• Felix und Centho wurden von Morrigan mit einem freundlichen Nicken begrüßt. Das die beiden sich heute wie alle hier selbst bedienen mussten war ihnen zum Glück da, ein hochgehaltener Becher von ihnen wäre wohl ungefüllt geblieben. Auch Morrigan goss sich ein, ja sie verzichtete bewusst darauf, bedient zu werden dies war ihr schon immer unheimlich gewesen. „Io Saturnalia!“ prostete Morrigan ihnen zu.

  • Mit schnellen Schritten und ganz besonderer Vorfreude erreichte er die culina. Nach dem Inhalt der Körbe zu urteilen musste es heute ein üppiges Mahl geben. Erstaunt sah Dracon, dass er nicht der erste in der culina war. Claudius Felix und sein Dominus standen am Tisch. An einem anderen Tag wäre er nicht ohne Zögern eingetreten. „Bona Saturnalia.“ grüßte er Morrigan und die beiden Claudier in der culina. Interessiert sah er über den Tisch. Seine Augen leuchteten. Morrigan hatte sich selbst übertroffen. Seine Erziehung in jungen Jahren hinderte ihn daran sich an den Tisch zu stürzen und wahllos mit allem vollzustopfen. Er nahm sich einen Becher und schenkte Wein ein. „ Feines Essen hast du gemacht Morrigan. Das gab es bei uns nur zu den Festlichkeiten vor großen Kämpfen.“ Dracon setzte sich an den Tisch und überflog die Gerichte. Seine Schüssel füllte sich mit gedünstetem Gemüse und Hülsenfrüchten. Ein lautes Schlürfen, das Fleisch einer Auster verschwand in seinem Mund. Eine war wenig, zwei weitere folgten der ersten auf den Fuß. Zur Abwechslung aß er eine süße Dattel. „ Wollt ihr euch nicht setzen? Im Stehen isst es sich nicht gut.“ sagte er zu Claudius Felix und Centho. „ Hier gibt es heute das beste Essen.“ Ein kleiner Seufzer kam über seine Lippen. Fisch und Geflügel gab es in allen Varianten. Lukanische Würste lagen in einer Schüssel.

  • Felix warf seinem Bruder einen düsteren Blick zu. Ohne einen Kommentar auf dessen Bemerkung abzugeben rückte der Claudier einen der einfachen Holzstühle am Tisch ein Stück zurück und setzte sich. Erneut überflog er kurz die Speisen, verlor aber schnell sein Interesse daran und beobachtete stattdessen Dracon, der schräg gegenüber Platz genommen hatte. Der Sklave schien das von Morrian zubereitete Mahl wirklich zu genießen, vollkommen ohne Hemmungen machte er sich über die verschiedenen Speisen her, vor allem die Austern schienen es Centhos' Custos Corporis angetan zu haben..


    Nun aber doch etwas essen wollend setzte der junge Patrizier kurz den Becher voll Wein ab und nahm sich einen der umstehenden Holzteller... Kurze Zeit später hatte er auf diesem ein wenig Huhn und Brot, daneben einige Gewürze und eine kleine Karaffe voll Olivenöl stehen. Etwas fehlte aber noch, Felix musterte kurz den Tisch und erblickte dann das Gesuchte. Er streckte seine Hand nach einem Laib Käse aus.

