Stadtbesichtigung - Neugier einer Zugezogenen zum Zweiten

  • Das Gedränge auf dem Markt war schon enorm. Diesmal war es ihr aber egal. Von Stand zu Stand, schleppte sie ihre Sklavin hinter sich her. Besonders an den Ständen mit Stoffen, Schmuck und Dingen die der Schönheitspflege dienten, blieb Faustina länger stehen.


    "Ist es hier nicht faszinierend?", fragte sie Chio. Die Treu und Ergeben hinter ihr her ging.


    Etwas später fiel ihr ein großer junger Mann auf, der offensichtlich ebenfalls in der Menge treiben ließ. Warum er ihr auffiel, wusste sie nicht. Merkwürdig war, das sie ihn dann immer wieder in der Menge suchte und fand.


    Sim-Off:

    (Thread ist Reserviert)

  • Immer wieder mußte Chiomara sich daran erinnern, den Mund zu schließen, der ihr immer wieder offenstand angesichts der Menschenmassen und der wundervollen Waren, die hier in Mengen angeboten wurden, die sie so noch nicht kannte. Natürlich gab es bei ihnen zuhause auch Märkte, aber das hier war einfach nur..


    ... faszinierend? Dieses Wort traf es wohl am besten.


    "Ja, faszinierend... und so schön.. "


    Immer, wenn Faustina an einem der Stände stehenblieb und sich die Auslagen ansah, warf auch sie einen Blick darauf. Besonders der Schmuck und die Stoffe hatten es ihr angetan. Überaus kostbar und natürlich teuer.. viel zu teuer. Faustina schien an diesem Tag richtig aufzublühen. Chiomara war froh darüber und ließ sich daher auch gerne über den Markt schleppen. Manchmal, wenn ihre Herrin sich ausführlich an einem der Stände beraten ließ, die für sie nicht so interessant waren, nutzte sie einfach die Zeit, die Menschen hier zu beobachten. Und das war teilweise noch viel interessanter.

  • Aufgeräumt und gut gelaunt, schaute sie diesem Mann nach. Versuchte ihn nicht aus den Augen zu verlieren, aber trotzdem so zu tun, als ob die Auslagen alles wären,was sie interessierte.


    "Hast Du den jungen Mann darüben schon gesehen? Ich meine den großen darüben!", flüsterte sie bei einer passenden Gelegenheit Chio zu. Natürlich würde Chio nicht wissen, wen sie meinte, denn grosse Männer gab es hier reichlich.

  • Chiomara hatte nicht mitbekommen, dass Faustina sich für etwas anderes interessierte, als die Auslagen, umso überraschter war sie über die Frage. Suchend schickte sie ihren Blick durch die Menge. Erkennen konnte sie viel, nur ob sie gerade das sah, das sie meinte? Fast alle Männer hier waren groß und mindestens die Hälfte davon war jung.


    Neugierig reckte sie den Hals, was nicht unbedingt unauffällig war. Dass das ihrer Herrin eventuell unangenehm sein könnte, daran dachte sie in diesem Moment nicht.


    "Nein, wo? Welchen meinst du? Vielleicht den dort mit den dunklen Locken?"


    Der sah wirklich gut aus, genauso wie der, der eben versuchte, einen kleinen Jungen am Kragen zu packen. Nein, nicht genauso, der würde ihr persönlich noch viel besser gefallen. Du meine Güte, was für Gedanken...


    Ihren Blick weiter auf den jungen Mann gerichtet, wartete sie auf Faustina´s Antwort. Und dabei mußte sie sich auch noch ein Grinsen verkneifen, denn der verzog gerade das Gesicht. Der Junge hatte ihn in die Hand gebissen und war nun auf und davon.

  • Zwei junge Frauen und das Thema Männer. Ein ewiges Thema.


    Den jungen Mann fest im Blick, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, stellte sie aber trotzdem fest, das ihr Identifizierungshinweis etwas grob geraten war.


    "Ich meine den dunkelblonden, der dortdrüben an dem Stand mit den süßen Leckereien steht. Mit der eleganten Tunika.".


    Immer noch ein grobes Raster, doch schon etwas genauer im Detail. Faustina schaute immer noch hin, aber der junge Mann hatte sie noch nicht einmal bemerkt.

  • Stolz glitt Macer über den heutigen Markt. Er hatte die Tunika an, die einem Senatoren würdig war. An seinem Finger glänzte der neue Ring in der Sonne und spiegelte sein strahlendes Lächeln. Auch die anderen Senatorenabzeichen waren an ihm zu sehen. Er wollte es nicht verheimlichen, jeder sollte seine Erhebung zum Senator sehen können.
    Nachdem es am Tag zuvor ein langer Abend wurde mit einigen Gästen und ersten Klienten, war er zwar noch etwas müde, doch trotzdem wirkte er frisch wie lange nicht mehr. Freudig schlendert er zu einem Stand, an dem die süßesten Leckereien des Marktes angeboten wurden.


