Triclinium | Galeo u.a.

  • Zeit seines Lebens war Gallus viel herumgereist. Er hatte die Liegenschaften der Familie in den anderen Provinzen verwaltet, schließlich in Noricum geheiratet und dort Jahre mit seiner Frau Musa und seinen Kindern gelebt. Die Söhne hatte es längst aus dem Haus gezogen - sie wollten studieren - und somit war die Villa in Noricum für das Ehepaar zu einsam geworden. Sie hatten Familienanschluss gesucht und waren nach Rom zurückgekehrt. Hier lebten sie inzwischen seit gut einem Jahr. Musa hatte sich eingelebt und Gallus strebte ein festes Amt an.


    An diesem Morgen hielten sie sich noch in Triclinium auf, als jemand hinzutrat. Beide hoben den Kopf und blickten interessiert zur Tür.

  • Sim-Off:

    Darf ich? :D


    Es war Romana. Die Vestalin hatte ein schlechtes Gewissen, zu lange hatte sie die Villa ihrer Ahnen nicht allzu oft besucht. Natürlich war sie nun Vestalin und somit Tochter des Kaisers. Doch das betrachtete sie eher als Titularelternschaft. Nein, ihr richtiger Vater war noch immer ihr Zeuger, und ihre Geschwister blieben die, die auch aus seinen Lenden stammten. Romana blieb ihrer Gens sehr stark verbunden, was sich für eine Vestalin eher nicht ziemte, aber was nicht verboten war, konnte auch nicht sanktioniert werden!


    Und so hatte sie auch sich nun entschlossen, in einem ziemlich großen Intervall zwischen ihren Feuerwachten, die Villa Claudia wieder zu besuchen. Sharif kannte sie natürlich, und so kam Romana ohne Probleme ins Atrium hinein, von wo aus sie eher ziellos ins Triclinium stromerte, wo sie gleich schon die ersten Leute sah. Es waren Gallus und seine Frau, die sie offenbar erst im letzten Augenblick sahen. Romana grinste breit. “Salvete!“, strahlte sie ihren Bruder und ihre Schwägerin an, bevor sie beide umarmte und ihnen einen geschwisterlichen Kuss aufdrückte, sowohl ihrem älteren Bruder wie auch Musa, die sie wirklich sehr mochte. “Musa, du schaust fantastisch aus, hast du eine neue Ornatrix? Galeo, sollen wir uns vielleicht mal hinlegen auf die Klinen?“ Natürlich hatte Romana schon gefrühstückt. Aber in ihrem Magen hatte sie natürlich noch immer Platz.

  • "Salve, Romana! Sehr schön, dass du mal wieder vorbeischaust." Er hielt die Wange für den obligatorischen Kuss hin, küsste selbst aber nur in die Luft. In ihrer Vestalinentracht wirkte Romana immer so heilig und unnahbar, obwohl sie sich sehr ungezwungen gab. Es mochte der Respekt sein, der dieses Gefühl in ihm entfachte. "Wir sind zwar schon länger hier und haben auch bereits schon gefrühstückt, aber irgendetwas Neckisches passt noch immer hinein. Wir können ja mal nachfragen, was die Küche an Überraschungen zu bieten hat." Galeo lehnte sich wieder zurück und wies mit der Hand auf eine freie Kline.


    Musa hingegen würde sich niemals hinlegen. Die Gewichtsverlagerung könnte ihre Frisur ins Wanken bringen. "Salve Romana!" Sie küsste ihre Schwägerin zurück und freute sich über ihre Anfrage bezüglich einer neuen Ornatrix. Also sah sie heute auffallend anders aus. "Ach, sieht man das?", flötete Musa hoch erfreut und tastete die aufgetürmte Frisurenpracht ab. "Ich besitze ein neues calamistrum und ich benutze neuen Glimmer. Die Morgentoilette hat heute auch etwas länger als sonst gedauert." Musa blickte ohne größeres Schuldbewusstsein zu ihrem Mann. "Wenn du magst…" Musa wusste nicht sicher, in wie weit Romana sich für Make-up interessierte.

