[Triclinium] Ein politisches Drei-Männer-Essen

  • Das Triclinium trug seinen Namen bekanntlich deswegen, weil es drei Klienen beinhaltete, auf denen es sich vortrefflich speisen und dabei debattieren ließ. So verwundert es nicht, dass nicht wenige Ereignisse der Geschichte von drei Männern geprägt wurden, die in eben einem solchen Triclinium ein Triumvirat geschlossen hatten. Bei Macer standen die Dinge profaner - er hatte unter seinen Klienten schlicht genau zwei Senatoren, was mit ihm zusammen drei Männer machte. Also genau eine Füllung für das heimische Triclinium.

  • Einer von diesen Dreien war Avianus, der von seinem Patronen zum Abendessen geladen wurde. Gemütlichen Schrittes folgte er dem Diener des Purgitiers in das Triclinium des Hauses Purgitia und grüßte Macer mit einem freundlichem Lächeln, als Zeichen, dass er es schön fand, ihn wiederzusehen.
    "Salve, mein Patron! Ich danke dir für die Einladung", rief er.

  • "Salve, Avianus! Ich habe zu danken, dass du dieser Einladung gefolgt bist. Bitte, nimm' doch Platz", begrüßte Macer seinen Klienten und lud ihm zum Liegen ein, denn langes Rumstehen vor einem Abendessen mochte er nicht so sehr. Für den Aurelier blieb zwar nur die dritte Kline, da der Ehrenplatz in der Mitte naturgemäß höherrangigen Gast zustand, der diesmal eben der gewesene Praetor Annaeus Modestus war, aber Macer war sich sicher, dass der Aurelier dies nicht als Abwertung betrachten würde.

  • "Salvete, sind wir nur zu dritt?"


    fragte Modestus nachdem er eingetreten war. Er hatt eigentlich mit mehr Gästen und Klinen gerechnet. Schließlich sollte es um die kommenden Wahlen gehen, doch Macer würde sicherlich gleich erläutern worum es ging. Zufrieden bemerkte er, dass der Ehrenplatz wohl für ihn freigelassen worden war und lächelte.

  • "Salve, Modestus!", begrüßte Macer auch seinen zweiten Klienten und platzierte ihn wie angedacht auf dem Ehrenplatz. "Ja, wir sind nur zu dritt. Erst wenn ich noch einen meiner Klienten in den Senat gebacht habe, muss ich anbauen", beantwortete er die Frage gut gelaunt und nahm selber Platz. Umgehend begannen seine Sklaven damit, Aperitifwein und die Vorspeise aufzutischen. Macer sprach ein kleines Gebet, wie es bei einem feierlichen Essen üblich war und überließ den Göttern ihren Anteil an der Vorspeise, kümmerte sich dann aber gleich wieder um die Gäste.


    "Tatsächlich habe ich ganz bewusst den kleinen Kreis gewählt und darauf verzichtet, weitere befreundete Senatoren einzuladen. Man muss die eine oder andere Sache auch mal in Ruhe besprechen können." Er griff bei den Vorspeisen zu und hoffte, dass die beiden Gäste seinem Beispiel folgten. "Die Wahlen stehen vor der Tür, die Anmeldefrist für die Kandidaturen ist gestern abgelaufen. Und natürlich ist es kein Zufall, dass ich dieses Treffen gleich auf den folgenden Tag gelegt habe und eben auch genau diesen Teilnehmerkreis gewählt habe. Ich möchte euch hiermit offiziell und vor allem ganz direkt und persönlich darüber in Kenntnis setzen, dass ich gestern gegenüber dem Consul meine Kandidatur zum Consulat erklärt habe." Die wichtigsten Klienten sollte sowas schließlich nicht erst im Senat erfahren oder von der Straße aufschnappen.

  • "Dann darf ich dir gratulieren, Consul designatus. So wie deine Wahl zum Praetor dürfte auch diese Wahl reine Formsache sein."


    sagte Modestus doch ein wenig überrascht aber nicht weniger erfreut. Letztes Mal hatte Modestus ihn regelrecht zwingen müssen. Das würde bedeuten, dass er in der nächsten oder übernächsten Amtszeit selbst kandidieren konnte. Vorausgesetzt seine Pläne würden erfolgreich verlaufen, was von der Tatsache, dass sein Patron der nächstjährige Consul war, nur begünstigt wurde. Er war sich in der Tat sicher, dass Macer gewinnen würde. Wer einmal einstimmig zum Praetor gewählt wurde, der brauchte sich um das Consulat keinerlei Sorgen machen. Es würde einen deutlichen Wahlsieg geben.

