Spaziergang über den Markt

  • Varena war nun schon einige Tage in der pulsierenden Metropole Rom und so beschloss sie, die Stadt ein wenig zu erkunden. Bisher hatte sie nur die Casa Octavia erlebt, aber diese Stadt hatte doch soviel mehr zu bieten. Begleitet wurde sie wie immer von ihrer älteren Dienerin Atia und ein freundlicher Haussklave der Casa Octavia bot ihnen Schutz und Geleit durch das Gewirr der römischen Architektur. Nach einigen Minuten Weg hatte die junge Octavia bereits die Ausläufer des Markts erreicht und bestaunte die schiere Größe dieser Anlage.


    So einen großen Markt hatte Varena noch nie gesehen und die Menschenmassen schüchterten sie ein wenig ein. Vielleicht hätte sie doch nicht mit den beiden Dienern alleine gehen sollen, aber nun war sie schon einmal hier. Ein wenig Geld besaß sie ja und so beschloss sie, sich vom Angebot der Marktstände inspirieren zu lassen. Vielleicht würde sie hier ein schönes Gewand oder neue Sandalen für sich finden. Heute war sie erneut nur sehr schmucklos in eine zartgelbe Tunika und einen passenden Schleier gekleidet.


    "Habt ihr schon etwas erblickt, das euch gefällt, Herrin?" fragte Atia die junge Octavia. Doch Varena schüttelte nur den Kopf und versuchte es mit einem gutgelaunten Lächeln. "Aber dieser Markt ist so groß...Da muss man etwas finden!" antwortete das Mädchen und ging zielstrebig die Reihen der Marktstände ab.

  • Dolabella strebte mit einem besonderen Artefakt, welches er für den Tempel erworben hatte und welches in eine Bahne purpurnen Stoff eingeschlagen war, über den Mercatus, sah Varena von weitem und hoffte sie möge ihn, ob seines Artefaktes, nicht erkennen und ging zielstrebig weiter.

  • Varena tändelte begeistert von einem Stand zum nächsten. Es schien als habe jeder neue Stand ein noch bunteres, hübscheres oder erleseneres Ding zu bieten. Die Verkäufer boten ihre Waren so lautstark an, dass es ihr schon in den Ohren rauschte. Atia schien sich mit jedem Schritt unwohler zu fühlen in dem Gedränge. Sie kam an Haushaltswaren und Kleidern, Schuhen und Tüchern. Nur kurz meinte sie entfernt einen älteren Patrizier mit irgendetwas Purpurnem zu sehen. Sie kniff die Augen zusammen, um das näher zu betrachten, als sie von einem Jungen angerempelt wurde.


    Wie in Zeitlupe schien sie auf ihrer Kehrseite zu landen und der kleine Junge war verschwunden. Atia keuchte auf und der Haussklave kam schnell herbei, um ihr aufzuhelfen. Erst nach einigen Augenblicken, als sie ihre Tunika glatt strich, bemerkte sie was fehlte. Ihr Geldbeutel...Atia folgte ihrem Blick und schon erscholl der laute Ruf der älteren Frau "Haltet den Dieb!!"

  • Der Markt war wieder voll als würde es kein Morgen geben und Rom gleich dem Erdboden gleich gemacht werden.


    Aculeo hatte Freizeit. Freitzeit hieß dass er sich die Zeit nahm und durch Rom schlenderte ohne bestimmten Ziel. Die Mengen schoben, stießen und lenkten rückratlose Besucher in die von ihnen gewünschte Richtung aber sicher nicht mit dem jungen Germanica.


    Plötzlich hörte er Rufe. Haltet den Dieb Ratlos blickte er sich um und fragte sich welcher der Leute nun gemeint war da es keine leichte Sache, gar unmöglich eigentlich, den wahren Schurken auszumachen.


    Dem schrillen Gekreische steuerte er nun entgegen und erblickte zwei Frauen. Eine dürfte Sklave sein die andere wahrscheinlich die Herrin.


    Dem Blick der beiden folgend konnte er noch einen roten Schopf wildwuchender Haare entdecken als dieser in der Menge gleich darauf verschwand.


    Den Kittel hochgezogen spurtete Paullus los, ohne wirklich Rücksicht auf diverse Schaulustiger zu nehmen.

