Cubiculum | Quintus Claudius Lepidus

  • Sie ging hinauf, den Gang entlang an Dominus Menecrates und Dominus Flavus Cubiculum vorbei. Es war sehr ruhig hier oben. An der Tür zu Dominus Lepidus blieb sie stehen und klopfte an.

  • Schnell trat Menochares ein und schloß die Türe hinter sich.
    "Dominus, entschuldige bitte die Störung. Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass deine Sklavinnen in großer Gefahr schweben. In diesem Hause gibt es einen der sich die Frauen mit Gewalt nimmt. Ich versuche sie zu beschützen aber ich kann nicht überall sein."

  • Diese Frage hatte Menochares erwartet, doch durfte er nicht den Namen nennen.
    „Dominus ich kann dir seinen Namen nicht nennen, aber ich sah das Böse in seinem Blick. Wenn er sie nicht bekommt wird er sie töten. Ich sage es dir weil sie dein Eigentum sind. Sollte du etwas Schlechtes über die Frauen hören, glaube es nicht. Gut wäre es wenn andere ihn bei sein tun sehen würden.“

  • Irgendwie konnte Lepidus der gazen Sache nicht sorecht folgen. Auf der einen Seite wurde er gewarnt, das jemand seine Sklaven an die Wäsche wollte, auf der anderen Seite wurden keine Namen genannt.
    >Wieso kannst du mir keine Namen nennen und woher hast du die Informationen?<
    Irgendwie eigenartig fand Lepidus und verzog das Gesicht.

  • Lepidus hatte gerade noch ein, zwei geschäftliche Dinge durchgesehen und diese schließlich als erledigt beiseite gelegt als ihm noch eine weitere wichtige Sache durch den Kopf ging.
    Er rief den Ianitor, das dieser ihm Morrigan in sein Cubiculum bringen möchte. Dann griff er erst einmal von den Strapazen des Tages gezeichnet zu den Erfrischungsgetränken, gönnte sich einen schluck, lehnte sich zurück und stierte planlos in der Gegen herum.

  • Man sagte ihr, dass Lepidus sie sehen wollte. Beinahe wäre ihr ein <WER?> rausgerutscht.
    Sie konnte es sich gerade noch rechtzeitig verkneifen. Statt dessen nickte sie nur, dass sie verstanden hatte und lies sich betont Zeit um sich in das Cubiculum ihres Herrn zu begeben.
    Sie überlegte krampfhaft, was der von ihr wollte. Sie hatte den Kerl erst zwei Mal gesehen gut es war eigentlich nur ein Mal. Auf dem Markt als er sie gekauft hatte und dann kurz nach ihrer Ankunft, als er ihr einen Tunika gereicht hatte. Seit dem waren Monate vergangen ohne, dass er sich auch nur ansatzweise um sie gekümmert hätte.
    Nicht das sie besonders scharf drauf war, dass er nun scheinbar entdeckt hatte, dass er ja noch einen laufenden, sprechenden Gegenstand hier in der Villa abgestellt und vergessen hatte. Im Gegenteil genau dieser Umstand bescherte ihr wohl mehr Freiheiten, als sie sich hatte träumen lassen.
    Sie klopft und trat ein… unterwegs war ihre Wut auf ihren Herrn gestiegen, hatte er sie doch gekauft und hier abgestellt… so trat sie mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ein.
    „Du wolltest mich sehen Dominus?“ bissig war ihre Ansprache, auch wenn sie sich vorerst jeden weiteren Kommentar verkniff, erstmal schauen was er wollte.

  • Sieh her, dachte sich Lepidus als die damals als er sie erworben hatte, widerspenstige, das Cubiculum betrat. Sie hatte hörbar fortschritte im erlernen der Sprache gemacht. Dies würde sicher vieles erleichtern.
    >Sehr schön, tritt näher!<
    Widerspenstig war sie aber immer noch, sinnierte Lepidus und schmunzelte.
    >Sag mir, was hast du bis jetzt alles gelernt, seit du in Rom bist?<
    Schließlich hatte sich Lepidus in der letzten Zeit recht wenig um seinen Hausstand gekümmert.

  • Was? Er wollte von ihr einen Tätigkeitsbericht? Wenn sie das gewusst hätte, dann hätte sie Tagebuch geführt. Woher verdammt kam dieses plötzliche Interesse. Misstrauisch schaute Morrigan ihn an.
    Ja was hatte sie gelernt… Die Sprache durch zuhören und nachplappern. Aber das konnte er ja wohl selbst feststellen. Sie hatte gelernt, wem sie lieber aus dem Weg ging, aber das war eine Information, die ihn nichts anging.
    Ah der Ludus… ja das konnte sie ihm mitteilen.
    „Ach in Ermangelung einer Aufgabe, habe ich gemacht was mir Spaß macht, Menecrates… ich mein Dominus Menecrates hat mich im Ludus aus bilden lassen. So konnte ich meine Fähigleiten im Kampf etwas verbessern. In den Ställen war ich viel, die Claudier habe eine beachtliche Pferdezucht. Das ich mich ansonsten in den Gassen Roms Rumgetrieben habe und mir die Stadt angeschaut habe, interessiert dich sicher weniger oder?“ Ja mn könnte ihre Antwort durchaus als schnippisch bezeichnen, oder wie Mansuri sagen würde, typisch Kratzbürste.

