servitriciuum | Das Schmuckstück ...

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    Von der porta aus führte Dina den Neuen geradewegs zu den Sklavenunterkünften und zeigte ihm bereitwillig, wo er künftig schlafen und wie er sich zurechtfinden könnte. "So da sind wir. Das da drüben ist deine Liege. In der Kiste davor darfst du deine persönlichen Dinge verwahren. Im Nebenraum findest du frische Tuniken und draußen hinter dem Haus sind die Waschplätze. Den Rest des Tages hat die Herrin dir freigegeben. Leg dich am besten gleich hin und versuch zu schlafen, da wir gleich morgen früh aufbrechen wollen. Ach ja und … wenn du noch Hunger hast, frag am besten Niki, unsere Köchin.", erklärte Dina geschäftig und mit den Fingern in alle möglichen Richtungen deutend. Das wäre eigentlich alles was er vorerst wissen müsste, oder hatte sie noch was vergessen?!


    "Hm?!.. Wenn du sonst keine Fragen hast, dann ....", stirnrunzelnd drehte sich die Sklavin zu Patraios um und musterte ihn eingehend. Eigentlich sollte sie ihn nur kurz einweisen und dann sofort wieder beim packen helfen. Allerdings sah der Neue irgendwie völlig mitgenommen und erschöpft aus und das machte ihr ein wenig Sorgen. "Oh je! Du ..du siehst aber gar nicht gut aus ...", beschrieb sie etwas unbeholfen seinen Anblick und als sie das merkte, biss sie sich schnell auf die Unterlippe. "Äh, also, ehm, ich .. so hab ich das nicht gemeint. Natürlich tust du das! Nur … irgendwie nicht gesund " Fast hätte sie sich nun völlig verhaspelt und dementsprechend verlegen lächelnd zuckte Dina mit den Schultern.

  • Patraios erwiederte ihre Worte mit einem dankbaren Lächeln. Seine rotbraunen Augen flackerten auf. Liebevoll sah er das schüchterne Mädchen an. "Mach dir keine Gedanken um meine Gesundheit, ich werde euch schon nicht wegsterben, Apollon, ... mein Vater, beschützt mich." "Was ... was du hier siehst das sind nur die leichten Nachwirkungen einer exellenten Beköstigung." "Schonmal in der "TAVERNA TRANQUILLA" zu Abend gegesssen?" "Das Mineralwasser dort ist besonders zu empfehlen, wenn du nur genügend davon trinkst befördert es dich direkt ins Elysium."
    Patraios musste schon wieder lächeln, aber diesmal war es ein bösartiges. Seine Augen glühten hasserfüllt auf und durchbohrten förmlich die junge Sklavin."Wenn ich dieser weißbärtigen Bestie von Seelenverkäufer jemals wieder begegnen sollte, .... dann ... dann ... ersäufe ich dieses Tier in seiner eigenen PISSE!" "Soetwas wie dieser Tranquillus hat kein Recht sich "Mensch" oder "zivilisiert" zu nennen!"Der empfindsame und aufbrausende junge Mann kämpfte mit seiner Fassung. VERDAMMT! Schon wieder hatte er sich von seinen Gefühlen überwältigen lassen und das auch noch unter den Augen einer zierlichen Sklavin die nun absolut nichts böses von Ihm wollte. Verärgert biß sich der Schönling auf die Zunge, am liebsten hätte er sich selber eine saftige Ohrfeige verpasst. Patraios atmete heftig, innerlich war er voller Zorn und sein durch Krankheit und Erschöpfung gezeichneter Körper glühte im Fieberrausch.
    "Bitte verzeih mir." "Ein Sklave sollte soetwas nicht sagen." "Ich ... ich bin deiner Herrin Aurelia Prisca sehr dankbar dafür das Sie mich aus dieser Hölle errettet hat." "Ich schulde ihr mein Leben, ein paar Tage länger und ich wäre dort genauso elendig verreckt wie die zahllosen anderen". Er sah das Mädchen an und lächelte etwas verlegen, seine Selbstbeherrschung kam zurück und das lodernde Feuer in seinen Augen war wieder einem sanftmütigen Glimmen gewichen. "Okay, meinen Namen kennst du ja bereits." "Ich bin Patraios und stamme von der Nordküste des Pontos Euxinos und von wo kommst du her?"

