Atrium | Domitillas Ankunft

  • Phoebus trat, wortkrag wie immer, vom Vestibulum aus ins Atrium hinein, schritt leise und ohne einen Mucks von sich zu geben zu den Klinen, die im Atrium lagen, verbeugte sich tief vor der wohl Gleichaltrigen, die hier Einlass begehrte, und wandte sich wieder ab, um sich zur Porta zu begeben. Ein Sklave derweil brachte ein bisschen Apfelsaft – eine kostbare Angelegenheit, aber die Flavier ließen sich nicht lumpen. In nichts.

  • Unbeschreiblich, was in mir vorging, als ich durch das Vestibulum schritt, um nach wenigen Schritten zum Atrium zu gelangen. Eindrucksvoll, sehr eindrucksvoll! Nicht nur die überwältigende Pracht, die ich dort vorfand, eine Komposition aus kunstvollem Überfluss und formvollendeter Funktionalität. Auch die wachsame Dienstwilligkeit des Personals, ließen keinerlei Wünsche offen.


    Verstohlen warf ich dem jungen, schweigsamen Sklaven noch einen Blick zu, nachdem er sich so unglaublich tief vor mir verbeugt hatte und sich nun wieder absentierte. Er war in etwa in meinem Alter. Was nicht heißen sollte, dass ich ihm deswegen besondere Beachtung schenken sollte. Man hatte mir beigebracht, mich mit dem niederen Personal nicht zu fraternisieren. Nur zu autorisierten Sklaven, wie Amalthea zum Beispiel, pflegte ich eine nähere Beziehung. Eine gleichaltrige Sklavin, die mir als Gesellschafterin hätte dienen können, hatte es nie gegeben. So war ich in die Welt der Erwachsenen hineingeboren worden und war auch in ihr herangereift.


    Ich hatte mich bereits auf eine der Klinen niedergelassen, als ein weiterer dienstbarer Geist erschien, um mir Apfelsaft zu kredenzen. Mhhhh, Apfelsaft! Ich zügelte meine Lust, so wie es sich gehörte. Die Reise hatte mich durstig gemacht. Doch dies war längst noch kein Anlass, um sich auf den Fruchtsaft zu stürzen, um ihn wie eine Ausgeburt des Pöbels hinunterzuschlingen.
    Diskret und meinem Tun wenig Beachtung schenkend, kostete ich einen kleinen Schluck, nachdem der Sklave mir den Becher reichte. Mhhh, meine Annahme um des besonderen Wohlgeschmackes, bestätigte sich. Schier hätte ich mich dazu hinreißen lassen, erneut einen größeren Schluck zu nehmen. Doch ein kaumhörbares Geräusch, welches von meiner Kinderfrau ausging, wusste dies zu verhindern. Amalthea hatte sich hinter meiner Kline postiert und wartete nun ebenso gespannt wie ich, was nun geschehen würde.

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    Die Begleiter der jungen Flavia, die sie von Aquileia nach Rom geleitet hatten, waren ebenfalls eingetreten, aber keiner von ihnen blieb noch länger bei dem Mädchen. Die meisten verdrückten sich, in Richtung Küche oder Unterkünfte, wo sie die Chance nutzten sich von der Reise zu erholen, solange sie konnten. Der Anführer suchte Aetius auf und erstattete ihm Bericht.


    Einige Zeit später erschien eben jener im Atrium. Er hatte sich bewusst Zeit gelassen. Das Mädchen war bei seiner Mutter aufgewachsen, und was die von ihm hielt, war ihm nur allzu bewusst. Besser also das Kind früher als später auf die Probe stellen und sehen, wie es reagierte. Sein Lächeln jedoch war so breit und jovial wie immer, als er auf seine Tochter nun zuging. „Domitilla!“ Es war gar keine Frage, wer wer war, schon allein aufgrund des Alters nicht. Die Sklavin würdigte er keines Blickes – später würde er sich von ihr Bericht erstatten lassen, was sie von seiner Tochter wusste, aber für den Augenblick gab es hier eine Flavia, die es zu begrüßen galt. „Du glaubst gar nicht, wie sehr es mich freut, dich endlich kennen zu lernen – mehr noch, dich noch dazu gleich hier in Rom begrüßen zu können.“ Ungeachtet ihrer Reaktion, ob sie es wollte oder nicht, schloss er sie kurz in die Arme, bevor er sich niederließ. Im nächsten Augenblick hielt er ein in ein samtenes Tuch eingeschlagenes kleines Päckchen in der Hand, in dem eine feine, goldene Kette mit einem zierlichen Heroldstab – dem Wappen der Flavier – als Anhänger daran zu finden war. Er zwinkerte. „Meinen Glückwunsch zu deinem dreizehnten Geburtstag – wenn auch etwas verspätet.“

