Cena ~ Dolabella Sedulusque

  • Und noch ein weiteres Lächeln gefror. Serrana, die froh gewesen war, endlich irgendwas zu einem der bisherigen Gesprächsthemen beizutragen, biss sich auf Sedulus' Bemerkung hin auf die Lippen und starrte angestrengt auf ihren Teller. "Sie hat es sich ja nicht so ausgesucht." murmelte sie leise und wunderte sich, dass sie von der Kritik ihres Mannes selbst so angegriffen fühlte. Streitereien hin oder her, Axilla war immer noch ihre Cousine und damit ein Teil ihrer Familie, auf die diese Bemerkung unweigerlich auch zurückfiel. Gut, dass das Thema jetzt auf die Chancen der einzelnen Wagenlenker umschwenkte, da würde ohnehin niemand von ihr einen weiteren Kommentar erwarten.

  • Serranas verletzten Blick durchaus bemerkend beschloß Dolabella das Thema ruhen zu lassen, war er doch selbst durch vier Ehen mehr als gewohnt an ungewöhnlichen Orten ungewöhnliche Gelübde abzulegen und wusste dadurch wie schwer die Familie nicht geteiltes Glück machen kann. Er stellte den Bottich beiseite und beschloß den Inhalt entsorgen zu lassen.

  • Gespannt hatte Faustina zugehört. Also stand es um den Rennstall nicht sonderlich gut. Zeit sich einmal ein Rennen anzusehen.


    "Von den Rennen hier hab ich bisher nur gehört. Es soll ja fantastisch sein und dann noch bei einem solchen Ereignis zu heiraten, das ist wohl etwas, das ich mir für mich sehr gut vorstellen könnte. .... Nicht das ich derzeit die Absicht hege zu heiraten."


    Von de Seite schaute sie ihren Vater an, der sich nicht so richtig am Mahl zu erfreuen schien. Faustina hingegen, genoss die angebotenen Köstlichkeiten, auch wenn ihr nicht alles bekannt war.

  • "Ich müsste jetzt eigentlich einen längeren Vortrag zum Thema einer wohlbedachten Ehe halten, erspare mir das ob meines Lebenslaufes allerdings, bei vier Ehen macht man sich mit sowas lächerlich."


    Antwortet Dolabella wieder besser gelaunt, nahm dann allerdings Serranas Faden wieder auf


    "Nicht selber ausgesucht? Klingt nach einer interessanten Geschichte die ich gerne hören ..."


    er nickte Serrana wohlwollend zu


    "... aber nur ungern kommentiert haben möchte."


    Sein Blick galt Sedulus dem er lächelnd Wein nachschenkte

  • Die Stimmung schien etwas gekippt zu sein. Hoffentlich hatte sie nicht in irgendein Fettnäpfchen getreten. Was ihr Vater zur Ehe hätte sagen können, wollte sie gar nicht wissen. Faustina wusste das er Pferde UND Frauen liebte. Wobei die Reihenfolge wohl beliebig ist. Immerhin war sie das Ergebnis einer solchen Ehe.


    "Ich gehe davon aus, Papa, das Du schon deine Fühler ausgetreckt hast. Schliesslich werde ich bald 17. Wir werden sehen, was da auf mich zukommt.".


    Faustina nahm sich etwas Obst und hoffte darauf, das Serrana etwas mehr erzählte. Denn was kann nicht alles schief gehen, bei der Auswahl der Gatten.

  • Sedulus blickte Serrana und meinte etwas leise.


    Verzeih mir Liebes. Ich weiß, dass du am wenigsten dafür kannst.


    Entschuldigte sich Sedulus.
    Dann wandte er sich wieder Dolabella zu.


    Nun, ich seh dass gar nicht so. Tolimedes muß noch einiges an Erfahrung sammmeln. In der Zwischenzeit, können die anderen Fahrer schon viel weiter sein als er. Gut, er ist kein schlechter Fahrer, aber ob er das Zeug für ganz vorne hat? Ich weiß es nicht und ich möchte ihn auch nicht zu hoch loben. Erst muß er eine beständige Leistung erweisen, dann sehen wir weiter.


    Und über die Fahrer der anderen Factiones, wollte sich Sedulus kein Urteil erlauben.