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    Wie könnte Dina einem so liebevollen Blick widerstehen? Noch dazu bei so einem Mann! Gebannt hörte sie also zu, was Patraios zu berichten hatte und anfangs kam es ihr gar nicht in den Sinn, dass seine Worte vor Sarkasmus nur so trieften. "Taverna Transqui ..was? Nein die kenne ich gar nicht …", entgegnete die zierliche Sklavin völlig sorglos und in der nächsten Sekunde schon zuckte sie erschrocken zusammen und tat verängstigt einen Schritt zurück. Was war denn nur mit dem Neuen los, dass dieser plötzlich so aufbrausend wurde? Moment! Erst da begriff Dina seine Worte und warum er so wütend war und das wiederum konnte sie durchaus verstehen. Nur zu gut hatte die junge Ägypterin nämlich in Erinnerung was sie alles hatte ertragen müssen, in den Fängen solcher widerlichen Sklavenhändler, auch wenn sie es mittlerweile gut zu verdrängen wusste. Wer weiß, vielleicht war genau das der Grund, warum sie seitdem einen unsichtbaren Freund namens Rollo besaß, der sie beschützte und dem sie völlig vertrauen konnte, wie niemandem sonst.


    Zu Dinas Erleichterung hatte Patraios sich relativ schnell wieder unter Kontrolle und so entspannte auch sie sich wieder: "Sch ..schon gut! … Ich .. Ich kann dich durchaus verstehen.", stieß Dina die angehaltene Luft erleichtert wieder aus und mit einer fahrigen Bewegung strich sie gleichzeitig die Locken zurück, die ihr wirr ins Gesicht gerutscht waren. Sie war Patraios deswegen nicht böse oder gar nachtragend und so kehrte das offene Lächeln wieder auf ihr Gesicht zurück: "Nun … hier bei den Aureliern wird es dir jedenfalls gut gehen Patraios, keine Sorge! Wir bekommen genügend und gutes Essen, saubere Kleidung und Bestrafungen gibt es so gut wie nie. Deine neue Herrin mag zwar manchmal etwas launisch sein und sie ist auch meist sehr streng zu uns Sklaven, aber im Grunde hat niemand von uns etwas zu befürchten ..", wollte Dina ihm etwas Mut machen, wobei sie mit mahnender Stimme - jedoch gut gemeint - hinzufügte: "Zumindest so lange, wie du dich ihr gegenüber zu benehmen weißt und ihr gehorchst!" So ein Gefühlsausbruch in Gegenwart der domina? Die möglichen Konsequenzen konnte nicht einmal Dina abschätzen.


    Aber gut, der Neue würde sich schon zu benehmen wissen, davon ging Dina einfach mal aus und so beließ sie es dabei. Als Patraios dann das Thema wechselte antwortete Dina mit etwas wehmütiger Stimme: "Ich stamme ursprünglich aus Ägypten. Meine Familie lebte dort einige Zeit in der Nähe von Alexandria, ehe sie mich … naja, ehe ich dann auf Umwegen hierher nach Rom kam" Die Erinnerungen an ihr vergangenes Leben ließen Dina kurz und leise aufseufzen. Spontan ging sie zu einem nahestehenden Krug mit Wasser, schenkte einen Becher damit voll und reichte ihn an Patraios weiter: "Und du bist also Grieche und ein Maler und Bildhauer hab ich gehört! Das klingt aufregend. Dann wird dich die Herrin sicher nicht für niedere Arbeiten gekauft habem. Hm?!", stellte sie wiederum mit einem interessierten Blick in seine Augen fest während sie darüber grübelte, zu welchem speziellen Zweck die Aurelia ihn denn angeschafft haben könnte. Man bekam als Sklave ja so einiges mit, welche Wünsche, Eigenarten und Vorlieben die Herrschaften so an den Tag legten.