  • Ein wenig distanziert erschien ihr Galeo. Natürlich forderte Romana von allen Leuten Respekt für ihren Status ein, aber innerhalb der Gens musste man sich jetzt nicht so steif geben. Aber trotzdem gefiel es Romana, dass Gallus so respektvoll erschien. Nicht alle Brüder behandelten ihre Schwestern so. Sie nickte rasch und erfreut, als Gallus noch etwas „Neckisches“ ankündigte. “Das wäre wunderbar!“ Romana war gutem Essen nie abgeneigt. Natürlich übertrieb sie es nicht, sie wollte ja ihre Figur behalten, aber sie war eine sehr gute Esserin. “Ich komme ja leider nur noch selten dazu, etwas in der Villa Claudia zu essen. Nur gut, dass ich bis Nachmittag frei habe.“ Als Sacerdos Vestalis musste sie sich nicht mehr ihre Freizeitgenehmigungen einholen, wie noch als Discipula, was Romana gut in den Kram passte.


    Sie nickte auch und lächelte, als Musa ihre Annahme indirekt bestätigte. “Oh ja! Ganz wundervoll gesteckt! Viel besser als noch früher!“, sagte sie und horchte zu, als Musa ihr Glitterschminke anbot. Romana lachte kurz und höflich. “Schminke... naja. Danke für das Angebot. Aber als Vestalin darf ich mich ja nicht schminken.“ Kurz überlegte sie aber. “Andererseits... was die Obervestalin nicht weiß, macht sie nicht heiß“, sinnierte sie und blickte Musa unsicher an. Ein wenig Schinke würde den Pax Deorum sicherlich nicht stören!


    Wie angeboten, legte sie sich aber mit dem Bauch auf eine Kline.

  • Hört Stimmen aus dem Triclinim neugierig wirft sie ein Blick vom Eingang aus.
    Args Romana und Gallus, ausgerechnet die beiden, denen sie nicht über den weglaufen wollte.
    Leise schlich sie weiter in der Hoffnung nicht bemerkt zu werden.

  • Man sollte Musa niemals den kleinen Finger reichen. Selbst die Andeutung von Wankelmütigkeit interpretierte Musa kurzerhand um. Alles was keine Ablehnung war, bedeutete für sie Zustimmung.
    "Wundervoll, Romana, gleich nach der Mahlzeit, in meinem Zimmer. Ich werde alles zur Verfügung stellen, was ich in den letzten Jahren an Schminke angesammelt habe." Und als wollten ihr die Götter einen Gefallen erweisen, lugte die Sklavin Morrigan mit kaum mehr als einer Nasenspitze um die Ecke.
    "Morrigan, komm doch mal her. Ich habe einen Auftrag für dich." Musa lächelte Romana an. Ein Blick, der um Verständnis bat, traf Galeo. Der kannte bereits Musas Vorlieben und sein Grinsen beinhaltete aufrichtiges Bedauern für Romana.


    "Ich gehe vermutlich richtig in der Annahme, euch heute vor dem Mittag nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Sei entschiedener, wenn du ihr später entkommen willst. Sonst verändert sie deinen Typ derart, dass dich nicht einmal das Feuer im Atrium mehr erkennt."
    Galeo winkte Morrigan zu, die durch Musas Rufen zurückkam.
    "Bevor du Musas Auftrag erledigst, schau einmal in der Culina nach und bring uns etwas Neckisches zum Verspeisen mit."

  • Args verfluchte Neugier..... 8o


    Morrigan schritt leise ins Triclinium.
    'Bloß nicht hochschauen, immer auf den Boden blicken.' Mansuris Worte hämmerten ihr im Kopf rum.


    "Domina Musa, was ich kann tun?" leise und angenehm war ihre Stimme, als sie die Frau ansprach.



    "Ja Dominus Gallus, ich das sofort erledigen." schob sie schnell hinter her wartete jedoch, ob Musa noch was wollte.

  • “Ich... ich, ähm...“, gab die überrumpelte Romana zum Besten, bevor sie sich an ihre Kinderstube erinnerte und sittsam nickte. “Danke, Musa“, machte sie artig auf die entschlossene Ankündigung ihrer Schwägerin hin. Innerlich mochte die Aussicht auf die Schminke sie nicht recht freuen. Aber ihre Schwägerin wollte sie nicht unbedingt durch ein Nein vergraulen, und sie selbst war ja schon gespannt irgendwie.


    Bevor sie fortfahren konnte, ließ sich ein gewisses insolentes Geschöpf blicken. Romana warf Morrigan einen grantigen Blick zu, sagte jedoch nichts weiter. Musa hatte wohl einen Befehl für sie. Romana bemerkte Gallus‘ Grinsen und verdrehte die Augen, bevor sie zu ihm gleichfalls zurückgrinste. “Brüderchen, danke für den Rat. Wenn nicht, naja, dann wirst du in den Genuss kommen, deine Schwester eingepappt wie eine Straßengauklerin zu sehn.“ Um nicht zu sagen, wie eine Hure. Aber sie wollte nicht anwesende Schminkeliebhaberinnen beleidigen. Herrje, das Leben war ein Eiertanz.


