Cubiculum Aulus Iunius Seneca

  • Das Zimmer von Seneca war recht bescheiden. Es war nicht sonderlich groß noch sonderlich prachtvoll ausgestattet. Weit besser jedoch als die schäbigen Zimmer der Gasthäuser Roms und es hatte alles was Iunius Seneca brauchte. Ein Bett, einen Schrank und einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen. Dazu verschiedene kleinere Möbelstücke, Ablagen und ähnliches welche allerdings nicht sonderlich auffielen. Neben dem Bett auf einem kleinen Beistelltischchen hatte Seneca stets ein wenig Wasser stehen, da er die Angewohnheit hatte Nachts desöfteren durstig zu erwachen und nicht ständig aufstehen wollte.

  • Nachdem er sich ein Zimmer in der Casa gesucht hatte, sowie es ihm seine Cousine Axilla vorgeschlagen hatte, richtete sich Seneca ein wenig ein und setzte sich aufs Bett. Er spürte die Müdigkeit in ihm aufsteigen denn er war den ganzen Tag in Rom unterwegs gewesen und hatte danach eine für ihn sehr aufregende Begegnung mit seiner neuen Verwandten bei der ihm das Herz teilweise bis zur Erschöpfung gepocht hatte.


    Er rieb sich kurz durchs Gesicht und gähnte dann ausgiebig während er sich nach einem erholsamen Schlaf und angenehme Träume in der Casa Iunia sehnte...

  • Selten waren sie geworden, die Zeiten welche Seneca in der Casa seiner Familie verbrachte. Viel zu selten sah er seine Cousinen, und seine alten Freunde aus Hispania, nun die hatte er seit Jahren nicht gesehen. Mehr und mehr entwickelte er sich zum Einzelkämpfer, und doch sehnte er sich nach den Menschen, nicht denen welche er auf dem Markt kontrollierte, oder denen die er verhörte, sondern denen die ihm etwas bedeuteten. Er wartete auf seinen Aufstieg, schließlich wollte er den Traum eines jeden ehrbaren Mannes leben, Haus, Frau, Familie. Er döste auf seinem Bett vor sich hin, und dachte über die Zukunft nach. Manchmal, so bekam seine Rolle in seinen Augen etwas abenteuerliches, fast schon heldenhaftes. Seneca, der ausgezogen war in Rom für Ordnung zu sorgen, alleine unter hundertausenden Unbekannten Gesichtern, ein Wolf, nicht selten viel zu weit weg von seinem Rudel in dessen Bau er sich gerade aufhielt.
    Er freute sich auf die Tage als Offizier, wenn er in einer schmucken Uniform bei seiner Cousine zu besuch kommen würde, mit feinsten Speisen vom Markt, eventuell mit seiner ansehnlichen Frau zu seiner Seite und mit dem Respekt der Leute welcher ihn durch die Straßen tragen würde. Doch bis dahin würde es noch ein weiter Weg sein.

  • Angeblich war Seneca im Haus. Die Sklaven hatten es zumindest so gesagt, als Axilla heimgekommen war. Sie hatte sich ein wenig die Füße vertreten müssen und hinaus an die frische Luft – wobei das in Rom reichlich relativ war, auch im Winter – und hatte seine Ankunft so wohl verpasst. Und jetzt war er wohl schon in seinem Zimmer, obwohl es so spät noch nicht war.
    Aber wofür war man die Cousine von jemanden, wenn nicht, um unangemeldet in dessen Cubiculum zu platzen? Solange da keine 'verdächtigen Geräusche' rauskamen, natürlich. Aber alles war still, offenbar war er wirklich nur in dem Raum ohne irgendwelche Gesellschaft, und Axilla klopfte schnell an, ehe die Tür auch schon auf ging.
    “Seneca, bist du da? Hast du Zeit, deine Lieblingscousine zu begrüßen?“ Für den unwahrscheinlichen Fall, ihn doch in einer prekären Situation zu begrüßen, schob Axilla ihren Kopf nur langsam am Holz der Tür vorbei, um ins Zimmer hineinzuschauen. Aber sie wollte Seneca begrüßen, jetzt gleich. So selten, wie der Kerl da war, musste sie das ausnutzen. Und darüber hinaus hatte sie beschlossen, doch noch einmal mit ihm zu reden. Ihr Gespräch mit Pan hatte ihr einige Dinge klarer erschienen lassen, und sie konnte nicht ewig davor weglaufen.