  • Patraios dankte ihr für den Becher, leerte ihn hastig innerhalb weniger Sekunden und machte dann eine Andeutung in Richtung Wasserkrug. "Mehr bitte!" "Am besten gleich die ganze Kanne." "Ähhh ... warte Dina bleib sitzen, ich hole sie mir selber!" Der Bursche sprang flink auf, leerte den ganze Krug mit einigen kräftigen Zügen und nahm dann wieder bei der verlegen schmunzelnden Ägypterin Platz. "Bei den Göttern, war das eben eine Wohltat!" "Niemals zuvor hat mir frisches Wasser so gut geschmeckt wie heute!" Dankbar und zufrieden rückte er näher an das Mädchen heran und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter. "So du stammst also aus Ägypten hmmm?" "Kein Wunder das du so hübsch bist." "Meine Mutter war übrigens auch Ägypterin." Dann sah er sie eine Weile schweigend an und seine Augen bekamen einen seltsam unwirklich durchdringenden Blick, so als ob er in der Lage war die Gedanken des Mädchens zu lesen. " Seltsam, ich habe mir schon immer eine kleine Schwester gewünscht, eine kleine Schwester und eine richtige Familie." "Wollen wir ab heute Geschwister sein, was hälst du davon?" "Du bist meine Schwester und ich bin dein großer Bruder, wenn du Sorgen hast oder in Not bist komm einfach zu mir, dein Bruder Patraios lässt dich nicht im Stich kleine Dina."
    Zärtlich streichelte er des Mädchens glühende Wange und verabreichte Dina dann einen hauchzarten Kuss auf die Stirn."Wer ist eigentlich dieser Rolle?" "Ist das dein Freund?"

  • Tilla hörte eine bekannte Stimme mit einer anderen fremden Stimme sprechen und beschloß nach dem Rechten zu schauen. Die fremde Stimme kannte sie gar nicht, aber sie hatte auf Umwegen erfahren, dass ihre Herrin jemanden auf dem Sklavenmärkt gekauft hatte. Leider hatte sie nicht erfahren, ob es ein Mann oder eine Frau war. Zur Zeit wünschte sie sich trotz der Freundschaft zu Hektor eine nahestehende Freundin in der Sklavengemeinschaft herbei... eine Freundin mit der man unter anderem auch über 'Männer' reden konnte.


    Nun zurück zu den Stimmen. Es ging gerade um einen Grieche und einen Maler und einen Bildhauer. Anschliessend ging es um Ägyptend und dass man von dort abstammte. Ägypten hatte unlängst Tilla verlassen. Dieses ferne Land hatte sie längst in ihren Bann gezogen. Sie strich die erdnussbraune Tunika mit den grünen Ranken an den Säumen glatt sowie die offenen Haare hinter die Ohren. Tilla klopfte an und trat unverzüglich ein. Überrascht blickte sie auf das sitzende 'Pärchen'. ja, was war denn das? Die seltsame Dina mit einem fremden jungen Mann? Hatte sich ihr Freund Rolle plötzlich sichtbar gemacht? Hallo... flüsterte Tilla stumm, wandte den staunenden Blick nicht von den beiden Mitsklaven ab. .. was geht denn hier ab?

  • Okhaton war missgelaunt. Er hatte nur eine neue Begleitung für das Wandererlied auf der Kithara erfinden wollen, da hatte es gleich zwei Saiten in der Mitte zerrissen. Er würde Celerina bitten müssen, ihn auf den Markt gehen zu lassen um neue Saiten zu holen, ansonsten konnte sie sich ihre Musik in den Bart... naja, das nun nicht gerade.


    Er wollte nur durch das servitriciuum, um sich zu waschen und dann die Herrin zu suchen. Nach dem peinlichen Auftritt mit ihrem Mann gleich am ersten Tag hatte er sich bisher abwartend verhalten - Ärger mit Corvinus, ihrem Mann, wollte er vermeiden, auch wenn er aus Randbemerkungen einiger Sklaven, die er leider wegen ihres Dialekts nur schwer verstand, schloss, dass der Gute auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit war.


    Mit dem Gedanken, dass auch in reichen Römerfamilien nicht immer alles so war, wie es auf den ersten Blick aussah, stieß er gegen das Mädchen, das er völlig übersehen hatte. Reflexhaft fasste er sie an der Schulter, damit sie nicht hinfiel. "Uff...'tschulligung." stieß er auf Griechisch hervor - erst dann sah er die zwei, die ihm Raum saßen. Verdammt, falscher Moment.

  • Erneut machte Dina große Augen, diesmal allerdings nicht vor Schreck, als Patraios zuerst den Becher und dann den ganzen Krug voll Wasser austrank. "Herrje, du Armer. Du scheinst ja fast verdurstet zu sein", bemerkte sie dazu und ehe sie sich versah, war der Neue schon wieder bei ihr und legte ganz vertraut eine Schulter um sie. Hoppla! Mit so etwas hatte Dina nun nicht gerechnet und dementsprechend überrascht sah sie ihn an, angesichts seiner folgenden Worte. Er fand sie hübsch, seine Mutter war auch Ägypterin und … sie sollte fortan seine kleine Schwester sein?