  • Centho platzierte sich neben Felix und amüsierte sich über dessen üble Laune,...innerlich wohlgemerkt, äußerlich trug er dieselbe Gelassenheit zur Schau wie eh und je.
    Dracon schlemmte wie üblich nur diesmal frei von jedweder Zurückhaltung.
    Die Auswahl an Speisen war wie üblich fast unübersichtlich und von hoher Qualität.
    Centho nahm sich seinen Teller und drapierte möglichst viele Häppchen darauf, auf einen zweiten Teller drapierte er süße Speisen und Käse. Es reichte für zwei und so meinte er zu Felix als er sich an den Tisch setzte.
    Bedien´dich ruhig Bruder,...ich habe genug für uns beide...
    Nachdem er seinen Becher gefüllt hatte prostete er den Anwesenden zu,
    Mögen die Tage der Saturnaliae uns vor Augen führen was wir aneinander haben um hiernach weiterhin besonnen und werterhaltend miteinander umzugehen! Wrer wußte schon was einzelne Sklaven im Schilde führten? Auf dem Weg hierher stiefelten zwei neue Sklaven unverschämt vor ihm her um nach einer undenkbar scheinenden Zeitspanne in die hauseigenen Bäder abzubiegen.
    Klar, daß Felix dies aufstoßen musste...diese Anarchie...wenn auch nur tempärer Natur so war sie äußerst stimulierend.
    Sag´,...was hörst du so von Großvater?...ich habe den Eindruck meine Zeit hier in der Villa,... Es sah Felix lächelnd an, ...ja sogar in der Stadt neigt sich langsam dem Ende zu....er hat sich sicher etwas von meiner Rückkehr versprochen...aber wie bisherbei uns beiden usus...fehlt mir die Emphatie zu spüren was er will.
    Centho brach ein Stück Brot abund biss hinein.

  • Dracon hungrig wie immer… Morrigan sinnierte gerade darüber nach, ob sie den Riesen schon mal satt erlebt hatte, als ihr die schlechte Laune von Felix auffiel. Herrjemine was war dem denn über die Leber gelaufen? Es war ja nicht so, dass die Herrschaften heute hätten Dienst verrichten müssen, wie es eigentlich üblich gewesen wäre, nein sie konnten eigentlich faul wie immer in den Tag hineinleben. Und dass er sich mal einen Becher selbst einschenken musste, nun davon würde ihm schon nicht gleich die Hand abfallen. Also einfach nicht beachten, dachte Morrigan bei sich und packte sich ein paar Süßigkeiten auf ihren Teller.
    Sie setzte sich, im gebührenden Abstand, neben Centho, nicht ohne vorher jedoch via Blickkontakt um Erlaubnis zu bitte, auch wenn es gerade verkehrte Welt war, wollte sie den Bogen nicht überspannen, wusste man doch nie, wann einem solch ein Unverfrorenes Benehmen auf die Füße fiel. Morrigan lauschte dem Gespräch. Menecrates sollte ihn wegschicken wollen? Morrigan schüttelte unwirsch den Kopf. Ja scheinbar kann sie den alten Herrn von allen hier am längsten. Da Felix sich vorerst lieber mit seinem Käseleib beschäftigte sagte sie leise zu Centho. „Nein er wird dich nicht wegschicken, ich denke er ist sogar froh, dass jemand hier ist. Und wie man hört sollst du Dominus, ja auch Bande zu den Flavier geknüft haben. Ich bin mir sicher das das Dominus Menecrates sehr wohl gefällt.“ Morrigan schenke Wein in die leeren Becher. „Du grübelst zu viel, scheinbar ein Laster vieler Römer. Carpe diem!“ Sagte sie noch bevor sie den Becher mit dem Wein leerte.

  • Felix überlegte kurz seinen Becher einfach demonstrativ stehen zu lassen, als sein Bruder den Kelch zum Toast erhob. Diesen Gedanken verwarf er dann aber wieder, es gab Dinge die sich schlichtweg nicht gehörten, vor allem war es ja nicht irgendwer der den Becher erhob, sondern ein Claudier.
    So trank also auch Quintus einen Schluck Wein und genehmigte sich sodann auch eine Kleinigkeit von Centhos Süßteller.


    "Ich denke er weiß selbst nicht so genau, was er will."


    Setzte er einfühlsam zu sprechen an. Dass die Beziehung zwischen Menecrates Centho oftmals zwiegespalten war wusste in der Villa ohnehin jeder. Morrigans Kommentar hatte er unterdessen nicht mitbekommen..


