Triclinium | Convivium Suspectum

  • Die ausführliche Meinungsäußerung von Flavius Gracchus ließ Macer gleich aus zweiterlei Gründen aufhorchen. Zum einen brachte er eine bisher kaum diskutierte Sichtweise ins Gespräch und zum anderen war er seit längerer Zeit ja ein eher stiller Vertreter gewesen, so dass eben jene Sichtweise ein besonderes Gewicht bekam, wenn er eben dafür das Wort erhob. "Das ist in der Tat ein Aspekt, den man nicht außer Acht lassen sollte", stimmte Macer zu, ohne gleich mitteilen zu wollen, ob er die geäußerte Ansicht teilte oder nicht. Eine Bereicherung der Debatte war sie aber in jedem Fall.

  • Scheinbar war das Thema noch nicht ganz durch, denn nun mischte sich auch Flavius Gracchus ein, der normalerweise eher als bedacht und zurückhaltend einzuschätzen war. Und dieser Aspekt war durchaus interessant - aber für Durus schon vor langer Zeit klar gewesen. Das Ergebnis solcher Überlegungen war aber gefährlicher als eine bloße Kritik an dem Homo Novus Vescularius. Andererseits war es wichtig herauszufinden, was die anderen dazu dachten, denn dies bestimmte maßgeblich die Frage, wie weit er gehen konnte.


    "Sollte dies der Fall sein, was ich nicht hoffen will, halte ich das für weitaus gefährlicher als das bisher diskutierte. Claudius, Macer, ihr habt doch auch mit Valerianus gedient: Glaubt ihr, dass die Politik Salinators die Valerianus' ist?"

  • Auf diese direkte Frage wiederum konnte Macer ohne zu Zögern eine Antwort geben. "Ich habe an seiner Seite und unter seinem Kommando im Bürgerkrieg gekämpft. Ich habe ihn als überzeugenden Feldherren kennengelernt. Welches Gewicht er dem Senat beimisst, ergibt sich daraus allerdings leider überhaupt nicht und es war naturgemäß damals auch zu keiner Zeit ein Thema. Aber tatsächlich wäre er ja nicht der erste Kaiser, der das Militär geschickt führt, dafür aber dem Senat weniger Beachtung und Stärkung schenkt."

  • Für einen Rückkehrer in die Politik konnte es ein Beinbruch werden, sich ohne ausreichendes Hintergrundwissen voreilig zu äußern. Deswegen hatte Menecrates sich nicht aktiv an der Gesprächsrunde um Salinator beteiligt. Freilich, er konnte auf Salinators Auftreten in den letzten Monaten im Senat zurückblicken, er konnte auf seine Eindrücke in dessen Officium zurückgreifen, mehr aber konnte er nicht. Gut, er wusste noch von mindestens einer Versetzung in der Garde, die auf Salinators Konto ging und auf breite Ablehnung gestoßen war. Geschwafel, Mutmaßungen oder Behauptungen ohne Beweise würde Menecrates jedoch niemals äußern.
    Doch dann wurde er von Tiberius nach etwas ganz anderem gefragt - nach seinen Erfahrungen mit und seiner Einschätzung über Valerianus.


    Menecrates rieb sich die Stirn und war froh, dass er getrost Macer den Vortritt bei der Antwort überlassen konnte, denn es gab ungeschriebene Regeln für die Reihenfolge bei Meinungsäußerungen. Er selbst blickte noch einmal in die Runde und überlegte, welchen der Anwesenden er als rechtschaffen einschätzte, wer ihm neutral, und wer ihm nicht vertrauenswürdig erschien. Dabei stellte er fest, es gab viel zu viele unbeschriebene Blätter in dieser Runde, und es gab darüber hinaus einen, der ihm schlicht unsympathisch war: Modestus. Und das seit dessen Anmerkungen zu Claudius‘ Kandidaturrede. Seine Argumentation war ziemlich unpassend aus dem Mund eines Quindecimvirs.
    Sollte er dennoch in dieser Runde alle Bedenken fallenlassen? Was Menecrates zu berichten hätte, wäre viel, und es wäre heikel. Er hatte Valerianus nicht nur als Vorgesetzten, sondern oft als Privatmensch erlebt. Er war schließlich sein persönlicher Berater gewesen. Und er hatte ihn später noch einmal als Kaiser erlebt. Ein ebenfalls prägendes Erlebnis. Menecrates‘ Unwohlsein stieg.
    Doch plötzlich schwappte eine Welle der Erleiterung über ihn. Die Frage des Tiberiers war keine offene Frage. Man konnte sie nur mit ja oder nein beantworten, ohne dass es komisch wirken würde. Tja, und lange überlegen musste Menecrates nicht, es gab nur eine richtige Antwort.