    "Ja, ehm, ich .. Danke! .. Ich, … du willst wirklich mein Bruder sein? .. .Aber du kennst mich doch gar nicht", stotterte Dina etwas verunsichert. Patraios war ihr keineswegs unsympathisch. Allerdings wusste sie nicht wie sie sein direktes Angebot einschätzen sollte, nach so kurzer Zeit, schließlich kannten sie sich ja erst ein paar Minuten. Dann folgte auch noch eine zärtliche Berührung und ein sanfter Kuss auf die Stirn, welcher durchaus angenehm war. Dina war völlig perplex, sie wusste nun gar nicht mehr wie ihr geschah und bei der Frage nach Rollo bekam sie nur noch ein heiseres: "Ja, Rollo ist mein Freund!" heraus.


    Wie sollte sie Patraios das mit ihrem unsichtbaren Freund am besten erklären, ohne, dass er sie gleich für verrückt erklären würde. "Also das ist so …", fing sie an und in diesem Moment betraten Tilla und ein weiterer neuer Sklave (den sie noch nicht so gut kannte) den Raum. Dina schreckte sofort hoch, als hätten die beiden sie und Patraios bei irgendetwas verbotenem erwischt. "Oh!! Ihr hier?… Ehm das,… das ist übrigens Patraios, der neue Sklave, den domina Prisca heute gekauft hat. … Und das da ist Tilla, ihre Leibsklavin. Salve Tilla! … Und das ist … hm, … ich glaube Oktagon war dein Name, richtig? Kennt ihr euch denn schon?", stellte Dina dann die Anwesenden reihum vor, so gut sie konnte und sah dabei mit einem leichten Lächeln zwischen ihnen umher.



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  • Kaum waren diese Worte gefallen, da erhob sich der 1.88 Meter große Athlet und begrüßte die beiden unverhoften Besucher mit einem herzhaft griechischen "Chaire Tilla"! "Chaire Okhaton!" Dabei lächelte er spitzbübisch und in seinen Augen spiegelten sich Schalk und Schadenfreude, denn Okhatons tolpatschiges Verhalten, sowie Dinas nervöse Verlegenheit hatten ihn, wenn auch eher unfreiwillig, auf irgendeine Art und Weise amüsiert.

  • Im ersten Moment, aus einem antrainierten Reflex aus der längst vergangenen Straßenkind-Zeit, wehrte Tilla mit einer nicht gerade unsanften Bewegung die Hand von Okhaton ab, sah ihn missbilligend an. Wer war denn das? Ihn kannte sie auch (noch) nicht.


    Aber Dina rettete die grotekse Situation, machte sie alle namentlich miteinander bekannt. Nun war die verfängliche Situation Dinas mit dem Griechen aufgelöst. Zudem war nichts passiert, was keiner wollte. Dennoch konnte sich die stumme junge Frau nicht erklären, warum Dina mit ihm alleine hier saß.


    Moment mal.. ihre junge Herrin hatte ihn gekauft? Tilla staunte nicht schlecht, als der Grieche sich zu seiner wahren Größe entfaltete. Prompt fühlte sie sich unter seinem Blick mit ihren 164 cm nicht gerade groß. Begleitet von einem wortlosen Nicken erwiderte sie Patraios Gruß und setzte ein freundliches Lächeln dazu.


    Tilla suchte Dinas Blick erwidern, zeigte eine fragende Miene. Ich kenne beide noch gar nicht. Zu wem gehört Oktahon? fragte sie ihre Mitsklavin Dina mit flinken Gebärden.

  • Bei den Göttern, das war 'mal jemand, der genauso groß, wenn nicht noch ein kleines Stück größer war als Okhaton. Er war das einfach nicht gewöhnt...wirklich nicht... aber gut! Wenigstens schien es keinen Ärger zu geben. Alle schienen schon seinen Namen zu kennen. Hatte sich die peinliche Sache mit Celerina herumgesprochen? Hoffentlich nicht. Wenigstens konnte der Hüne griechisch. "Chaire..." Er hatte von den Vorstellungen kaum etwas verstanden. Das Mädchen hieß Tilla, das hatte er mitbekommen. In seinem deutlich ägyptisch gefärbten Griechisch fuhr er fort, an Patraios gewandt: "Schön, euch zu treffen...stör'n wir euch grad?"


