Ein neuer Start...?!

  • Mit Crampus war ich geflohen. Als klar war, dass ich ein Kind kriegen würde - und dass es nicht von Durus sein konnte - hatten wir eines Tages entschieden, einfach fortzugehen.
    Crampus hatte einen ehemaligen Kameraden mit dem er in Germanien im Feld gestanden hatte, der mit Land in Parthien entlohnt worden war und sich dort als Bauer niedergelassen hatte. Zunächst strebte sich in mir alles dagegen noch weiter weg von Rom zu reisen, noch weiter weg von meinen Cousinen, noch weiter weg vom wahren Leben.
    Doch mein Schuldbewusstsein - und gleichzeitig meine Dankbarkeit gegenüber Crampus, der mich ja auch hätte einfach im Stich lassen können - wog so schwer, dass ich auch mangels Alternativen mit ihm gehen musste.
    Er verbot mir einen Abschiedsbrief zu schreiben. Weder Durus noch meine Cousinen durfte ich benachrichtigen. Es wäre zu gefährlich gewesen.
    Den Bediensteten erklärte ich, ich würde einige Zeit, möglicherweise sogar einige Wochen, in einer Herberge wohnen, in der ich Anwendungen mit dem Wasser aus den heiligen Quellen kriegen würde und mich endlich richtig entspannen könnte.
    Tatsächlich aber brachen wir noch an dem Tag auf. Zunächst mit einem geliehenen Wagen - Crampus hatte zum Glück viele Bekannte im ganzen Imperium - dann mit dem Schiff nach Alexandria und von dort aus weiter mit einem anderen Schiff in den Osten.
    Für eine schwangere Frau, die den Luxus der adeligen römischen Stadtbevölkerung gewöhnt war, wie mich, war dies wahrlich keine angenehme Reise.
    Aber mir blieb nichts anderes übrig und so biss ich die Zähne zusammen und hielt durch - zumal Crampus stets einfühlsam auf mich aufpasste und immer um mein Wohlergehen besorgt war.
    Nun bin ich fast am Orte unserer gemeinsamen Zukunft angekommen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass mein Leben eine solche Wendung nehmen könnte. Aber es ist wohl der Wille der Götter. Oder meine eigene Schuld. Manchmal beschleichen mich furchtbare Zweifel, ob es überhaupt ein Leben ist, das ich führen will.
    Aber eine zärtliche Umarmung meines Mannes oder ein Treten meines ungeborenen Kindes bedeuten mir, dass ich etwas habe um zu leben, um diesen Neustart zu wagen...

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