Legio XXII | Keine Gnade für die Probatii, auch nicht im Sand

  • Der Lärm vor dem Zelt ließ Massa hochschrecken. Im erstem Moment wusste er nicht wo er war. Ein Griff in den Sand und schon war er wieder im Bilde. Neugierig und verschlafen ging er zum Zelteingang, dabei stolperte er über die Füße von Menas.


    Vorm Eingang stehend, gähnend und sich streckend, sah er den sich fertig machenden Legionären zu.
    Wann durften sie, da hinaus und sich beweisen. Dem Pack zeigen was es verdient, dachte er bei sich.

  • Sand. Ein ganzes Meer davon. Wo am Fluss die Vegetation noch recht üppig gewesen war, war sie hier umso armseliger. Das Feldlager war in sicherem Abstand zum Fluss und damit der Hintertür Nummer eins aufgebaut worden. Menas und die anderen hatten sich beim Palisadenbau abgekämpft, und bereits zu diesem Zeitpunkt hatte Menas den Sand zu hassen begonnen. Denn Sand rieselte sofort zu einem Großteil in ein eben geschaufeltes Loch zurück. Vollkommen erschöpft war der Artorier spät in der Nacht dann auf sein Lager gesunken.


    Als Massa wach wurde, schlief Menas noch. Er war im Schlaf halb von der Matte herunter gerollt, auf der er gelegen hatte, und Massa blieb wohl deswegen an ihm hängen und weckte ihn stolpernd. Menas fuhr hoch, blinzelnd, und war im ersten Moment bar jeder Orientierung. Erst dann drangen Gerüche und Geräusche an seinen Geist. Es war heiß, er hörte Pferde, Männer, Rufe und roch Schweiß, vermischt mit einem schwachen, exotischen Duft fremdländischer Blüten. Und er beeilte sich, noch verschlafen und im Sitzen den Großteil seiner Ausrüstung anzulegen. Denn Menas glaubte nicht, dass es eine Ausnahme von den morgendlichen Übungen geben würde, nur weil sie sich in einem Feldlager befangen. »Massa, komm schon. Fertigmachen«, riet er seinem Kameraden, der die Plane des Zeltes zurückgeschlagen hatte, im Eingang stand und hinaus sah. »Die warten bestimmt nicht auf uns.«

  • "Absolut richtig Probatus! Hoch mit euch Schlafmützen, ihr seid für die nächsten Tage von den Lagerarbeiten befreit ... aber bevor ihr gleich Luftsprünge macht und euch wie kleine Mädchen freut ... ihr werdet eure grad neu gewonnene Freizeit nämlich mit ein paar extra Trainingseinheiten verbringen!"


    Posca war Ausbilder und wie es Ausbilder nunmal zur Eigenschaft hatten war auch er bereits am frühen Morgen genauso unausstehlich wie am späten Nachmittag, der dicke Offizier hatte sich vor dem Zelt der Probatii aufgebaut und blickte auf sie herab als würde er gerade die Würmer für seinen Angelausflug abholen ...


    "Also los hoch mit euch, ihr kommt jetzt erstmal in den Genuss eines vernünnftigen Morgenlaufs durch den seichten Wüstensand!"


    Natürlich würde das Ganze nicht halb so harmlos werden wie es sich anhöhrte dafür würde Posca schon sorgen ...

  • Bei der lieblichen Stimme war auch das letzte bisschen Müdigkeit aus Massa gewichen. Er beeilte sich seine Ausrüstung an zu legen. Der eine Riemen wollte nicht und so trat Massa laut fluchend vor das Zelt. " Morgenlauf??" und das auch noch im Sand. Menas Aussichten, wer als Ausbilder in Frage kam , reduzierte sich schlagartig auf eine Person, den Trebellier. " Ich bin doch keine von diesen kleinen Echsen, denen es Spaß macht über den heißen Sand zu rennen." murmelte Massa und stellte sich zu Menas. " Hast du Wasser dabei? Man kann ja nie wissen." flüsterte er und rückte seine Feldflasche zurecht. " Das wird sicher kein Vergnügen, er hat zu gute Laune."

  • Menas sah amüsiert auf, als die Zeltwand durch einen Tritt erbebte. »Lass es besser stehen«, bemerkte er mit einem Anflug eines Schmunzelns und fädelte selbst den letzten Riemen ein. Er war inzwischen recht geübt darin. Draußen verteilte der Ausbilder bereits Kommandos, freundlich und aufbauend wie stets. Tedius Phanias stand schon draußen, ein offensichtlicher Frühaufsteher, und nickte Menas und Massa grüßend zu, als sie sich zu ihm und den anderen Rekruten gesellten.