  • Serrana erwiderte den Blick ihres Mannes mit einer Mischung aus Verzweiflung und Ärger und biss sich erneut auf die Lippe. Es ging nicht darum, ob sie, Serrana, etwas für die etwas seltsame Hochzeit ihrer Cousine konnte. Natürlich konnte sie das nicht, genauso wenig wie Axilla, selbst wenn die vielen Dingen gegenüber vermutlich etwas lockerer gegenüber stand. Es ging darum, dass Sedulus ihr in Anwesenheit anderer Menschen, die sie beide bislang kaum kannten, über den Mund gefahren war und ein Ereignis, das zwar durchaus ungewöhnlich aber dennoch von großer Wichtigkeit für ihre Familie gewesen war, derart abfällig abqualifiziert hatte. Es gab etliche Dinge, die Serrana an Axilla störten, aber dass deren Gefühle bei ihrer Hochzeit echt gewesen waren, hatte doch nun jeder sehen können. Und sollte das nicht letzten Endes entscheidend sein?
    Serrana bedauerte bereits zutiefst, das Thema überhaupt angeschnitten zu haben und pickte eine Weile unschlüssig auf ihrem Teller herum, bevor sie sich eine passende Antwort zurecht gelegt hatte. Da sie nicht die Absicht hatte, aus Axillas Eheschließung eine amüsante Cena-Anekdote zu machen, schloss sie mit dem Thema kurzerhand ab und lächelte ihren Gastgeber entschuldigend an. "Verzeih mir bitte, aber ich denke, es gibt passendere und vermutlich auch unterhaltsamere Themen für unser erstes gemeinsames Abendessen, zumal deine Tochter gerade erst angekommen ist." Mit diesen Worten wandte sie sich der jungen Tiberia zu, und ihr Lächeln wurde ein bisschen breiter und auch weicher.


    "Ich denke, du brauchst dir keine allzu großen Sorgen wegen deiner Verheiratung zu machen, Tiberia Faustina. Dein Vater hat es damit sicher noch nicht allzu eilig, jetzt wo er dich gerade erst zurückbekommen hat."

  • Dieser sanfte Themenwechsel brachte nun etwas auf den Tisch, mit dem Faustina sich noch gar nicht beschäftigt hatte. Ihr Leben war bisher eines ohne Sorgen und Nöte. Warum sich also Gedanken machen, über etwas, was sie selbst wohl kaum entscheiden würde. Schliesslich war sie eine Tiberia und da ist man weniger Frau als Handelsgut.


    Mit einem sanften Lächeln sah sie Serrena in die Augen.


    "Danke das Du es so siehst. Doch ist es nicht die Regel in unseren Kreisen, das sich Hochzeiten eher über den Stand des Partners, als über echte Gefühle entscheiden? Deine Ehe ist offensichtich glücklich und von Amor gesegnet, aber leider ist das nicht bei allen Ehen so. Allerdings gebe ich die Hoffnung nicht auf, das ein Mann gefunden wird, den ich lieben kann und der trotzdem den Interessen der Familie entspricht. Aber habe ich armes Weib darauf Einfluss?".


    Dabei grinste Faustina ziemlich unverschämt ihren Vater an. Bisher hatte er ihr alle Wünsche erfüllt, doch ob sein Einfluss in dieser Sache ausreichten würde.

  • Zitat

    Original von Tiberia Faustina
    "Doch ist es nicht die Regel in unseren Kreisen, das sich Hochzeiten eher über den Stand des Partners, als über echte Gefühle entscheiden?".


    Dolabella wirkte amüsiert, sagte aber nichts dazu. Bei seiner Vita und vier Liebesheiraten war dies wohl auch besser so. Faustinas Grinsen konnte er dann aber schlecht ignorieren


    "Dein Einfluss ist größer als gut für uns alle ist"


    antwortete er lächelnd, wechselte dann aber das Thema


    "Lasst uns ein Spiel spielen. Ich erzähle euch eine Geschichte und ihr müsst raten um wen es sich handelt. Ich versuche es so unspruchsvoll wie möglich und anspruchslos wie nötig zu halten. Habt ihr Lust?"


    Bevor jemand antworten konnten nahm er sich etwas von dem Braten und tauchte ihn in den Honig bevor er ihn aß

    Einmal editiert, zuletzt von Spurius Tiberius Dolabella ()

  • Ohhh Papa und seine Spiele. Er war wirklich ein Zirkuspferd. Ohne Spiele ging nichts. Nicht mal ein gemütliches Abendessen, dachte Faustina.


    "Papa, wir sprachen über das Pferderennen. Ich möchte mehr darüber wissen, vor allem wie die Chancen stehen, wer unser Lenker sein wird und welche Pferde eingesetzt werden. Spielen können wir immer noch.". Dazu noch das unschuldige "ich-bin-deine-Tochter-Lächeln", meistens wirkte es.

  • Vielleicht solltest du erst deiner Tochter die Frage beantworten. Sie hat recht wenn sie sagt, dass wir dann immer noch spielen können.


    Entgegnete Sedulus und nahm sich nun auch den Braten zur Brust und spülte mit etwas Wasser nach. Bei seiner Frau hatte er ja für den Moment eh verschissen so wie es aussah und er würde sich auf dem Nachhauseweg wohl noch das ein oder andere anhören müssen.