    Viel zu schnell hatte Macer seine Antwort gegeben, jetzt bildete sich Menecrates ein, Augenpaare seien auf ihn gerichtet. Er atmete einmal tief durch, dann blickte er Tiberius an. Er wollte hier nicht mehr sagen, hoffentlich besaß der Gastgeber so viel Menschenverstand, das zu erkennen.


    "Du hast gefragt, ob ich glaube, dass die Politik Salinators die Valerianus' ist. Meine Antwort lautet: nein."
    Menecrates hielt den Blickkontakt, erst nach mehreren Augenblicken griff er nach seinem Weinbecher und leerte ihn.

  • Während Macer recht rasch antwortete, schien Menecrates zuerst zu zögern. Offenbar war er also nicht ganz sicher - was an sich ein schlechtes Zeichen war! Aber immerhin war er der Meinung, dass Valerianus nicht die Ansichten Salinators teilte. Womit sich aber wieder eine andere, unheilvolle Frage ergab:


    "Aber warum lässt er Salinator dann gewähren?"


    fragte er zu Menecrates hin. Dann sah er wieder zu Macer.


    "Und du hältst es also für möglich, dass er tatsächlich einfach dem Senat misstraut?"


    In den Augen des Tiberiers hatte die Politik des Vesculariers zwar weniger mit Misstrauen als Verachtung zu tun, aber so direkt wollte er den Sachverhalt auch wieder nicht ausdrücken.

  • "Vielleicht ist er beeinflussbar."


    Menecrates sagte die Worte leichthin, während er noch einmal von den Eiern probierte. Er hielt den Blick auf die Speisen gerichtet und tat teilnahmslos, doch in der spekulativen Äußerung steckte die Wahrheit. Kaum jemand wusste das besser als er, aber niemals würde er in dieser bunt gemischten Runde offen darüber sprechen. Er war überzeugt, die Nachgiebigkeit des Caesars konnte selbst ein mit Dummheit Geschlagener erkennen - fast klebte sie schon an jedem gesprochenen Wort. Menecrates hatte es damals so empfunden, und stellenweise auch ausgenutzt. Valerianus war leitbar gewesen, dazu bedurfte es noch nicht einmal viel Geschicks. Und Salinator war weder dumm noch planlos ...

  • "Ja, ich halte es für möglich, dass er dem Senat misstraut", bestätigte Macer die Zusammenfassung des Gastgebers. "Ob es wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Dazu ist meine letzte Begegnung mit ihm zu lange her. Aber es würde mich nicht wundern, denn engen Kontakt zum Senat hat er ja nie gepflegt, auch als Caesar nicht." Zu den Mutmaßungen von Menecrates sagte er nichts, da er erst eine Weile darüber nachdenken musste, ob ihm Valerianus damals beeinflussbar erschienen war oder nicht.

  • "Ich halte es auch für möglich, beziehungsweise bin mir fast sicher. Als ich ihn mit Flavius Furianus besuchte, war er kaum gesprächig. Zwar versprach er uns, sich in nächster Zeit einmal persönlich an den Senat zu wenden, allerdings tat er das bekanntlich nicht."


    Die Dinge klangen wirklich nicht gut und bestätigten Durus' Bild von Valerianus. Am wahrscheinlichsten erschien es ihm sogar, dass er dem Senat weder misstraute, noch vertraute, sondern er ihm schlicht egal war!


    "Sehr beunruhigend in jedem Falle."


    schloss er das Thema schließlich vorerst ab und ließ den Nachtisch auftragen: Es gab süßes Gebäck, dazu frische, in mundgerechte Happen geschnittene Äpfel und Birnen von Durus' Landgut in Misenum.


