[Centuria] Unterkunft der III. Centurie der XIII. Cohors

  • Jeden Abend hatte Valerian sich ein paar Jungs seiner Centuria herausgerufen, um mit ihnen auf Patrouille zu gehen. Er erhoffte sich davon, sie kennenzulernen. Und nicht nur das. Auch die Art und Weise, wie sie bisher gearbeitet hatten. Während die anderen Männer zu anderen Diensten verdonnert wurden, rief Valerian die heutige Auswahl vor die Barracke. Ein Tiro war auch dabei, das konnte nur gut für ihn sein.


    "Miles Kaeso Tiburtius Limetanus*! Miles Aulus Iunius Seneca! Tiro Iullus Octavius Ofella! Venite**!"



    Sim-Off:

    *NSC **Antreten!

  • Heute Abend hatte es Ofella auch erwischt, er musste mit zur Patrouille. Diese Aufgabe gefiel ihm wesentlich besser, auch wenn heute der Centurio selber mit unterwegs war. Zumindest hoffte er diesmal keine Extrarunden oder Liegestützen absolvieren zu müssen. Schnell war er angetreten und wartete ungeduldig darauf, dass es losging.

  • Erfreulich schnell traten die Männer an. Insgesamt waren sie nun vier Mann, eine gute Zahl für eine Patrouille. "Salvete, Milites! Unsere Patrouille wird über den einen oder anderen Markt führen, über das Forum, aber auch durch einige kleine, dunkle Gassen. Haltet eure Augen und Ohren offen! Aequatis passibus! Pergite!" Valerian ging an der Seite des Tiburnius voran, der Octavier und Iunier gingen in der zweiten Reihe*.



    Sim-Off:

    *so könnt ihr ein wenig tuscheln :D

  • Vom Tor kommend schritten sie auf kürzestem Weg zu den Unterkünften. Dort nahm sich Valerian die beiden nochmals vor. "Ihr wißt, daß Prügelstrafe in der Legion für derlei Vergehen die übliche Strafe ist. Also macht euch auf einiges gefaßt. Ihr werdet direkt nach dem Morgenappell bei mir antreten. Wünsche angenehme Nachtruhe! Abite!" Er hatte schon sehr konkrete Pläne, mußte die aber noch mit dem Kollegen besprechen, unter dessen Kommando die betroffenen Wachen standen.

  • Cato und Ofella waren die ganze Zeit nebeneinander, schweigen hinter ihrem Centurio hermarschiert. Sie sahen sich noch nicht einmal an.
    Mit eisiger Miene stand Ofella am Tor und beobachtete die Vorgänge dort.
    Bei den Unterkünften hörten sie sich die letzten Worte des Centurios an.
    Genauso schweigend legten sie sich sofort hin.


    Nach einer sehr unruhigen Nacht erwachte Ofella früher als gewöhnlich. Auch Cato saß schon auf dem Bettrand, schaute Zu Ofella und grinste verlegen.
    Ofella hatte ein mulmiges Gefühl im Magen, sobald er an den Centurio dachte erhöhte sich sein Herzschlag.
    An diesem Morgen machten sie sich besonders sorgfältig fertig. Fast zeitgleich traten sie nach draußen. „Bringen wir es hinter uns“, meinte Ofella und so schritten sie beide in Richtung Exerzierplatz.

  • Die beiden wurden schon erwartet. Die beiden Centurionen mit jeweils einem Tesserarius standen dort und sprachen miteinander. Etwa zeitgleich erschienen auch die vier Männer, die Wache am Tor gehabt hatten. Die blickten zornig auf die beiden, die ihnen den Schlamassel eingebrockt hatten, sagten aber nichts, sondern traten ordnungsgemäß an. Doch vorerst tat sich nichts, drohende Stille breitete sich aus. Nur wenige Minuten später erschienen die Optiones mit den kompletten Centuriae. Diese stellten sich mit etwas Abstand auf. Strafvollzug gehörte zu den Dingen, die auch für die Zuschauer lehrreich sein sollte.


    "Guten Morgen!" Valerian schickte den Gruß voran, wenn auch nicht gerade in freundlichem Ton. "Diese Männer", erklärte Valerian sämtlichen Anwesenden und deutete dabei auf alle sechs Übeltäter, "haben sich schuldig gemacht, grobe Verstöße gegen die Kameradschaftlichkeit begangen zu haben. Damit haben sie Schande über ihre Centuriae gebracht. Diese vier ließen sich bei der Torwache von ihrer Aufgabe durch einige randalierende Störenfriede ablenken, so daß diese beiden sich heimlich aus der Castra schleichen konnten, um es sich bei einer Sauftour gut gehen zu lassen!"