    Ihr Lächeln wurde aber wieder etwas fröhlicher, als Gallus etwas zum Essen bestellte. Essen war gut. In jeder Lebenslage.

  • Sie balancierte die Platte vorsichtig zum Tisch, Mansuri folgte ihr mit dem Wein.


    Leise trat sie zu Musa.


    „Domina Musa? Was ich kann tun?“

  • Musa war Feuer und Flamme. Sie setzte sich kerzengerade hin, fuchtelte mit den Armen und erteilte Morrigan erst nach mehrmaligem Luftschnappen die Anweisungen.


    "Ich möchte, dass du alle meine Schminkutensilien, also Spiegel, Farben, Salben, Tinkturen und Pomaden in meinem Cubiculum bereitstellst. Ich möchte, dass du der ornatrix zur Hand gehst, vielleicht lernt sie dich bei der Gelegenheit an. Bereite schon mal eine Gesichtsmaske vor und für alle Fälle auch Wachs zum Entfernen der Beinhaare.
    Romana, du wirst wie eine Göttin aussehen, wenn du mein Zimmer verlässt."


    Musa strahlte. Galeo, der dies bemerkte, drehte den Kopf Richtung Romana. Wie mochte sich ihr Gesichtsausdruck nach den Ankündigungen wohl entwickeln?


    "Was haben wir denn Schönes?", fragte er, noch bevor er einen Blick auf die Platte geworfen hatte.

  • Sie wollte nur den Wein bringen und nun stand sie da und hatte das Essen am Hals. Die culina war so ein schöner Zufluchtsort, dort wurde man nie von irgendeinem der Herrschaften behelligt. machte man nur einen Schritt aus ihr, war es mit der Ruhe vorbei. Sie ging zum Tisch und zählte die Kleinigkeiten auf.
    " Es gibt warmes Kalbfleisch, Feigen, Käse, Weintrauben, Oliven und Nüsse." Das Brot war selbstverständlich. " Getränke. Einen halb trockenen Falerner und Mulsum."

  • Wie sich Romanas Gesichtsausdruck nach Musas beschwingten Ankündigungen änderte? Ein verlegenes, etwas gezwungenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Einerseits hatte sie kaum Lust, sich von vorn bis unten einkremen zu lassen. Andererseits wollte sie Musa die Freude machen... und war auch wirklich gespannt darauf, wie es war, ein einziges Mal ein herausgeputztes Modepüppchen zu sein. Romana wäre ja durch ihre große und schlanke Gestalt für eine Modelkarriere wie prädestiniert, wenn die Römer dies schon gekannt hätten. Au weia, jetzt konnte sie nicht mehr wirklich nein sagen...


    “Es ist ja eigentlich mein Beruf, wie eine Göttin auszusehen“, wandte Romana ein, schließlich sollten die Vestalinnen ja Vesta auf Erden repräsentieren. Wobei, sie war ja jetzt gerade außer Dienst.


    Ihre Gedanken wurden abgelenkt, als sie sah, was die Sklaven da Köstliches daherbrachten. Natürlich hatte Romana schon gegessen. Aber, wie Gallus schon gesagt hatte, etwas Neckisches ging immer. Mansuri kam und zählte auf, was es gab. Hui, das war mehr als nur eine Zwischenmahlzeit. Wenn es so weiterging, würde Romana noch kugelrund werden. Aber so schnell würde das nicht gehen, dachte sie sich, als sie zu einem Becher Mulsum griff. “Sehr gut gemacht. Nur wer das alles essen will...“, machte sie zu den Sklavinnen, als sie einen winzigen Shcluck vom Mulsum nahm.

  • Die Bemerkung brachte Mansuri dazu, aus den Augenwinkeln zu Claudius Gallus zu sehen. Ein flüchtiges Lächeln flog über ihre Gesicht. Noch zwei oder drei Monate und er hatte sich ein kleines Bäuchlein angegessen. " Was möchtest du Essen Domina Romana?" fragte sie. Je eher sie alle zufrieden gestellt hatte, um so eher konnte sie sich vielleicht zurückziehen.

  • Galeo legte den Kopf in Schieflage, als er überlegte, für welche Kleinigkeit er sich entscheiden sollte. Nach Obst und ähnlichem war ihm heute nicht zumute.