    Das hatte doch ein wenig intim ausgesehen. Oder war das so ähnlich wie mit ihm und Celerina, dass es einfach nur so aussah? Er fragte sich, wann die Herrin sich seiner erinnern würde, und wie er diese eigentümlichen Blicke von ihr zu deuten hatte, den er gleich am ersten Tag bekommen hatte.

  • "Äähm ... nein, überhaupt nicht." "Dina hat mir nur ein paar erste Dinge über die Villa, ihre Räumlichkeiten und über das korrekte Auftreten in Anwesenheit der Herrschaften erklärt." "Wenn man ihren Worten Glauben schenken darf sind die Aurelier recht freizügig im Umgang mit ihrem Dienstpersonal." "Sie nehmen es hier eher auf die sanfte und lockere Tour." "Praktisch eher soetwas wie eine große liebende Familie."


    Bei seinen letzten Worten blickte Patraios dem jungen Ägypter fest in die Augen und schmunzelte dann geheimnisvoll. Fast schien es so als wüsste der Grieche was seinem Gesprächspartner grade passiert war. Mit einem charmant-spitzbübischen Lächeln fuhr er dann fort.


    "Sagt mal, wer ist eigentlich diese Flavia Celerina?" "Sie war heute Mittag mit Aurelia Prisca zusammen auf dem Sklavenmarkt." "Die Dame wollte unbedingt meine Stimme hören und anfangs habe ich auch geglaubt das es Celerina war welche mich ersteigerte, aber am Ende war es dann doch die Prisca."

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    "Nein wieso?! Natürlich stört ihr nicht.", versuchte Dina möglichst vor Patraios zu antworten, um so der verfänglich wirkenden Situation nicht noch mehr Grund für Spekulationen zu bieten. Ob ihr das gelänge? Lediglich der Blick, den die zierliche Ägypterin dem Neuen dabei zu warf, mochte vielerlei Deutungen zulassen. Nur gut, dass Rollo heute ausnahmsweise nicht zu Hause war, sonst hätte er ihr sicher vor den Anderen eine Szene gemacht. Wer Dina kannte (was vermutlich nur auf Tilla zutraf) wusste, dass sie eigentlich ganz normal war, bis auf die Tatsache, dass sie zuweilen Selbstgespräche mit einem imaginären Freund führte. Deshalb war Dina froh, dass Tilla hier war, die im Notfall den Anderen erklären könnte warum sie manchmal etwas ... befremdlich wirkte.


    Auf den fragenden Blick ihrer Mitsklavin antwortete Dina jedenfalls mit einem eindringlichen Augenrollen zu Patraios und anschließend zu Okhaton hin: "Tilla, gut das du kommst. Hast du schon mitbekommen, dass deine Herrin schon morgen nach Antium abreisen will?! Ihr, du, Hektor und Patraios sollen sie dorthin begleiten. Ich sollte Patraios eigentlich nur das Nötigste zeigen und ihn einweisen. Vielleiccht kannst du das ja für mich übernehmen?!...", fasste Dina schnell das Wesentliche mit einem bittenden Blick zu Tilla zusammen. Zu Okhaton konnte sie hingegen nicht viel sagen, denn dieser Sklave war scheinbar einer von der "speziellen Sorte", mit denen sich die Flavia gerne umgab. Also zuckte Dina nur mit den Schultern, als sie auf Tillas Gebärden hin wahrheitsgemäß zur Antwort gab: "Ich weiß nur, dass er der domina Celerina gehört ..." Alle weitere könnte Okhaton sicher besser erklären wie sie ...

  • Die jungen Männer fingen urplötzlich an in einer ihr unbekannten Sprache miteinander zu sprechen. Tilla lauschte mit verdutzter Mimik den kehligen fremd klingenden Lauten. Höflich wandte sich Tilla der manchmal höchst seltsamen Dina zu, als diese nun mit erklären anfing. Gerade jetzt benahm diese sich nicht seltsam, sondern ganz normal. Nun.. normal sein gab es eigentlich gar nicht. Sie selbst war wegen ihrer Stummheit auch nicht normal. Also verband sie beide etwas in Sachen Seltsamkeit.


    Der stummen jungen Frau blieb wortwörtlich der Mund offenstehen. Nein, habe ich nicht! Was? Ich soll schon wieder auf Reisen gehen? flüsterte sie überrascht. Wer außerdem mitkommen sollte, wurde ebenfalls aufgezählt. Ein flüchtiges Lächeln streifte ihre überraschte Miene, als Hektors Name erwähnt wurde. Na, das war doch ein Lichtblick! Ich übernehme ihn gerne für dich! Wir müssen also Koffer packen. stimmte sie flink gebärdend Dinas Bitte und Idee zu.


