[Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150529/57qfgm58.gif] | Naevia
Naevia konnte die Befangenheit der neuen Sklaven nicht ganz nachvollziehen. Wollten sie sich denn nicht endlich des Schmutzes entledigen und ordentliche frische Kleidung tragen? Und was war eigentlich mit jenem einen Sklaven, der so gequält dreinschaute?
Endlich nun entledigte sich auch der Schönling seiner Kleidung und stieg in den Zuber. Aber die beiden anderen brauchten anscheinend eine Extraanleitung. „Na, was ist jetzt? Habt ihr irgendwelche Probleme in einem Zuber zu baden?“
Nun, löste auch Nefritiri ihre Tunika. Allerdings hatte sie offensichtlich das Verlangen, Naevia noch etwas mitzuteilen. Da die Ägypterin besser Griechisch als Latein sprach, bereitete ihr das ein wenig Schwierigkeiten. „Wasser nicht gut für Mann? Er brauche frische Wasser. Habe Operation hier!“ Nefritieri deutete auf das Unterleib des Sklaven, der inzwischen auch damit begonnen hatte, die Kleidung abzulegen.
Navia begann allmählich zu verstehen und schaute erst etwas irritiert, doch dann musterte sie den nun nackten Aristoteles etwas genauer. „Eine Operation? Was für eine Operation? Muss man etwa eine Wunde versorgen?“ Dann wäre es sicher geschickter gewesen, wenn zuerst ein Heilkundiger sich den Sklaven angeschaut hätte. Doch der Einwurf Nefritieris mit dem frischen Wasser war in diesem Falle sicher klüger. So ließ sie sich von einem Sklaven einen weiteren Bottich mit warmem Wasser bringen, der nun nur für Aristoteles bestimmt war.
Der Schönling saß inzwischen schon neben der Germanin im Wasser. Im Vergleich zu seinen drei Leidensgenossen war er noch der Aufgeweckteste und Selbstsicherste. Er war es dann auch, der als erstes wagte, eine Frage zu stellen. Als neuer Sklave war es wohl das Normalste der Welt, wissen zu wollen, wo man gelandet war. „Mein Name ist Naevia. Ich bin die Leibsklavin von Domina Agrippina, die Frau, die euch gekauft hat.“ Es war wohl sicher nebensächlich, dass sie erst einen Tag lang die Leibsklavin der Domina war. Doch über die Claudier hatte sie einiges zu berichten.
„Bisher hatten die Sklaven dieser Villa ein gutes Leben, wenn sie treu ergeben und fleißig ihren Aufgaben nachgekommen sind. Doch nachdem im letzten Jahr einige geflohen waren ist nichts mehr, wie es war. Dominus Felix war so wütend gewesen, beinahe hätte er uns alle zur Strafe kreuzigen lassen. Glücklicherweise aber konnte eine Sklavin, die geflohen war, wieder eingefangen werden. Sie hat die ganze Härte ihres Dominus zu spüren bekommen und uns hat man dann nicht bestraft. Aber ich kann euch beruhigen. Dominus Felix starb vor einigen Monaten. Und Domina Agrippina ist erst seit kurzer Zeit in Rom. Vielleicht wird es jetzt wieder etwas erträglicher hier. Das wäre sehr wünschenswert.“ Da sprach Naevia sicher allen Sklaven aus der Seele, die in den letzten Monaten einem immensen Druck ausgeliefert gewesen waren.