  • Die Zeit verging und nichts passierte. Nur mein Becher leerte sich langsam. Mein Vater ließ auf sich warten. Ein Blick zu meiner Kinderfrau zeigte mir nur ihre Ratlosigkeit. Ich musste einfach Geduld haben, obwohl dies eine der schwersten Übungen für mich war. Allerdings von meinem Vater war ich nichts anders gewohnt, als auf ihn zu warten. Doch dann hörte ich Schritte, die näher kamen.
    Ein Mann mit schütterem Haar und einem breiten Lächeln trat heran. Dies musste mein Vater sein. Es waren schon Jahre vergangen, seit ich ihn zum letzten Mal zu Gesicht bekommen hatte. Damals war er für wenige Stunden in die Villa nach Aquileia erschienen, um mit Mutter etwas zu besprechen. Mir hatte er eine Puppe geschenkt und einen Kuss auf die Wange gedrückt, dann war er wieder so schnell verschwunden, wie er gekommen war.
    Dieses Mal hatte er, wie es schien, keine Puppe dabei. Das war auch gut so, denn aus dem Puppenalter war ich nun endgültig hinaus.
    Ich kam mir etwas überrumpelt vor, als er mich in die Arme schloß. Diese Art von Körperkontakt war ich höchstens von Amalthea gewohnt. Selbst meine Mutter hatte sich nur höchstselten dazu herabgelassen. Trotzdem versuchte ich sein Lächeln zu erwidern, wenn auch nicht zu breit. Auch wenn dieser Mann mein Erzeuger war, so war er doch mehr ein Fremder für mich.
    "Vater!", rief ich mit versuchter Herzlichkeit, die jedoch nicht wirklich überzeugend klang. "Ich freue mich auch, dich zu sehen." Wie sehr ich mich tatsächlich freute, endlich meinen Vater etwas besser kennenzulernen und ihn vielleicht ganz für mich haben zu können, vermochte ich nicht ausdrücken zu können.
    Ganz plötzlich fiel mir jenes kleines Päckchen ins Auge, welches er in seiner Hand hielt und wohl für mich bestimmt war. Er schob es mir entgegen. Schon gratulierte er mir zu meinem Geburtstag, der nun schon einige Tage zurücklag. Nein, diesmal war es nun wahrlich keine Puppe. Behutsam öffnete ich es, indem ich das Tuch, indem das Geschenk geschlagen war, entfernte. Zum Vorschein kam eine goldene Kette mit einem Anhänger in Form genau jenen Caduceus, welchen ich bereits im Wappen der flavischen Sänfte gesehen hatte.
    "Oh!", entfuhr es mir. Staunend betrachtete ich das Schmuckstück, welches nun in meiner Hand lag. "Vielen Dank, Vater! Es ist wunderschön." Mein Herz begann schneller zu schlagen. Mein Vater hatte mir Schmuck geschenkt! Das war wie eine Bestätigung dafür, dass ich kein Kind mehr war. Endlich war auch ich in der Welt der Erwachsenen angekommen. Sogleich wollte ich es anlegen. Doch mein erster Versuch scheiterte, was Amalthea dazu veranlasste, mir zur Hilfe zu kommen.
    Nun erstrahlte die Kette, samt Anhänger auf meinem Dekolleté. Ich fühlte mich unglaublich erwachsen und stolz. Unvermittelt erhob ich mich und fiel meinem Vater um den Hals. Diesmal fand ich es nicht befremdlich. Vielleicht weil ich intuitiv wusste, dass er nun noch der einzige war, den ich hatte, der mir so nahe stand.