    Als sie auch noch erfuhr, dass der Grieche Okhaton domina Celerina gehörte, wusste sie, warum er hier war. Vielsagend erwiderte sie Dinas Blick. Noch hatte die stumme Sklavin die Geschichte um ihre Mitsklavin Siv, die inzwischen einen kleinen Sohn hatte und den Hausherrn verstanden und begriffen, aber sie würde schon noch drauf kommen, was daran der Haken war. Vielleicht hatte Hektor unlängst die Nadel im Heuhaufen gefunden? Ich finde es voll schade, dass ich ab morgen mit Herrin Prisca weg bin. Ich hätte dich gerne gesprochen, aber jetzt habe ich soo viel zu tun. Seid ihr soweit fertig? Sagst du ihm, dass er sich an mich oder Hektor hängen soll? fügte Tilla nach sekundenlangem Überlegen gebärdend hinzu.

  • Okhaton hatte, auf die abwehrende Geste Tillas, sie losgelassen, es war ja ohnehin nur ein kurzes Halten gewesen, dass sie nicht stürzte. Dieser Patraios sollte wohl abreisen - schade, der hätte als Trainingspartner getaugt, auch wenn er so eigenartig grinste. Vom Rest des Gesprächs hatte Okhaton kaum etwas mitbekommen. Er lächelte nochmal in die Runde und ging zu den Waschschüsseln, er hatte kein Bedürfnis, sich zu unterhalten; er rieb sich Hände und Gesicht ab und ging dann los, die Herrin zu suchen. Diesmal wollte er vermeiden, in missverständliche Situationen zu geraten...


    Sim-Off:

    Bin dann wieder aus dem Thread... ;)

  • Auch Patraios wollte nicht länger verweilen. Der Tag neigte sich dem Abend und sein Durst nach Wasser war noch lange nicht gestillt. Also verabschiedete er sich kurz und suchte dann rasch die Waschräume auf, um nochmal eine Generalüberholung an sich vorzunehmen. Nach etwa einer halben Stunde kam er splitternackt aus dem Bade zurück und begann im Nebenraum nach einer Tunika zu suchen. Verärgert stellte der Bursche dann aber fest, das die meisten hier gelagerten Kleider nicht für Kerle von seiner Größe und Schulterbreite gewebt worden waren. "Verdammt nochmal die Dinger hier sind mir doch allesamt zu klein!" "Mal sehen ... ah ja, da ist doch eine." "Ja die könnte passen." "Nein!" "Mist!" "Der Halsausschnitt ist zu eng!" "Götter ich bekomme hier gleich die Krise, haben die hier tatsächlich kein passendes Gewand?!" "DINA!!!" "TILLA!!!" "WO STECKT IHR?!!" KOMMT DOCH MAL BITTE IN DIE WÄSCHEKAMMER, ICH FINDE HIER NÄMLICH KEINE PASSENDE TUNIKA FÜR MICH!!!"

  • Abgesehen von der kurzen und freundlichen Begrüßung gab es anscheinend nichts, über das sie hätten sprechen können und so schloss sich die Verabschiedung nahtlos daran an. Kurz hintereinander verschwanden Okhaton und Patraios aus den Unterkünften und zurück blieben somit Tilla und Dina, da Rollo heute ja - wie bereits erwähnt - einen seiner freien Tage hatte.


    Und das traf sich gut, dass Tilla noch hier war, denn so konnte Dina ihr alles Nötige direkt mitteilen: "Ja ihr werdet verreisen. Aber keine Sorge, es ist nicht für lange. Die Herrin will lediglich ein paar Tage in Antium, am Meer verbringen und stell dir vor, sie hat gesagt, dass du dabei die Aufsicht über die anderen Sklaven und alle Vorbeitungen haben sollst.", versuchte die Ägypterin zunächst Tillas Traurigkeit und mögliche Bedenken, angesichts der anstehenden Reise, verbunden mit dieser besonderen Verantwortung zu zerstreuen. Mit einem aufmunternden Lächeln strich sie der dabei der anderen Sklavin sanft über den Oberarm und meinte weiter: "Du Glückliche! Sei lieber froh, dass du aus Rom weg darfst, bei dieser Hitze. Ich wäre auch so gern ans Meer mitgekommen, aber das geht leider nicht …", seufzte Dina tief da sie die nächsten Tage mit den diversesten Hausarbeiten beauftragt worden war.


