwart. Das alles reichte ihm.

  • Es war ein schneller Ritt, voll Freude an der Geschwindigkeit und Kraft der Tiere. Wie Bashir es genoß, den Wind zu spüren! Noch mehr als sonst, denn er war ein geselliger Mensch und liebte es, seine Freude mit anderen zu teilen. Er führte Baldemar über die schönsten Wege, die er kannte, zum Fluß, der sich wie ein blaues Band durch die schöne Landschaft Norditalias wand. "Rrechts gibt es ein paarr Fischerrhütten. Links aberr sind wirr ungestörrt." Er nahm einfach an, daß Baldemar die Ungestörtheit ebenfalls bevorzugen würde und lenkte Hektor nach links. Der schweigsame Germane hatte sich als erstaunlich angenehme Gesellschaft entpuppt. Bashir ahnte schon, daß dies nicht ihr letzter gemeinsamer Ausritt sein würde. "Da vorrne ist eine Furrt." Sie galoppierten darauf zu, um den Fluß hier zu überqueren.

  • Sie waren schnell. Sie waren gemeinsam. Baldemar nahm die Schönheit der Umgebung in sich auf. Was für ein wunderbarer Ort. Bashir teilte ihn mit dem Germanen. Dankbar sah er sich um. Er nickte. Links war ihm lieber. Grinsend folgte er dem Pather. Dieser kannte ihn wohl schon recht gut. Obwohl sie sich kaum kannten. Wenn es nach Baldemar gehen würde, gäbe es jede menge solcher Tage. Eine Furt? Er reckte sich und nickte. Sofort gab er dem Tier ein Zeichen. Sie galoppierten umgehend drauf los. Sie überquerten den Fluss. Kurz danach ließ der Marser sich in den Sattel sinken. Er wurde langsamer. Sein Körper drehte sich zu Bashir. Seine Augen beobachteten dabei alles um ihn herum genau. Bashir? Baldemar sah ihm direkt in die Augen. Danke. Das ist wunderbar. Mehr gab es nicht zu sagen. Oder? Sein Lächeln war ehrlich.
    Was ist dort hinten? Er wies in die Ferne. Eine kleine Baumreihe. Sie sah von hier aus seltsam aus. Wäre er in der Heimat gewesen. Es hätte sich ein heiliger Hein darin verbergen können.

  • Sie lenkten die Pferde in den Fluß. Ohne das Tempo zu drosseln. Das Wasser spritzte hoch auf. Bashir lachte fröhlich und genoß die Abkühlung. Auch Hektor schien es zu genießen, denn er wieherte hell auf. Erst auf der anderen Seite zügelten sie die Tiere und tauschten einen begeisterten Blick. "Ja, das ist es!" Baldemars Begeisterung und Freude war überaus ansteckend.


    Als Baldemar in die Ferne zeigte, folgte Bashir der Geste mit dem Blick und lächelte. "Eine Baumgrruppe an einem kleinen Teich. Guterr Schatten. Ein paarr Mücken. Aberr sonst ein guterr Platz. Es sind grroße Fische in dem Teich."

  • Das kühle Wasser auf der Haut. Im Gesicht. Auf dem Tier. Es war intensiv. Es war gut. Sie schienen es alle zu genießen. Bashir antwortete nur knapp. Weshalb Baldemar lächelte. Er mochte es wenn es mal nicht so viele Worte gab. Schließlich folgte der Pather seinem Fingerzeig.
    Ein Teich? Fische? Da konnte man doch gut mit ein paar Mücken leben. Gut. Sagte er und galoppierte munter drauf zu. Die Gegend hielt ihn gefangen. Die Freiheit griff nach ihm. Die Baumgruppe kam näher. Komm schon. Stachelte der Germane Bashir auf. Gleich ob er neben oder hinter ihm wahr. Nur um ihm zu zeigen, wie wohl er sich fühlte.
    Immer schneller. Er roch schon den Teich. Sah die Mücken, wie er glaubte. Die Bäume würden Schatten spenden. Auf ihrer Höhe sprang er im Laufe des Pferdes ab und hielt es dennoch davon ab weiter zu rennen. Das Tier reagierte rasch und stand passend im Schatten. Baldemar atmete durch. Seine Augen saugten die Eindrücke in sich ein. Grinsend ging er in Richtung des Teiches. Er hörte Frösche und irgendetwas zirpte. Bist du oft hier? Er fragte nicht ohne Hintergedanken. Vielleicht würde er den Pather ab und zu begleiten können.