    Sim-Off:

    WiSim zum letzten

  • Je länger Menecrates über Valerianus und die Zeit in der Prima nachdachte umso mehr Erinnerungen kamen in ihm auf. Im Grunde handelte es sich ausnahmslos um gute Erinnerungen, denn der damalige Caesar hatte nichts, aber auch gar nichts eingeführt, was bei Menecrates‘ Missfallen ausgelöst hätte. Menecrates' Meinung und sein Standpunkt wurden stets berücksichtigt, faktisch ging nichts ohne ihn über die Bühne.
    Eines jedoch wurde bald darüber hinaus offenkundig.


    "Da wäre noch was: Ich habe bereits während der Zusammenarbeit mit Valerianus in der Prima die Erfahrung gemacht, dass er sich - hat er einmal Vertrauen gefasst - sehr schnell auf seine Berater verlässt, diese frei agieren lässt und selbst in den Hintergrund tritt. Er war damals - obwohl gesund und bei Kräften - oft auch für mich nicht zu sprechen, ließ mir aber weitgehend freie Hand."


    Nach einer Atempause fügte er an: "Offensichtlich besitzt Salinator sein Vertrauen, der Senat demnach nicht. Ich muss also Macer in diesem Punkt zustimmen, ob mir das gefällt oder nicht. Gleichzeitig ergibt sich daraus der einzige Weg, das zu ändern: Der Senat muss Vertrauensbildung betreiben. Wobei das bei einem bereits zurückgezogenen Kaiser schwierig werden dürfte."


    Er griff zu einem Gebäckstück und biss ein Stück ab. Während er kaute, suchte er nach Wegen und Möglichkeiten, um an den Kaiser heranzukommen.

  • Avianus übte sich nun in zurückhaltung, da er sich ungefragt nur ungern in die Runde einmischen wollte. Daher verfolgte er ruhig die Gespräche, sein Kollege bei den Salii Palatini hatte das "Thema Salinator" erneut in Runde getragen. Es war alles nicht einfach und Avianus konnte sich nur schwerlich vorstellen, dass Valerianus ihnen misstraute. Nein, viel mehr dachte er einfach, dass er Salinator zu sehr vertraute. Dieses große Vertrauen schien ausgenutzt zu werden, hinter dem Rücken des Kaisers spielte der Praefectus Urbi wahrscheinlich mit all seiner Macht. Als Avianus sich dies ausmahlte, fuhr ihm ein kalter Schauer über den Rücken.


    Es wurde Gebäck serviert und um nicht appetitlos oder unhöflich zu wirken, nahm sich der Aurelier ein Stück, aß, während die anderen noch lebhaft Diskussionen und Vermutungen anstellten, alle möglichen Szenarien durchgingen. Für Avianus war eines klar: Das alles konnte kein gutes Ende nehmen. Doch passieren könnte, vermochte er nicht zu verhersagen. Gleichwohl wusste er, der Senat musste die Karten ausspielen, die er hatte. Und davon waren beileibe nicht viele da. Eigentlich, vermutete er, standen ihre Karten eher schlecht.
    "Der Kaiser vertraut Salinator, ja... vielleicht wird das Vertrauen ja missbraucht. Ich fände es wichtiger, zu erfahren, ob dies wirklich des Kaisers Wille ist und das sollten wir irgendwie herausfinden. Aber wie Claudius schon sagte, dürfte er schwierig werden, ihn zu kontaktieren."

  • "Das haben wir versucht. Wir - Furianus und ich - sind während seines Consulats nach Misenum gefahren und haben ihn gesprochen. Mein Eindruck war ebenfalls, dass er voll hinter Vescularius steht. Er hat zwar versprochen, sich stärker an den Senat zu wenden, aber die faktischen Ergebnisse lassen mir nur den Schluss, dass er kein Interesse an uns hat."


    kam er doch mit seiner Meinung vor, während er nach einem zurechtgeschnittenen Apfel griff. Immer mehr wurde ihm klar, dass es höchste Zeit wurde, aktiv zu werden! Aber es wurde auch klar, dass für ein derartiges Vorhaben nicht jeder hier zu haben war...also musste diese Angelegenheit warten.


    Während er den Apfel verspeiste, wartete er auf weitere Kommentare, die ihm eine bessere Einschätzung der Gäste ermöglichte.