    "Über was wolltest du denn mit mir sprechen?", horchte die Ägypterin gleich darauf bei Tillas Bemerkung auf und gleichzeitig vernahm sie die Stimme des Neuen von nebenan, aus der Wäschekammer. Er fand nichts zum anziehen? "Ts ... Männer sind doch alle gleich! Rollo findet auch nie seine Tuniken", stieß Dina einen weiteren Seufzer aus und rollte genervt mit den Augen. "Komm Tilla! Besser wir helfen ihm, ehe er noch die ganze Wäsche durchwühlt", meinte Dina grinsend zu Tilla.


    Flugs war die junge Ägypterin aufgesprungen und hinüber in de Wäschekammer gehuscht, wo sie erst mal mit einem vernehmlichen "Oh oh!" und mit großen Augen auf der Türschwelle anhielt. Nacktheit war zu damaligen Zeiten nichts außergewöhnliches und für Sklaven waren solche Anblicke durchaus alltäglich. Nicht immer waren sie aber so anziehend, wie in diesem Fall. Die Frage war nur: Was suchte Patraios augerechnet zwischen den Tuniken für die Frauen und Kindern? Die Männersachen lagen doch direkt hinter ihm auf einem gesonderten Stapel! "Ehm, Patraios, vielleicht solltest du dich mal umdrehen!?", gluckste Dina hinter vorgehaltener Hand und in einer Mischung aus Verlegenheit und Belustigung drehte sie den Kopf zu Tilla um zu sehen, was die andere Sklavin wohl zu diesem Anblick dazu sagen würde.

  • "W ... Was?"
    Patraios blickte sich überrascht um, tatsächlich die Sklavin hatte recht!
    Das war Ihm jetzt äußerst peinlich. Wütend und beschämt über sich selber polterte er: "OH PATRAIOS WAS BIST DU DOCH FÜR EIN BLINDER VOLLIDIOT!!!""Da wühle ich in der Wäsche für Weiber und Kinder und dabei liegt der Krempel für die Männer direkt hinter mir!" Er ging zum Stapel mit den ordentlich geschichteten Männertuniken und suchte sich drei passende Exemplare heraus. "Die graugelbe aus dem groben Tuch werde ich an normalen Arbeitstagen tragen, die beiden weißen hier aus dem feineren Wollstoff nehme ich morgen früh mit nach Antium."
    Abschließend griff er sich noch Gürtel und Ledersandalen aus einem Nachbarregal und schon war die neue Ausstattung komplett, zumindest was die heißen Sommertage betraf. Der Grieche warf Gürtel und Tuniken über seinen rechten Arm und nahm die Sandalen dann zur Linken. Jetzt wollte er sich zu seinem Schlafplatz aufmachen, hielt dann aber nochmal an der Türschwelle inne und sprach zu den beiden Frauen: "Sagt mal Schwestern, hat eine von euch beiden Zeit und Lust mit mir heute Nacht das Lager zu teilen?" "Ich brauche unbedingt was zum Kuscheln!" Da stand er nackt in seiner ganzen männlichen Schönheit und warf den beiden Mädels einen schmachtenden Blick zu. In seinen ausdrucksvollen braunen Augen spiegelten sich Trauer und Sehnsucht, Sehnsucht nach Liebe und menschlicher Zuneigung, etwas was man bei Menschenschindern wie Tranquillus und Co. mit Sicherheit nicht bekam denn für gewöhnlich verabreichte man dort Streicheleinheiten mit einer dreischwänzigen Peitsche.

  • Okhaton, der sie berührt hatte, ging nach Erfrischung wieder seiner Wege. Er sprach und sagte gar nichts mehr. Komisch! Patraios tat dasselbe und verschwand eine Zeit lang und schliesslich nebenan.


    Wir fahren ans Meer?!? Ahh.. das werden bestimmt ganz tolle Tage! freute sich Tilla und erfuhr noch mehr über die anstehende Reise. Oha.. das habe ich gar nicht erwertet noch gedacht. Ihre Wangen röteten sich vor Verlegenheit und Bewusst werden, ob der Verantwortung über die Mitsklaven. Freundlich erwiderte sie Dinas Berührung. Ich erzähls dir, wenn wir wieder zurück sind, ja? Und ich bringe dir.. ehm.. für euch was vom Strand mit! nahm Tilla sich spontan vor, hoffte Dina und natürlich auch ihrem unsichtbaren Freund eine Freude zu machen.