    Die Aussicht auf einen Lauf durch den Sand war alles andere als erfreulich, insbesondere, da ihre Füße wohl tief einsinken und fortrutschen würden, wie es gestern auch beim Graben der Fall gewesen war. Menas warf Massa einen Blick zu und klopfte zur Antwort sachte auf die Feldflasche, die er in der Nacht vor dem Schlafengehen noch gefüllt hatte. Gegessen hatten sie beide noch nichts, und zumindest bei Menas regte sich langsam der Appetit, der allerdings warten musste. »Er ist ein Sadist«, raunte Menas Massa seine ganz persönliche Meinung über den Dicken zu, ohne dass es weiter auffiel.

  • Nachdem nunmehr alle Rekruten angetreten waren baute sich Posca wiedermal zu voller Größe auf und lies den Blick durch die Reihen gleiten, immerhin waren nun keine ganz verweichlichten Memmen mehr unter ihnen ... aber als Soldaten hätte er sie auch nicht bezeichnet aber was er bisher in einer Woche geschafft hatte würden Wüste und der tatsächliche Feind in ein paar Stunden erledigen also grinste er leicht bösartig und lies die Männer dann in einem Rechteck antreten ...


    "Sacinas sumite! In Agmen venite! Ad dextram! aequatis passibus!"


    Die kleine Gruppe verlies das Feldlager in nördlicher Richtung in voller Montur und in einem leichten Laufschritt, nach ein paar Minuten begann Posca, der etwa auf der Hälfte der Probatii links neben ihnen lief, das Tempo etwas anzuziehen. Der Mann hatte zwar eine Wampe die in der Legion ihres Gleichen suchte doch mit seiner Ausdauer hielt es sich fast genauso, niemand konnte hunderte von Legionären ausbilden ohne dabei selbst fit zu sein ...


    "Mama mia, kannst du sehn?"


    Begann der Centurio sein liebstes Marschlied, das zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich jeder zweite Legionär der XXII auswendig konnte ...

  • Es blieb ihnen kaum Zeit, das liebliche Antlitz ihres Peinigers lange zu genießen. Gegenteilig ertönte postwendend der erste Befehl. Sie ordneten sich recht gesittet und zügig in einem Rechteck an, etwas, das sie in Nikopolis schon vor dem Ausrücken verinnerlicht hatten, und als der Marschbefehl kam, trabten sie los. Schon jetzt, am frühen Morgen, brannte die Sonne auf sie alle hinunter, und Menas warf einen flüchtigen Blick nach rechts hin, wo in der Entfernung das Grün zu sehen war, inmitten dessen der Nil verborgen lag. Der Zenturio allerdings führte sie fort vom Fluss und tiefer in den Sand, der die Sandalen genauso durchdrang wie alles andere auch und ihnen allen wohl in Kürze wunde Füße bescheren würde.


    Sie zogen an einer einsamen Dattelpalme vorbei, als der Trebellier das allseits bekannte und verhasste Marschlied begann. Die Rekruten hatten es hier einfach, mussten sie doch nur wiederholen. Menas krähte im Chor, während er einher trabte. »Mama mia, kannst du sehn?« Schon jetzt lief der Schweiß, allein schon wegen der Hitze.

  • Sand, Sand.... wo war das Wasser dazu ? Die Sandalen begannen zu scheuern. Der Brustpanzer drückte durch sein Gewicht. Der Helm... ausziehen!! dröhnte es in Massa's Kopf. Das Halstuch war schon nach den ersten 100 Schritten nass und durchgeschwitzt. Er hatte aufgehört zu zählen , wieviele Schritte nach den 100 folgten. Das Lied war schrecklich. Die Kehle wurde durch die Singerei noch trockener. Sein Brummen konnte man im entferntesten als Singen erkennen. Das letzte Mal als er gesungen hatte, sah ihn seine Mutter verzweifelt an, bat ihn inständig auf zu hören und warf ihm dann noch eine Sandale an den Kopf, als er der Bitte nicht gleich nachkam.


    Die Schritte wurden immer schwerer. Ein Blick zu Posca und Massa's Gesicht drückte einen gewissen Anflug von Verzweiflung aus. Dieser Dickwanst stapfte durch den Sand als ob nichts wäre. Durst, ich habe Durst...Wasser!...hämmerte es in seinem Kopf. Kein Befehl, nichts. Laufen..., Sand....immer weiter Laufen...und Singen...und diese elende Hitze.