  • Macer wollte zwar keineswegs über seinen Gastgeber spotten, aber ein leicht amüsiertes Lächeln konnte er sich nicht verkneifen. "Um ehrlich zu sein hätte es mich auch überrascht, wenn ein einmaliger Besuch zweier amtierender Consule reicht, um ein besonderes Vertrauen zwischen Kaiser und Senat zu etablieren. Valerianus und Salinator haben jahrelang im Illyricum zusammengearbeitet - das Vertrauen zwischen ihnen hat zweifellos eine völlig andere Qualität. Interessant wäre diesbezüglich sein Verhältnis zu Aelius Quarto", warf er noch in die Runde, bevor er sich auch wieder der Nachspeise widmete.

  • "Wenn zwei Consulare, darunter einer, der kaum laufen kann, sich auf den weiten Weg machen und ihn eindringlich warnen, erwarte ich doch eine gewisse Berücksichtigung ihrer Klagen!"


    bemerkte Durus scharf. Immerhin war die Reise wirklich beschwerlich und die Mahnungen äußerst eindringlich gewesen! Und ein - und noch mehr zwei Consulare sollten doch selbst von einem Imperator Caesar Augustus ernst genommen werden!

  • Avianus hielt sich eher zurück, dem Gastgeber zu widersprechen. Dennoch dachte er nicht unbedingt, dass der Kaiser unbedingt kein Interesse am Senat hätte. Aber man wusste nie: Manchmal waren die Söhne die extremen Gegensätze ihrer Väter. Vielleicht war es auch hier so, denn Ulpianus hatte ohnehin anders regiert. Hatte vielleicht auch mehr Möglichkeiten.


    "Es ist ein wenig... hart, wie du es ausdrückst, Tiberius", wandte er ein, "Nicht dass ich deine Meinung infrage stelle, doch liegt es auch nahe, dass des Kaisers Vertrauen zu uns nicht zu niedrig, sondern sein Vertrauen zu Salinator zu hoch ist."

  • Scheinbar war sonst niemand mehr bereit, sich zu dieser Angelegenheit zu äußern. Das war einerseits schlecht, da Durus gern mehr darüber erfahren hätte, was seine Gäste dachten, andererseits vielleicht auch gut, da er so zu einem anderen Thema übergehen konnte. Da die Augustales scheinbar wenig interessant für alle waren, versuchte der alte Tiberier es nun mit einem anderen.


    "Das mag sein."


    meinte er daher knapp und atmete tief ein. Erst heute hatte er mit einem neuen Buch begonnen, das er vor vielen Jahren schon einmal gelesen hatte und das doch recht interessant war:


    "Hat übrigens jemand von euch zufällig schon einmal die Epistulae Morales des Annaeus Seneca gelesen?"


    Unterdessen begannen die Sklaven, die übrigen Essensreste einzusammeln. Stattdessen brachte man einen Krater, in dem der Wein vorgemischt werden konnte.

  • Das Gespräch ging ein wenig weiter, wobei Durus feststellte, dass seine Gäste heute nicht sonderlich gesprächig waren. Dennoch kam zumindest eine kleine, wenig tiefschürfende Unterhaltung zustande, während die Männer dem relativ schwach gemischten Wein zusprachen.


    Nach einiger Zeit deutete der alte Tiberier schließlich an, dass er sich nun langsam zurückziehen wollte - natürlich auch mit Hinweis auf den anstrengenden nächsten Tag! Nachdem sich alle erhoben hatte, verabschiedete Durus sich zuerst von Macer:


    "Macer, ich weiß, dass der Wahlkampf für das Consulat verlangt, jeden Morgen früh auf zu sein, daher will ich mich zuerst von Dir verabschieden!"


    Er drückte die Hand des Purgitiers fest.


    "Grüße Albina schön von mir! Mein Sklave wird dir hinausleuchten!"


    Als nächstes ging er zu Menecrates und verabschiedete sich auch von ihm:


    "Claudius, es war ausgesprochen angenehm und ich freue mich, dich wieder einmal als meinen Gast begrüßen zu dürfen!"