  • Seneca schreckte auf, er hatte gerade ein wenig vor sich hin gedöst. Seine erst erschrockene Gestik wich purer Freude als er seine Cousine sah..
    "Axilla! Lass dich drücken.", sagte er voller Freude und erhob sich um seine Verwandte in den Arm zu nehmen. Sie sahen sich ja so selten, da musste jede Minute genutzt werden..
    "Sag wie geht's dir? Kommst du zurecht?". fragte er noch auf dem Weg zu seiner Cousine mit weit geöffneten Armen.
    Eigentlich wollte er sich ja ein wenig hinlegen, ohne dass direkt seine Kameraden irgendwelchen Schabernak mit ihm trieben, zum Beispiel dass er wieder in den Stallungen aufwacht oder ähnliches.
    Seneca hatte sein letztes Gespräch mit Axilla, auch wenn es viel zu lange her war, nicht vergessen, und trotzdem wollte er sie jetzt nicht darauf ansprechen, er wollte die Wiedersehensfreude ja nicht trüben.

  • Wenn Axilla gewusst hätte, welchen Schabernack Senecas Kameraden mit ihm trieben, vermutlich hätte sie sich mit ihnen abgesprochen und mitgemacht. Nur wusste sie es nicht, also brauchte ihr Vetter keine Sorge haben, im Stall wieder aufzuwachen. Auch wenn Axilla auf viele schräge Ideen kam, auf sowas kamen wohl nur Männer.


    Die Umarmung hingegen war etwas, auf was sie auch gekommen war. Wenn Seneca sie nicht aufgefordert hätte, hätte sie es wohl getan, so aber war es noch schöner. Natürlich kam sie zu ihm in seine Umarmung und ließ sich drücken. Mehr als das, einen Moment hielt sie sich einfach an ihm fest und genoss das schöne Gefühl von Geborgenheit. Er roch ganz leicht nach Eisen und Leder, nicht aufdringlich, aber Axilla unendlich vertraut und immer mit einem Gefühl von Sicherheit verbunden. Die Umarmung fiel etwas länger aus, deutlich länger als es nötig gewesen wäre, aber sie wollte ihn nicht gleich wieder loslassen. Sie vermisste dieses Gefühl so sehr.
    Als sie es aber dann doch notgedrungen tat, war es ihr doch ein klein wenig peinlich, und sie machte das, was sie am besten konnte: Es einfach überspielen, indem sie möglichst viel redete. Kurzerhand setzte sie sich aufs Bett und zog die Beine seitlich nach, stütze sich auf einen Arm lässig auf der Matratze auf und fing an, Senecas Frage zu beantworten.
    “Oh, mir geht es ganz gut. Auch wenn mich meine Geschäftspartner gerade furchtbar ärgern. Der Inder, von dem ich Drachenblut für die rote Farbe beziehe, hat mal einfach so mir nichts dir nichts den Preis verdoppelt. Dem muss ich noch schreiben, dass er sich nicht einbilden darf, mich so über den Tisch ziehen zu können. Nur hab ich grade keinen anderen Händler für Drachenblut, so dass mir ein bisschen das Druckmittel fehlt. Ich werd wohl bluffen müssen.“
    Soweit zum Ablenkungsmanöver, aber es war ja noch mehr passiert. Weit mehr. Axilla stütze sich wohlweißlich auf ihre Linke und nicht auf die Rechte, wo die Knöchel noch nicht ganz abgeheilt waren. “Und... ähm... ja, es sind noch so ein paar Dinge gewesen.“ Sie atmete tief durch und legte sich dann kurzerhand in Senecas Bett auf den Rücken, so dass sie ihm bei dem folgenden nicht in die Augen schauen musste. “Ich habe Flavius Piso einen Kinnhaken verpasst.“ Einundzwanzig, zweiundzwanzig...“Aber er hat es wirklich verdient! Du weißt ja nicht, wie der mich behandelt hat! Ich bin nur zu ihm gegangen, um ihm zu sagen, dass ich wegen Archias Erbe nun zu Tiberius Durus gehen werde, weil der ist ja advocatus, und der hat mir ja auch gleich Hilfe zugesagt. Ein wirklich netter Mensch, der Consular. Aber Piso hat mich nur angeschrien und beleidigt und gemeint, er würde mir sicher nicht die Füße abschlecken. Als ob ich das wollen würde! Von DEM! Also, ich meine... wäääärg. Und da... naja... da hat er einen sauberen rechten Haken... kassiert...“ So, jetzt war es raus, und ein vorsichtiger Blick in Senecas Richtung wurde ganz zaghaft gewagt.

  • Seneca genoss natürlich die Umarmung seiner Cousine, und als sie sich aufs Bett setzte, setzte er sich zu ihr und hörte gespannt ihren Ausführungen zu. Dass der Inder den Preis verdoppelte, das überraschte ihn nicht. Er hatte auf seinen Patroullien schon dutzende Male gesehen dass die Preispolitik der Händler nicht gerade konstant ist, und dies auch immer mit dubiosen Gründen gerechtfertigt wird.
    Als es jedoch dann zum Thema Piso kam, hörte Seneca noch gespannter.. Schließlich war ihm dieser Name bekannt, was für Rom nicht unbedingt alltäglich war da Seneca hier eigentlich sonst niemanden kannte.. Piso war der seltsame Kauz der damals am Tor der Castra für einige verdutzte Gesichter, auch Seneca's war darunter, sorgte.
    Als Axilla meinte dass sie ihm einen Kinnhaken verpasst hat, wurden Senecas Augen größer, er lauschte ihren Ausführungen und sein Gesicht wurde durch seltsame Regungen verzerrt.. Als sie jedoch dann fertig war, und ein kurzer Moment der Stille einkehrte, fing Seneca lauthals an zu lachen.
    "Das ist ja der Wahnsinn.", sagte Seneca laut lachend, um Atem ringend..
    "Und und und... Was ist dann passiert?", fragte er Gespannt, hätte sich der kleine Mann gewehrt, Cohorten hin oder her, Seneca hätte seiner Cousine natürlich beigestanden..