    Leider war die Schlange sehr lang, sodass Macer Zeit hatte, sich ein wenig umzuschauen. Er sah kaum ein ihm bekanntes Gesicht, nur die verschlafenen Gesichter einiger Mütter und Sklavinnen. Sein Blick blieb an einer sehr jungen hübschen Dame hängen, die sich anscheinend mit ihrer Sklavin unterhielt. Sie machte einen sehr gepflegten Eindruck, ihre Abstammung war wohl patrizisch. Macer versuchte weiterzuschauen, doch immer wieder blieb er an ihr hängen. Irgendetwas magisches sah er an ihr, hübche Frauen waren nicht selten, doch diese war etwas anderes, neues...und doch vertrautes.


    Sie schaute zu ihm hinüber, schnell drehte er seinen Kopf - Hoffentlich hatte er nicht all zu lang hingeschaut, wie peinlich das nur wäre -. Die Schlange vor ihm wurde immer kürzer, gleich würde er an der Reihe sein, doch was dann? Zu ihr rübergehen? Er war doch eher der schüchterne Typ, doch der dicke rote Streifen auf seiner Brust lies ihn deutlich selbstbewusster werden als ihm recht war.


    Er kaufte einige Schalen mit süßem Gebäck und machte kehrt, er wollte in ihre Nähe, sie von nähern betrachten. Im ersten Moment war er zu feige sie anzusprechen, weshalb er relativ Nahe an ihr vorbeiging und nur kurz seinen Blick zur Seite schwenkte. Doch schon kurz danach drehte er ein und war entschlossen sie nun kennen zu lernen, mehr als peinlich konnte es nicht werden...

  • Langsam gingen die beiden Frauen weiter. Dem Stand mit den Süßigkeiten kamen sie immer näher. Faustina zog Chio etwas näher an sich heran. Niemand mußte ja unbedingt mithören, was sie ihr sagte.


    "Siehst Du ihn jetzt? Ich meine den großen Mann, der seine Senatorenwürde deutlich zeigt.".


    Warum sie ständig zu diesem Mann schaute, wusste Faustina nicht. In diesem Gewühl gab es reichlich große und attraktive Männer, doch an diesem Senator blieben ihre Blicke kleben. wie Baumharz an den Fingern.

  • -Sie hat herübergeschaut, ja ganz eindeutig- Macer´s Herz schlug höher, vielleicht war es doch nicht so falsch sie anzusprechen. Vielleicht war sie an ihm genauso interessiert, wie er an ihr.


    Leider trafen sich ihre Blicke zunächst nicht, dies würde sein Mut steigern können. Er war nun an ihr vorbei, doch schon gleich drehte er sich wieder um und befand sich nun hinter ihr. Ihre schönen langen dunkelblonden Haare glänzend in der Sonne, elegant schritt sie geradeaus.


    Sie sah danach aus, als ob sie mit ihren Blicken jemanden suchen würde, war es etwa er selber? In Macer´s hand befanden sich immer noch das süße Gebäck, er brauchte schnell ein Thema, eine Idee, wie er sie ansprechen sollte...


    Seine Schritte wurden schneller, gleich hatte er sie eingeholt. Er war nun genau hinter ihr, sie könnte seinen Atem spühren, hoffentlich erschreckt Macer sie nicht.


    Salve. Er hatte sie von der Seite angesprochen, wie plump, sie musste sich erschrecken. -Ich Tollpatsch, sag schnell etwas, sonst rennt sie weg- Kann es sein, dass du mich mit deinen Augen verfolgt hast? Ich wollte doch nur einmal nachfragen, ob dies an dem süßen Gebäck liegt oder dem Herren, der es trägt. Konfrontation, ja das war es, mehr als daneben gehen konnte es nicht. Früher wurde ihm zu wenig Selbstbewusstsein hinterhergesagt, diesmal wollte er das Gegenteil beweißen.


    Mit einem strahlenden Lächeln, hob er die Schachtel mit dem Gebäck vor die fremde Frau.

  • Wie konnte sie nicht, sie standen ja schon fast vor ihm. Gut, relativ nah, noch waren genügend Menschen zwischen ihnen, so konnte zumindest sie ihn mustern, ohne von ihm bemerkt zu werden. Manchmal war ihre "Größe" doch von nutzen.