  • Es war beachtlich, was die kleine aufzählte doch das sie von Menecrates im Kampf ausgebildet wurde, fand Lepidus schon etwas eigenartig.
    >Du wurdest im Kampf ausgebildet?<
    Fragte Lepidus interessiert aber zugleich irritiert nach. Die weiteren Fakten waren für ihn da schon zweitrangig.

  • Der Kerl war also auch noch begriffsstutzig. Na prima…
    „Ich wurde in Kampftechniken ausgebildet, kämpfen konnte ich auch vorher schon. Weißt du das saugt man bei uns mit der Muttermilch auf, wie man jemanden auf 100 verschiedenen Arten töten kann.“ Morrigan rollte mit den Augen und hängte noch ein flapsiges „Soll ich dir’s zeigen?“ hinten ran.

  • So richtig schmeckte es Lepidus nicht, das seine Bediensteten im Kampf ausgebildet wurden, doch Menecrates wird schon gewusst haben, was er tat.
    Auf die doch schon etwas schnipige Antwort von Morrigan antwortete Lepidus lapidar.
    >Da muss schon der Pistor kommen und nicht nur das Panis.<
    War nur zu hoffen, das ihr mehr beigebracht wurde als nur zu kämpfen.
    >Ich habe vor dich in Zukunft zu Feiern sowie zu der ein oder anderen Cena als meine Leibsklavin mitzunehmen. Ich glaube, das ich nicht extra erwähnen muss, das dies eine vertrauensvolle Aufgabe ist und du dich dementsprechend engagieren wirst!<

  • Morrigan schaute auf Lepidus herab.
    ‘Mit dir Krümel werd ich alle Mal fertig.’ dachte sie sich. Schade das er es nicht drauf ankommen lies. Menecrates würde es sicher gefallen, wenn mal einer seiner faulen Verwandtschaft auf Trab gebracht wurde.
    Als er weiter sprach glaubte Morrigan sich zu verhören. Sie sollte was? Ihm den Arsch nachtragen? Als seine Leibsklavin? >Args< das hieß dann wohl ade du schöne Freizeit, Schluss damit, dass sie sich ihren Tag einteilen konnte wie sie wollte.


    “Was genau soll meine Aufgabe dann sein, in der ich mich e n g a g i e r e n soll?” sie zog das Wort absichtlich in die Länge. Irgendwie klang es lächerlich in ihren Ohren. Bis jetzt hatte sie in allem was sie hier getan hatte ihr Bestes gegeben. Gut sie machte ja auch nur was ihr Spaß brachte, aber irgendwie schwante ihre gerade nichts gutes. Wohlmöglich sollte sie auch noch ... tanzen oder son Mist...ne ne. Na mal schauen ob wir ihm das nicht wieder ausreden können.
    Morrigan legte sich schon mal einen Schlachtplan zurecht, wie sie das umgehen konnte. Sie wollte viel lieber in die Ställe zu ihren geliebten Pferden und nicht den ganzen Tag hier in der stickigen Villa hocken oder gar noch in anderen Villen. Dieses Schickimicki Getue war mal gar nichts für sie.

  • So richtig schien dies Morrigan nicht zu schmecken, was Lepidus jedoch völlig Wurst war.
    >Du begleitest mich zu diversen Empfängen, erledigst Dinge für mich und wirst als Schreiber für mich tätig sein. Du kannst doch schreiben?!<
    So richtig sicher war sich Lepidus auf einmal nicht mehr aber er meinte vernommen zu haben, Mansuri hätte ihr das beigebracht.
    >Glaube mir, das wird sicher ganz interessant für dich, du wirst sicher den ein oder anderen Sklaven der Gastgeber kennen lernen und wenn du dich ganz besonders einfügst, habe ich dann auch eine Überraschung für dich.<
    Lepidus grinste. Nur Zuckerbrot war nicht förderlich, jedoch ständig die Peitsche auch eher kontraproduktiv.