  • Erst kam nichts, und Axilla sank schon immer tiefer in die Matratze, um am besten darin zu versinken; und dann lachte Seneca los. So richtig laut und herzhaft. Ein kleiner Schockmoment verging, ehe Axilla mitgrinste und schließlich auch leicht kicherte. Im Grunde war es ja auch sehr ulkig, wenn sie, schmal und klein wie sie war, einem Patrizier eine reinsemmelte, der gut zwei Köpfe größer war als sie.
    “Naja, ich hab ihm noch ausführlich gesagt, was für ein Vollidiot er ist, und dass er meine Füße in Ruhe lassen soll. So ähnlich jedenfalls. Und dann bin ich gegangen. Als ich schon fast an der Tür war, hat er dann seine Sprache wiedergefunden und mir noch hinterhergemault, aber ich bin da lieber gegangen. So feste hätte ich nicht hauen können, wie er es verdient hätte. Und mir tut jetzt noch die Hand weh.“
    Sie reckte ihm ihre Rechte entgegen, so dass er die noch geröteten Knöchel sehen konnten. Da, wo der mittlere aufgesprungen war, war der Schorf zwar schon abgeheilt, aber die Haut war noch neu und dünn und gerötet. “Aber ich hab ihn wahrlich brav getroffen. Hättest du sehen sollen, wie der zurückgetaumelt ist. Diagoras von Rhodos hätte mir für den Treffer gratuliert, ehrlich! Er hat sogar am Kinn geblutet. Nur leider ist er nicht zu Boden gegangen.“ Eine kurze Pause, in der ihr Lächeln sich abschwächte. “Naja, oder zum Glück. Am Ende hätten die Flavier mich noch verhaften wollen.“

  • Seneca lachte weiter herzhaft,
    "Wir suchen immer Leute bei den Urbanern.. Wir könnten so jemand schlagkräftigen wie dich sicherlich gebrauchen Axilla.", meinte Seneca und grinste noch einmal kurz..
    Dieser Piso, eigentlich hatte Seneca nichts gegen ihn, aber da er nunmal ein irgendwie lustiger Geselle war, fand es Seneca ziemlich amüsant..
    "Und? Wie sieht es nun um deinen Besitz aus? Hat sich irgendetwas ergeben?", fragte Seneca kurz darauf, um mal wieder auf die wirklich wichtigen Themen dieser Tage zurückzukommen...
    Schließlich bekam er ja ziemlich wenig mit in der Castra, abgesehen von den täglichen Querelen auf den Straßen Roms war er doch sehr abgeschottet, aber der Lichtblick blieb natürlich immer die Beförderung welche ihn in wohl den Zugang zur römischen Gesellschaft erleichtern würde..

  • Sie bei den Urbanern? Das wär ja was. Axilla grinste ein wenig. “Ich könnte mir die Haare schneiden und mit einer Rüstung sieht man dann auch davon nichts mehr.“ Bei dem Wörtchen 'davon“ deutete sie mit ihren Händen auf den Bereich ihres Oberkörpers. Übermäßig ausladend war sie ja ohnehin nicht, mit ein bisschen Verband und einem Kettenhemd wär das sicher völlig zu verbergen. “Natürlich müsstest du erklären, warum dein Cousin so klein und schmächtig ist. Aber dafür wär ich sicher von der ganzen Truppe am saubersten rasiert!“
    Axilla lachte. Ja, das wär schon was, zumindest als Traum. Sie würde sich vermutlich gar nicht mal so schlecht schlagen. Da gab es sicher einige, die weniger Ahnung hatten als sie. Und sie hätte auch sicher keine Angst, wenn es zu Handgreiflichkeiten käme... Wäre sie ein Junge geworden, Axilla war sich sicher, wie wäre ein phantastischer Kerl geworden. Nur war sie keiner.


