• Magrus war auch von der Küche sehr beeindruckt und er war froh, dass er hörte, hier nicht hungern zu müssen. Er konnte gar nicht erwarten, die restlichen Räume zu sehen. Es war natürlich für ihn auch sehr angenehm, dass er Cara als Führerin hatte. Durch sie fühlte er sich sofort hier zu Hause.


    "Cara, ich danke den Göttern, dass sie mich in dieses Haus geschickt haben und dass ich dich kennen lernen durfte. Sei so freundlich und zeige mir bitte die restlichen Räume."

  • Magrus war hungrig und da er dachte, dass es Zeit für die cena war, ging er in die culina. Er betrat den Raum und sprach:


    "Ich bin der neue Sklave und mein Name ist Magrus. Ist es Zeit für die cena? "

  • Cara war an diesem Morgen früh aufgestanden. Nach ihrer Morgenwäsche, ging sie in die Küche. Ein Topf mit Puls stand schon bereit, doch Cara nahm sich zuerst einen Apfel, den sie in kleine Stücke schnitt. Wie fast an jedem Morgen. Erst dann nahm sie einen Napf, füllte ihn mit Puls, gab noch etwas Honig hinzu, zuletzt die Apfelstückchen.
    So mochte sie ihren morgendlichen Puls und genoss ihn es ihn in aller Ruhe essen zu können. Ihre Domina schlief meistens lange und so hatte ihre Cara Zeit sich in allr Ruhe um die Kleidung von Sassia zu kümmern.


    Sie hatte schon seit sie aufgestanden war an den neuen Sklaven gedacht. Am Abend vorher war sie nicht dazu gekommen noch einmal in die Küche zu gehen, da Sassia sie mal wieder für sich alleine beansprucht, bis sie erst spät endlich eingeschlafen war.
    Sicher hat Magrus gewartet. Hoffentlich hatten die anderen sich gut ihm gekümmert.

  • Nachdem Magrus am Vorabend eine Kleinigkeit gegessen hatte und sich mit einigen Sklaven, die er neu kennen lernte, unterhalten hatte, ging er, um die Frage seines Schlafplatzes zu klären. Sein Herr gab ihm noch einige Aufträge, die er sogleich erledigte. Dann schlief er in der Nähe seines Herrn, obwohl er keinen guten und tiefen Schlaf fand. Zu viele Dinge gingen ihm im Kopf herum. Aber am meisten beschäftigte ihn Cara. Er hätte sie gerne noch in der Culina getroffen.


    Am nächsten Morgen kümmerte er sich zuerst um seinen Herrn, dann ging er in die Culina um zu frühstücken und auch in der Hoffnung, dort Cara zu treffen. Sie sollte ihn ja heute auf den Markt begleiten.

  • „Guten Morgen Magrus, hast du gut in deiner ersten Nacht bei uns geschlafen?“ Cara nahm einen Löffel ihres Puls und schaute ihn erwartungsvoll an, als er die Küche betrat. „Bestimmt hast du Hunger, nun der Puls ist fertig dort drüben in dem Topf. Nimm dir was du hinzufügen möchtest.“
    Verlegen nahm sie das Brot, riss ein Stück ab, und zupfte an dem Stück herum.
    „Bestimmt hast du gestern Abend auf mich gewartet, aber meine Domina brauchte mich.“

  • Als Magrus Cara sah, fühlte er sich sofort gut. Und als er hörte, dass sie ihn gestern auch noch gerne gesehen hätte, sie Abdruck ihre Pflichten daran gehindert wurde, war er froh.


    "Cara, ich weiß, dass für uns der Dienst an unserer Herrschaft den absoluten Vorrang hat. Ich bin aber sehr froh, dich jetzt hier zu sehen. Wie ist das nun mit unserem Gang zum Markt, wie es mein Herr gestern befohlen hat. Es hat ja geheißen, dass du und Memnon mich begleiten sollt. Ich hoffe, daran hat sich nichts geändert. Mein Herr hat mir dafür frei gegeben."


    Magnus hoffte natürlich insgeheim, mit Cara auch etwas allein sein zu können und dass nicht Memnon ununterbrochen bei ihnen war. Denn da wäre natürlich kein privates Wort möglich. Und genau das war für ihn das Wichtigste an dem geplanten Marktbesuch.

