Atrium | Menecrates und Flavus

  • Im Atrium angekommen, bedeutete der Sklave Flavus, der sich als Sohn des Menecrates ausgab, sich hinzusetzen auf einer Kline. Ein anderer brachte etwas Wein.

  • Flavus trat ein und setzte sich hin und wartete auf seinen Vater. Er freute sich darauf seinen alten Herrn nach der langen Zeit wieder zu sehen. Familie war für ihn das wichtigste, seine Familie hat ihm gefehlt und nun war er zurückgekehrt um seiner Familie zu dienen.

  • Menecrates plante bereits die Abreise nach Misenum, als die überraschende Ankunft seines Sohnes in die Vorbereitungen hineinplatzte. Er hielt inne und versuchte, seine Gefühle zu ordnen. Einem seiner älteren Söhne gegenüberzutreten, war ein seltenes Ereignis im Leben des Claudiers. Als sie in Rom weilten, war er in Mantua stationiert gewesen. Seit er in Rom lebte, weilten sie - bis auf den jungen Lucius - in anderen Provinzen oder Städten. Er atmete einmal durch, dann begab er sich zum Atrium.


    "Marcus“, begrüßte er seinen Sohn. "Kaum wiederzuerkennen." Seine Stimme brach ab und in einer fast hilflosen Geste breitete er die Arme aus

  • Flavus stand auf als sein Vater das Atrium betrat!


    "Vater!" Er lächelte über das ganze Gesicht, endlich... Er lief auf seinen Vater zu und nahm dann die Umarmung nur zu gerne an. "Ich bin wieder zuhause! Viel zu lange ist es her. Wie geht es dir?"


    Man konnte es in seinen Augen lesen, man konnte sehen wie unglaublich froh er war seinem alten Herrn zu begegnen.

  • Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als seine Hand das Schulterblatt des Sohnes tätschelte.


    "Besser, Marcus, besser." Er schluckte, schob den Sohn ein Stück von sich und betrachtete ihn, während seine Hände noch immer die Schultern umfassten. "Ich komme wieder zu Kräften, nachdem mir die Gesundheit eine zeitlang abhanden gekommen war. Und was führt dich nach Rom? In das Haus deiner Geburt?"

  • "Das ist erfreulich. Aber wie ich sehe wolltest du schon wieder aufbrechen? Was mich nach Rom führt? Die Familie. Ich möchte meiner Familie zu diensten sein. Es ist mir ein inneres Bedürfnis. Du hast mir so vieles ermöglicht und ich möchte mich jetzt ganz und gar in den Dienst der Claudier stellen, meine Position in meinem Leben finden und mit der Hilfe der Götter zum wohle unserer Familie handeln. Gibt es etwas was ich tun kann?"


    Er lächelte seinen Vater an.

  • Menecrates wollte doch nicht auf seine alten Tage sentimental werden? Er zog seinen Sohn sicherheitshalber noch einmal an sich heran, damit dieser nicht das Glitzern in seinen Augen bemerkte. Etwas länger dauerte es dann auch, bis Menecrates antwortete.


    "Junge, dich haben die Götter hergeleitet." Hatten nicht gerade Romana und er vor Tagen ein ernsthaftes Gespräch geführt? Hatte sich nicht herausgestellt, dass bislang nur eine Tochter Menecrates‘ die Familienehre hoch hielt? Im Augenblick war er der einzige, der viel erreicht hatte. Viel zu viel Last auf den Schultern eines alten Mannes. Zum Glück gab es den Neffen Lepidus, aber es hätte Menecrates mit Stolz erfüllt, wenn das eine oder andere seiner eigenen Kinder noch das Ansehen der Claudier mehren würden.


    "Es gibt immer was zu tun, Junge", fügte Menecrates an. "Worin aber fühlst du dich berufen?" Endlich entließ er den Sohn aus seinen Armen und schaute ihn an.

  • "Ach Vater, es tut so gut hier zu sein, sind meine Geschwister auch zuhause?"


    Er schaute seinem Vater in die Augen.


    "Wie könnte ich Rom besser dienen, als in der Politik? Wie könnte ich unserem Haus mehr Ruhm erlangen? Ich möchte dir nacheifern, vom Besten lernen!"

  • "Ah, deine fleißige Schwester Romana findest du fast ausschließlich im Atrium Vestae." Menecrates lächelte. "Butus, Livilla und Gallus sind hier - manchmal. Sie scheinen beschäftigt, aber ich kann nicht genau sagen mit was. Gallus ist aber auch gerade erst angereist. Er wird mir zur Hand gehen."


    "Mit der Politik hast du dir den mühsamsten, aber auch ruhmvollsten Aufstieg gewählt, wenn er glückt. Du bist lange fort gewesen, deswegen müsstest du Kontakte knüpfen, Beziehungen pflegen und dir zuvor einen Namen machen, damit du bei der Wahl gute Chancen hast. Hast du dir da schon was überlegt?"

  • "Ich werde erst mal in der Schola Atheniensis Kurse besuchen. Ich will das römische Recht studieren und über diesen Weg versuchen Fuß zu fassen."


    Flavus schaute seinen Vater an, es war im schon fast peinlich...


    "Natürlich hoffte ich, dass du mir helfen könntest, vielleicht mein Mentor sein? Wenn es deine Zeit zulässt."

  • "Mentor, Berater und Förderer, das bin ich gern. Solange du deinen Teil in Form von Fleiß einbringst, werde ich dich fördern. Lass es mich wissen, wenn du Unterstützung brauchst."