    Und Seneca fragte auch nach ihrem Erbe und stoppte so Axillas Träumerei erst einmal. Sie atmete einmal tief und geräuschvoll durch, ehe sie schon beinahe resignierend antwortete.
    “Naja, ich war bei Tiberius Durus, und er meinte, er kümmert sich drum. Seitdem habe ich da keine weitere Antwort, weder von ihm noch vom Praefectus Urbi noch von den Decemviri litibus iucandis noch von sonst wem. Von daher denke ich, dass noch nichts passiert ist. … Vielleicht sollte ich Tiberius noch einmal schrieben und nachfragen?“
    Sie wendete wieder leicht den Kopf, um zu Seneca aufschauen zu können. Sein Bett war ziemlich bequem, und Axilla wollte sich nicht wieder aufsetzen. Nicht jetzt.
    Stattdessen schaute sie hoch zur Decke und ihre Hände spielten etwas verlegen auf Höhe ihrer Brust, als sie noch etwas anderes ansprach, weshalb sie ihn ja eigentlich sprechen wollte. “Aber ich hab sowieso nachgedacht... also, wenn ich die Dos zurückbekomme. Ich denke, du hast nämlich recht, und ich sollte vielleicht wieder heiraten...“

  • Seneca hörte seiner Cousine aufmerksam zu, und lächelte die ganze Zeit leicht, erst als es um das Erbe ging wurde er wieer etwas ernster..
    "Vielleicht solltest du das tun, wobei, die bürokratischen Mühlen sind sehr langsam.", sagte er scherzhaft und dachte an die Kohorten, wo auf dieser Ebene gesehen auch nicht immer alles wirklich fix geht..
    Als Axilla jedoch dann das Thema Ehe ansprach, schreckte Seneca kurz hoch, natürlich erinnerte er sich an das Thema, er erinnerte sich aber auch daran wie sehr sich Axilla bei ihrem letzten Gespräch davor gestreubt hatte.
    "Wie kommts denn zu diesem Sinneswandel? GIbt es jemanden bestimmten?", fragte er verschmitzt, während er seiner Cousine von seiner leicht erhöhten Sitzposition in die Augen blickte..

  • Als auch Seneca meinte, sie sollte vielleicht nochmal nachfragen, setzte Axilla diesen Punkt auf ihre geistige Liste der Dinge, die sie noch unbedingt tun sollte. Eine Liste, die nicht unbedingt klein war und auf der erstaunlich viele unangenehme Dinge standen, bei denen Axilla sich jedes Mal sagte, dass es doch momentan viel wichtiger wäre, die Kleider in ihrer Truhe nach Farben zu ordnen. Oder irgendwas zu putzen. Aber diesen Punkt wollte sie dann doch recht rasch angehen.


    Unterdessen kam das Thema dann auf die Ehe. Auch ein Punkt der Liste, den Axilla am liebsten noch länger vor sich her geschoben hätte. Aber sie hatte sich nun vorgenommen, das zu erledigen, und da musste sie jetzt durch.
    “Ich denke, du hattest recht“, meinte sie etwas ausweichend auf seine erste Frage. Als sie dann aber zu ihm hochsah, und auch auf die Gefahr hin, dass er sie für übergeschnappt hielt, erzählte sie es ihm einfach. “Wir haben doch die Pan-Statue im Garten? Ich hab sie ins Peristyl schaffen lassen und gesäubert, und mich mit ihr... öhm... unterhalten.“ Was ja per se noch nicht verrückt war. Machte man beim opfern ja ständig so. “Und dabei ist mir klar geworden, dass ich entweder nach Arkadien abhauen kann, um mich weiter zu verstecken, oder... naja, dass ich das richtige tue.“ Sie zuckte mit den Schultern, wodurch sie die Decke unter sich leicht in Falten warf. Noch einmal tief durchgeatmet, dann kam der weitaus schwerere Teil.
    “Aber es gibt niemanden bestimmten. Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht, wer denn in Frage käme, und würde gerne deine Meinung hören. Vielleicht fällt dir ja auch wer ein, der vorteilhaft für die Gens wäre?“

  • Seneca blieb recht ernst, schließlich war es für ihn auch nichts ungewöhnliches ein Gespräch mit der ein oder anderen Gottheit zu führen, warum auch nicht?
    Als Axilla ihn fragte ob er denn jemanden wüsste der recht zuträglich für die Gens wäre, aber Seneca kannte nunmal niemanden in Rom deswegen viel ihm auch niemand ein, er zuckte kurz mit der Schulter und reibte sich kurz die Nase..
    "Nun Axilla, wie du weißt kenne ich hier niemanden. Und es mag jetzt unrömisch klingen, aber ich bin ja auch nur ein einfacher Miles und Maße mir noch nicht zu die Gens zu führen. Wenns nach mir ginge sollst du glücklich werden, egal wen du als Gatten wählst. Wenns natürlich jemand Einflussreiches ist, umso besser, wenn nicht, auch nicht schlimm, unsere Gens hat bis auf einige wenige Ausrutscher großes geleistet.", sagte er seiner Cousine. Letztlich gesehen war der "kleine Ausrutscher" im Nachhinein sowas wie Kaisermord, aber das war ja nur ein Schwarzer Fleck auf der weißen Weste..
    "Aber ich bin froh dass du dich dazu entschieden hast."