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    Es war nicht so, dass Aetius die Reaktionen anderer nicht bemerkte. Im Gegenteil, er registrierte sehr wohl, wie sein Umfeld sich verhielt – er wäre kein so erfolgreicher Geschäftsmann, hätte er dafür kein Gespür entwickelt. Aber er wusste sehr genau, wann er einfach ignorieren konnte, was ihm nicht in den Kram passte, und wenn er es konnte, tat er es in der Regel auch – und dann war es ihm völlig egal, ob er als Holzklotz wirken mochte.


    So ignorierte er auch jetzt, dass Domitilla sich zunächst etwas steif benahm. „Natürlich.“ Ein joviales Grinsen, das keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass es für Aetius eine Selbstverständlichkeit war, dass seine Tochter sich freute ihn zu sehen. Und spätestens sein Geschenk schien auch Domitilla davon zu überzeugen, dass echte Freude angebracht war. Er lachte auf, als sie – nachdem ihre Sklavin ihr geholfen hatte, die Kette anzulegen – ihm um den Hals fiel, umarmte sie erneut und wies dann auf den Stab, als sie sich von ihm löste. „Das flavische Wappen. Es ist nicht nur ein Geburtstagsgeschenk, wenn du so willst, sondern auch ein Willkommen – in unserer Familie. Du bist eine Flavia, Domitilla, gleich wer dich großgezogen hat. Vergiss das nie.“ Obwohl seine Worte immer noch begleitet waren von dem breiten Lächeln und auch durchaus freundlich klangen, hatten sie doch einen ernsten Unterton. Wer wusste schon, was die Mutter der Kleinen ihr eingetrichtert hatte? Aber noch war Domitilla jung genug, um derlei Dinge hinzubiegen, nötigenfalls mit Hilfe seiner anderen Kinder, die beide mit einem gesunden Stolz, Flavier zu sein, gesegnet waren. „Nun. Womit fangen wir an? Du hast sicher eine Menge Fragen – aber du kannst dir auch zuerst die Villa ansehen, wenn du möchtest.“ Er zwinkerte erneut. „Ein Zimmer für dich ist auch schon vorbereitet. Falls du dich zuerst ausruhen möchtest, ich weiß ja nicht, wie anstrengend deine Reise war.“

  • "Einen Spiegel! Schnell, einen Spiegel!", rief ich, ohne dabei gezielt einen der bereitstehenden Sklaven, die sich solange im Hintergrund aufhielten, bis sie gebraucht wurden, damit anzusprechen. Im Haus meiner Mutter waren die Sklaven zur Aufmerksam angehalten worden. Offensichtlich traf dies auch für mein neues Heim zu, denn in Windeseile hatte einer der Sklaven einen Handspiegel besorgt.
    Staunend betrachtete ich mein Spiegelbild. Die Kette mit dem Anhänger sah wunderschön aus an meinem Dekolleté. Ich war so stolz! Eine Flavia. Ich war tatsächlich eine Flavia! Auch wenn meine Mutter nie etwas Gutes über dieses Familie zu sagen gewusst hatte. Ihr Herz war voller Groll, gegenüber meinen Vater und alles, was mit ihm zu tun hatte.
    "Ich werde mich bemühen, Vater, dich nicht zu enttäuschen." Was im Grunde hieß, alles bisher verinnerlichte, was ich über die Flavier erfahren hatte, wieder zu vergessen. Doch was war schon ein dummer Familienzwist gegen die Tatsache im Zentrum der Welt zu sein? In Rom gab es so viele Möglichkeiten. Solche, die ich im Kleinstadtmief von Aquileia nie hätte erwarten können.
    Fragte sich nur, was mein Vater mit mir vor hatte. Letztendlich hatte es ja einen Grund gegeben, weshalb er mich von meiner Mutter geholt hatte. Nur um ihr eins auszuwischen, war doch sehr unwahrscheinlich.
    Umso besser, dass er mir Gelegenheit gab, um meine Fragen die ich hatte, zu beantworten. Natürlich wollte ich mir auch noch das ganze Anwesen anschauen. Wobei ich daran zweifelte, dies alles an einem Tag zu schaffen.
    "Oh, ein Zimmer! Ich bin schon gespannt auf die Villa. Sie ist viel größer als die in Aquileia. Aber ich würde gerne deine Pläne erfahren, die du mit mir hast, Vater."