    "Ja, jetzt sehe ich ihn. Der Große da.. Oh, ich glaube, er hat herübergesehen... "


    Er kam geradewegs auf sie zu und Chimoara hielt sich wieder ein kleines Stück hinter ihrer Herrin. Sie beobachtete ihn, und sie beobachtete Faustina. Unauffällig zog sie an ihrer Tunika und flüsterte ihr schnell etwas ins Ohr.
    "Er kommt in unsere Richtung... "


    Wieso war sie nur so aufgeregt? War es das neue, unbekannte, das den Namen Mann trug? Dabei war er gar nicht ihr Typ und es war Faustina, die ihn interessant fand. Zumindest dachte sie das. Wenige Augenblicke später war er an ihnen vorbei. Chiomara hatte seinen Blick bemerkt, den er ihrer Herrin zugeworfen hatte. Wortlos gingen sie weiter und Chio suchte in der Menge nach dem Jungen von vorhin, aber er war weg. Sie wollte schon fast wieder mit Faustina flüstern, als sie eine Stimme hörte. Neugierig drehte sie sich um und beobachtete die Szene. Innerlich mußte sie schmunzeln, jemanden so dreist anzusprechen war mutig.

  • Peinlich peinlich, hatte er also bemerkt, das sie ihn mit ihren Augen verfolgt hatte. Faustina wurde nicht schnell rot, aber diesmal ließ es sich nicht vermeiden.


    Stimmt, da kam er auf die beiden zu.


    "Bei den Göttern ist mir das peinlich!", sagte sie zu Chio und wäre am liebsten in den Boden versunken. "Was nun?". Doch da stand der Mann schon vor ihnen und sprach sie an.


    "Verfolgt ist vielleicht das flasche Wort, denn Du bist wahrlich nicht zu übersehen.", gab sie keck zurück und wartete darauf, das er sich vorstellte. Schliesslich war sie die Dame und ausserdem noch von altem Adel. Was er scheinbar nicht war, also verzieht sie ihm das er sich nicht zunächst vorgestellt hatte.
    Gut das Chio dabei war. Sie wird wohl empfunden haben, was auch Faustina gedacht hatte. Er ist schnell der junge Mann ... schnell und direkt. In Chios Augen konnte Faustina lesen, das sie es ähnlich sah. Fast hätte sie gelacht. Das wäre aber nun wirklich unschicklich gewesen. Der schöne Fremde hätte es als Beleidigung auffassen können. So schaute Faustina ihre kleine Sklavin an, um nicht den Verdacht der Verfolgung, erneut zu wecken.

  • Macer erzielte genau das, was er in seinem wahnsinnigen Unterfangen vorhatte. Die Fremde reagierte nämlich nicht säuerlich oder osgar angwidert, nein, sie antwortete frech mit einem Lächeln, worauf Macer gern mit einstimmte und sich vor ihr aufrichtete.


    Woran machst du das fest? Sicher meinte sie seine Größe, doch in seinem Herzen, das allmählich wieder normal schlug, hoffte er auf eine andere, gefühlvollere Antwort.


    Aber entschuldige meine stumpfe Art, ich bin Senator Faustus Octavius Mace. Mit wem habe ich denn hier die Ehre? Doch nicht etwa eine Gesandtin Venus`

  • Chiomara blinzelte ihrer Herrin verschwörerisch zu, wandte dann jedoch den Blick ab. Zu gerne hätte sie ihr noch etwas zugeflüstert, doch es stand ihr nicht zu, sich in dieses Gespräch einzumischen. Neugierig ließ sie wieder ihren Blick über die Menge gleiten. Zumindest sollte es so aussehen. Insgeheim lauschte sie aber weiter dem Gespräch.


    ...eine Gesandtin Venus` Innerlich verdrehte sie die Augen. Wieso mußten die Männer immer so übertreiben. Faustina war hübsch, keine Frage, ihre Haare duftend weich und ihre Haut... Chiomara drehte sich ihr kurz zu, um zu sehen, wie sie darauf reagierte. Dabei überlegte sie, was sie wohl antworten würde. Aber wer würde schon jemals so etwas zu ihr sagen? Trotzdem konnte es sicher nicht schaden, darauf vorbereitet zu sein.

  • Senator war er sicherlich, wenn er dort solche Reden schwang ... armes Rom, dachte Faustina. Natürlich bemerkte sie auch, das Chio am liebsten gelacht hätte, aber dann hätte sie bestraft werden müssen. Heute abend gab es viel zu lästern. Faustina biss sich auf die Zunge, versuchte ernst zu bleiben und nur auf die Frage, aber nicht auf die Bemerkung einzugehen.


    "Woran ich es festmache? Sieh Dich um Octavius Macer ... es gibt wenige Männer deiner Körpergröße. Wie der Leuchtturm von Pharos!", gut das war jetzt ähnlich dick aufgetragen, wie das mit seiner Venus, aber das musste sein. " Ich bin Tiberia Faustina. Octavius Macer ... der Name kommt mir bekannt vor. Du wirst meinen Vater kennen, denke ich. Mein Vater ist Tibierus Dolabella und ich bin Tiberia Faustina."

