Hortus| Nachts sind alle Katzen grau

  • Morrigan braute nur einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Tief war der Atemzug, den sie tat. Endlich wieder frische Luft. Nur ein paar schritte wollte sie gehen, langsam musste sie sich bewegen, ihre Muskeln vom liegen erschlafft, zitterig wie ein altes Weib war sie. Nein, nein das musste sie schnell wieder ändern. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und folgte dem Weg, einen Kreis nach dem anderen zog sie im garten. Immer schneller wurde ihr Schritt, immer sicherer war sie auf den Beinen. Schließlich lief sie, ihre Lungen brannten schon, sie pumpte immer mehr Luft in ihre Lungen, ihre Beine brannten, die Muskeln schmerzen, doch sie lief und lief. Schließlich vollkommen ausgepowert, fiel sie einfach auf die Seite ihr Brustkorb hob und senkte sich im schnellen Takt, sie keuchte, doch fühlte sie sich frei. Sie rollte sich auf den Rücken und sah zu den Sternen auf. Sie setzte sich in den Schneidersitz, ihren Blick nicht von den Sternen nehmend, leise finge sie an ein Lied aus ihrer Heimat zu singen. Im Takt wiegte sie sich hin und her.
    Sie sang das Lied mit einem Stock schreib sie die Zeilen auf.


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    Mein schönes Püppchen
    Sie schläft in ihrem blauen Bett aus Samt,
    Einst ging Mama zum Markt und kaufte sie
    Keiner sah ein schönres als mein Püppchen.
    Mein Püppchen, öffne deine Augen!
    Wenn es Nacht wird, kannst du schlafen gehen
    Lass uns in den Garten spielen gehen
    Mit dem Ball, im Sand spielen und Hüpfseil springen gehen.

  • Auf Zehenspitzen folgte sie ihr, durch das Atrium zum Hortus. Es war kalt, Mansuri fröstelte. Sie stellte sich an die Wand neben der Tür und versuchte zu erkennen, was Morrigan da trieb. Sie bewegte sich, dann hörte Mansuri, nichts mehr. Es war still. Sie wollte hin und nachsehen, bekam Angst, dass Morrigan sich was getan hatte. Ein Lied, Morigan's Stimme hielt sie zurück.


    Mansuri setzte sich an die Wand und hörte ihr zu. Sie war so müde. Sie zog die Knie an und legte die Arme drum, ihr Kopf sank auf die Knie." Morrigan, eine schöne Melodie..." flüsterte sie und schlief ein.

  • Sie saß einfach nur da und summte die Melodie, langsam färbte sich der Himmel rot, ein neuer Tag brach an. Sie schaute dem faszinierenden Schauspiel zu, wie sich die Sonnen langsam ihren Weg erkämpfte, wie sie am Horizont auftauchte und den neuen Tag verkündete. Sie mochte nicht aufstehen, einfach nur hier sitzen und zusehen, sehen, die Sonnenstrahlen genießen. Hinter ihr erwachte langsam die Villa zum Leben, bald würde es vorbei sein mit der Ruhe. Vielleicht blieb sie ja hier im hinteren teil des Gartens unentdeckt, obwohl Mansuri bestimmt nach ihr suchen würde, wenn sie das leere Lager entdeckte.

  • Es wurde hell. Ihre innere Uhr war wie immer pünktlich. Es war nur nicht ihr ihr Bett wo sie munter wurde. Die Beine waren eingeschlafen, ihr war kalt, der Rücken schmerzte. Sie saß an der Wand im Atrium. Wieso saß sie hier und war eingeschlafen ? Morrigan, sie hatte gesungen.


    Sie stemmte sich an der Wand nach oben und sah hinaus in den Garten. Dort saß die kleine Kratzbürste. Im Licht der aufgehenden Sonne sah sie sie sitzen. Mansuri machte einen Schritt in den Hortus, ging wieder zurück. An Arbeiten war bei Morrigan noch nicht zu denken, sollte sie da sitzen bleiben. So früh am Morgen kam nie jemand hierher. Die frische Luft tat ihr gut. Leise ging Mansuri zurück in die Unterkunft, sie musste sich für den Tag fertig machen.

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