  • | Memnon


    Etwas später als die beiden kam auch der erste Leibsklave von Sabinus in die Culina, setzte sich ebenso wie sie an den Tisch und brach von sich aus ein Stück Brot ab. Eigentlich ging es ihnen ja sehr gut hier, zumindest hatte er sich noch nie über den Dienst bei seinem Herrn beschweren, gut, er konnte auch hart sein und war eben irgendwie ein typischer Patrizier, aber er hatte genug zu Essen, eine eigene kleine Kammer, eigene, für einen Sklaven durchaus repräsentative Kleidung. Geduldig kaute er auf dem Stück Brot herum, bevor er sich den beiden jüngeren zuwandte.


    Ihr seid hoffentlich bereit für den Marktbesuch gleich? Der Herr hat mir schon einen gefüllten Geldbeutel mitgegeben.


    sagte er mit freundlicher Stimme in Richtung der beiden, bevor ihm dann aber doch noch etwas anderes einfiel.


    Bevor wir gehen, solltest du dem Herrn noch das Frühstück aufs Zimmer bringen, Magrus. Er bevorzugt Brot mit Bärlauchtunke, Ziegenkäse, ein Ei sowie eine Scheibe Fisch. Die Köchin wird dir das gleich alles mitgegeben.

  • Magrus war froh, dass Memnon ein netter und freundlicher Mann war. Mit ihm könnte er sich sicher gut verstehen. Er nahm die Aufforderung Memnons, seinem Herrn das Frühstück zu bringen, freudig auf. Er ging sofort zur Köchin, um die Speisen, die Memnon erwähnt hat zu holen. Nachdem er sich noch einmal versichert hatte, dass seine Kleidung in Ordnung war und dass die Tafel, die er immer zu tragen hatte, am richtigen Platz und gut sichtbar war, ging er mir dem Speisentablett zu seinem Herrn.


    "Salve, Dominus. Ich bringe dir dein Frühstück so wie du es gerne magst. Wenn es dir recht ist, gehe ich jetzt anschließend mit Cara und Memnon zum Markt, wie du es mir aufgetragen hast. Hast du noch Aufträgefür mich?"

  • „Guten Morgen Memnon," kam von Cara. „Ja von mir aus können wir los. Für meine Herrin habe ich alles vorbereitet, mir wäre es Recht wenn wir los gehen könnten.“
    Sie kannte doch ihre Sassia, wenn sie nicht da war stellte sie sich an, als wenn sie zu nichts fähig wäre. Würde sie zu lange weg bleiben, sank die Laune ihrer Domina und sie dürfte es später ausbaden.

  • Nachdem Magrus seinem Herrn das Frühstück serviert hatte, eilte er sofort in die culina zurück. Er konnte es ja nicht erwarten, den Markt zu besuchen.


    "Cara, Memnon, ich bin bereit zu gehen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich mich auf den Markt freue. Bisher habe ich ja nur den Sklavenmarkt gesehen. Das ist aus meiner Sicht eher der unerfreulichste Teil des Marktes. ich hoffe es ist genug Zeit dass ihr mir alles zeigen könnt."

  • | Memnon


    Der Grieche nickte. Damit sollte ja alles erledigt sein. Sassia war versorgt, Sabinus war versorgt, sie würden also erstmal ein bis zwei Stunden ohne ihre Sklaven auskommen und wenn sie doch jemanden brauchten, mussten sie halt mit einem anderen der zahlreichen Sklaven der Villa auskommen.


    Gut, dann sollten wir uns jetzt gleich auf den Weg machen, damit unsere Herren nicht allzu lang auf uns verzichten müssen.


    sagte er und machte sich auf den Weg zum Markt. >>>

  • Cara, die gerade noch etwas Käse und ein paar Oliven holen wollte, stellte erfreut fest, Demetrius saß auf der Bank und trank einen Becher stark verdünnten Wein.
    "Gut, dass ich dich hier sehe Demetrius, Dominus Claudius Menecrates fragt nach, ob einer aus Brettern Vogelhöhlen nachbilden kann. Er könnte sich aber auch das Aushöhlen von geschnittenen Stammabschnitten vorstellen. Er hofft damit mehr Vögel anzulocken. Ich habe ihm gesagt du wärst der Richtige für diese Aufgabe. Was denkst du?"