  • Bashir lachte, als Baldemar ihn antrieb. Anscheinend hatte er den richtigen Ort für den Germanen gefunden. Er schloß zu ihm auf, hielt auf die Baumgruppe zu und hielt dann schließlich im Schatten der Bäume an. Baldemar konnte es kaum erwarten und sprang schon vom Pferd, als es noch gar nicht stand. Bashir ließ es langsamer angehen. Er wußte, sein Knie würde ihm solche Kunststückchen nicht danken. Aber er lachte fröhlich, als er Baldemars Sprung sah.


    "Oft? Nein. Ich habe nicht oft genug Zeit. Aberr ich bin gerrn hierr und wenn ich Zeit habe, dann komme ich hierrherr. Es ist so unglaublich grrün hierr. Das fand ich auch in Gerrmanien so schön: Es warr so unglaublich grrün. Noch viel grrünerr als hierr."

  • Das Lachen des Pathers tat gut. Er achtete nicht darauf, wie Bashir ab stieg. Er sah nicht die Verletzung. Das war nichts, was einen Mann. Einen Krieger ausmachte. Baldemar sah sich um. Er ging auf das Wasser zu. Seine Hände fuhren über die Baumrinde eines der Bäume. Er drehte sich. Die Arme ausgebreitet. Tief durch atmend. Wenn Frija doch nur da sein könnte.
    Langsam sah er zu Bashir. Wir sollten es öfter versuchen. Es ist sehr schön. Er schwieg wieder. Was für ein wunderbarer Ort. Die Götter der Heimat mussten ein Einsehen mit den Sklaven der Römer haben. Sie waren also noch da. Tanfana hatte ihn nicht verlassen. Ja. Grün wie die Heimat.
    Überrascht sah er dann zu Bashir. Hatte er es richtig verstanden? Hatte er zuvor nicht richtig zugehört? Oder erst jetzt erfahren? Du warst da? Germanien?
    Sein Lächeln wurde breiter. Etwas über das man sprechen konnte. Wenn man denn sprechen wollte.

  • Wie Baldemar mit der Hand über die Rinde des Baumes fuhr, wie er die Arme ausbreitete und durchatmete! Bashir hatte plötzlich das Gefühl, ein riesengroßes, langersehntes Geschenk überreicht zu haben. Und das war ein wirklich gutes Gefühl. Er lächelte und freute sich an der Freude des Germanen. "Ja, es ist sehrr schön. Dieserr Orrt gibt Frrieden hierr drrin." Der Parther legte seine Hand auf seine Brust, um anzuzeigen, was er meinte.


    Nun war es an Bashir, überrascht zu gucken. "Ich warr in Gerrmanien, aberr es ist ein paarr Jahrre herr. In Rrom wollte niemand einen Krrüppel kaufen, also nahm ein Händler mich mit nach Gerrmanien. Nach Mogontiacum. Eine sehrr frreundliche Frrau kaufte mich. Sie holte sogarr einen Medicus fürr mein Bein, obwohl sie nurr wenig Geld hatte. Es warr eine schöne Zeit. Ich habe oft gefrrorren, aber ich fand das Land sehrr schön. So rriesige, dunkle Bäume, so viel Grrün, so viel Wasserr. - Leiderr mußte sie mich verrkaufen, weil sie zu arrm warr. Aberr sie hat sehrr darrauf geachtet, daß ich einen guten Herrrn bekam. Sie hätte mich nie an jemanden weiterrgegeben, von dem sie nicht genau gewußt hätte, daß err gut zu mirr ist." Er hatte sie sehr gern gehabt, seine Herrin Quintilia Valentina. Fast zu gern. Natürlich hatte er es ihr nie gezeigt. Aber er war ein bißchen verliebt gewesen in sie.

  • Bashirs Worte klangen ehrlich. Klangen tief. Baldemar nickte und hielt sich dabei auch kurz die Hand auf die Brust. Ja. Bestätigte er. Sein Finger spielte einen Moment mit dem Stoff der über seinem Herzen lag. Die Hand sank. Sein Blick wurde ferner. In die Heimat.
    Er ging wortlos zu dem Pather. Ein Krüppel? Wie er von Germanien sprach. Der Marser stand vor Bashir und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Kiefer arbeitete. Die andere Hand griff nach dem Arm. Ruckartig zog er den Pather in die Arme und hielt ihn einen Moment fest. Ohne etwas zu sagen ließ er wieder los. Ich verstehe. Sagte er schlicht.
    Sein Blick ging zu dem Bein. Er grinste. Seine Augen prüften Bashir. Krüppel? So schlimm ist dein R auch wieder nicht.