  • Axilla lag noch immer auf dem Rücken und schaute hoch zur Decke, als Seneca erst einmal antwortete. Als sie aber hörte, was er über sich selbst sagte, wandte sie ihren Blick doch ihm zu, und eine Weile sagte sie einfach nichts, sondern schaute ihn einfach nur stumm und etwas fragend an. Sie war nicht so gut mit Worten, war sie noch nie gewesen, und auch jetzt wusste sie nicht so recht, wie sie das sagen sollte, was sie sagen wollte. Also blieb nur eines, was sie weit besser konnte als Worte: Gesten.
    Sie setzte sich auf und mit einer flinken Bewegung saß sie auch schon auf Senecas Schoß, umarmte ihn stumm und innig mit geschlossenen Augen, ihre Stirn an seiner, als könnten damit die wirren Gedanken in ihrem Schädel direkt in seinen hinüberwandern und er würde sie verstehen. Sie blieb in dieser warmen Umarmung einen Moment stumm, ehe sie ihm einen sanften Kuss auf die Wange gab. Die Augen hatte sie noch immer geschlossen. “Ich kann mir niemanden vorstellen, den ich hier in Rom lieber an meiner Seite hätte und dem ich lieber unseren Namen anvertrauen würde“ sagte sie ganz leise und meinte es auch ehrlich. Wobei sie dasselbe auch Merula ebenso ehrlich gesagt hätte, wäre ihr Lieblingscousin hier und nicht in Alexandria gewesen. Dennoch war es die reine Wahrheit, und Axilla war stolz auf ihren Vetter Seneca, dass er zu den Cohortes Urbanae gegangen war. Wenngleich die Legiones ruhmreicher waren, war das doch ein Teil dessen, was Axilla generell mit Stolz erfüllte.


    Nach einem kurzen Moment dieser innigen Zweisamkeit ließ Axilla ihren Vetter wieder los und stand auf. Nicht, weil ihr die Nähe peinlich gewesen wäre, das ganz sicher nicht. Aber sie dachte, es könnte Seneca peinlich sein, und das wollte sie natürlich nicht. Vermutlich hatte sie den armen Kerl mit dieser unrömischen Körperlichkeit gerade ohnehin vollkommen überfahren.
    Aber jetzt wollte sie ihn erst einmal an ihren Überlegungen teilhaben lassen. Und dafür waren geordnete Gedanken besser. Axilla atmete also einmal durch, und fing dann an.
    “Angesichts unseres alten Familiennamens und da ich den Ordo Equester noch von meiner Ehe mit Aelius Archias führen darf, muss der Mann natürlich einen gewissen Stand haben. Und ich meine, auch wenn Archias wohl verrückt war, er war doch Mitglied der Gens des Kaisers... das sind dann schon hohe Maßstäbe.
    Ich denke insgesamt, dass ein Ritter wohl angemessen wäre. Bei einem Senator bestünde die Schwierigkeit, dass wir vielleicht ein bisschen wenig zu bieten haben. Ich kann als Mitgift zwar einen Saltus Ackerland bestellen, aber ich weiß nicht, ob das reichen würde. Außerdem müsste ich dann meine Farbmischerei aufgeben, wenn ich in den Ordo Senatorius komme.“

    Das war erst einmal der Grundgedanke, der Axilla sehr lange beschäftigt hatte. Aber sie wollte ihre Farbmischerei wirklich ungern aufgeben, da steckte so viel Herzblut drin. Und es gab ja einige hochrangige Ritter, die frauen- und erbenlos waren.
    “Ein unverheirateter ohne Erbe wäre wohl das beste. Ich hab mir auch schon ein bisschen was zu den einzelnen in Frage kommenden Männern überlegt.“ Ein bisschen war gut. Axilla hatte drei Tage zeit zum Denken gehabt. Das war verdammt viel Zeit, vor allem wenn man schlaflos im Bett lag und an die Decke starrte.
    Eine Möglichkeit wäre der Magister Iuris Decimus Mattiacus. Silanus war ja der Klient von dessen Bruder, Decimus Livianus, aber da Silanus so krank und in Hispania ist, ist da nicht mehr viel Einfluss übrig. Aber ich weiß nicht, ob das gut wäre, angesichts der Tatsache, dass Aelius Archias mit Decima Seiana verlobt war, ehe er mich geheiratet hat.“ Man konnte es wohl so sehen, dass Axilla der Decima den Kerl ausgespannt hatte. Wenn auch nicht mit Absicht oder gar bösem Willen. “Und soweit ich weiß ist sein Posten pro bono, so dass ich nicht weiß, ob er irgendwoher ein Einkommen bezieht. Auch weiß ich nicht, ob er deiner Karriere so förderlich wäre.
    Da wäre es eher besser, das ganze an Decimus Livianus heranzutragen, der ja auch unverheiratet ist. Allerdings ist der Senator, in Germania und hat schon zwei erwachsene Erben, so dass mein Einfluss auf ihn wohl sehr gering wäre. Und außerdem... Wenn wir uns so offensichtlich auf die Seite der Decimer stellen würden, würden wir uns damit politisch gegen Salinator bekennen. Und da du in Rom und in dessen Einflussbereich bist, halte ich das für gefährlich.“

    Wie gesagt, Axilla hatte viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken.