  • Leider kam von Faustina, so hieß diese Schönheit also, nur die triviale Antwort auf seine Auffäligkeit.


    Er konnte nicht lange darüber nachdenken, denn schon nannte sie ihren Namen. Zunächst fiel der Name Tiberia, Macer krampfte leicht, hatte er doch die letzte "Beziehung" mit einer Tiberia erst verkraftet. Sollte er sich wirklich wieder auf eine Patrizierin einlassen oder doch von Anfang an Abstand halten? Ihre darauffolgenden Worte erübrigten seine Überlegung, ihr Vater war niemand anderes als Dolabella, seinen frisch gewonnen Freund und Helfer.


    Das gibt es nicht...Du bist die Tochter von Dolabella? Er ist mir ein guter Freund geworden, ich wusste ja nicht, dass er eine Tochter hat. Es ist mir wirklich ein großes Vergnügen dich kennen zu lernen, Faustina. Schnell machte er eine leichte Verbeugung als Wertschätzung ihrer Person.


    Kommst du also auch frisch aus Griechenland? Oder bist du in Italia geblieben? Sie hatte seine Interesse für sie nur verstärkt.

  • Mit der Erwähnung des Vaters, änderte sich das Verhalten Macers deutlich. Er schien wirklich überrascht zu sein.


    "Mein Vater hat auch noch nicht von Dir erzählt, Octavius Macer, obwohl er im Grund sehr Mitteilungsbedürftig ist. Das er nicht von mir erzählt hat, kann ich verstehen. Schliesslich bin ich kein Pferd.", dabei musste sie lächeln, was deutlich unterstreichen sollte, dass sie diese Bemerkung nicht ernst meinte.


    Faustina hatte inzwischen bemerkt das Chio sich ebenfall umsah. Warum auch nicht? Schliesslich waren beide im selben Alter.

  • Natürlich. Er hatte mich zu einem Abendessen am morgigen Tag eingeladen, vielleicht wäre er dann auf dich zu sprechen gekommen. Sicher konnte Macer verstehen, dass Dolabella zunächst einmal nicht von seiner kompletten Familie erzählt hat, dennoch nahm er es ihm ein wenig übel, dass er seine wunderbare Tochter unerwähnt lies.


    Hast du da gerade ein wenig Ironie mitschwingen lassen? Teilst du die Pferdebegeisterung nicht mit ihm?

  • Mit aller Kraft biss sie sich auf die Zunge, sonst hätte sie lauthals gelacht und das wäre dann doch sehr peinlich geworden. Und vor allem hätte sie dann keine Gnade erwarten dürfen, so gern ihre Herrin sie hatte. ... schließlich bin ich kein Pferd. Wie kam Faustina nur auf so eine Aussage. Es fiel ihr wirklich schwer, ernst zu bleiben und war froh, dass sie mit dem Rücken zu den beiden stand.


    Bitte, bitte, ich darf nicht lachen...


    Sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen um sich zu lenken, was gar nicht so einfach war.

  • "Das mit der Ironie stimmt. Papa und ich sind uns aber in vielem ähnlich. Vor allem was die Liebe zum Pferd und zu den Rennen angeht. Schliesslich fällt der Apfel nicht weit vom Ross."


    Faustina war gut aufgelegt und freute sich über die nette Unterhaltung. Zumal sie jemanden getroffen hatte, der ihren Vater kannte.


    "Mein Vater sagt mir nicht immer Bescheid, wenn er Gäste erwartet. Es kommt meistens darauf an, welchem Zweck diese Essen dienen. Wenn es um 'seinen' Stall geht, bin ich selten dabei. Weil ... das sind Männergespräche."


    Ob Chio, ihre Anstandsdame, überhaupt noch zuhörte?

  • Das hör ich doch gern. Auch ich gehöre zu den Pferdeliebhaber. Ich bin zudem in der Factio Albata tätig, dein Vater erzählte etwas von der Factio Purpurea, bist du dort auch? Insgeheim brühtete Macer einen Plan aus, mit dem er Faustina zu einem weiteren Treffen animieren könnte.

  • Chiomara atmete tief durch. Sie hatte sich wieder im Griff. Das war knapp und hätte böse enden können. Sie durfte gar nicht daran denken, was sie mit ihr gemacht hätten. Kurz drehte sie sich zu Faustina, um ihr zu zeigen, dass sie noch immer aufmerksam zuhörte, dann galt ihr Interesse scheinbar wieder den Menschenmassen. Doch als das Gespräch auf die Pferde kam, wurde sie hellhörig...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!