Als Baldemar ihn in die Seite stupste, mußte Ursus unwillkürlich grinsen. "Bevor ich mich wieder mit Dir anlege, muß ich tüchtig trainieren. Damit Du es wenigstens ein bißchen schwerer hast, mich niederzuringen." Seite an Seite standen sie nun an der Waschschüssel, bemüht, den Schweiß vom Körper abzuwaschen. Septima schien darauf viel Wert zu legen. Ursus drehte sich ihr zu und grinste breit, was recht jungenhaft wirkte. "Vielleicht möchtest Du mir dabei helfen, mein Herz? Nur, damit ich auch nichts übersehe." Er reichte ihr ein Tuch und war gespannt, ob sie darauf eingehen würde.
"Du hast Deinen Leibwächter sogar ganz hervorragend gewählt", stimmte Ursus seiner Frau zu und warf noch einen Seitenblick auf Baldemar, dem gerade von der kleinen Marei geholfen wurde, wenn es bei ihr auch eher in ein Spiel ausartete. "Auch wenn mein Stolz natürlich aufs tiefeste verletzt wurde." Sein Tonfall und seine Miene machten deutlich, daß dies nur gespielt war, um ein wenig Mitleid von seiner schönen Frau einzuheimsen. Auch wenn er Baldemar um seine Fähigkeiten beneidete, so war er doch vernünftig genug einzusehen, daß er gar nicht so viel trainieren konnte, um gegen Männer wie Cimon oder Baldemar auch nur den Hauch einer echten Chance zu haben.
"Für meine allerliebste und allerschönste Frau habe ich immer Zeit übrig. Und wenn sie mit einer besonderen Belohnung lockt, dann erst recht." Er konnte sich schon denken, worauf sie anspielte und war einer solchen Belohnung gegenüber keineswegs abgeneigt. Es schadete sicher nichts, wenn er mal ein wenig später sein Officium aufsuchte.