    "Großvater ist nun schon eine ganze Weile wieder in Rom und ist seither nicht ein einziges Mal im Senat gewesen, hat keine Bekannten besucht oder welche empfangen. Selbst wir bekommen ihn ja nur spärlich zu Gesicht und das obwohl wir unter einem Dach mit ihm leben.."
    Felix Gesicht wurde ernster.
    "Es bedarf einiges, um einen Claudius Menecrates von der Ausübung seiner Pflichten abzuhalten. Du hast nicht mitbekommen wie krank er während dem Feldzug gewesen ist, ich schon...Das Amt des Legatus Legionis hat er nur dem Schein nach ausüben können, eine Unterschrift hier, ein Siegel da..." während vor den Zelten die Kämpfe tobten und andere die Führung der Truppen übernahmen"Er war seit der Überquerung der Alpen fast ausnahmslos ans Bett gefesselt und ich befürchtete schon das Schlimmste.....Von so etwas erholt man sich nicht allzu schnell, wer weiß, vielleicht möchte er momentan lediglich seine Familie um sich wissen, vielleicht.."


    er stockte und wollte zuerst nicht weitersprechen, tat es dann jedoch dennoch, wenn auch mit gesenkter Stimme


    "fühlt er aber auch, dass sich seine Zeit dem Ende zuneigt."

    Felix sah seinem Bruder wehmütig in die Augen..

  • Die Dattel war nicht gut oder war es das Brot? Keins von beidem. Morrigan konnte ihren Mund nicht halten. Dracons kleiner Hustenanfall ging schnell vorüber. Ein verbissener Blick zu Morrigan. Ein Schniefen und die leise Feststellung, dass Morrigan zu viel vom Wein gekostet hatte. Musste sie das mit der Flavierin Centho unter die Nase reiben. Freilich waren sie nicht mehr die einzigen, die davon wussten. Es sprach sich herum. Dracon’s Feierlaune war leicht getrübt. Durch Claudius Felix drohte sie ganz zu versiegen. Missmutig äußerte er vor allen am Tisch, für alle deutlich hörbar. „ Es sind Saturnalien und keine Trauerfeierlichkeiten! Bei allen Göttern. Nicht mal diese 5 Tage werden einem gegönnt.“ Dracon war der Appetit vergangen. Der Unterschied vom gemeinsamen Essen mit Patriziern am Tisch, in Rom und Britannia, war gravierend. das wurde ihm soeben bewusst. Sein Becher war leer. Er musste seinen Unmut runter spülen. Brummend schenkte er sich nach.
    Was ihn besonders belastete. Nirgends konnte Dracon hier richtig Dampf ablassen. Das ganze staute sich an und platzte irgendwann aus ihm heraus.

  • Zu ihrer Überraschung fand sie Dracon hier vor der mit Töpfen klapperte und ihre schöne Wirtschaft gehörig durcheinander brachte.
    „Was tut du denn hier?“ Morrigan war erstaunt, das der Hüne sich am Herd zu schaffen machte. Wollte er etwa… kochen? Sie lächelte schief. Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Arm. „Danke Großer, aber ich glaub, das sollte ich wohl besser machen. Aber wenn du willst, kannst du mir gern zu Hand gehen, ich glaub schweres Heben sollte ich erstmals lassen.“ sanft schob sie den Riesen beiseite und zählte auf welche Zutaten sie benötigte. Zum Herd gewandt sagte sie dann eher zu sich selber. „So schnell kriegt der mich nicht klein!“

  • Die Saturnalien krempelten vieles um und inspirierten damit Menecrates zu einem längst überfälligen Akt. Als er die Culina betrat, wirkte er kaum anders als sonst, denn schon seit Wochen brütete er, wirkte still und war ungesprächig.


    "Frohe Saturnalien", grüßte Menecrates. Lebhaft erschienen nur seine Augen, die Familie und Dienerschaft erfassten. Er trat näher und bediente sich von Käse und Brot. Während er die abgebrochene Brotkruste in den Fingern wendete, sagte er wie nebenbei: "Eine Zeit der Umstellung, geeignet für die Einleitung von Veränderungen dauerhafter Natur." Sein Mundwinkel zuckte, so als wollte der Clauder schmunzeln, was aber nicht glücklich gelang. "Ich möchte euch heute Aufgaben übertragen, euch beiden. Es ist unzumutbar und sogar fahrlässig, dass ich alter Mann alleine für das politische und gesellschaftliche Ansehen der Familie zuständig bin. Ich möchte euch heute einen Teil der Verantwortung auf eure Schultern legen und mich damit entlasten." Sein Blick lag zunächst auf Centho, dann glitt er zu Felix. Natürlich meinte er nicht die Sklaven im Raum.