    "Hast du bereits Pläne für dein Consulat?"

  • Macer blickte seinen Ehrengast tadelnd an. "Ich verbitte mir jegliche verfrühten Glückwünsche, sowohl hier als auch in der Öffentlichkeit", kommentierte er freundlich, aber ernsthaft. "Das Consulat ist ein zu ernsthafte Sache und Politik ein zu bissiges Geschäft, als dass man diese Sache auf die leichte Schulter nehmen könnte. Eine solche Wahl ist kein Selbstläufer, unter keinen Umständen."


    Mit einem Schluck aus dem Weinbecher spülte er diese Gedanken jedoch herunter, da er lieber über die Inhalte sprach, nach denen er auch prompt gefragt wurde. "Selbstverständlich. Ich würde nicht kandidieren, ohne Pläne zu haben. Engagement und Verantwortung wird das Leitmotiv meiner Kandidatur sein. Ich kann wohl behaupten, dass ich in meiner bisherigen Laufbahn einige Posten inne hatte, die nicht nur Prestige mit sich brachten, sondern auch Verantwortung und Einsatz erforderten, manchmal auch ganz buchstäblich außerhalb des Lichtes der Öffentlichkeit. Ich möchte mit meinem Consulat die Senatoren genau an diese Verantwortung erinnern, denn ich denke, in einer Situation wie der, in der wir uns momentan befinden, ist eine Anstrengung Aller notwendig. Jeder muss sein Engagement überprüfen und überlegen, ob er nicht mehr für Rom tun kann. Ich glaube, zumindest für ein Jahr mehr tun zu können und deswegen kandidiere ich."

  • "Die Politik ist in der tat ein bissiges Geschäft und du kannst mir glauben, dass ich es nicht auf die leichte Schulter nehme. Aber wenn du nicht einer der beiden nächstjährigen Consuln bist, dann geht etwas nicht mit rechten Dingen zu."


    sagte Modestus ein wenig entschuldigend, da Macer seine Gratulation ganz und garnicht gefiel. Allerdings war er sich dennoch sicher. Wenn Spurius Purgitus Macer die Wahl nicht gewann, dann musste schon einiges im Argen liegen.


    "Mit der Situation in der wir uns gerade befinden, meinst du damit den Frevel der den Pax Deorum bedroht oder eine andere... eher weltliche Sache?"

  • "Ich meine die Gesamtsituation", gab sich Macer ganz staatsmännisch allgemein. "Der gestörte Pax Deorum ist sicher das aktuellste Problem, die lange Abwesenheit des Kaisers aus Rom sicher der bekannteste Aspekt der aktuellen Situation. Eine gewisse Verunsicherung dadurch ist verständlich, aber Rom hat mehr verdient. Und die Lösung dafür kann zumindest ich tatsächlich hauptsächlich nur auf der weltlichen Seite suchen, lasse mich daber aber auch gerne durch den Rat aus dem Cultus Deorum leiten." Als Consul würde er ja ohnehin das eine oder andere Opfer leiten müssen und die eine oder andere Zeremonie vollziehen müssen.

  • "Aber wie möchtest du das erreichen? Ich meine ein reiner Apell an die Senatoren, auch wenn er von einem geachteten Mann wie dir kommt, wird sicherlich nicht ausreichen."


    fragte Modestus, schließlich wollte sein Patron nichts anderes, als alle Probleme auf einmal anzuspacken.


    "In meinen Augen ist es auch ein Problem, dass der Senat derzeit einfach den Zusammenhalt und seinen Stand in der Öffentlichkeit verliert. Allein schon durch die andauernden Provokationen des Vescularius Salinator, die fast ungehindert hingenommen werden. Ich hatte selbst sogar schon eine Idee für wir ein symbolische Geste die die Einheit und die Souveränität wieder in die Gedanken der Bevölkerung wie auch der Senatoren selbst bringen könnte."