  • Posca liebte das Marschieren unter erschwerten Bedingungen, es zeigte den Legionären ihre Grenzen auf und machte sie so begierig den "Trick" zu erfahren mit dem der Centurio das ganze sogut durchhielt. Allerdings war das ganze nur simpelste Mathematik, denn im Gegensatz zu knapp 90% der Legion befand sich Posca rund um die Uhr im Training ... wenn für die einen Probatii die Ausbildung endete, begann sie für ihn und die Nächsten gleich wieder von vorn, so blieb er immer im Training und entsprechend fit für sein Alter und seine Figur ...


    "Was bei der Legio mit mir geschehn!"


    sezte Posca den Sprechgesang fort, wobei er bereits bemerkte das nicht alle aus voller Kehle dabei waren. Für die Soldaten war es meist einfach nur ein dummer Reim, tatsächlich wurde so aber die Ausdauer der Soldaten trainiert, da das Singen die Atmung beim Laufen routinierte und so dazu führte das die Männer durch eine Konstante und rytmische Atmung kein Seitenstechen bekamen oder zu schnell ausser Atem gerieten, also war es wichtig das alle mitsangen ...


    "Was ist los Probatus Decimus? Deine Gesangsstimme noch nicht aufgewacht?"


    "Früher sammelte ich täglich nur grünen Klee!"


    Bald würden sie die Hälfte der Strecke geschaft haben dann hieß es erstmal Pause machen und dann zurück ins Castellum ...


    "Heute tun mir vom Laufen die Füße weh!

  • Der Centurio hatte es gemerkt. Massa war nicht gewillt noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und versuchte es lauter. Mit einem Bass dem man ihm nicht zutraute. Der ungepflegt und rauh klang, wiederholte er den Text des Centurio.


    " Früher sammelte ich täglich nur grünen Klee !"


    Hier in der Wüste störte es keinen. Es half beim Laufen und Luft holen. Der Centurio hatte es so gewollt, vielleicht verschreckte es auch jegliches Getier und Gesindel. Ihnen kam niemand entgegen oder kreuzte ihren Weg.


    " Heute tun mir vom Laufen die Füße weh!"


    Was für ein Lied. Es lenkte ab. Das Zeigefühl ging verloren. Wie lange sie unterwegs waren, konnte Massa nicht mehr sagen. Der salzige Schweiß lief ihm in die Augen und brannte.

  • Dass ihnen niemand entgegen kam, schob Menas darauf, dass wohl keiner, der guten Geistes war, freiwillig so weit in die Wüste hinein laufen würde. Es war ihm dabei nicht bewusst, dass man die Wüste vorgeblich wegen ihrer Größe das Meer aus Sand nannte, und sie bisher nur einen winzigen Teil des Sandmeeres überhaupt sehen konnten. Allein die Vorstellung der Größe der Wüste war mehr, als Menas zu begreifen imstande war.


    Sie liefen weiter. Die Rekruten keuchten und schwitzten, und wann immer Menas, der sein Herzrasen still erduldete, einen Blick zu ihrem Peiniger warf, konnte er nicht anders als Respekt für den Dicken und dessen Kondition zu empfinden. Bereits nach kurzer Zeit hörte sich ihr Gesang mehr wie ein gepresstes Würgen an, was wohl auf den fordernden Lauf zurückzuführen war. Menas indes hatte ein gänzlich anderes Problem. Es war hier trocken, daran änderten auch die gelegentlichen Schlucke aus der Wasserflasche nichts. Mit der Dürre war es staubig, was das atmen sehr erschwerte. Und Menas hatte ohnehin schon so manches Mal Probleme mit dem Luftholen. Er lief zwar unbeirrt weiter, keuchte aber zusehends. Als Menas das nächste Mal zu seiner Flasche griff, war sie kaum noch halb gefüllt. Er sparte sich den Schluck und verschloss sie wieder, ohne zu trinken.

  • Immer wieder wischte er sich den brennenden Schweiß aus den Augen. Sein Halstuch war durch, nahm keine Feuchtigkeit mehr auf, dazu rieben die feinen Sandkörner die Haut wund. Größere Probleme hatte er nicht, als die, die die anderen auch hatten.
    Außer Menas. Ihm schien das Luft holen immer schwerer zu fallen. Sein Keuchen war weder zu übersehen noch zu überhören. Der Blick in die Flasche bedeutete auch nichts Gutes. Er hatte öfter schon davon getrunken.