    Die Männer beider Einheiten wurden etwas unruhig bei diesen Worten, wurden aber gleich wieder still, als sie den finsteren Blick des Centurios sahen. Der wandte sich nun direkt an die Übeltäter. "Strafen haben nur einen Sinn, wenn sie auch eine wirkliche Lehre sind. Wir könnten euch jetzt einfach durchprügeln, Schmerz kann sehr lehrreich sein. Aber das scheint uns nicht ausreichend. Deshalb wird die Strafe ein wenig anders ausfallen. Octavius und Luscius*, ihr werdet die Strafen der anderen ausführen. Zwanzig Schläge soll jeder erhalten, für Unaufmerksamkeit auf der Wache. Ordentlich ausgeführt, das will ich euch beiden raten. Anschließend erhaltet ihr die gleiche Strafe. Zudem werdet ihr beide in der kommenden Woche täglich zusätzlich zu eurem normalen Dienst eine Schicht Wachdienst am Tor schieben." Die Kameraden würden Cato und Ofella schon beibringen, warum ihr kleiner Ausflug kein wirklich komischer Scherz gewesen war. Zwei der zu bestrafenden Männer wurden mit entblößtem Oberkörper an einen Pfahl gebunden und Ofella und Cato erhielten jeweils den vitis** ihres Centurios.



    Sim-Off:

    *Ich bestimme jetzt einfach mal Catos Gensnamen
    **Rebstock

  • Heute ohne die Wirkung des Weines und mit der Gegenwart der kompletten Centuriae traf Ofella die Worte wesentlich härter als am Vorabend. Zu gerne hätte er sich in ein Mauseloch verkrochen, nicht aus Angst vor der Strafe, sondern aus Schamgefühl.
    Art und Maß der Strafe hatten Cato und Ofella erwartet, aber nicht, dass sie auch Durchführer sein sollten.
    Ihre Kameraden würden ihnen so schnell nicht verzeihen, dass sie Schuld an der Bestrafung anderer waren, noch weniger aber bestimmt, dass sie dann auch noch die Ausführer waren.
    Ofella ahnte das Cato dazu die gleichen Gedanken hatte. Er nahm den vitis und schritt langsam fast zögerlich auf die Pfähle zu. Schwer einatmend, schloss er seine Augen und hieb einfach irgendwo hin. Er hätte jetzt erwartet, das Aufklatschen des Rebstocks auf den Rücken zu hören und zu spüren. Nichts der gleichen war geschehen, er hatte in die Luft geschlagen. Erleichtert atmete er auf, er konnte einfach den Mann vor ihm nicht schlagen und ließ den Rebstock sinken.

  • Cato besaß etwas mehr Schneid als Ofella und schlug tatsächlich zu. Er war schon länger bei der Legion, er wußte, er kam nicht drumrum und er wußte auch, daß dies Teil seiner Strafe war. Trotzdem fiel es ihm nicht leicht. Er war leichenblaß, während er zuschlug. Tränen rannen ihm aus den Augen. Aber er tat, was ihm befohlen worden war.


    Valerian trat an Ofella heran, der nur in die Luft geschlagen hatte und danach gar nichts mehr tat. "Du mußt hinschauen. Und diesen Bereich hier darfst Du nicht treffen." Er zeigte auf die Nierengegend. "Sonst tötest Du ihn." Er blickte den Jungen an und schritt einen weiteren Schritt auf ihn zu. "Du willst ihn nicht schlagen. Du willst ihm keinen Schmerz zufügen. Das verstehe ich. Doch werde Dir klar, daß Du ihm diesen Schmerz in dem Moment zugefügt hast, in dem Du Dich an ihm vorbei geschlichen hast. Zu Deinem Vergnügen wohlgemerkt. Du sollst ihn schlagen, um selbst zu spüren, was Du ihm angetan hast. Du sollst ihm selbst die Schläge erteilen, die Du ihm eingebrockt hast. Glaubst Du denn, mir würde es Spaß machen, euch zu schlagen? Mir fällt das ebenso schwer wie Dir. Ich wurde auch schon geschlagen. Und ich habe geschlagen. Ich weiß, was das Schlimmere von Beidem ist. Aus diesem Grund wurde die Strafe so festgelegt. Und nun tu, was Deine Pflicht ist, Soldat! Seine Strafe ist auch Deine Strafe. Wenn er seine ertragen muß, und das muß er, dann solltest Du auch Manns genug sein, Deine zu ertragen."

