Atrium | M. Iulius Proximus

  • Dem Besuch der kaiserlichen Villa in Misenum folgten verschiedene Unterredungen, von denen Menecrates vorher nie genau wusste, was sie zum Inhalt hatten. Das gesellschaftliche Leben nahm ihn mehr und mehr gefangen, er fühlte sich dem auch gewachsen und wirkte daher frisch und tatkräftiger als noch vor Monaten. Heute wurde ihm ein Mann gemeldet, den er - so glaubte er - noch nicht getroffen hatte.


    "Salve, du hast um eine Unterredung gebeten", begrüßte er den Gast. Er trug zivile Kleidung und war mit einem Sklaven unterwegs gewesen, was auf einen gehobenen Lebensstil hinwies.

  • Salve Senator Herius Claudius Menecrates



    Mein Name ist Marcus Iulius Proximus aus dem Hause der Iulier.


    Ich hoffe Dich nicht von all zu wichtigen Terminen abzuhalten mit meinem sagen wir einmal -kurzfristigem - Terminwunsch ?



    Proximus dachte sich zwar schon, dass der Claudier Zeit für ihn hatte, sonst hätte er ihn ja nicht empfangen, andererseits wollte er auch nicht mit der Türe direkt ins HAus fallen und den Senator regelrecht überfallen.


    Ein einleitender Smalltalk wäre sicher angebracht und wenn der Senator wenig Zeit hätte, würde er diesen schon recht schnell abbrechen.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • "Wären es allzu wichtige Termine gewesen, hätte ich keinen abgesagt", erwiderte Menecrates bestimmt. "Andererseits ist auch nichts unwichtig, womit ich mich beschäftige. Ich habe eine Pause eingelegt, was von Zeit zu Zeit einmal notwendig ist."


    Menecrates wusste noch nicht so recht, wohin ihn das Gespräch führen würde, daher blieb er zunächst unschlüssig stehen.

  • Proximus lächelte.


    Ich bin der Bruder des Titus Claudius Imperiosus Iulianus fuhr Proximus fort.


    Ich suche Dich auf, werter Menecrates um Dich um Unterstützung zu bitten.


    Ich habe vor, den Weg des Cursus Honorum zu gehen.


    Aus diesem Grund wollte ich nachfragen ob Du eine Wahl meinerseits zum Vigintvirat unterstützen würdest ?


    Proximus schaute Menecrates fragend an. Dieser würde sich wohl umgehend nach Proximus bisheriger Vita erkundigen.


    Des Weiteren wollte ich Dich fragen, ob Du mir Ratschläge geben kannst, welche ich im Puncto CH befolgen kann.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Menecrates verzog flüchtig den Mund, als er den Namen von Imperiosus hörte. Den übrigen Ausführungen folgte er unberührt.


    "Du wirbst also hiermit um Unterstützung bei der nächsten Wahl", resümierte Menecrates. "Nun denn, überzeuge mich von deinen Qualitäten, nenne mir bisherige Erfolge oder Leistungen. Nur damit kannst du jetzt bei mir und später bei deiner Kandidatur punkten. Das ist der Rat, den ich dir geben kann. Auf deine Verwandtschaft zu verweisen, hilft im Allgemeinen wenig, und bei mir im Besonderen gar nicht bzw. ist in diesem Fall sogar schlecht. Ich habe weder die Adoption deines Bruders unterstützt noch gut geheißen."
    Menecrates erinnerte sich noch sehr genau an den Mann und die um ihn aufblühende Diskussion. Fraglich blieb, ob Proximus darüber Bescheid wusste.

  • Nun Proximus bemerkte an Menecrates Reaktion , dass er diesen Namen wohl besser nicht genannt hätte.


    Ich danke Dir für die Ratschläge, ich erwähnte den Namen meines Bruders Titus Claudius Imperiosus Iulianus auf Anraten eines Verwandten, obwohl ich Imperiosus seit Jugendtagen nicht mehr gesehen habe. Wie ich merke, hätte ich den NAmen besser unerwähnt gelassen.


    Proximus lächelte.


    Zu meinem Vitae lässt sich folgendes sagen.


    ich war lange Zeit in der Verwaltung Misenums tätig. Erst als Magistrat , dann als Duumvir. In meine Zeit dort fielen der Tempelbau des Iunotempels sowie dessen Einweihung. Des Weiteren wurde die Festspiele zu Ehren der Classis abgehalten,welche sich in der Piratenbekämpfung am Kap Misenum erfolgreich zeigte.


    NAch meiner Entscheidung einen politischen weg einzuschlagen , legte ich mein Amt als Duuvir nieder um mich ganz auf diese neue Aufgabe zu konzentrieren.


    Des Weiteren bin ich in der Germanitas Quadrivi aktiv.