  • Demetrius


    Der ältere Sklave schaute auf und begrüßte Cara mit einem freundlichen Lächeln. Die Leibsklavin der Claudia hatte zwar einen besseren Stand, als die normalen Sklaven der Familie, dennoch war sie beleibt. Sie war eben trotz ihres Status im haus bescheiden und ließ es die anderen auch nicht spüren, dass sie etwas besseres war.
    "Er will was?" Bei der Bitte schaute der Sklave doch etwas verwundert und schob murmelnd nach. "Als ob die Claudier nicht genug Vögel hätte."
    Tiefe Furchen bildeten sich auf der Stirn des Sklaven, schließlich sagte er. "Ja ich werde ihm etwas entsprechendes fertigen."
    Vogelhäuser… der Sklave schüttelte über den sonderbaren Wunsch des alten Claudiers den Kopf.

  • Cara konnte sich ein Lächeln bei dem Gemurmel von Demetrius nicht verkneifen und dachte dabei gleich an Paradiesvögel. „Du machst das schon“, zwinkerte sie ihm zu, nahm die kleine schale mit den Oliven und stellte sie auf das Brett mit dem Käse. Sie wollte auch etwas für Sabinus Geschmack zum Tablinum bringen.

  • Natürlich würde Cara nicht das große Lararium aufsuchen, das war für die Familienmitglieder vorgesehen. Die Sklaven suchten das sehr viel kleinere und weitaus schlichtere, für ihre Anliegen, in einer Ecke der Culina auf.
    Cara würde den Laren von ihrer Speise heute das doppelt wie üblich abgeben nur hatte sie jetzt keine Zeit dazu. Sie musste unbedingt, bevor sie mit ihrer Aufgabe begann, mit ihnen sprechen. So eilte sie sofort, nachdem Claudius Menecrates sie entlassen und zu ihren Aufgaben geschickt hatte, zur Küche.
    Vor dem kleinen Hausaltar blieb sie stehen und schloss ihre Augen um sich besser sammeln zu können.
    Sie wollte die größt mögliche Unterstützung für den gesamten Haushalt erbitten.


    „Ihr Penaten, Laren, Manen und Genien ich eine kleine unbedeutende Sklavin erbitte euren Schutz und eure Hilfe. Der Kaiser und seine Familien beehren unser Familienoberhaupt und die Familie mit ihrem Besuch. Hilf uns, dass alle Vorbereitungen, zu diesem Anlass, zu aller Zufriedenheit abgeschlossen werden. Das der Kaiser sein Auge wohlwollend auf die Gens Claudia ruhen lässt, die ihm immer treu zur Seite stand und bestimmt stehen wird.“


    Cara überlegte kurz nach Beendigung des Gebetes, sie hoffte, sie habe alles richtig gemacht und niemanden erzürnt. Nun hieß es aber sich auf ihre Pflichten zu besinnen. Sie schaute sich in der Culina um. Richtig, überlegte sie ich brauche eine Tabula und diese Tabula werde ich jetzt immer bei mir tragen, damit ich mir alles notieren konnte und nichts vergesse.
    Jetzt wusste sie nicht weiter, alles weitere lag in den Händen der Enkelkinder.

  • Cara war vorausgegangen, nicht zu schnell damit sich der Sklaven zuwachs den Weg merken konnte.
    In der Küche angekommen blieb sie stehen und schaute ihn an. "Salve noch einmal", begann sie. Wie du vielleicht mitbekommen hat ist mein Name Cara. Ich bin die Leibsklavin von Domina Sassia. Aber setz dich doch. "
    Die kleine Sklavin wartete bis er Platz genommen hatte. "Hier also essen wir Sklaven falls unsere Herrschaften nichts anderes wünschen oder anordnen. Du kannst soviel essen wie du magst". Cara betrachtete ihn, "du musst doch bestimmt Hunger haben. Ich kann mir vorstellen, du hast seit Tagen nichts vernünftiges mehr gegessen." Eilig drehte sie sich um, griff Brot, Käse, Obst ein Stück Schinken und stellte es vor ihm. Nahm ein Messer, einen Löffel und eine kleine Schüssel. Möchtest du Puls und wie magst du ihn, herzhaft oder süß? Was möchtest du trinken?"