    “Eine andere Möglichkeit wäre Annaeus Varus, der auch schon eine Weile geschieden ist. Er ist Procurator ab Epistulis und damit ja schon ziemlich weit oben in der Rangleiter. Allerdings hat ihn die Scheidung von seiner Frau wohl etwas mitgenommen, und man hört sehr wenig von ihm allgemein. Ich weiß nicht, ob er da überhaupt Interesse hätte.
    Außerdem wäre eine Verbindung mit den Annaern vorteilhafter, wenn man sie mit Annaeus Modestus schließen würde. Der ist auch unverheiratet und ohne bekannte Erben, und er ist LAPP in Germania. Allerdings ist der wiederum Senator, was bedeuten würde, ich müsste die Farbmischerei aufgeben. Und es bliebe abzuwarten, ob er überhaupt ein Interesse an einer Verbindung zu den Iuniern haben würde, haben die Annaer doch ebenso einen alten und ehrwürdigen Namen und wir nur wenig an Einfluss zu bieten. Ich meine, wenn er hier in Rom wäre, könnte ich versuchen, ihn zu verführen... aber er ist in Germania und hat mich noch nicht einmal gesehen oder so.“
    Was das Ganze schwierig bis unmöglich machte. “Außerdem war er Prätor bei dem Verfahren gegen Decimus Livianus. Das würde uns zwar vermutlich einen Bonus bei Vescularius Salinator bringen, aber würde den Graben zu den Decimern vertiefen.“ Was die ohnehin schon schwierige Sache noch weiter Richtung unmöglich rückte.


    Wen gab es da noch auf der Liste möglicher Kandidaten?
    “Eine weitere Möglichkeit wäre Octavius Dragonum. Er ist Paefectus Legionis in Ägypten. Er ist schon ein wenig älter...“ Mehr als doppelt so alt wie Axilla, um genau zu sein. Aber dieses Opfer war sie durchaus bereit, einzugehen. “und hat noch keinen Erben. Auch wenn Octavius Macer die Anklage gegen Decimus Livianus geführt hat, glaube ich, dass diese Ehe uns nicht mit den Decimern entzweien würde. Octavius Dragonum ist Klient von Livianus, aber durch die Rolle von Octavius Macer bei dem Prozess würde uns das wohl auch nicht gegen den Praefectus Urbi stellen. Er soll wohl auch recht wohlhabend sein, was ebenfalls ein großer Vorteil wäre. Und da er beim Militär ist, kann er dir vielleicht auch bei deiner Karriere helfen.“ Soweit zu den Vorteilen, nun der Haken. “Allerdings kann ich nicht wieder nach Ägypten. Ich glaube, Terentius Cyprianus würde mich ebenso umbringen lassen wie Urgulania. Und ich weiß nicht, ob Octavius Dragonum damit einverstanden wäre, mich durch schriftliches Einverständnis hier in Rom zu heiraten, so dass ich hier bleiben könnte. Ich meine, ich würde ihn schon besuchen, um... einen Erben zu machen, aber... ich will in Rom leben.“ Und da war nun die Frage, ob der Octavier sich auf so ein Geschäft einlassen würde. Da er selber Geld hatte, brauchte er das Vermögen von Axilla nicht zwingend.


    Also kam Axilla zu ihrem letzten Kandidaten.
    “Und schließlich hab ich mir noch überlegt, dass Pompeius Imperiosus eine Möglichkeit wäre. Er ist noch jünger, und im Moment Tribun der Classis. Nach dem, was man sagt, versteht er sich gut mit Vescularius Salinator, und ich glaube, dass Archias ihn deshalb in seinem Testament mit ein paar... unfeinen Zeilen bedacht hat. Du musst wissen, die beiden waren eigentlich gute Freunde, bis das mit dem Wahn bei meinem Mann angefangen hat.“ Axilla schaute ein wenig beschämt zur Seite. Ihr war es immer noch etwas peinlich, wie sie sich so in Archias hatte irren und es so lange nicht hatte sehen können, was in ihm schlummerte. Wenn sie nur früher bemerkt hätte, wie er gewesen war, vielleicht wäre Leander dann heute am Leben...
    “Er ist jetzt noch kein Ritter, aber ich denke, wir könnten ihn mit meinem Vermögen dazu ganz schnell machen. Was natürlich auch den Vorteil hätte, dass dann unser Einfluss bei ihm höher wäre und meine Stellung damit gesicherter. Und bestimmt würde er dich im Gegenzug bei deiner Karriere unterstützen.
    Er ist ziemlich sympathisch. Und natürlich kennt er mich schon. Er hat mich ja damals aus Ägypten überhaupt nach Rom gebracht, ich bin ja bei seinem Schiff mitgefahren. Gut, er hat keine Anzeichen gezeigt, dass er mich gerne in seinem Bett hätte, aber ich war auch furchtbar seekrank und wohl nicht besonders anziehend dadurch.“
    Der Punkt bereitete Axilla allerdings tatsächlich ein wenig Sorge. Vielleicht mochte Imperiosus sie einfach nicht? Oder aber vielleicht mochte er überhaupt keine Frauen, was es Axilla sehr schwer machen würde, ihm treu zu bleiben. Immerhin stand sie jetzt schon kurz davor, sich eine Maske zuzulegen und eine Orgie zu besuchen, nur um mal wieder einen Mann in ihrem Bett zu haben.


