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Ein Tag am Meer
Eilig hatten die Sklaven etwas für einen Ausflug am Meer zusammengepackt. Einen großen Korb mit Obst, Brot, Käse, kaltem Braten, Oliven und Eiern. Ebenso hatte man an Getränke gedacht, Wasser und Wein. Dann noch einige Decken, Kissen , Tücher und Holzstangen, aus denen geschickte Hände einen perfekten Sonnenschutz basten konnten.
Nahezu ein Dutzend Sklaven hatten meine Sänfte gesäumt, darunter waren einige meiner custodes, die für meine Sicherheit zu sorgen hatten. Auch meine Leibsklavin Charis, die noch nicht ahnte, was ich am Morgen über sie erfahren hatte, war mit dabei. Neben ihr lief mein neuester Sklave Okhaton, den ich eigens zu meiner Unterhaltung mitgenommen hatte. Seine Kithara war gut verwahrt worden, damit ihr bei der Reise nichts geschah.
Die Trägersklaven bahnten sich ihren Weg durch die Gassen. Die ehrerbietige Sänfte, auf der das aurelische Wappen angebracht war, erregte allerhand Aufmerksamkeit, wohl nicht zuletzt, weil eine große Zahl von Sklaven sie begleitete. Quer durch die Stadt führte der Weg, bis hin zur Via Ostensiensis. Hinter der Porta Raudusculana bestieg ich einen Reisewagen, der bereits gewartet hatte. Nachdem auch das Gepäck verladen worden war, wurde die Reise fortgesetzt. Noch stand die Sonne nicht im Zenit. Die Hitze war noch erträglich. Ein frischer Wind, der vom Meer kam, machte das Reisen angenehm.
Kurz vor Ostia schlug der Wagen einen andere Weg ein, der ihn nicht in die Stadt hinein brachte, sondern der in einer kleinen Fischersiedlung unweit der Stadt und des Hafens endete. Unweit davon , nicht fern vom Strandführte ein schmaler Weg zu einem kleinen Pinienwald. Das war unser Ziel. Dort wollte ich bleiben.
Sofort begannen die Sklaven mit dem auspacken. Ein kleines Zelt, welches eher einem Baldachin glich wurde aufgebaut. Im Inneren wurden Matten, Decken und Kissen ausgelegt, damit es so bequem, wie möglich war.
Endlich entstieg auch ich dem Wagen. Ich ging einige Schritte zum Strand. Mit meiner Hand schützte ich mich gegen das gleißende Licht. Ich spähte hinaus aufs Meer, jenem türkisblauen Band, das bis zum Horizont reichte. In der Ferne konnte man die Umrisse eines Schiffes ausmachen, dessen Bestimmungsort gewiss Ostia war.
Der frische Wind fuhr durch mein Haar. Zufrieden seufzte ich. Hier wollte ich den Tag verbringen.