  • Ich folgte der Sklavin durch die Villa, wobei ich mich weiter umschaute, damit ich mir die Wege merken konnte. Vielleicht wäre am nächsten Tag auch noch Zeit für eine Erkundungstour. Vielleicht wäre ja morgen, nachdem Sisenna ihre Pläne in die Tat umgesetzt hatte, auch noch Zeit. Es blieb zu hoffen, dass sie die Verbrecher zur Anzeige brachte und ich meine Familie schnell wieder sah. Wie es ihr wohl ging? Dann waren wir auch schon in der Culina angekommen. Hier roch es recht angenehm nach Essen, woraufhin sich mein Magen mit einem deutlichen Grummeln meldete. “Salve Cara,“ sagte ich dann und lächelte schwach. Dann setzte ich mich auf einen Schemel und schaute ihr entgegen. Dass ich hier so viel essen konnte wie ich wollte, gefiel mir. “Ich habe Hunger wie ein einsamer Wolf,“ gestand ich. “Der Händler hat mit etwas zum Essen gegeben, doch das ist nun schon eine geraume Weile her. Ich habe auch Durst.“ Ich beobachtete Cara dabei, wie sie nach dem Messer griff. “Ich esse den Puls wie ich ihn bekomme. Aber wenn ich die Wahl hätte, dann am liebsten mit etwas Schinken. Darüber würde ich mich freuen. “Wasser wäre mir sehr recht,“ erklärte ich dann, denn meine Zunge klebte bereits am Gaumen. “Bist du schon lange im Haus der Claudier?“, wollte ich dann wissen. “Wie sind sie?“

  • Cara stellte die Schüssel mit Puls vor Sofian ab und legte das Messer und den Löffel daneben. „Hier, schneide dir den Schinken selber in deinen Puls.“ Sie drehte sich um und holte noch ein Töpfchen Honig, „den solltest du unbedingt kosten, er kommt von der Imkerei deiner kleinen Domina. Sie ist sehr stolz darauf, vielleicht wird sie dich ja fragen ob du ihn gekostet hast.“
    Die Sklavin holte noch zwei Becher Wasser und setzte sich zu Sofian. „Wenn du in Zukunft zwischendurch etwas essen möchtest, bediene dich bitte selber. Nun aber zu deinen Fragen. Ich bin mit drei Jahren zu meiner Herrin Sassia gekommen, mit ihr aufgewachsen und unterrichtet worden. Wir wohnten bis vor gar nicht zu langer Zeit in Cemenelum. Sabinus, der Bruder von Sassia und sie kamen dann nach Rom, damit er sich hier um seine Zukunft kümmern kann. Silana kam dann etwas später nach. Domina Sassia, die Enkeltochter des Familienoberhaubt Herius Claudius Menecrates übernahm dann die Haushaltsführung.
    Du möchtest jetzt verständlicherweise von mir wissen wie deine neuen Herrschaften sind. Nun musst du vorher aber wissen, dass ich meiner Domina sehr zugetan bin, wir sind trotz des Herrin - Sklavin Verhältnisses auch einander freundschaftlich zugetan. Da ich keinen wirklichen Vergleich zu anderen Herrschaften habe, möchte ich dennoch behaupten, wir haben sehr großes Glück hier zu sein. Du hast es bestimmt auch, ich denke deine Herrin wird dich hüten wie einen Augapfel.“
    Cara nahm sich ein paar Trauben und meinte, „doch nun erzähl du mir etwas aus deinem Leben.“