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    Aetius lehnte sich mit einem Schmunzeln zurück, ließ sich einen Becher Wein reichen und beobachtete seine Tochter dabei, wie sie das Schmuckstück bewunderte – das in der Tat exquisit war. „Davon bin ich überzeugt“, antwortete er, in einem Tonfall, der auf eine Art sicher war, die verdeutlichte, dass Domitilla besser daran tat ihn tatsächlich nicht zu enttäuschen.


    Auf das Angebot sich auszuruhen ging das Mädchen gar nicht ein, was Aetius aber nicht wunderte, immerhin war sie noch jung. Die Villa Flavia schien sie indes in der Tat zu reizen – allerdings nicht genug. Nicht so sehr, dass sie ihre Fragen zurückgestellt hätte. Und auch das hatte Aetius erwartet, weshalb er ihr auch bereits angeboten hatte, ihre Fragen zu stellen. „Nun, es wird Zeit für dich, dass du endlich als das lebst, was du bist: eine Flavia. Mitsamt den Rechten und Vorteilen, die das mit sich bringt – aber auch den Pflichten. Du hast eine Verantwortung gegenüber deiner Familie, du hast ihren Stolz und ihre Ehre zu wahren. Damit du lernst, was das alles heißt, habe ich dich herbringen lassen, weil du nun alt genug dafür bist.“ Er schmunzelte erneut. „Ich bin mir allerdings noch unschlüssig darüber, ob ich dich mit nach Ravenna nehmen oder gleich hier in Rom lassen soll.“

  • Hinten im Atrium, da trappelte etwas. Es war Piso. Dem Flavier hatte man über die Ankunft seiner Schwester berichtet. Zuerst hatte man es ihm so gesagt, deine Schwester ist da. Nigrina, dachte sich Piso zuerst. In einem Anfall von Wahn kam ihm sogar Vera in den Sinn. War seine Schwester hier, auferstanden von den Toten? Damit alles wieder so werden würde wie früher? Nein, Herr, antwortete ihm der stämmige kleine Sklave, der ihm die Nachricht mitteilte. Domitilla.
    Domitilla. Lange schon hatte Piso diesen Namen nicht mehr gehört. Ja, da war so eine Halbschwester von ihm. In Aquileia. Nur, ihm selber war sie bisher keine Schwester gewesen. Hatte er sie gesehen? Vielleicht zwei- oder dreimal in seinem gesamten Leben. Ja, Schwester. Wenn auch nur biologisch und wohl auch juristisch. Und selbst da nur halb. Das Produkt einer weiteren Liebschaft seines Vaters. Eine Hortensia, die er nicht umgebracht hatte, sondern ihm nur weggelaufen war, weise, würde Piso annehmen.
    Die unbekannte Schwester... könnte man nicht Ähnliches sagen von Nigrina? Nigrina... jaja, sie. Er sollte sie mal besuchen gehen. Und ihr ein Entschuldigung abliefern. Das wäre vielleicht ganz angemessen. Für Nigrina... Nigrina, die er als Veraersatz wollte. Nun, er würde bald heiraten, und Prisca würde sicher auch gut die Rolle einer Vertrauten einnehmen. Sehr gut sogar. Aber sie war halt keine Schwester.
    Im Gegensatz zu Domitilla übrigens, und so schloss sich der Gedankenkreis des Flaviers wieder.
    Fast wäre er jedoch umgekehrt, als er seinen Vater sah. Natürlich war sein Vater hier, es war irre gewesen, ewas anderes anzunehmen! Sein Vater war hier mit seiner Tochter, welch wunderbare Familie. Nur ins Bild passte es, dass Piso die Angst, vor seinen Vater zu treten, seinen Vater, den er einst von sich gewiesen hatte, den er geschlagen hatte, den er nie wieder Vater nennen wollte. Seinen Vater, der ihm seiner Mutter beraubt hatte. War das alles Geschichte und begraben? Es wäre schön, wenn. Nur leider war das Leben selten so schön. Viele unästhetische Dinge gab es, Dinge, die Piso ausbügeln wollte. Aber es doch nicht schaffte.
    Er atmete tief Luft und stellte sich zu seinem Vater hinzu. “Salve, Vater“, machte er. Er nannte ihn Vater, ja, im Widerspruch zu dem, was er Aetius damals gesagt hatte. Widersprüchlichkeit, das war aber ein Wort, das auf Piso, das auf die Flavier allgemein gut zutraf.
    “Salve, Domitilla“, machte er dann auch zu seiner kleinen Schwester. Sie war ein hübsches junges Ding. Noch zu jung, um zu heiraten. Vielleicht war sie netter als Nigrina. Vielleicht würde sie ihn verstehen, ihn, Piso, der sich danach sehnte, dass man die Brillianz seiner Gedanken erkannte.
    “Weißt du, wer ich bin? Ich bin dein Bruder. Aulus. Aulus Flavius Piso“, fügte er hinzu, nur als Erklärung. “Willkommen in der Villa Flavia in Rom.“ Der künstlerische Wirrkopf lächelte seiner Schwester zu, während seine Gedanken sich schon längst um die Implikationen ihres Erscheinens hier in Rom kreiselten.