  • Dankbar, dass er ihren Themenwechsel unterstützt hatte, lächelte Serrana ihren Gastgeber an und nickte erfreut. "Ja, das ist eine gute Idee, Tiberius Dolabella, das würde ich gern einmal ausprobieren, sobald die Neugier deiner Tochter in bezug auf das Wagenrennen und die Fahrer gestillt ist." Was die anging, war nun allerdings ihr Gatte gefragt, denn Serranas Kenntnisse in Bezug auf den Rennsport waren gleich null. Dafür konnte sie zumindest zum Thema Eheschließung noch etwas beitragen.


    "Ja, du hast Recht, ich hab wohl wirklich Glück gehabt." sagte sie mit einem Seitenblick auf ihren Mann, auch wenn sie dem in diesem Moment am liebsten ordentlich auf die Zehen getreten hätte. "Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es bei dir auch so sein wird, und dass dein Vater den richtigen Kandidaten für dich findet." Und auch wenn Frauen im allgemeinen tatsächlich wenig Einfluss auf die Auswahl ihres späteren Ehepartners hatten, so war sich Serrana in Faustinas Fall doch ziemlich sicher, dass ihr Vater ihr so weit wie eben möglich entgegen kommen würde.

  • Papas Wunsch nach einem Spiel noch mal gut abgebogen, war Faustina nun wirklich gespannt, wie es um die Rennen hier bestellt ist.


    "Sedulus, Du hast eben etwas über die Klasse unserer Fahrer gesagt, da hörte es sich so an, als ob Du unserer Fractio keine großen Chancen gibst."


    Scheinbar konnte Serrana mit diesem Sport nichts anfangen. Daher würde es wohl doch zu einem Spielchen kommen. Früher oder später.

  • Da mußt du dich wohl verhört haben junge Tiberia. Es ging hier um Tolimedes und der ist Fahrer bei der Veneta, also aus meinem Rennstall und nicht aus dem, welchem dein Vater angehört. Es sei denn, du favorisierst die Blauen...


    Stellte Sedulus klar dass es hier ja nicht zu irgendwelchen Verwechselungen kam.

  • Ein schwerer Ausrutscher. Das kommt davon, wenn man sich in ein Gespräch einmischt, von dem man nur Brocken aufgeschnappt hat. Dazu kam noch, das sie von den Ställen und den Fahrern in Roma noch keinen blassen schimmer hatte.


    Tiberia Faustina wurde rot, vor Scham.


    "Oh da habe ich wohl etwas falsch verstanden. Man sollte sich vorher erkundigen, bevor man sich in ein Gespräch einmischt.", lächelte sie verlegen, "Dann wird Papa sicher nicht alles verraten, was er in unserem Stall verändern möchte ... denn die Konkurrenz hört mit."
    Dabe schaute sie Sedulus an und lächelte unschuldig.

  • Seufzend ob des Spieles betrogen kam Dolabella wieder zu den Rennen zurück


    "Lass uns einfach wetten, Sedulus. Unser Aretas wird euren Tolimedes im Endlauf schlagen. Ich setze 500 Sesterzen auf ihn. Glaubst Du an Deinen Mann? Oder werden wir wieder die Gesänge der Aurata hören?*"


    Sim-Off:

    *"Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!
    Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!"

  • Für Serrana, die während ihrer Kindheit eher kurz gehalten worden war und das Leben an der Seite eines wohlhabenden Senators noch nicht so weit verinnerlicht hatte, dass ihr der damit verbundene Luxus normal erschien, waren 500 Sesterzen durchaus eine Menge Geld. Überrascht, dass man auf die Idee kommen konnte, eine derartige Summe bei einem einzigen Wagenrennen zu verwetten, sah sie überrascht zwischen den anderen Anwesenden hin und her, entschied sich dann aber, sich einen entsprechenden Kommentar zu verkneifen. Ausserdem bestand auf diese Weise die Hoffnung, dass das Thema irgendwann endlich durch sein würde, und Dolabella mit dem in Serranas Augen deutlich interessanteren Spiel beginnen würde. Und in der Zwischenzeit gab es noch eine Menge leckerer Dinge auf dem Tisch, mit denen sie sich ausführlich beschäftigen konnte.

  • Nein ich wette nicht. Wenn es schafft und Tolimeges schlägt, hat er den Sieg verdient und dies werden wir dann wohl neidlos anerkennen müssen. Aber darauf Geld verwetten, nein. Ich müßte meinem Mann am Ende noch die Hölle heiß machen wenn er verliert. Und nicht nur dann sondern schon zuvor. Dass habe ich allerdings nicht vor.


    Lasst uns lieber dieses Spielchen spielen welches du eben schon angesprochen hattest Tiberius Dolabella.

  • Grinsend tat Dolabella so als dächte er nach was aber nicht der Fall war da er längst wusste wen er nehmen wollte


    "Ihr müsst raten wer ich bin... Ich bin Grieche und habe ein Bett...


    Nach und nach würde er mehr Hinweise geben wenn sich andeutete, dass sie es ansonsten nicht oder nur langsam raten würden

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