    "Sagt selbst, an welchen Stellen muss etwas getan werden und was kann und wird euer Beitrag dafür sein?" Er ließ Felix und Centho Zeit, indem er sich an dem Brot labte.

  • Auf seltsame Weise irritiert und erfreut zugleich blickte er erst Felix ob seiner fast schon prophetischen Aussage und dann seinen Großvater an. Natürlich konnte dieser es nicht lassen und zerstörte das traute Beisammensein aller Hausbewohner in der Cusina mit einer fast schon beiläufig eingebrachten fundamentalen Frage. Konnte der alte Knabe keine weniger euphorische Situationen produzieren.
    Während Menecrates also ungewohnt locker an einer Brotkrume kaute kratzte sich Centho den beginnenden Bart. Dich entlasten,...nun,...ich muss zugeben Großvater, daß mir das was du für die Familie leistest höchst kryptisch und unwirklich erscheint...was hauptsächlich daran liegt, daß mir bisher keinerlei Einblicke möglich waren.
    Klar war das sarkastisch, jedoch beruhte es auf Tatsachen.
    Meine Stärken liegen in Logistik, Organisation, Taktik...praktische Eigenschaften welche im Hintergrund ablaufen,...nun,...ich bin sicher da wird sich etwas finden um dich zu entlasten oder der Gens zur Ehre zu gereichen...Felix ist da wohl eher der passende für die äußeren Angelegenheiten,...er ist klug, ein bekannter Mensch in Rom und ein attraktives Kerlchen...das schafft sicher Mehrheiten falls nötig.
    Warum hatte er mit der Interpunktion das Gefühl wieder einmal am Rande eines Abgrundes zu stehen,...Auge in Auge mit einem wütendem Bär?

  • Felix war gerade im Begriff Dracons Aussage zu kommentieren, als Menecrates die Culina betrat. Sofort zog der alte Claudier Felix' Aufmerksamkeit auf sich.
    Sein Großvater schien ein Faible dafür zu entwickeln Wichtiges wie Nebensächlichkeiten klingen zu lassen, was Quintus schon fast an der Ernsthaftigkeit der Äußerungen zweifeln ließ. Der Gesichtsausdruck des Alten ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass er ernst meinte was er da sagte.
    Und überhaupt... wann hatte Felix Menecrates je scherzen gehört, noch über solch weit reichende Dinge?


    "Naja, Marcus...bekannt würde ich mich nicht gerade nennen." Versuchte er das Kompliment seines Bruders abzutun und fokussierte dabei kurz Menecrates bevor er sich wieder Centho zuwandte. "Ich kenne ein paar mehr Leute als Du, das mag stimmen, aber das liegt allenfalls daran, dass ich mich schon viel länger hier aufhalte als Du es tust. Dieser "Vorteil"" er betonte das Wort bewusst "wird sich mit der Zeit verringern, irgendwann sicherlich auch komplett verschwunden sein."


    Erst dann kam er zu seinem Großvater... "Ich kann mich Marcus da leider weitgehend nur anschließen. Von was für Aufgaben sprichst Du? "

  • Menecrates hätte so gerne geseufzt, weil er glaubte, der claudische Nachwuchs wolle ihn wieder einmal nicht verstehen. Heute jedoch kamen ihm erstmals Zweifel, ob er sich mittlerweile nicht mehr verständlich ausdrückte. Vielleicht schlug das Alter unbarmherzig zu.


    Wie praktisch aber, dass zur Zeit der Saturnalien die Sklaven gänzlich anders beachtet wurden als sonst und so nutzte Menecrates die Gelegenheit. Er wollte Kraft sparen und um eine direkte Antwort und Erklärung herumkommen. Was, bei den Göttern, war auch so schwer daran, sein Anliegen zu verstehen?!


    "Morrigan, Dracon", begann Menecrates - bemüht, seine Antriebslosigkeit zu unterdrücken. "Habt ihr vielleicht nützliche Hinweise, wie ein patrizischer Spross seine Familie politisch und gesellschaftlich vertreten bzw. unterstützen kann?"