    "Dann wähle ich Kalbfleisch und Nüsse mit Käse drapiert. Ich möchte es als Augenweide arrangiert." An seine Schwester gewandt: "Romana, was rätst du einem Ratsuchenden, wann er sein Testament schreiben soll? Ich bin mir gar nicht sicher, ob man vorbeugen soll, oder sich durch Schnellschüsse selbst bei den Göttern zur Abholung empfiehlt."


    Musa griff bereist auf die Weintrauben zu, als Mansuri die Platte an ihr vorbeischaukelte. Sie zupfte eine Frucht nach der anderen ab und blies die Kerne hinter sich. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln, weil sie bereits in Vorfreude auf die Schminkaktion schwelgte.

  • Domina Romana, hatte sich noch nicht entschieden. Gallus schon. Sie nahm einen Teller plazierte das Kalbfleisch rechts , setzte drei Käsewürfel links daneben, auf jeden eine halbe Walnuss, halb über das Fleisch gab sie einen Löffel dunkle Soße und legte drei Mandeln in Sternform darauf. Mit einem Löffel reichte sie Gallus den Teller. " Dominus Gallus." in seine Nähe legte sie noch ein paar gerissene Stücken frisches Brot. " Wein oder Mulsum, Dominus?" besser fragen, bevor er wieder schreit, dachte sie sich. :D

  • Romana musste etwas länger überlegen, bevor sie einen Entschluss fällte. “Ich hätte gerne das selbe wie mein Bruder“, machte sie. “Und bitte Mulsum für mich“, fügte sie hinzu, bevor sie sich an Gallus wandte, dem gerade seine bestellten Sachen gereicht wurden.


    “Da fragst du mich? Du solltest einen qualifizierten Juristen fragen!“, lachte sie, bevor sie ernst wurde. “Aber soweit ich es im Gedächtnis habe, sind mehrere Punkte wichtig. Erstens solltest du es ordnungsgemäß unterschreiben. Zweitens solltest du nicht vergessen zu erwähnen, dass du das Testament im Vollbesitz deiner geistigen Kräfte gemacht hast. Drittens solltest du die Lex Iulia et Papia nicht vergessen.“ Kurz dachte sie nach. Dieses Gesetzeswerk, erlassen vom göttlichen Augustus, war ein sehr Wichtiges im Erbrecht von Rom. “Du kannst nur an jemanden innerhalb deiner Gens, soweit nicht allzu weit entfernt verwandt von dir, vererben – oder aber an jemanden, der schon verheiratet ist und Kinder hat. Jemand außerhalb deiner Gens, der von dir etwas erben sollte, und nicht verheiratet ist, bekommt nichts – und wer verheiratet ist, aber keine Kinder hat, nur die Hälfte. Doch es bleiben den jeweiligen Personen 100 Tage, um zu heiraten und Kinder zu kriegen.“ Sie dachte kurz nach. “Ich glaube, so lautete das Gesetz. Du solltest außerhalb deiner Gens also möglichst nichts vererben an unverheiratete und kinderlose Leute.“

  • Sie schenkte einen Becher Mulsum ein. Das überbrückte die Zeit, bis sie das Essen auf dem Teller hatte.
    Mansuri reichte Claudia Romana den Mulsum und legte das Essen auf. Das gleiche wie Gallus?
    Das reichte bei der riesigen Clauderin nicht. Mansuri bettete das Kalbfleisch in die Mitte und legt 7 Käsewürfel drum herum. Auf jeden eine halber Walnuss. auf das Fleisch einen Löffel Soße
    und in die Mitte kamen 5 Mandeln.
    Mit dem Teller ging zu wieder zu Claudia Romana. " Dein Essen Domina." zog sich danach an die Seite zurück. Morrigan hatte Glück, sie hatte sich aus der Affaire gezogen un dsie stand hier und musste bedienen.

  • Musa winkte ab, als ihr die Platte mit dem Essen hingehalten wurde. In ihrem Alter musste sie bereits auf ihre Linie achten.


    "Ach Galeo, nicht solch langweilige Themen." Politik, gleich ob Familien- oder Staatspolitik langweilte Musa ebenso wie philosophische Gespräche oder Organisationsdinge. "Berichte uns doch lieber, wie du deine Abende verbringst, Romana. Und hat sich dir die Göttin schon einmal gezeigt in Tat oder Eingebung, als du ihr gedient hast?" Musa legte die Hände zusammen und gleichzeitig den Kopf schief.

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