  • Macer schüttelte lächelnd den Kopf. Er war ganz sicher nicht der richtige Mann für Appelle und fromme Aufrufe. "Nein, mit einem Appell ist es sicher nicht getan. Dafür bräuchte ich auch nicht zu kandidieren. Eine Rede kann ich auch so im Senat halten. Aber der Stand in der Öffentlichkeit ist ein guter Stichpunkt. Was tun die Senatoren im Moment dafür, in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden? Statthalter wird dir jeder nennen können, ein paar Pontifices oder Kommandeure bekommt man auf der Straße auch noch zusammen, aber sonst? Wie heißt der amtierende Curator Aquarum? Welchen Posten hat ein Germanicus Sedulus inne? Welche Landstadt hat ein Vinicius Lucianus zuletzt besucht und warum? Welches Großprojekt hat ein Matinius Agrippa zuletzt finanziell unterstützt? Um nur ein paar Beispiele zu nennen, ohne nur diese persönlich ansprechen zu wollen. Wer Senator ist, muss sich in der Öffentlichkeit zeigen. Muss seine Arbeit zeigen und auch bewerten lassen. Warum kann der Praefectus Urbi sich ungehindert Kompetenzen aneignen und mit Eingriffen in die Kompetenzen anderer provizieren? Weil niemand sieht, wie diese Kompetenzen bisher genutzt werden. Ich möchte nicht behaupten, dass alle Senatoren pauschal untätig sein - im Gegenteil. Einige sind sehr fleissig, sehr engagiert, sehr tatkräftig. Aber sie werden gebremst und geschwächt durch jene, die in der aktuellen Situation durch Tatenlosigkeit auffallen. Genau das ermöglicht Provokation und Streit und den gilt es zu vermeiden."


    Die Vorspeise wurde abgeräumt und das erste Hauptgericht aufgetragen.

  • "In den Tagen unserer Vorväter dies natürlich selbstverständlich, da der Cursus Honorum noch vom Volk gewählt wurdem. Aber es scheint unnötig geworden, da der Senat den Cusus Honorum selbst wählt und das Volk auch mit Brot und Spielen bei Laune zu halten ist. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es versäumt habe meine letzte Res Gestae zu halten. In den Zeiten unserer Vorfahren ein unverzeihlicher Fehler, aber in unseren Zeiten bemerkt das kaum jemand."


    sagte Modestus und war etwas peinlich berührt. Dennoch formierten sich die Andeutungen von Macer relativ schnell in eine Idee und er musste feststellen, dass sie ihm gefiel.


    "Aber es ist eine sehr interessante Idee. Ausformuliert heißt bedeutet es, dass du also erst den Senat volksnaher gestalten und der Bevölkerung eine größeren Anteilnahme an unserer Arbeit zugestehen willst, um das Volk auf unsere Seite zu ziehen. Und danach willst du den Konflikt mit Vescularius Salinator von der Curia Iulia auf das Forum hinaustragen, wo wir dann die Unterstützung des Volks gegen ihn aufbieten können? Eine wirklich gute Idee. Schade, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin. Ich habe erst vor wenigen Wochen etwas ganz ähnliches gelesen. So gaben sich die Patrizier zu Zeiten des letzten Königs von Rom anscheinend ebenfalls sehr volksnah, um es für sich zu gewinnen. Sie fürchteten nämlich, dass Tarquinius Supberbus sich ihrer entledigen könnte."


    erklärte Modestus, der erst vor kurzem von diesen Fall in den Abhandlungen eines interessanten Staatsphilosophen gelesen hatte.

  • Die Beichte seines Klienten, dass er die Res gestae vergessen hätte, überging Macer gnädig, denn er hatte es ebenso versäumt, seinen Klienten eben an diese Pflicht zu erinnern.


    "Es scheint mir zu plakativ und kurz gedacht zu sein, nur an eine vordergründige und politisch nutzbare Volksnähe zu denken", korrigierte er dann die Zusammenfassung. "Man kann über den Praefectus Urbi und seine Provokationen einiges sagen, aber man muss ihm lassen, dass er den Kaiser tatsächlich tatkräftig vertritt und durch Handeln auffällt. Und ich möchte dafür sorgen, dass auch der Senat wieder handelt. Dass man damit den Einfluss des Praefectus Urbi effizient einschränken kann, ist dabei nur ein Effekt. Mir geht es darum, dass überhaupt etwas getan wird. Es reicht nicht zu sagen 'Wir sind Senatoren Roms und haben uralte Rechte' - wir müssen auch den damit verbundenen uralten Pflichten nachkommen. Und wenn es nur der Senator ist, der die Fernstraße vor seinem Landgut renoviert und damit den Reisenden Gutes tut."