  • Im Umkreis von einigen Metern richteten sich alle Blicke auf die junge Octavia, was diese feuerrot anlaufen ließ wie eine Tomate. Am liebsten wäre Varena in diesem Moment im Erdboden versunken, doch Atia kreischte einfach weiter. Für die junge Frau war diese ganze Situation so unreal, da sie noch nie vorher bestohlen worden war. Sie hatte mit so etwas auch gar nicht gerechnet. Die alte Atia war noch immer vollkommen außer sich und herrschte den Haussklaven an. "Lauf diesem Balg hinterher, Mann! Was stehst du hier herum? Wache! Wache!" Varena richtete nur einen flehentlichen Blick auf Atia und zischte ihr zu "Beruhige dich, Atia...die Leute glotzen schon alle!"


    Der rothaarige, kleine Taschendieb war mit seiner Beute längst in der Menge abgetaucht. Groß war seine Beute nicht, denn Varena hatte nur einige Kupfermünzen und ein oder zwei Silberstücke dabei gehabt, da sie nicht vorgehabt hatte eine größere Anschaffung zu tätigen.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Den Kittel hochgezogen spurtete Paullus los, ohne wirklich Rücksicht auf diverse Schaulustiger zu nehmen.



    Langsam angesäuert hetzte Paullus der kleinen Ratte weiter nach. Die Gassen wurden enger und waren mit Morast bedeckt. Der junge Bursche schien sich hier gut auszukennen denn schon nach kurzer Zeit war er verschwunden und Aculeo stand an einer Strassenkreuzung.


    Unsinnig jetzt noch weiter zu versuchen den Dieb zu schnappen. dachte er bei sich und machte kehrt um zum Markt zurück zu gehen und der jungen Dame das Ergebnis seines heroischen Einsatzes zu schildern und auch sein Beileid ob des Verlustes von Bargeld.


    Mit weitausholenden Schritten bagab er sich nun wieder an den Platz des Verbrechens und stand nun vor Varena. Die Sklavin zeterte immer noch wie ein Rohrspatz und einige Leute standen mit belustigtem Gesichtsausdruck um die beiden herum.


    An Varena gewandte sagte Paullus Entschuldige bitte aber dein Geld ist nun verloren. Bedaure den Verlust und hoffe es war keine grosse Summe.


    Der Bursche ist sicher hier zuhause denn sonst wäre er nicht plötzlich wie vom Erdboden verschluckt verwschwunden.

  • Varena war mit der Hilfe von Atia gerade dabei, ihre völlig befleckte Tunika grob zu säubern, als Aculeo zurückkehrte. Ihr war gar nicht so recht aufgefallen, dass jemand dem kleinen Taschendieb hinterher gelaufen war. Die Menge drängte sich einfach zu dicht und es war nahezu Mittag.


    Das Gesicht der jungen Octavia war noch immer total verlegen und ziemlich rot als sie merkte, dass man das Wort an sie richtete. Schüchtern blickte sie zu Aculeo auf und schenkte ihm ein verlegenes Lächeln. "Äh...Habt Dank für eure Bemühungen, Herr. Nein, nein...es waren nur einige kleine Münzen darin. Eigentlich wollte ich mir davon eine Mahlzeit und einen Becher Wein in der Taverne leisten. Aber ich schätze so müssen wir nun zur Casa Octavia zurückkehren."


    Aber vor allem war es ihr schrecklich peinlich mit einem jungen Mann zusammen zu sein und das auch noch in einem vollkommen desolaten Aufzug.

  • Paullus krampfte es zusammen als die junge Octavierin ihn mit Herr ansprach.


    Er setzte einen finsteren Gesichtsausdruck auf, mit einem amüsierten BLitzen in den Augen, und antwortete.


    Mein Name ist Paullus Germanicus Aculeo und wenn ich nochmals mit Herr angesprochen werde lasse ich mir Bart wachsen und meine Ohrenhaare werde ich auch nicht mehr kürzen lassen. Er zwinkerte darauf in verschmitzt Varena zu und lächelte.


    Nenn mich bitte Paullus oder Aculeo. Und...kein Ursache wegen dieser kleinen Diskrepanz.


    Als sie von Essen kaufen zu sprechen begann und dass sie nun wieder unverrichtetet Dinge nach Hause ziehen müsste schüttelte er den Kopf.


    Nein Nein. So ist das nicht üblich. Du kannst doch einen Helden nicht einfach so stehen lassen ohne dass er nochmals eine gute Tat vollbringt um seinen Seelenfrieden zu finden. Ich kann dich doch jetzt nicht alleine lassen, hier am Markt unter all diesen...Menschen. Es würde mich freuen wenn du mein Gast wärest.