  • Tief im inneren wusste Ofella alles was der Centurio zu ihm sagte schon vorher.
    Nun nickte er, mehr um sich selber Mut zu machen und schaute auf den Rücken seines Kameraden. Er atmete tief ein, hob den Stock, der Versuchung die Augen zu schließen widerstand er und schlug zu. Der erste Schlag war getan. Ofella spürte und hörte das Auftreffen, nur sehen konnte er es in dem Augenblick nicht, da Tränen seinen Blick verschleierten. Er wischte sich die Tränen ab und schlug weiter zu, bemüht nie zweimal die gleiche Stelle zu treffen, was mit jedem Schlag schwieriger wurde. Endlich war es geschafft.
    Am ganzen Körper zitternd lies er den Rebstock fallen.
    Alles um sich herum hatte er abgeschaltet.

  • Valerian und sein Kollege wechselten einen Blick. Es war nicht zu übersehen, daß dieser Teil der Strafe seine Wirkung getan hatte. Denn auch Cato hatte zitternd den Rebstock fallen gelassen. Schweigend nahmen die Centurionen ihre Rebstöcke wieder auf. Die beiden nächsten Delinquenten bestraften sie selbst, dafür mußten sie nicht mal miteinander sprechen. Dann kamen Ofella und Cato dran. Sie wurden an die Pfähle gebunden, nachdem ein paar Männer ihnen die Tuniken abgenommen hatten. Dann schlugen die Centurionen zu. Schlag auf Schlag, ohne Gnade. Valerian tat das wirklich nicht gerne. Aber sie mußten es verflixt nochmal lernen. Nur wenige dünne, feine Narben würden zurückbleiben. Doch der Schmerz jetzt würde ernüchternd wirken. Eine Lektion, die beide gewiß nie mehr vergessen würden. Und hoffentlich eine, die niemals wiederholt werden mußte.

  • Ofella war dankbar, dass er nicht noch einmal die Prozedur wiederholen musste. Zusehen konnte er nicht, er schloss seine Augen und sah bei jedem Schlag den er hörte, sich selber auf den nackten Rücken einschlagen. Lieber jetzt selber alles ertragen, als selber schlagen müssen.
    Fast schon gerne ging er an den Pfahl um seine Schläge hinzunehmen.
    Zähneknirschend ertrug er es ohne das er einen Laut von sich zu geben.
    Und wieder sah er mit jedem Schlag den Rücken seines Kameraden vor sich.

  • Tapfer war er ja, der junge Tiro. Valerian konnte nicht umhin, dies anzuerkennen. Und er war sicherlich ebenso froh wie Ofella, als die zwanzig Schläge endlich erteilt waren. Nur daß er sich nicht anmerken lassen durfte, wie unangenehm ihm die ganze Geschichte war. Als Centurio war so etwas seine Pflicht. Er wußte auch, daß es notwendig war. Also tat er es.


    "Das war's. Strafvollzug beendet." Er löste die Fesseln des Octaviers höchstpersönlich und war bereit, sollten dem Jungen die Beine wegknicken. Allerdings würde er nur zugreifen, wenn es wirklich nötig war.


    Sein Kollege ließ derweil die beiden Einheiten wegtreten. Die Kameraden aus dem Contubernium blieben noch zurück, um ihren Kameraden unter die Arme zu greifen. Valerian wußte, sie würden auch dafür sorgen, daß die malträtierten Rücken versorgt würden. Für ihn war die Angelegenheit nun erledigt und er ging, um sich den Aufgaben des Tages zu widmen. Zum Beispiel der Wacheinteilung, denn diesen Teil der Strafe hatten die beiden noch vor sich.