    Ein Sklave mit einer Öllampe trat heran und begleitete den baldigen Consul und den baldigen Aedilis Curulis - was zu diesem Zeitpunkt wohl noch eher eine Ahnung als Gewissheit war - hinaus. Bevor Durus allerdings zum nächsten ging, erzählte er kurz eine Anekdote von einem seiner Heimwege, bei dem der Leitsklave seines Trosses offensichtlich etwas zu gut versorgt worden war, sodass er am Ende auf dem Aventin herausgekommen war.


    Dann plötzlich wurde seine Miene ernst und er verstummte. Sein fester Blick ging von einem zum anderen, während er sich ein letztes Mal die Worte zurechtlegte, die er nun sprechen würde.


    "Meine Herren, euch muss ich bitten, euch noch einmal zu setzen. Ich habe noch eine wichtige Angelegenheit zu bereden!"


    Mit einem Fingerzeig gebot er den anwesenden Sklaven, ebenfalls hinauszugehen und die Tür zu schließen. Langsam holte er Luft, dann begann er mit fester Stimme:


    "Bevor wir allerdings darüber sprechen, muss ich euch alle bitten zu schwören, dass das, was wir hier bereden, unter keinen Umständen diesen Raum verlässt. Ich gebe zu, dass es eine gewisse Gefahr birgt."


    Er blickte in die überraschten Gesichter.


    "Wer mit derartigen Dingen nichts zu tun haben möchte, dem steht es frei, ebenfalls nach Hause zu gehen. Ich werde es niemandem nachtragen!"

  • Es schien, als wäre der Abend vorbei und nacheinander verabschiedete sich Durus von den Gästen. Zu Avianus Erstaunen jedoch nicht von allen und er selbst gehörte zu jenen, die noch keines Abschieds bedacht wurden. Die Überraschung stand ihm quasi auf der Stirn geschrieben, die sich jedoch Momente später in Klarheit auflösen sollte. Es war durchaus Absicht vom Tiberier, denn mit ihnen hatte er etwas zu bereden. Etwas Gefährliches, was sich für Avianus verschwörerisch anhörte, so wie der Tiberier es sagte.


    Und so wie es sich gefährlich und verschwörerisch anhörte, weckte es Avianus' Interesse umso mehr. Was hatte Durus wohl vor? Und das ausgerechnet von ihnen? Hing es mit Salinator zusammen? Die Sklaven wurden hinausgeschickt, sie mussten wieder Platz nehmen. Avianus tat dem so, saß sich mit fragend-sorgenbehaftetem Blick erneut, weil er zuerst etwas vermutete, das sie direkt betreffen würde. Seine Fragen würden warten - denn zuerst wollten diejenigen von Durus beantwortet werden. Doch seine Anspannung erleichterte sich, wenn auch nur unwesentlich, als er merkte, dass Durus sich wohl auf jemand oder etwas anderes bezog. Dennoch war es ein nachdenklicher, unahnender Gesichtsausdruck, der in seinem Gesicht lag.
    "Ich schwöre es, dass ich meine Lippen versiegelt halten werde", nickte Avianus, die plötzliche Anspannung in seiner Stimme nicht verdecken könnend, "Doch eine Gefahr für mich und meine Familie kann ich nicht eingehen, wenn ich den Preis nicht kenne."

  • Modestus hatte sich den restlichen Abend über zurückgehalten. Das Thema Salinator und seine dubiosen Taten langweilte ihn nur noch. Schließlich war klar, was der Vescularier tat. Und es verstieß eigentlich auch nicht gegen die Gesetze. Zumindest nicht so, dass es ein noch nie dagewesener Skandal wäre. Jeder hatte schließlich seine Leichen im Keller. Doch, dass Tiberius Durus nun ein anderes, riskantes Thema ansprechen würde, gefiel Modestus. Es würde deutlich interessanter werden. Doch er hatte seinen Patron zuerst verabschiedet. Und den Claudier auch. Vertraute er ihnen nicht? Warum vertraute er dann Modestus und Avianus, die schließlich Klienten von Macer waren?


    "Dann wäre es wohl auch angebracht die Sklaven irgendwo im Haus einzusperren. Aber ich schwöre, dass es nicht diesen Raum nicht verlassen wird. Wobei ich mich aber sicherlich nicht dazu verpflichte an ... irgendetwas teilzunehmen. Doch ich kenne dich, Tiberius Durus, weshalb ich dir auf jeden Fall zuhören werde."

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