    Massa nahm endlich auch einen Schluck. Für den ersten Augenblick Linderung, im nächsten knirschte der Sand wieder zwischen den Zähnen. Sein Blick ging wieder zu Menas, mach mir bloß nicht schlapp. Es dauert nicht mehr lange, wir laufen sicher gleich zurück, redete sich Massa ein. Er setzte auch nur noch automatisch einen Fuß vor den anderen.

  • "Römische Soldaten hart wie Stein!"


    Posca konnte sehn das die Probatii litten und er spürte auch am eigenen Leib das trotz perfekter Atmung und stetem Training die effektive Kampfreichweite der Fußtruppen definitiv stark schrumpfen würde ...


    "Die Rüstung nicht nur sauber sondern rein!"


    Posca fiel auf das besonders der Artorier Probleme mit seiner Atmung hatte, vielleicht wäre es besser die Pause etwas vorzuziehen.


    "Miles consistite! Sarcinas deponite! in aciem venite! movemini!"


    Posca lief die Reihe entlang soweit er das einschätzte hatten sich diese Probatii wirklich ausergewöhnlich geschlagen, kein Grund sie zu loben aber zumindest eine Standpauke würden sie nicht fürchten müssen ...


    "So die Feldflaschen raus und leer machen! Denkt dran im Feld werdet ihr oft nicht die Zeit haben zu trinken also trinkt bevor ihr in Kampfreichweite kommt, während ihr im Kampf seid müsst ihr nicht pinkeln aber wer nicht trinkt der kommt schnell ausser Puste, gerade hier bei dieser Hitze! Und wer langsamer wird stirbt!"


    Dann näherte sich Posca dem Artorier und gab ihm eine weitere Feldflasche ...


    "Manche von uns brauchen mehr Wasser als andere das ist ganz normal und kein Grund sich zu schämen also denk dran das du gerade hier immer genug dabei hast! Das gilt für alle!"

  • Endlich der erlösende Befehl. Massa ließ sein Marschgepäck fallen. Die Feldflasche gab das kühlende Nass gar nicht so schnell her, wie Massa es versuchte zu trinken. Er machte sie bis auf einen kleinen Schluck leer.
    Menas bekam eine zweite Flasche und die auch noch vom Centurio persönlich. Besser als wenn er hier auf der Strecke bliebe.
    Massa hielt die Hand als Sonnenschutz über die Augen und sah in die Runde. Die Sonne war unerträglich und das sollte jetzt jeden Tag so gehen? Massa sehnte sich nach Hause an den Strand zurück. Dort konnte man der Hitze mit einem Bad im Meer entgehen. Hier bestand das Meer nur aus Sand. Wie hier draußen noch Leben existieren konnte, das entzog sich seinem Verstand.

  • Menas trabte weiter. Unbeirrt und ohne zu murren. Denn es würde ihm nichts einbringen, wenn er sich beschwerte oder jammerte, wie es ein Kamerad weiter hinten im Glied bei durchschnittlich jedem zwanzigsten Schritt tat. Menas sparte sich den Atem und lief weiter. Nur hin und wieder warf er einen Blick zu Massa oder Phanias, die neben, bzw. schräg hinter ihm durchhielten.


    Als endlich der Befehl zum Halten und Ablegen des Marschgepäcks erklang, lief Menas gemeinsam mit den anderen langsam aus und blieb dann stehen. Seine Oberschenkel zitterten, sein Atem ging stoßweise. Er riss sich die Feldflasche von der Brust, schraubte sie zitternd auf und trank. Nach nur vier Schlucken war seine Flasche leer, und Menas hatte das Gefühl, nichts getrunken zu haben. Er sah Massa zu, der immer noch trank, und reagierte dann mit erstauntem, fragendem Blick, als der Zenturio selbst ihm eine weitere Flasche anbot. »Danke, Zenturio«, antwortete Menas, als er dessen Flasche packte und sie aufschraubte. Er trank ein paar Schlucke und setzte sie dann wieder ab. Spätestens jetzt war sich Menas sicher. Er hasste die Wüste, und dieser Hass beruhte wohl auch auf Gegenseitigkeit. Menas warf wieder Massa einen Blick zu, hielt ihm dann wortlos die Flasche hin, die mehr als zur Hälfte gefüllt war. Der Trageriemen pendelte träge zwischen ihnen beiden hin und her.