  • Die Schmerzen fast waren unerträglich für Ofella, der bisher in seinem Leben noch nie wirklich richtige Schmerzen erdulden musste. Nur das Bild von dem Rücken seines Kameraden ließen ihn durchhalten ohne zu schreien. Er spürte wie er unter jedem Schlag
    zusammenzuckte, wie sich sein Rücken zusammenzog und wieder nach hinten drückt. Mit jedem Schlag spürte er auch den Zug der Fesseln.
    Die Schläge hörten auf die Schmerzen aber nicht. Nachdem der Centurio die Fesseln gelöst hatte wäre er fast an dem Pfahl entlang nach unten gerutscht, schnell klammerte er sich fest da seine Beine zitterten. Nur nicht hinfallen jagte es durch seine Gedanken. Langsam beruhigten sich seine Beine und sein Stand wurde etwas fester, so löste er sich vorsichtig von dem Pfahl.
    Erleichtert stellte Ofella fest, er stand, zwar nicht sicher aber er stand. Nur ob ergehen konnte wusste er nicht. So mit sich beschäftigt hatte er seine Kameraden, die sich näherten noch nicht bemerkt, erst als sie ihm unter die Arme griffen wurde er sich ihrer Gegenwart bewusst.
    Wäre ein See in der Nähe gewesen hätte er sie gebeten dorthin zu bringen um das Feuer auf seinem Rücken zu löschen. So ging er, wenn auch sehr langsam mit ihrer Hilfe zu der Unterkunft, denn geschleppt oder getragen werden wollte er auf keinen Fall.

  • Ofella lag noch nicht ganz auf seinem Bett, als auch schon ein feuchter Lappen auf seinem Rücken landete. Hätte man ihn nicht festgehalten, wäre er bestimmt sofort hochgesprungen, da es zunächst wie Feuer auf seinem Rücken brannte. Der Geruch von Essig verriet welches Wasser die Kameraden benutzten. Kaum ließ das brennen nach, da setzte eine wohltuende Kühle ein.
    Ja die Jungs wussten aus Erfahrung wie solche Rücken behandelt werden mussten.
    Nach zahlreichen Lästereien auf seine Kosten, war Ofellas Rücken angetrocknet und nun trug man eine Heilsalbe auf.
    Anschießend verzogen sich alle um ihren Pflichten nach zu gehen und man ließ ihn zunächst alleine. Wie lange er so gelegen hatte wusste er nicht.

    Ganz in seiner Nähe stöhnte Cato von Zeit zu Zeit leise auf. Sie wussten beide, dass der andere nicht schlief, trotzdem wechselten sie kein Wort miteinander. Irgendwann würde diese Geschichte zu ihren Anekdoten gehören, nur jetzt stand für eine ganze Weile die Scham im Vordergrund. Scham darüber, dass anderen wegen ihres Fehlverhaltens bestraft wurden.
    Wie lange sie so da lagen wusste Ofella nicht, bis eine Stimme vom Eingang her tönte: „Ihr beiden fertig machen und zur Sonderwache am Tor antreten“ und sie so in die Wirklichkeit zurückholte.
    Ihr Stöhnen konnten sie beim anziehen nicht unterdrücken.
    Gemeinsam gingen sie danach zum Tor.

  • Klar noch mehr Training, wir trainieren ja auch noch nicht genug, schimpfte Ofella innerlich vor sich her. Endlich war es so weit, sie durften ihre Abschlussrunden laufen und danach endlich abtreten. Keiner kürzte mehr ab keiner machte mehr einen Spaziergang aus den Runden, das hatte der Centurio ihnen schnell abgewöhnt. Je härter das Training umso enger hatten sich aber auch alle zusammengeschlossen. So kam es, dass ihre Aufgabe den Text zu einem Lied zu dichten ihnen auch leicht fiel. Viele Witze wurden, auf Kosten des Centurios, während ihren Überlegungen gerissen. Heute brauchten sie nur noch die Abschlussstrophe, zu dichten.
    „Ich habe mir schon etwas überlegt“, meinte Cato, kaum, dass alle in der Unterkunft waren. „Was haltete ihr hiervon?“


    Wer vernahm noch nicht die Kunde?
    Dass er ist in unser aller Munde.
    Drum Tirones hört aller her,
    vernehmt wie er uns das Leben erschwert


    Alle starrten Cato verwundert an. Er hatte bisher fast gar nichts zu ihrem Werk beigetragen und nun präsentierte er ihnen eine fertige Strophe. „Was denn? Nicht gut?“ Cato war nun doch verunsichert als er die Blicke seiner Kameraden sah. „Nein eher im Gegenteil“, lachte Ofella und schlug Cato auf die Schulter. „Ich würde sagen wir nehmen es so wie es ist. Lasst uns nun alles singen.“
    Schon erklang ihr Gesang, zuerst noch zögerlich, dann aber immer lauter und kräftiger.