  • Avianus war in der Tat nicht sonderlich angefressen darüber, dass ihm nicht der Ehrenplatz zuteil kam. Dafür war der junge Senator noch nicht mächtig, noch nicht bedeutend genug. Heute noch nicht, vielleicht jedoch später, so die Götter wollten. Also legte er sich auf den ihm bestimmten Platz hin, kurz darauf erschien Annaeus Modestus, der dritte Gast im Bunde. "Salve", grüßte er Modestus. Noch hatten sie nicht viel miteinander zu tun gehabt, doch sie würden sich im Laufe des Abends gewiss kennenlernen.
    Nachdem die Vorspeisen serviert waren, griff auch Avianus ganz nach dem Beispiel seines Patronen zu und genoss das Mahl, während er aufmerksam, aber zunächst schweigend, das Gespräch mitverfolgte. Auch er war der Ansicht, dass Macer zum Consulen gewählt werden würde. Es war keine Frage und dass er überhaupt Wahlen gab, war wohl in diesem Fall nur eine Floskel. Doch Avianus wusste, dass Hochmut vor dem Fall kam. Zu unterschätzen war nichts und da war auch dieser lästige Praefectus Urbi, der immer die Senatsdiskussionen zerstörte, ihre Tradition zunichte machte, seine Macht gnadenlos für eigene Interessen einsetzte! Gerne hätte Avianus jetzt nicht an ihn gedacht, doch wie es der Zufall so wollte, reden sie nun gerade über diesen Mann.

    "Der Praefectus Urbi mag handeln, doch schadet dieses Handeln langfristig unseren althergebrachten Traditionen. Rom ist durch diese Traditionen groß geworden und dieser Vescularius scheint sich seine eigenen 'Traditionen' etablieren zu wollen. Es ist ohne jeden Zweifel ein Machtkampf und wenn der Senat untätig bleibt, verliert er"
    , schilderte der Aurelier seine Meinung und das nicht ganz, ohne die Abneigung gegen den Praefectus Urbi durch den Tonfall zur Schau zu bringen, "Den gemeinen Plebs auf seiner Seite zu haben, bedeutet Macht. Und wir sollten uns diese Macht sichern. Daher sollten wir, wie du sagtest, nicht tatenlos sein."

  • "Ja, es ist ein Machtkampf und offen gestanden mag ich Machtkämpfe nicht, wenn es dabei um nichts anderes als eben die blanke Macht geht. Deswegen habe ich auch lange überlegt, ob ich diese Kandidatur einreichen soll oder nicht", gab Macer Einblick in seinen Entscheidungsprozess. "Solange man um eine Sache streitet und jeder für ein Ziel eintritt, bin ich für jeden Streit zu haben. Wenn es nur darum geht zu demonstrieren, wer den stärkeren Arm hat, dann ist das nicht unbedingt mein Stil. Und wenn es tatsächlich darauf ankommen wird, was der Plebs auf der Straße tut, dann sind wir erstens schon einen Schritt zu weit und zweitens wird es dann eine gigantische Schlacht. Vescularius Salinator wird zweifellos seine Anhänger haben und seine Truppen auf der Straße ebenso in Stellung bringen können, wie es der Senat kann." Macers Tonfall bei diesen Ausführungen verriet, dass er auf diese Art von politischem Krieg nicht die geringste Lust hatte. "Und ich bin auch überzeugt, dass sich diese Art von Auseinandersetzung vermeiden lässt, wenn man sich stattdessen um Sachthemen kümmert. Zweifellos verstehen es einige Senatoren blendend, jede Sachdebatte zu einer Machtdebatte werden zu lassen, aber ich werde eben auf den anderen Weg bestehen. Wenn jeder mit seinen eigenen Aufgaben beschäftigt ist, hat er weniger Zeit, den anderen ein Bein zu stellen." Und wenn es zu Machtdebatten kam, würde er ja gegebenenfalls auch noch seinen Mitconsul zur Seite haben.

  • "Und mit welchen konkereten Maßnahmen möchtest du deine Ideen umsetzen, Patron? Du hast dir schließlich kein einfaches Ziel für dein Consulat gewählt."


    fragte Modestus nun, denn die Ideen von Macer klangen doch noch recht theoretisch. Es war alles sehr wage, wenn auch interessant. Doch es gab keine Gesetzesvorschläge oder etwas anderes greifbares.