  • Morrigan war mehr als nur überrascht. An ihrem Gesichtsausdruck konnte man dies auch deutlich ablesen. Begleiten, ok so kam sie noch etwas öfter hier raus. Aber irgendwie schmeckte ihr das gar nicht, dass sie nun so unter Aufsicht stehen würde. Sie hatte sich daran gewöhnt ihr eigenes Ding zu machen.
    Nun war es an Morrigan, das ihr die Kinnlade runter. Schreiben, klar konnte sie schreiben, aber bestimmt nicht so, dass er es lesen konnte. Wie brachte sie ihm das nun schonend bei?
    Auf Morrigans Gesicht spiegelten sich all ihr Emotionen wieder, die sie gerade empfand und sie tat das was sie immer machte, wenn sie unsicher war, sie fing an mit ihrer Tunika zu spielen, ihr Blick war gesenkt und sie beobachtete scheinbar das Spiel ihrer Hände. Das ganze verlieh ihrem Auftreten einen kindlichen Anschein. Auch wenn sie wohl inzwischen zur Frau gereift war, war sie eigentlich immer noch das Kind, dass man in Persien weggefangen hatte.
    Unsicher schaute sie Lepidus von unterheraus an, er schein gerade guter Laune zu sein, immerhin stellte er ihr Überraschungen in Aussicht.
    Ihren Finger spielten inzwischen mit dem Seil, welches ihr als Gürtel diente.
    „Dominus, ich kann schreiben und rechnen, jedoch auf Persisch, mir sind weder die römischen Zahlen noch die Buchstaben geläufig. Sollte ich das lernen?“ Sie schaute ihn fragend unsicher, nervös an. „Aber ich kann es lernen wenn du es wünscht.“ Das ihr das Lernen eigentlich nicht sonderlich schwer fiel, sagte sie ihm jetzt nicht. Besonders, da sie eh gern das Lesen gelernt hätte, damit sie endlich die Schilder alle lesen konnte, die in der Stadt überall rumstanden.
    „Was heißt besonders einfügen?“ völlig unbedarft, fragte sie. Sie hatte bisher immer versuch sich einzufügen ihre Fähigkeiten so einzusetzen, das sie der Familie nutzten, aber was meinte er mit besonders einfügen. Sie war sich unsicher, da sie nicht wusste was er meinte.
    Sie wirkte etwas eingeschüchtert, zum Mal Lepidus sich inzwischen in voller Größe vor ihr aufgebaut hatte, so dass sie den Kopf in den Nacken legen musste um ihn anzusehen.

  • Entgegen ihrer sonstigen Natur wirkte Morrigan irgendwie eingeschüchtert. Dies nur aud Lepidus' Auftreten abzuwälzen wäre sicher das einfachste aber sicherlich nicht der Hauptgrund.
    >Du kannst also nicht schreiben! Hmmmm.... das ist zwar nicht so vorteilhaft, ändern lässt sich dies jetzt auf die Schnelle auch nicht.<
    Lepidus hatte sich nn auch schon die Marotte von Menecrates angewöhnt, indem er bei Gesprächen Bewegung brauchte. Wie auch jetzt, wo er drei,vier Schritte nach rechts machte, kurz innehielt und sich schließlich die drei, vier Schritte wieder zurückging. Die ganze Zeit über das Kinn auf die Hand gestützt meinte er...


    >Ich denke die Sache mit dem Schreiben und Lesen lernen ist eine gute Idee. Ich werde mich mal herumhören.<
    Hatte sie die Sache mit dem einfügen falsch verstanden? Blieb Lepidus stehen und blickte zu Morrigan.
    >Mit dem einfügen meinte ich lediglich dass das alles ohne Theater und Ärger abläuft. Dies wird auch nicht jeden Tag der Fall sein. Du wirdt sicher noch genügend Zeit in der Villa verbringen oder in den Stallngen.<

  • Morrigan schaute ihm hinter her erst in die eine, dann in die andere Richtung. Args wie sie das hasste, konnten die nicht einfach mal stillstehen? Nein immer mussten sie umherlaufen.
    Morrigan kam sie vor wie eine kleine Katze, die ihr Spielzeug versuchte im Auge zu behalten. Gut das Lepidus wenigstens nur hin und herlief und nicht auch noch um sie herum, denn dann würde sie entweder einen Drehrumbum bekommen oder sich den Hals verrenken, sie wollte weder das eine noch das andere.
    „Dominus, ich kann schreiben.“ Protestierte sie. „Nur eben auf Persisch, in einer Schrift, die du nicht lesen kannst. Aber natürlich lerne ich es auf Latein wenn du es wünschst.“
    Morrigan schaute Lepidus völlig verständnislos an, ihr lag durchaus eine schnippische Antwort auf den Lippen, denn wenn ihr Käufer sich auch nur etwas dafür interessiert hätte, wie sie sich in den Haushalt eingefügt hatte, wüsste er, dass es wohl am Anfang den ein oder anderen Ärger gegeben hatte, Morrigan sich aber soweit es ging zurück nahm um nicht anzuecken.
    Ihre Antwort lautete stattdessen. „Ich denke dass sollte ich hinbekommen. Kann ich sonst noch irgendetwas tun, Dominus?“
    Morrigan schaute ihn an, die Frage war so dahin gestellt, eigentlich hoffte sie, dass er sie nun wieder wegschicken würde. Sie fühlte sich einfach nicht wohl in ihrer Haut und wusste früher oder später würde sie sicher anecken mit ihrer Art, sich eine bestimmt Zeit zusammenreißen ging wohl, aber Morrigan wollte es einfach nicht drauf ankommen lassen, und lieber wieder verduften, dahin wo weit und breit keiner der Herrschaften war.

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