    Früh am Morgen tönt es venite!
    Der Centurio ist ja keine Niete.
    Ad sinistram! Cursim!
    Schon ist unsere Laune hin.


    Er denkt, grübelt und bemüht sich sehr,
    überlegt sich wie er uns das Leben erschwert.
    Jeden Tag kann er es kaum erwarten,
    zu sehen wie er uns zum Schwitzen brachte.


    Strafen verteilt er ach so gerne
    Da gerät er regelrecht ins schwärmen.
    Zu Männern will er uns machen
    Darum erfindet er tausend Sachen.


    Eine Runde um das Intervallum.
    Das findet er gar nicht so dumm.
    Sein liebstes Spielzeug ist der Rebstock,
    damit hat er uns schon oft geschockt.


    Wer vernahm noch nicht die Kunde?
    Dass er ist in unser aller Munde.
    Drum Tirones hört aller her,
    vernehmt wie er uns das Leben erschwert.


    Immer wieder sangen sie es, bis auch jeder aus Leibeskräften mitsingen konnte.

  • Langsam schlenderte Valerian zu seiner Unterkunft, schritt dabei die Türen zu den Unterkünften seiner Männer ab. Eine spontane Inspektion? Hatte er schon lange nicht mehr gemacht. Da hörte er Gelächter. Und Gesang. Den Text konnte er durch die Tür nicht verstehen. Ein breites Grinsen trat auf seine Miene. Nein, heute keine Inspektion. Er wollte ja morgen das Lied hören. Auch wenn er überzeugt davon war, daß er die wirklich spaßigen Strophen nicht zu hören bekommen würde.


    So ging er einfach weiter und betrat seine Räume. Es gab noch einiges zu tun, bevor er sich schlafen legen konnte. Denn er mußte seine Centuria vorbildmäßig führen, da der Praefect nur darauf wartete, ihm Dienstvergehen vorwerfen zu können.

  • Ofella kam mit der völlig eingesauten Rüstung, von seinem Patrouillengang durch die Stadt, zurück zur Unterkunft. Mit recht gemischten Gefühlen, zum einen war er etwas stolz, die Situation gemeistert zu haben, zum anderen war er sehr verärgert, weil er nun Stunden dafür brauchen würde seine Rüstung in Ordnung zu bringen.
    Er war schon gespannt auf das Urteil des Centurios, zu der Frage ob er sich immer korrekt Verhalten hatte.
    Möglichst leise, da seine Kameraden noch schliefen, begann er sich zu entkleiden.

  • Milo betrat die Unterkunft des III. Contuberniums, die ihm von dem Centurio zugewiesen worden war. Er war froh, endlich die Unterkunftsräume erreicht zu haben. Dass die Ausbildung erst morgen begann, war Milo recht. So konnte er zunächst in aller Ruhe seine Sachen verstauen und sich mit seinen Stubengenossen bekannt machen. Vielleicht ließ sich auch in Erfahrung bringen, wie die Ausbildung ablief und auf was sich Milo einstellen musste.
    Deswegen grüßte er in die Runde:
    "Salvete, ich bin der neue Tiro Faustus Annaeus Milo! Centurio Quintilius hat mich zu euch ins Contubernium geschickt, um während meiner Zeit bei den Urbanern hier zu wohnen. Welches Bett ist denn noch frei? Morgen soll meine Ausbildung beginnen. Kann mir vielleicht jemand Tipps geben, wie ich meine Ausrüstung verstaue und sie für morgen ordnungsgemäß anlege?"

  • Ofella war gerade mit seinen Gedanken beim seinem nächsten Besuch in der Taverne und hatte nicht so ganz mitbekommen, dass ein neuer ihre Unterkunft betrat. Cato stieß ihn an und meinte lachend: „Dein Nachfolger ist da, du bist nicht mehr der Neue.“ Er wandte sich zu Milo, „dort drüben ist das Bett ist noch frei, und mein Name ist Cato.“ „Mein Name ist Iullus Octavius Ofella und willkommen bei uns,“ begrüßte Ofella Milo. „Deine Sachen kannst du dort in den Schrank räumen.“

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