    Sim-Off:

    Entschuldige den Monsterpost :D

  • Seneca hörte zunächst einfach nur zu, zwischendurch entglitt ihm ein leichtes Grinsen, hier und da eine Gesichtsregung, und seine Augen blickten immer wieder in Axilla's Augen oder auf seine Hände. Das Axilla soviele Kandidaten im Kopf hatte beeindruckte ihn schon ein wenig, da er erstaunt war wie detailliert Axilla bereits geplant hatte. Aber das würde ihm ja eventuell etwas Arbeit abnehmen von daher kam ihm das recht gelegen. Als seine Cousine dann mit ihrer Präsentation fertig war, griff Seneca nach Axilla's Hand..


    "Nun Axilla, ich weiß nicht so recht, wie gesagt ich blicke nicht völlig durch.", Seneca lächelte kurz leicht verunsichert..
    "Deshalb sag mir doch, wen würdest du vorziehen?", fragte er neugierig. Natürlich, wenn Axilla in die richtigen Kreise heiraten würde, würde es Seneca eventuell einen Karriereschub verpassen, andererseits wäre Seneca auch ehrgeizig genug sich von alleine durchzubeißen sodass seine Karrierre für Axilla nicht die oberste Priorität haben müsste. Und wenn's um die Gens ginge, nun da wäre natürlich eine gehobene Gens von Vorteil aber wie sollte man auch die Gens des Kaisers übertreffen? Letztendlich löste sich Seneca aus seinem Gedanken-Konstrukt und wartete auf Axilla's antwort..


    Sim-Off:

    Kein Ding ;)

  • Irgendwie hatte Axilla gehofft, dass Seneca ihr die Entscheidung doch abnehmen würde. Das war so groß, das war so wichtig. Zu groß für Axilla. Zu wichtig, als dass sie es allein entscheiden wollte. Und außerdem traute sie ihrer eigenen Entscheidungsfindung nicht mehr. Die letzte war in einer Katastrophe geendet. Und wenn es nur darum gehen würde, wen sie eigentlich wollen würde, so hatte sie diesen einen Namen gar nicht erst genannt.
    Sie seufzte und setzte sich neben Seneca wieder zurück aufs Bett, starrte nach einer Antwort suchend vor sich hin, die Hände hilflos in den Schoß gelegt. “Ich weiß es nicht. Ich denke, am besten wären entweder Octavius Dragonum oder Pompeius Imperiosus. Der Octavier würde dir vielleicht ein bisschen mehr bringen in deiner Karriere, aber bei ihm ist auch das Risiko höher, dass er nein sagt. Immerhin müsste er mich heiraten, ohne mich zu sehen, weil ich nicht nach Agypten erst reisen werd. Und ich weiß nicht, ob er da zustimmt.
    Imperiosus kennt mich schon, und er hat selber noch nicht so großen Einfluss, so dass da eine Hochzeit wohl einfacher zu erreichen wäre. Aber er nützt dir nicht so viel, zumindest nicht gleich.“

    Axilla sah hilfesuchend zu ihrem Vetter herüber. Sie wollte das nicht allein entscheiden. Das war zu groß und zu wichtig.

  • Seneca hasste es an solchen Entscheidungen beteiligt zu sein. Er war noch nicht soweit so große Verantwortung für seine Gens zu übernehmen aber was muss das muss, also kratzte er sich kurz am Kinn, seufzte, und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, eine Bewegungsabfolge die bei Seneca durchaus auf intensives Nachdenken schließen ließ..


    "Nun, dieser Imperiosus, was sind seine Ambitionen? Ich denke kaum dass es so leicht wäre einmal quer durchs Reich eine Hochzeit zu planen, wir brauchen den Einfluss hier in Rom, und wenn Imperiosus dabei ist welchen zu gewinnen sollten wir vielleicht...", Seneca dachte kurz nach wie er den Satz beenden sollte, vorallem so dass es nicht wie ein reines Kalkül klang, aber ihm fiel leider kein anderes Wort ein..
    "...Investieren.", sagte Seneca, und war zugleich peinlich berührt. Er wollte seine Cousine eigentlich nicht als politischen Pfand verschachern, andererseits verlangte es Axilla ja geradezu von ihm, also stieg er einfach ein..