    Er hoffte sich richtig ausgedrückt zu haben. Mit Worten konnte er es nicht so gut. Bashir hatte es verdient so zu leben, das er sich wohl fühlte. Mogontiacum. Nicht so fern seiner Heimat. Ein freundschaftlicher Schlag auf den Oberarm. Ein Nicken. Sie sollten wirklich bald mal einige Becher zusammen trinken. Kannst du schwimmen?
    Früher war er oft zum nahen Fluss des heimatlichen Dorfes gegangen um mit seinen Freunden zu schwimmen. Für die Frauen badeten sie. Sie waren sehr reinlich. Wobei die Männer eher spaß am Wettschwimmen hatten. Als Heranwachsende sogar am Damm bauen. Sein Grinsen ging in die Ferne.

  • Die Umarmung kam völlig unerwartet. Entsprechend verdutzt war Bashir und brauchte einen Moment, um sie herzlich zu erwidern. Eben noch hatte Baldemar ganz entrückt und in Gedanken gewirkt. Und nun plötzlich dieser Gefühlsausbruch des durch seine Schweigsamkeit eher unnahbar wirkenden Germanen.


    Der folgende Scherz brachte den Parther so sehr zum Lachen, daß er sich prompt verschluckte und husten mußte. "Mein Rrr?" Er lachte wieder, hustete und strahlte dann Baldemar an. Der Germane war von einer erfrischenden Herzlichkeit, ganz gerade heraus.


    "Schwimmen? Nicht sehrr gut. Du kannst gut schwimmen?" Das nahm er nach dieser Frage einfach mal an.

  • Die Verzögerung in der Erwiderung der Umarmung durch Bashir nahm Baldemar nicht wahr. Wenn, war es ihm nicht wichtig. Das Lacher wurde vom Germanen zurück gegeben. Er stockte als der Pather hustete. Dann dieses Strahlen. Der Marser grinste breit. Ja, dein R. Schmunzelnd sah er ihn an. Er konnte also nicht sehr gut schwimmen. Kein Wunder bei dem *R*. Ja. Ich kann ganz passabel schwimmen. Und er liebte es. Der Germane sah zum Wasser. Dann wieder fragend zurück. Na, was ist? Eine kleine Abkühlung? Er nickte zum Wasser. Ging bereits die ersten Schritte. Übermut ergriff ihn. Der Germane zog am Stoff der Tunika. Sie fiel. Dann das Hemd. Die Hose. Die Schuhe zwischendurch. Ein wenig schwimmen im Rahmen dieser Bäume. Das klang gut.

  • Bashir hatte lange nicht mehr so gelacht oder war so gelöst und fröhlich gewesen. Baldemar war ihm in wenigen Stunden ein Freund geworden. Wie Cimon. Natürlich konnte ein Mann wie Baldemar gut schwimmen. Bashir hätte auch nicht daran gezweifelt. Wie sehr der Germane von der glitzernden Wasseroberfläche angezogen wurde, war nicht zu übersehen. Merkwürdig, Bashir war noch nie auf die Idee gekommen, hier schwimmen zu gehen. Doch nun ließ er sich von Baldemars Begeisterung anstecken. "Ist Dirr etwa heiß geworrden?", scherzte Bashir, während er Baldemar folgte. Er zog sich die Tunika über den Kopf, zog die Schuhe aus und entledigte sich auch seines Subligaculums. Nicht ganz so enthusiastisch wie Baldemar näherte er sich dem Ufer, um vorsichtig die Temperatur mit dem Fuß vorzufühlen.

  • Zunehmende Freude erfüllte Baldemar. Die Gegenwart des Pathers war durchaus sehr angenehm. Das Wasser zog den Marser in der Tat an. Er stoppte. Ob ihm heiß geworden war? Er grinste.
    Offensichtlich. Dann war er von allem Stoff befreit und blieb am Rand zum Wasser kurz stehen. Baldemar kniete nieder und fühlte die Temperatur mit der Hand. Kühl aber nicht zu kalt. Geradezu angenehm. Er sah zur Seite auf. Na, zu heiß? Fragte er nun Bashir, da dieser es Baldemar gleich getan hatte. Der Germane stand auf und lachte auf. Komm schon, großer Krieger. Er schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken. Suchte die Stelle nach Gefahren ab. Nur um dann ein paar Schritte Anlauf zu nehmen. Mit Schwung sprang er in das Kühle nass. Mit angezogenen Beinen. Viel Kraft und weiten Wasserspritzern landete er im kühlen Nass.
    Er konnte stehen. Das merkte er als er die Beine ausstreckte. Der Kopf kam aus dem Wasser. Baldemar pustete das Wasser fort und strich sich die Haare nach hinten. Denn nicht alle lagen wie sie sollten, nachdem er den Kopf nach hinten geworfen hatte.
    Erwartungsvoll sah der Marser sich nach Bashir um.

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