  • „ Bona Saturnalia, Pater Familias.“ Grüßte Dracon respektvoll. Beinahe wäre er aufgestanden, erinnerte sich an die angebrochenen Feiertage und blieb widerstrebend sitzen. Die Unterhaltung unter den Claudiern verfolgte er beiläufig. Bis zu dem Punkt, als der Pater Familias, seine Aufmerksamkeit forderte. Die Frage hatte Brisanz. Dracon überlegte Fieberhaft. Sagte er was er dachte? Der Pater Familias hatte sie gerade heraus gefragt. Es lag keine Falschheit und Hinterlist in seiner Stimme. Dracon straffte sich. Im Laufe der Zeit hatte er einige Patrizier kennengelernt. Keiner von ihnen saß nur in seiner Villa und drehte Däumchen. Sie waren in der Öffentlichkeit präsent. „ Er sollte Verbindungen zu anderen Familien knüpfen. Sie zu einer Cena laden. Sich auf dem Wege eine passende Frau suchen. “ Bei Centho war erst die eventuell Zukünftige da und die entsprechende Cena folgte hoffentlich bald. „ Ein Amt begleiten. Die Gens wieder ins Gespräch bringen.“ Ein Seitenblick zu Centho. Sein Dominus musste bald etwas tun. Sehr viel besser würde er bei Flavia Domitilla’s Familie ankommen. Das waren Dracon's Ansichten. Ohne Geld und entsprechenden Einfluss hatte man in Rom nichts zu sagen.

  • Morrigan konnte sich nicht so zurückhalten wie Dracon, kaum war Menecrates in die Culina getreten, war sie auf den Beinen. "Frohe Saturnalien Dominus." Sie wollte ihm gerade einen Stuhl zurechtrücken, als er wie aus heiterem Himmel sie und Dracon befragte. Wie vom Blitz getroffen stand sie da. Zum Glück antwortete Dracon zuerst. Morrigan schossen so einige Gedanken durch den Kopf, wusste sie doch nur zu gut, das es den Pater Familias schon immer gestört hat, das seine Sippe auf der faulen Haut lag, während er sich krumm machte. Sie war am Grübeln, wie automatisch schon sie Menecrates seinen Stuhl zurecht und goss ihm einen Wein ein.
    „Arbeit,“ sagte sie schließlich. „Als Schreiber oder ähnliches, oder wie Dracon schon sagte ein Amt. Eine Cena….“ Morrigan wusste das es einen Haufen Arbeit bedeuten würde. „… ja die gab es hier schon lange nicht mehr, es wird wohl mal wieder Zeit, dass die Villa wieder gut besucht wird. Und Dominus, ich weiß ja nicht ob das geht, aber wie wäre es wenn die beiden Spiele fürs Volk ausrichten würden und den Göttern Opfer bringen? Die Claudier wäre in aller Munde und die Götter dem Hause wohlgesonnen.“ Morrigan wusste zwar nicht ob das geht, aber es würde auf jeden fall wieder dafür sorgen, dass alle Augen auf die Claudier gerichtet wären und man merken würde, dass sie noch da sind.

  • Verdutzt verfolgte Quintus, wie sein Großvater die Unterhaltung gezielt auf die Sklaven lenkte. Die Saturnalien warfen aber auch wirklich alles durcheinander...


    Nichtsdestotrotz musste er sich eingestehen, dass deren Ideen gar nicht so schlecht waren. Vor allem Morrigans Idee mit den Spielen gefiel Felix auf Anhieb, auch wenn so etwas natürlich mit enormen Kosten verbunden war. Allerdings sprächen öffentliche Spiele dafür dann aber auch eine umso deutlichere Sprache. Soweit er wusste waren seit Inthronisierung Palmas noch keine größeren Spiele veranstaltet worden, hier und da mal ein paar kleinere, aber nichts wirklich großes. Das Amphitheatrum Flavium stand seit längerem nicht nur sprichwörtlich leer... Es wäre ein Ausrufezeichen das seinesgleichen suchen würde, wenn die Gens Claudia noch vor dem Kaiser Spiele veranstalten würde...