  • Macer hatte mit einer solchen Frage gerechnet, wenn auch eher im Senat als hier bei diesem Essen. Aber trotzdem war er geradezu vorbereitet. "Es klingt banal, aber meine Maßnahme wird es vor allem sein, meine Aufgabe zu machen. Was ist die Aufgabe eines Consuls? Er ist Vorsteher des Senats und hat Kontrollfunktion gegenüber anderen Magistraten. Und genau das werde ich tun. Also werde ich schauen, dass alle Magistrate ihre Arbeit machen und dafür sorgen, dass im Senat die Sachthemen dominieren. Es gibt viele Senatoren, die vom Senat mit Aufgaben verschiedener Art betraut wurden - als Vorsteher des Senats werde ich sie über ihre Aufgaben berichten lassen. Es gibt Senatoren, die keine besondere Aufgabe haben - als Vorsteher des Senates werde ich sie fragen, wie sie ihre Rolle als Senator stattdessen nutzbringend für Rom ausfüllen. Ob diesem einfachen Weg Erfolg beschieden ist, werden wir sehen müssen. Aber ein Versuch ist es wert."

  • Zu diesen Plänen schienen Macers Klienten keine Bemerkungen zu haben und die Redepause kam gerade recht, um die erste Hauptspeise abzutragen und den nächsten gang auftragen zu lassen, was meist mit einer gewissen Geräuschentwicklung verbunden war. Nachdem sich die Sklaven wieder zurückgezogen hatten, nahm Macer den Gesprächsfaden mit einem Themenwechsel wieder auf. "Wie steht es eigentlich um eure Klienten? Sind darunter vielleicht auch schon welche, für die der Schritt in den Cursus Honorum mehr als nur eine vage Perspektive ist?" erkundigte er sich. Die Frage war natürlich primär an Annaeus Modestus gerichtet, der den Cursus Honorum ja schon selber sehr weit durchschritten hatte, aber Macer rechnete genauso mit Antworten von Aurelius Avianus, da in patrizischen Kreisen der frühe Einstieg in die Politik ja doch noch etwas verbreiteter war.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte mit einer solchen Frage gerechnet, wenn auch eher im Senat als hier bei diesem Essen. Aber trotzdem war er geradezu vorbereitet. "Es klingt banal, aber meine Maßnahme wird es vor allem sein, meine Aufgabe zu machen. Was ist die Aufgabe eines Consuls? Er ist Vorsteher des Senats und hat Kontrollfunktion gegenüber anderen Magistraten. Und genau das werde ich tun. Also werde ich schauen, dass alle Magistrate ihre Arbeit machen und dafür sorgen, dass im Senat die Sachthemen dominieren. Es gibt viele Senatoren, die vom Senat mit Aufgaben verschiedener Art betraut wurden - als Vorsteher des Senats werde ich sie über ihre Aufgaben berichten lassen. Es gibt Senatoren, die keine besondere Aufgabe haben - als Vorsteher des Senates werde ich sie fragen, wie sie ihre Rolle als Senator stattdessen nutzbringend für Rom ausfüllen. Ob diesem einfachen Weg Erfolg beschieden ist, werden wir sehen müssen. Aber ein Versuch ist es wert."


    Avianus nickte. "Und ich werde Dich unterstützen, wo ich kann, Patron." Leider musste er seine Laufbahn im Cursus Honorum überhaupt erst fortsetzen, um aktiver mitzuhelfen, aber er war ja immerhin selbst Senator und konnte damit ein wenig mehr Einflussnahme üben. Sicher würde er seitens des Patronen auch noch Aufgaben bekommen.
    Kurz, nachdem sie ausgeredet hatten, wurde die Redepause zum Abräumen des ersten Ganges genutzt, während Sklaven eifrig die nächste Portion essen servierten. Avianus bediente sich und hörte seinem Patron in seinem Anliegen aufmerksam zu. "Ich habe jemanden in der Familie, der sich in die Politik wagen will oder wird.*", antwortete der Aurelier.


    Sim-Off:

    *Unter der Annahme, dass die Wahlen ja noch nicht angelaufen sind. ;)

  • "Aber er zählt nicht zu deinen Klienten?", fragte Macer nach, denn nach diesen hatte er ja explizit gefragt. Andererseits war ein Verwandter auf dem Weg in die Politik besser als nichts. "Wer ist es denn?" fragte er daher auch noch nach, denn den Namen schonmal gehört zu haben konnte ganz sicher nicht schaden, auch wenn er ihn im zweifelsfall schon bald wieder vergaß.

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