  • Er nahm die Flasche, wog sie in der Hand. Die Gedanken an das verlockende Nass, ließ sein Zunge automatisch über die Lippen fahren. Ohne einen Schluck zu nehmen gab er Menas die Flasche zurück. " Ich komme später darauf zurück." sagte Massa mit krächzender Stimme und grinste. Menas braucht es dringender als ich. Ein kleiner Schluck ist noch in meiner Flasche und den Rückweg ? Den schaffe ich, ich will ihn schaffen. Im Lager werde ich mir ein Wasserfass suchen und mich kopfüber rein hängen und trinken, trinken, trinken... Massa hat die Augen geschlossen und stellte sich alles bildlich vor. Er schüttelte dann auch seinen Kopf, als ob er nasser Haare hätte. Das Schwindelgefühl brachte ihn in die Wirklichkeit zurück, er taumelte kurz und lachte. Es wurde Zeit, dass es zurück ging. Die Hitze wurde unerträglich. Der Brustpanzern trug seinen Teil dazu bei. Massa lupfte ihn am Hals um die Luft darunter zirkulieren zu lassen. Es half nicht. Posca du Sadist, lass uns zurück zum Lager. Du bringst uns eher um als die Räuber, das diebische aufsässige Gesindel.

  • Posca ließ dem Artorier die Flasche und trat wieder ein paar Schritte zurück, er würde warten bis die Männer wieder ruhig atmeten dann würde er sie zusammenpacken lassen. Doch vorher würde er auch erstmal etwas trinken, er griff in sein Marschgepäck und holte eine weitere Feldflasche heraus, welche auch sofort gelehrt wurde. Er sah nocheinmal jeden der Männer an, dann verstaute er die Flasche wieder ...

    "Milites! Sarcinas sumite! in agmen venite! retro! aequatis passibus pergite!"


    und schon ging es wieder los, auf exakt demselben Weg zurück den sie gekomen waren, zum Glück war es heute nicht windig ansonsten wäre es vielleicht schwerer gewesen die Spur zu finden und bei Poscas Schwächen war Orientierung in der Wüste ganz vorn mit dabei ... ganz im Gegenteil zu seinem Liedtext-Gedächtnis ...


    "Legio XXII römische Perle!"

  • Menas hatte mit den Schultern gezuckt, als Massa ablehnte. Er verschraubte die Flasche wieder und hängte sie sich zu der leeren um den Hals. Dann gab es das Kommando zur Umkehr. Menas schulterte sein Marschgepäck wieder, Sand rieselte aus den Falten und fiel zurück in das Sandmeer. Und wieder setzten sie rhythmisch einen Fuß vor den anderen, diesmal zurück zum Lager, aus dem sie vor gefühlten Tagen aufgebrochen waren. Unter der prallen Sonne und hier im Sand, auf dem sich sehr schwer laufen ließ, war es Menas unmöglich, die Zeit einzuschätzen, die seit ihrem Aufbruch vergangen war. Diesmal lief Phanias vor ihm. Menas hatte Zeit, beim Singen seinen Laufstil zu betrachten. Phanias watschelte wie eine Ente, fand er.

  • Heiß und unerbittlich brandte nicht nur die Sonne. Der Sand hatte sich aufgeheizt, die Ausrüstung nicht minder. Zurück in das Lager, ebenfalls Sand, Sand nichts als Sand. Die Füße waren schon schwer, unter der Last der Ausrüstung sank man beim Laufen noch tiefer ein. Massa sah stur vor nach vorn, er wollte sich nur noch in den Schatten legen, Wasser oder noch lieber verdünnten Wein trinken, einfach nichts tun. Das Trinken brachte ihn wieder zum Schwitzen. Hier konnte man durchtrainiert sein, es zehrte trotzdem an den Kräften. Ein lauer stetiger Wind trieb Sand von den Dünenkämmen herunter machte das Atmen schwer. Massa legte sein Focale vor Mund und Nase damit er den feinen Sand nicht ständig zwischen den Zähnen hatte. Sein Mund war schon wie ausgetrocknet. Zurück zum Lager, nur zurück.


    Menas hielt sich. " Trink was eh du wieder anfängst zu Husten und nimm deinen Focale vorn Nase und Mund, dass hält den feinen Sand zurück ." Und weiter gings. Das Lied vor sich hinbrummend ins Lager.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!