    Sie folgte Dina zur Wäschekammer, betrachtete das Chaos hinter dem Sklaven und schüttelte den Kopf, als sie seiner Nacktheit gewahr wurde. Du hast recht, Dina.. immer diese Männer! flüsterte sie dieser grinsend zu. Ein lang anhaltendes Lächeln huschte über Tillas Miene, ob des knackigen Hinterteils, der sich eine Weile lang in die Luft gestreckt wurde und nicht getarnt wurde. Bei seiner Frage bekam Tilla rote Ohren. Er dachte, sie wäre mit Dina zusammen? Hoffentlich nicht! Die junge Leibsklavin Priscas errinnerte sich an das Verbot ihrer Herrin. Höre auf mich! Es ist unter uns nicht üblich gemeinsam einzuschlafen... jeder für sich allein. flüsterte sie stockend ohne Stimme. Und du musst außerdem unsere Herrin fragen gehen, ob du das überhaupt tun darfst. Sie ist sehr streng in dieser Sache. warnte sie den stürmischen Neuling und bemühte sich den Blick von seinen Lenden wegzuziehen.


    Sim-Off:

    Kursiv im letzten Satz vergessen.. sry! Patraios: Tilla ist stumm. Nicht kursive Schrift stellt die Gebärdenzeichen dar. Kursive Schrift bedeutet stimmloses Flüstern!

  • "Oh ja das wäre total lieb von dir Tilla. Ich wünsche mir schon so lange eine Muschel. Du weißt schon, so eine, die man ans Ohr hält und dabei das Meer rauschen hört", hatte Dina noch kurz zuvor fröhlich auf Tillas Versprechen hin geantwortete, ehe sie dann mit betretener Miene zusammen zuckte, als der Grieche plötzlich wieder los polterte. Die Ägypterin nahm ihm seine spontanen Gefühlsausbrüche nicht übel, nachdem was er durchgemacht haben mochte, aber ein leicht mulmiges Gefühl beschlich sie durchaus. "Ach Patraios, das ist doch nicht so schlimm! Ist doch ganz normal, dass du dich hier noch nicht zurecht findest. Das wird schon!… ", versuchte sie mit sanfter Stimme ihn sowohl zu beruhigen, als auch, ihn ein wenig aufzumuntern.


    Was offensichtlich auch Wirkung zeigte. Jedenfalls blickte Patraios, sie und Tilla, kurz darauf wieder mit seinen wundervollen braunen Augen schmachtend an. Nun ja, der Grieche war allemal einen Blick wert, wie er da in seiner ganzen unverhüllten Pracht vor ihnen stand. Aber es kam "eindeutig" noch besser. Nur kuscheln? Es mochte zwar der Wahrheit entsprechen, aber so hörte es sich zumindest nicht an. Wie bitte. Er will, dass wir mit ihm das Lager teilen? Angesichts seiner Bitte klappte der Ägypterin glatt der Unterkiefer nach unten und sie blickte hastig zu Tilla, die ihm mit ihren stummen Gesten gerade zu erklären versuchte, wie das hier so ablief. Bei der Erwähnung, dass Patraios erst die Herrin um Erlaubnis fragen müsste, knuffte Dina reflexartig der anderen Sklavin ganz leicht in die Seite. Und was wäre, wenn die domina es ihm tatsächlich erlauben würde? Dann müsste Eine von ihnen ihm zu Willen sein, ob sie nun wollte - oder auch nicht.


    "Ehm, Patraios. … Warum ziehst du dich nicht erst einmal an? Und dann bringen wir dir etwas gutes zu essen und zu trinken und leisten dir dabei Gesellschaft. Möchtest du Wein? " davon könnten sie sicher einen Krug voll in der Küche schnorren "Nicht wahr Tilla? Und dann, … ehm, dann könntest du uns doch zeigen, wie du malen kannst, …ja? ", versuchte Dina - so schonend wie möglich - davon abzulenken, um etwas Zeit zu gewinnen. Außerdem interessierte es sie durchaus, etwas von seinen Künsten zu sehen und vielleicht konnten sie ihm ja auf diese Weise ein Gefühl von Geborgenheit schenken ...

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