    Er nickte zur Bekräftigung. Zeit würde er sich dann eben nehmen müssen.

  • "Ich danke dir! Natürlich muss ich meine ganze Kraft einbringen, was anderes werde und will ich auch nicht. Was würdest du mir zu Anfangs empfehlen? Darf ich dir etwas Wein einschenken?"


    Er war glücklich und froh, dass sein Vater im behilflich sein werden würde.

  • Menecrates schmunzelte über die Fürsorge seines Sohnes. Im Normalfall sorgten ja die Sklaven für das Nachschenken und das Nachreichen der Speisen.


    "Tja, was soll ich dir am Anfang empfehlen? Sag mir, was dir Spaß macht und was du weniger gerne tust. Bevorzugst du das Reden auf der Rostra, oder möchtest du dich in den Dienst eines verdienten Mannes stellen, oder möchtest du die ersten Schritte beim Götterkult machen? Wichtig ist eines: mach dich bekannt, knüpfe Kontakte, zeig, was du kannst, zeig, dass du fleißig bist. Erst dann hast du gute Chancen, viele Wahlstimmen auf dich zu vereinen"

  • "Ich würde gerne im Dienst eines verdienten Mannes stehen, ich denke hier kann ich am ehesten Kontakte knüpfen und Verbindungen aufbauen. Aber auch das Reden ist meines, auch darin sehe ich meine Stärke. Ich will lernen, am besten kann ich das wohl von einem verdienten Mann!"


    ... am besten wohl von dir Vater, dachte Flavus. Aber ihm sollte alles recht sein, solange er lernen konnte, solange er sich verdient machen konnte... Sein Vater sollte dieses Feuer in ihm sehen.

  • Menecrates nickte langsam, während er bereits Ideen suchte, wieder verwarf und neu gestaltete.


    "Vorschlag: Du kannst mich gerne auf den Wegen begleiten, die entweder Kontaktpotenzial oder Informationszuwachs für dich bedeuten. Darüber hinaus können wir bzw. kannst du überlegen, ob du dir einen Patron suchen möchtest. Ich persönlich habe keinen Patron, weil ich mich in keine Abhängigkeiten begeben wollte, aber ich habe bereits viel erreicht. Für Jungpolitiker und solche, die es werden wollen, kann ein einflussreicher Patron hilfreich sein. Gleichzeitig öffnet natürlich bereits der Name Claudius manch verschlossene Tür. Eine weitere Möglichkeit wäre, eine zeitlang als persönlicher Scriba bei einem einflussreichen Mann zu arbeiten. Du musst nichts überstürzen. Wenn du mich hier und da begleiten möchtest, kann ich dir aber bereits einen Vorschlag machen. Ich besuche demnächst den Rennstall der Factio Purpurea - eine Geschäftsverbindung. Möchtest du mich begleiten?"

  • Was könnte es den größeres geben als seinen Vater zu begleiten? Natürlich würde es für ihn eine große Ehre darstellen.


    "Sehr gerne Vater. Es wäre mir eine große Freude und ich köntte sicherlich sehr viel von dir lernen. Lass mich dich begleiten und dann kann ich sehen was mir besser liegt, vielleicht kann ich durch eigene Verbindungen dann bald etwas erreichen. Aber durch dich werde ich vieles erlernen können. Wann gehen wir los?"


    Eine innere Unruhe, eine positive Nervosität erfasste ihn, er freute sich darauf und war bereit alles dafür zu tun, dass sein Vater zufriden mit ihm war.

  • "Gut, so machen wir es. Dann würde ich vorschlagen, du ruhst dich heute nach deiner Anreise aus und morgen treffen wir uns mit unserem Stutmeister beim Rennstall der Factio Purpurea. Ich plane, etwa gegen Mittag dort einzutreffen."


    Menecrates überlegte kurz, dann fügte er an: "Darüber hinaus plane ich eine Reise nach Misenum und zwar zur Landvilla unseres Kaisers. Zur direkten Unterredung kann ich dich freilich nicht mitnehmen, weil mein Anliegen sehr persönlich ist, aber du wärst schon einmal in Misenum gewesen, hättest den Landsitz des Kaisers gesehen und du siehst wen und man sieht dich. Vielleicht ergeben sich Kontakte, man weiß das nie vorher. Überlege es dir. Ich plane, in der Herberge 'Zum fröhlichen Flottensoldaten' zu nächtigen, weil ich mit mehreren Tagen Aufenthalt rechne. Abreise wird nach der Übergabe der Hengste an die Factio Purpurea sein."

    Sim-Off:

    Den Besuch in Misenum habe ich bereits angefangen, aber das soll dich nicht hindern, dich noch dazuzuschreiben.

  • "Danke Vater, das sind tolle Neuigkeiten. Ich begleite dich sehr gerne!"


    Flavus war wirklich sehr zufrieden mit dem Gespräch und freute sich darauf mit seinem Vater diese wichtigen Dinge zu erledigen und wer durfte schon Misenum in die Landvilla des Kaisers. Er würde am liebsten einen Luftsprung machen, aber das gehört sich nicht.


    "Dann möchte ich jetzt nicht weiter deine kostbare Zeit stehlen. Ich werde dich nicht enttäuschen und freue mich darauf dich zu begleiten. Nochmals danke, das bedeutet mir viel! Ja, ich muss mich etwas aussruhen um mit vollem Tatendrang an die Mission zu gehen!"


    Sim-Off:

    Danke! Dann werde ich das mal machen! :)

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