    Mein Patron Lucius Aelius Quarto befindet sich Momentan auf einer längeren Reise.


    Das war eine grobe Zusammenfassung meines bisherigen Wirkens.


    Proximus hielt inne. Er schaue zu Menecrates. Dieser würde schon weiterfragen , wenn er etwas genauer wissen wollte.

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    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Menecrates hörte aufmerksam zu und fand keinen Kritikpunkt - vielleicht mit einer Ausnahme:


    "Es ist klug, vor dem Weg in den CH eine Verwaltungskarriere in einer Stadt oder Region absolviert zu haben. Magistrat, Duumvir, alles prima, auch wenn ich nicht verstehe, warum du dein Amt als Duuvir niedergelegt hast, um dich auf diese neue Aufgabe zu konzentrieren. Überlege dir schon einmal, wie du eine Nachfrage nach dem Sinn dieser Entscheidung bei deiner Kandidatur noch besser erklären kannst, denn du hast - wie ich annehme - kein Folgeamt und im Augenblick sind auch noch nicht die Wahlen."


    Ursprünglich wollte sich Menecrates nicht als Berater für Proximus sehen, denn im Grunde verband ihn nichts mit diesem Mann. Trotzdem wollte er die Hinweise vervollständigen, einfach weil er den Anspruch an sich selbst hatte, ganze Sachen abzuliefern und keine halben.


    "Wie sieht es mit einem Tribunat in einer militärischen Einheit aus? Und wie mit dem Ordo Senatorius? Beides sind Voraussetzungen, um kandidieren zu können?" Wobei Menecrates grübelte, wann genau das Tribunat von einem Plebejer absolviert werden musste. Dass es Teil der politischen Laufbahn war, wusste er sicher. Er winkte einem Sklaven zu, der ihm wieder einmal die Gesetzestexte zum Nachschlagen bringen musste.

  • Während Proximus aufmerksam den Ausführung des Claudiers lauschte, war er überrascht, dass dieser nicht verstand, warum er das Amt als Duumvir niedergelegt hatte. Hatten doch andere ihm stets dazu geraten das Amt niederzulegen um sich auf die politische Karriere zu fokussieren.


    Du denkst also , werter Menecrates, dass es unschädlich ist, ein Verwaltungsamt fortzuführen und für den CH zu kandidieren??


    Proximus würde gerne ein Amt weiterführen während er sich auf dem Weg zum CH befand. Er hatte es bisher nur nicht getan, um sich selbst keine Steine in den Weg zu legen.


    Bezüglich des Tribunats sagte man mir, dass dies im Laufe der Karriere des CH absolviert werden muss. Ich wüsste auch nicht dass sich da etwas geändert hätte.


    Proximus wartete auch gespannt, ob der Sklave diesbezüglich Gesetzestexte bringen würde, die Proximus unbekannt waren.


    Im Ordo Senatorius bin ich leider noch nicht. Mein Patron weilt momentan nicht in Rom und es ist schwer ohne weitere Fürsprecher aufgenommen zu werden, ich hoffe dass dies trotzdem - zeitnah - gelingt.

    Sim-Off:

    Ich bin dankbar für jede Art von guten Ratschlägen. SIM on wie Off

    ;)

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • "Nun, es ist den Magistraten untersagt, während ihrer Zugehörigkeit zum Cursus Honorum entgelterbringenden Nebentätigkeiten nachzugehen. Das bedeutet aber nicht, dass sie lange vor irgendwelchen Kandidaturen solche Tätigkeiten einstellen müssten. Und Fakt ist nun mal, dass demnächst keine Wahlen anstehen. Deswegen bin ich verwundert über deinen Schritt, dein Verwaltungsamt aufgegeben zu haben. Es sei denn, du hast die nächsten Monate vor, jede römische Klinke putzen zu gehen. Das freilich würde sich mit einem Amt als Duumvir kaum verbinden lassen."


    Menecrates musste bei der Vorstellung schmunzeln. Dann kam auch schon der Sklave mit der Gesetzessammlung herein. Menecrates ließ die Unterlagen auf einen Tisch legen, griff zielsicher zum Codex Universalis und überflog die Paragraphen.


    "Hier." Er tippte auf die Stelle. "§ 38: Die Ableistung eines Militärtribunats ist vor der Kandidatur zur Quaestur erforderlich. Zum Vigintivirat ist es demnach noch nicht zwingend notwendig." Er blickte auf. "Dann bleibt dir nichts weiter übrig, als zu den Göttern zu beten, dass dein Patron bald zurückkehrt, um für dich beim Kaiser den erforderlichen Ordo zu erbeten. Ohne den brauchst du nicht zu kandidieren."


    Menecrates fand, es war alles gesagt. Er packte die Gesetzessammlung zusammen, klemmte sie unter den Arm und erwartete die Verabschiedung des Gastes.

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