  • Ich nahm das Messer und lange nach dem Schinken. Vorsichtig schnitt ich mir einige Scheiben ab, während ich auf das Töpfchen mit dem Honig schaute. Dies war also der sagenumwobene Honig der kleinden Sisenna. Natürlich würde ich ihn ausgiebig probieren. Wieder hörte ich meinen Magen grummeln, doch er würde nicht mehr lange warten müssen. Gleich würde es Puls geben und einige Löffel Honig. Doch zuerst stürzte ich geradezu gierig den Becher mit dem Wasser hinunter, denn ich hatte einen unglaublichen Durst. Das Wasser war recht kühl und tat unendlich gut. Dann sah ich Cara entgegen. Sie sah liebens- und vertrauenswürdig aus und es war kein Wunder, dass die Domina Sassia ihr vertraute. Ich hörte auf ihre Ausführungen und musste feststellen, dass ich nicht wusste wo Cemenelum lag oder wo ich es überhaupt vermuten sollte. Also stimmte es, Silana und Sassia waren Schwestern und ihr Bruder Sabinus befand sich nicht im Haus, soweit ich mich an die Worte von Sisenna erinnern konnte.


    Wenn aber Cara der Domina Sassia so nahe stand, so würde ich wohl kaum eine unbeeinflusste Meinung hören. Dennoch glaubte ich ihr, dass die Claudier wohl eine freundliche Familie waren, soweit man es nicht zu bunt trieb und seinen Aufgaben nachkam. Trotzdem konnte ich noch immer nicht einsehen, dass ein Leben als Sklave ein Glück sein sollte. Egal wie die Familie in welcher man angekommen war, beschaffen war. Sicherlich gab es auch arme Römer, die Elen lebten und sich wünschen würden ein Dach wie dieses über dem Kopf zu haben, doch waren diese dennoch frei, ihre eignen Entscheidungen zu treffen. Ich war erstaunt, dass Cara nun meinte, dass Sisenna mich hüten würde, denn die Aussage empfand ich als sonderbar. Ich war ein erwachsener Mann und es gewohnt auf mich selbst aufzupassen. Das war bisher immer so gewesen. Bis wir in Ostia in die Falle von Menschenhändlern getappt waren.


    “Ich wurde in Palmyra geboren,“ erzählte ich dann ein wenig von mir. “Als ich ungefähr sieben Jahre alt war, sind wir nach Athen gegangen, um in unserem Handwerk Fortschritte machen zu können. Es ist immer gut, wenn man sich weiterbildet. Nach weiteren sieben Jahren zogen wir schließlich nach Alexandria in Aegyptus, wo wir bis vor zwei Wochen gelebt und gearbeitet haben. Mein Vater träumte aber von einem Leben in Rom, denn hier soll es angeblich reiche Auftraggeber geben. Wir wollten Geld verdienen und dann irgendwann nach Baiae gehen, was für die Gesundheit meines Vaters am besten gewesen wäre.“ Ich seufzte schwer. “Aber als wir in Ostia ankamen wurden wir überfallen. Meiner Schwester wurde großes Leid angetan und wir wurden getrennt. Ich muss sie unbedingt wiederfinden. Meine Schwester und mein Vater sind alles, was ich noch an Familie habe. Die letzte Erinnerung an meine Mutter haben sie uns auch genommen…“ Meine Stimme hatte einen anklagenden Unterton angenommen. Dann verstummte ich und begann meinen Puls zu essen, während ich Cara wieder betrachtete. “Die junge Domina will die Verbrecher morgen anzeigen,“ erklärte ich dann noch.

  • Palmyra? Cara überlegte wo das war, richtig in der Provinz Syria. Interessiert lauschte sie weiter und wunderte sich über die vielen Stationen die Sofian schon hinter sich hatte. In Rom sollte nun Endstation seines Lebens sein, im Mittelpunkt der Macht aber das nur als Sklave. Er tat ihr wirklich leid. „Wenn die junge Domina das sagt wird sie es auch machen. Sie ist für ihr Alter sehr klug und willensstark. Doch sag mir eins was ist denn euer Handwerk, warum musstet ihr so viel reisen um es zu vervollkommnen?“
    Die Sklavin bezweifelte aber, dass er jemals einen seiner Familie wiedersehen würde, wenn dann wäre es purer Zufall. Sie legte ihm ihre Hand auf seinen Unterarm und meinte tröstend, „vielleicht gehörst du zu den Glücklichen die freigelassen werden.“ Sie würde es ihm wünschen, obwohl sie es für sich selber nicht vorstellen konnte.
    Verlegen stand sie auf, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was meinst du? Soll ich dir zuerst die Sklavenunterkunft oder den Rest der Villa zeigen?“

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