    Ob Morrigan irgendetwas davon bei ihrer Aussage bedacht hatte wusste Quintus natürlich nicht, dennoch kam er nicht umher, ihr einen anerkennend wertschätzenden Blick zuzuwerfen. Etwas dazu sagen tat Felix für den Augenblick jedoch nicht...

  • Die Reaktionen der Sklaven kamen prompt und weil die Beiträge erfreulich konstruktiv ausfielen, fühlte Menecrates etwas wie Erleichterung, sodass er sich bereitwillig auf dem von Morrigan zurechtgerücktem Stuhr niederlassen konnte. Er atmete demonstrativ ein und wieder aus. Mochten hier in vertrauter Runde ruhig alle sehen, wie schwer er an der gefühlten Alleinverantwortung trug. Mochten außerdem ruhig alle sehen, wie froh er darüber war, dass es nunmehr offenkundig war, wie simpel sein Wunsch und teilwiese auch die Möglichkeiten der Unterstützung waren.


    "Ich schätze mich glücklich, über so fähige Sklaven zu verfügen", antwortete Menecrates, und es tat ihm an dieser Stelle nicht leid, dass er möglicherweise mit dieser Aussage seine Enkelsöhne beschämte. Beide hatten zuvor ihre Chance gehabt und beide antworteten für Menecrates enttäuschend. Der alte Senator hob den Weinkelch an die Lippen, dankte noch einmal mit einem Augenaufschlag Morrigan für die dargebrachte Bedienung und nahm einen großen Schluck. Er bemühte sich, die Mundwinkel nicht übermäßig zu benetzen, weil er sich sonst selbst um ein Tuch würde kümmern müssen.


    "Das sind allesamt sehr gute Vorschläge", lobte er, während der Kelch nach dem Absetzen in seiner Hand verblieb. Er drehte gedankenverloren mehrmals das Gefäß um sich selbst, dann blickte er auf. "Centho, vielleicht wird jetzt klar, aus welchem Antrieb heraus ich dich nach Rom bat. Außerdem würde ich mir wünschen, dass ihr beide", er blickte zu Felix und wieder zu Centho zurück, "Hand in Hand arbeitet. Ziel soll sein, die Familie politisch und gesellschaftlich zu vertreten. Beispiele dafür haben unsere schlauen Sklaven zur Genüge genannt." Ein Blick würdigte noch einmal Dracon und Morrigan, bevor er weitersprach.


    "Ich würde anstelle der Arbeit eines Schreibers die eines Magisters vorziehen, aber das nur nebenbei. Spiele gehören häufig genug in die Hand eines Aedils, aber jeder reiche Mann kann das auch. Das Geld würde ich stellen, aber die Arbeit… Mir geht es darum, dass ich entlastet werde, somit wäre die Mühe auf eurer Seite." Menecrates stellte seinen Kopf flüchtig schief, was als Ermunterung wirken sollte. "Tja, und was sagt ihr zu den Vorschlägen unserer Sklaven?"


    Jetzt mussten Centho und Felix Farbe bekennen, glaubte Menecrates zumindest, denn sich noch länger begriffsstutzig stellen, würde an Dummheit grenzen. Blieb noch die Möglichkeit der Faulheit. Der alte Claudier setzte sich bequem und wartete gespannt.

  • Nach einigem suchen hatte Apolonia, was ihr aber überhaupt nicht ungelogen kam, denn so konnte sie sich in aller Ruhe wieder einmal in der Villa umschauen, den Weg vom Hortus in die Culina gefunden. Dort angekommen setzte sie sich gleich an den Tisch und schaute den anderen Sklaven gelangweilt bei der Arbeit zu.