    Ohne auf ihre Verlegenheit zu achten deutete er Richtung Taverne. Es ist nicht weit und ich habe Zeit. Und Hunger hab ich auch. Also?

  • Varena wusste nicht so recht, was sie von dem jungen Römer halten sollte, aber sein Lächeln war irgendwie sehr ansteckend. Atia schaute ein wenig missbilligend drein, aber sie waren ja in der Öffentlichkeit und da konnte man schwerlich etwas Unanstädiges tun.


    Die junge Ocatvia wurde ein wenig lockerer und beschloss sich nun auch einmal vorzustellen. "Ich bin Octavia Varena, aber die meisten nennen mich ohnehin nur Varena. Und ihr...du hast recht, Aculeo. Dieser Markt ist schrecklich voll und es ist drückend heiß. Ich nehme deine Einladung sehr gerne an, auch wenn ich nicht so genau weiß, wo diese Taverne denn ist."


    Sie schenkte Aculeo noch ein strahlendes, jugendliches Lächeln und die schmutzige Tunika war schon fast wieder vollkommen vergessen.

  • Varena lächellte nun ebenfalls. Innerhalb einiger Minuten und einem kurzen Wortwechels konnte man die Meinung von anderen über einen ändern.


    Glücklicherweise weiß ich wo man die Taverne findet. Er grinste breit.


    Und bitte sei so nett und sage deiner Begleitung sie soll mich nicht so argwöhnisch ansehen. Ich komme mir vor wie eine Fliege im Netz und die Spinne weiß nicht so recht ob ich genießbar wäre.


    Wir müssen hier lang. Er hob seinen Arm und deutete zu einer der Gassen die vom Markt abging. Es ist nicht weit. Atia warf er einen Blick zu und lächelte sie ebenfalls an.


    Du wirst uns doch begleiten, nicht?

  • Die ältliche Dienerin schnaubte kurz entrüstet, ehe auch sie dem Charme des jungen Mannes erlag und ein schwaches Lächeln aufsetzte. Doch es war Varena, die antwortete. "Ohne die gute Atia gehe ich nirgends hin, aber als Spinne würde ich sie lieber nicht bezeichnen, denn die mag keine Frau gerne" sagte die junge Frau mit einem Lächeln. Außerdem wäre es reichlich unschicklich, würde sie mit fremden Männern alleine in einer Taverne herumsitzen.


    Varena folgte mit dem Blick seinem ausgestreckten Arm und erkannte die besagte Gasse, die vom Markt abging. Kurz überlegte sie und dann wandte sie sich an den Haussklaven, welchen sie heim schickte. Es war ausreichend, wenn Atia bei ihr blieb. "Dann wollen wir doch in die Taverne gehen."

  • Während des Wegen gen Speis und Trank frage Paullus ganz nebenbei


    Du lebst in der Casa Octavia? Ich kenne niemanden deiner Familie, oder warte, er überlegte kurz
    Octavius Marcer ist öfter zu Besuch in der Casa Germanica. Er ist Klient meines Verwandten, Germanicus Sedulus.
    Wieder überlegte er einen Augenblick. Wahrscheinlich interessierte Varena diese Informationen überhaupt nicht aber es fiel ihm nichts besseres ein im Moment.


    Die Taverne ist recht nett. Zur Zeit ist es sicher ruhig da und man kann ungestört seinen Hunger und Durst stillen. War erst vor kurzem da und hatte nichts negatives erlebt.


    Sim-Off:

    nutze den link *gg*

  • Sie schritt langsam neben ihm her und lauschte seinen Worte, auch wenn sie sich immer wieder die Umgebung besah. "Ich bin erst einige Tage in Rom und habe bisher auf dem Land gelebt. Bisher habe ich erst Octavius Macer kennengelernt, auch wenn noch andere Mitglieder meiner Gens hier in Rom weilen sollen. Also haben wir da durchaus etwas gemeinsam." Varena schmunzelte, obwohl es ein wenig traurig war, dass sie bisher niemand anderes kennengelernt hatte in dieser riesigen Stadt voller Menschen.


    Erst nach einigen Schritten erreichten sie die kleine Gasse, die vom Marktplatz wegführte und erst jetzt atmete das Mädchen erleichtert durch. So viele Menschen auf einem Fleck war sie nicht gewohnt und in der drückenden Hitze am Mittag war dies auch kein Spaß mehr. Das nächste Mal würde sie früh auf den Markt gehen, wenn es nicht so heiß war. Nach einigen Metern verschwand sie mit dem jungen Mann in der Taverne.

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