  • Imperiosus also. Eine gewisse Erleichterung beschlich Axilla. Sie hätte ganz sicher nichts gegen Octavius Dragonum gehabt. Sie kannte ihn ja nicht einmal, wie könnte sie da etwas gegen ihn haben? Und er war reich und einflussreich und erfahren und darüber hinaus Soldat. Allein schon dieser Punkt machte ihn zu einem Menschen, gegen den Axilla ohne ganz triftigen Grund nichts haben konnte. Aber sie kannte Imperiosus schon, wusste wie er aussah, hatte sich schon einmal mit ihm unterhalten. Da war die Vorstellung, ihn zu heiraten, nicht ganz so ominös, und die Vorstellung, mit ihm ins Bett zu gehen, sogar recht angenehm.
    “Ich weiß es nicht so genau. So gut kenne ich ihn ja noch nicht. Aber er ist auf bestem Wege dahin, Karriere zu machen. Als ich ihn kennengelernt habe, war er noch Primicerius in der Kanzlei. Nun ist er Tribun der Classis. Und ich glaube, er wird auch bald noch höher aufsteigen.“ Axilla hatte keine Angst, es könnte Imperiosus am nötigen Ehrgeiz mangeln. Wenn er konnte, würde er sicher so weit aufsteigen, bis es kein Weiterkommen mehr gab. Was im Endeffekt der Posten des Eparchos in Ägypten war, aber bis dahin wäre noch einiges an Weg zurückzulegen.
    “Soll... ich ihm vielleicht einmal schreiben, oder willst du ihm direkt schreiben und es anbieten, oder... wie macht man da jetzt weiter?“ Bei ihrer ersten Ehe war die gesamte Initiative von Archias ausgegangen. Wie man das als Frau so anstellte, dass ein Mann erfuhr, dass man sich vorstellen könnte, ihn zu heiraten... das war ein Rätsel, dem Axilla noch nicht auf den Grund gegangen war.

  • Seneca war die ganze Sache recht unbehaglich, er beschloss aber trotzdem die Verantwortung zu ergreifen, und seinen Mann zu stehen. Der legte seine Hand auf Axilla's Kopf..
    "Wenn du nicht dagegen hast, werde ich ihm schreiben. Ich kenne ihn zwar nicht, aber um unseren Standeswillen muss ich da wohl durch.", sagte Seneca mit einem gequälten Lächeln.
    "Er gehört zur Pompeia sagst du?", fragte er nochmal nach, weniger wegen der Information, sondern weil er sich selbst nicht so ganz Wohl fühlte...
    "Warum stellst du uns nicht erstmal vor Cousinchen? Ich muss doch sicher sein dass es dir gut geht.", fuhr er fort, während er seiner Cousine neckisch über die Haare wirbelte..

  • “Nö, was sollte ich da dagegen haben?“ Eigentlich war Axilla da sogar ein bisschen erleichtert. Sie konnte Imperiosus ja schlecht einen Brief schreiben: Willst du mich heiraten? [ ] Ja [ ] Nein [ ] Vielleicht. Bitte ankreuzen.
    Allerdings wäre das ihre beste Idee gewesen, wie man sowas anstellte. Und da war sie wirklich froh, wenn Seneca das übernehmen würde. Mit einem Brief, bei dem man nichts ankreuzen musste. Und nicht nur um des Standes Willen, sondern weil es sich einfach gehörte, dass eine Frau sich nicht selber verheiratete. Wenn Seneca da für die Gens sprach, hatte das sicher weit mehr Gewicht.
    Auf seine Frage mit den Pompejern nickte Axilla einfach nur, und eine Sekunde später sah sie sich schon einer Strubbelattacke auf ihre Haare ausgesetzt. “Hey!“ protestierte sie schnell. Männer! Kinder! Es hatte ewig gebraucht, biss ihre Haare mal so wollten wie die Ornatrix das haben wollte, und jetzt standen sie alle wieder ab, und die Nadeln saßen ganz schief! Axilla tastete nur kurz nach der Frisur, und ihre Augen wurden herausfordernd schmal. Na warte, dachte sie nur und ging zum Gegenangriff über. Was Seneca konnte, das konnte sie schon lange!
    Mit einer schnellen Bewegung war sie auf seinem Schoß, damit er hier nicht flüchtete, und fuhr mit ihren Händen in seine Haare, um diese ebenso zu zerstrubbeln. Sicher, es war furchtbar kindisch, aber Axilla hatte jetzt eine so erwachsene Entscheidung getroffen, da durfte sie sich nun auch als Ausgleich wieder wie ein Kind benehmen. Sie quietschte vor vergnügen und tat ihr möglichstes, ihren größeren und stärkeren Cousin nach allen Regeln der Kunst durchzuwuscheln. Die Frage nach dem Vorstellen und der Einladung überging sie erstmal. Zunächst hatte sie einen Krieg zu gewinnen!

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