  • Morrigan kam aus dem Vorratsraum und sah die Neue, die saß einfach da und tat... NICHTS. Schwuppdiwupp hatte sie eine leere Schale vor sich stehen und eine weitere mit Oliven. "Bitte einmal entkernen, ich will die gleich noch in Öl und Kräuter einlegen." Alle anderen Sklaven waren so clever gewesen, bei Morrigans Eintritt in die Culina so zu tun als wäre sie schwer beschäftigt.
    Hier im Haus wusste man, entweder man hatte was zu tun, oder tat zumindest so, oder man bekam mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Morrigan eine Arbeit aufs Auge gedrückt.
    Und so erging es nun Appolonia. Morrigan unterdes machte sich zum Herd auf und fing an den Puls fürs Abendessen zu kochen....

  • Bitte einmal entkernen äffte Apolonia Morrigan im Geiste nach.
    Währen sie in aller Ruhe die erste Olive in die Hand nahm und es so aussah, als würde sie diese betrachten, überlegte sie verzweifelt wie sie aus der Nummer wieder herauskäme. Sie, das Geschenk für Claudius Menecrates, hatte bestimmt nicht Lust nach Morrigans Kommando zu tanzen und als ihre Küchenhilfe zu enden, das konnte die sich abschminken..
    Was bildete sich die kleine Barbarenpute eigentlich ein? Nur weil sie länger im Hause war, über jeden hier bestimmen zu können. Die anderen konnten das ja mit sich machen lassen, sie ganz bestimmt nicht. Außerdem war sie Römerin, wo käme Rom hin. wenn jede oder jeder beliebige Barbar. über Römerbestimmen könnte. Nicht mit mir meine Liebe.
    Ah endlich die erst Olive war offen, Wohin aber jetzt mit den Kernen? Suchend schaute Apolonia über den Tisch. Die geöffnete Olive konnte sie zu den ungeöffneten in das Schälchen legen, doch die Kerne? Na ja der Fußboden war groß. Schon schnippte sie erste Kerne weg.
    Bei der dritten kam ein lächeln über ihre Lippen, ein kleines spöttisches Lächeln, sie würde jetzt versuchen ein bestimmtes Ziel zu treffen, natürlich wäre das Morrigan.
    Während sie so vor sich hin pulte und schnippte, wobei sie noch immer nicht ihr Wunschziel getroffen hatte, überlegte sie was danach käme, dann wenn alle Oliven entkernt wären. Nein auf keinem Fall würde sie sich noch so eine stumpfsinnige Arbeit, von der da, auf brummen lassen. Sollte sie doch petzen gehen, ihr würde dann schon etwas passendes einfallen. Genau wie jetzt, schon flog das Schälchen auf den Küchenboden und Apolonia, diensteifrig wie sie nun war, sprang mit einem lauten „Huch“, auf und war auch schon auf dem Boden. Eifrig sammelte sie auf auf was ihr in die Finger kam, ob Olive, Kern oder ein sonstiges Abfallstück was von dem Tisch heruntergefallen war. So kam sie der Türe immer näher.
    Sollte sei jetzt die Gelegenheit nutzen und weg laufen oder ein für allemal, für klare Verhältnisse sorgen, Sie entschied sich für das Letztere. Noch während sie auf stand, das Schälchen zurück auf den Tisch stellte, meinte sie: „Du siehst ich bin für die Küchenarbeit nicht geeignet. Wie ich sehe hast du schon genug Sklaven zum rum scheuchen hier, da wirst du bestimmt gerne auf meine unbeholfene Hilfe verzichten.“ Noch ein freundliches Lächeln, die Strähne aus dem Gesicht gestrichen und schon war sie mit einem eleganten Hüftschwung aus der Culina verschwunden.

  • Wie vereinbart kam Cara zurück um Magrus zu einer Führung durch die Villa ab zu holen. Als erstes führte sie ihn in die Culina. .„Wie du unschwer siehst befindest du dich in der Küche. Es ist der Ort wo du meistens deine Mahlzeiten einnimmst. Hier wirst du im Laufe der Zeit alle Sklaven treffen. Hungern wirst du hier nicht. Zwischendurch bekommst du bestimmt auch eine Kleinigkeit. Hüte dich aber etwas ohne die Erlaubnis der Köchin zu nehmen“, fügte Cara lachend hinzu. Sie hatte einmal gesehen wie diesen wutschnaubend hinter einem jungen Sklaven her rannte, der es gewagt hatte sich einfach einen Apfel zu nehmen.

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