Das Herz schlug dem Nubier recht heftig in der Brust und sorgte dafür das er immer nervöser wurde. Cimon bewunderte die Selbstsicherheit des Bithyniers, dessen bestimmendes Auftreten ihm zusätzlich imponierte. Stärke hatte eben nicht immer etwas mit Körperkraft zu tun. Als Charmis zusagte und weg war verstand Cimon erst was Phaeneas gerade getan hatte und war sehr dankbar dafür, hatte er es selber doch vollkommen vergessen.
Sie waren allein... Sicher konnte überall jemand sein...aber momentan sah es nicht danach aus. Die trockenen Lippen musste er sich etwas befeuchten, während der dunkle Sklave angestrengt darüber nachdenken musste, was er wollte... was er würde sagen können...
Dann sah er es...das Lächeln von Phaeneas steckte ihn an und er konnte gar nicht anders als es offen zu erwiedern. Wieso war eigentlich so viel Platz zwischen ihnen beiden? nein, er durfte nichts tun, durfte es am besten gar nicht denken. Ihm wurde fast ein wenig schwindelig, wobei er kaum verstand, wieso dies so war. Zwar standen sie 'nur' voreinander, doch Cimon hatte das Gefühl, als wenn sie sich wesentlich näher wären. Der Nubier wollte sagen, wie sehr er Phaeneas vermisst hatte und was er fühlte...doch er konnte es nicht.
Er freute sich? Cimons Augen strahlten bei diesen Worten des Freundes. Aber was meinte er...seltsam? Naja, es war schon etwas unerwartet. Ja, so musste es gemeint sein. Er zuckte. Cimon wollte ihn in den Arm nehmen, ihn ....küssen? Nein... das durfte er nicht. Das würde ihre festgelegten Regeln brechen. Unsicherheit zeigte sich in seinen kleinen Bewegungen.
"Ja...ja auch ich freue mich, Phaeneas. ... Ich...meinst du... wir... könnten uns die Tage... zum Lesen ... treffen?"
Es fiel ihm schwer so distanziert zu sprechen und nicht laut auszusprechen was er wollte, was er nur zu gerne ausprobieren wollte...wie sehr er sich nach Wärme, wirklicher, echter Wärme sehnte. Sicher war Flora immer wieder in seinen gedanken, doch er durfte nicht...sie beide durften nicht... und er wusste auch nicht mehr was er wirklich und wahrhaftig wollte... aber er wusste das er Phaeneas nahe sein wollte. Wenn es einen Menschen gab, der ihn Flora vergessen lassen konnte, dann war es dieser wundervolle Mann, der ihn durch einen leichten Kuss im Park derartig aus der Welt gerissen hatte, das der Nubier glaubte sie neu um sich und Phaeneas erbauen zu müssen.