  • Immer wieder musste ich mich von Neuem im Spiegel bewundern. Dieses edle Geschenk machte sich ausgesprochen gut an meinem Hals und betonte noch mehr meine langsam erblühende Schönheit. Nun konnte man mich in der Tat nicht mehr ein Kind nennen. Das Schmuckstück machte mich endgültig zur jungen Frau.
    In meinem Übermut erschien mir der eindringliche Tonfall meines Vaters weitaus weniger einschüchternd, eher liebevoll und besorgt darum, auf dass mir nur das Beste widerfahren solle. So wuchs ich innerlich, als er von meinen neuen Rechten und Vorteilen sprach und war stolz auf die Pflichten, die diese Stellung mit sich brachten. Ja, ich war eine Flavia! Eine junge Flavia, die das Kindesalter bereits überschritten hatte, bereit dafür, was ihr das Leben als Patrizierin zu bieten hatte.
    Lediglich sein letzter Setz versetzte mir einen kleinen Dämpfer. Ravenna? Mich mit nach Ravenna nehmen, jetzt wo ich doch endlich in Rom war? Natürlich widersprach ich ihm nicht, wie ein ungezogenes, trotziges Gör. Meine Erziehung gebot mir, auf andere Weise vorzugehen.
    "Oh, liebster Vater, ich vertraue ganz auf deine Entscheidung. Aber wäre es denn nicht von Vorteil, wenn ich vorerst einmal in Rom verbleibe. Hier sind die Möglichkeiten, zu lernen weitaus größer." Erwartungsvoll, mit großen strahlenden Augen, die das Atrium noch etwas leuchtender erscheinen ließen, lächelte ich meinem Vater zu. Ganz von selbst versuchte mein weiblicher Charme ihn zu umgarnen. Dabei entging es mir völlig, wer oder was da aus dem Hintergrund herannahte. Erst als ich sah, wie sich die Augen meines Vaters von mir abwandten und ich die fremde Stimme vernahm, sah auch ich mich überrascht um.
    Die begrüßenden Worte des jungen Mannes, eine gewisse Ähnlichkeit, die zu erkennen war und dann die Frage, ob ich wüsste, wer er sei. Dann seine erklärenden Worte. Ich bin dein Bruder. Aulus. Aulus Flavius Piso. In meinem Kopf begann es zu arbeiten. Hatte ich diesen Namen schon einmal gehört? Lange, sehr lange war es her. Dunkel war die Erinnerung, an den Besuch vor etlichen Jahren. Ich war damals noch viel zu jung gewesen, als das ich nun noch ein klares Bild der Erinnerung in meinem Kopf hatte.
    Zu meinem Entsetzen bemerkte ich erst jetzt, dass ich die ganze Zeit über den Mund offen hatte und wohl etwas dümmlich wirken musste. Das Dummchen vom Lande. Schnell schlossen sich meine Lippen und ich suchte nach Worten.
    "Dann bist du … mein Bruder?", entwich es mir endlich. Natürlich war er das, er hatte es ja selbst gesagt!
    "Salve, Aulus Piso!", meine ich schließlich mehr als steif.
    Nur wenig wusste ich übermeinen Bruder zu sagen. Noch weniger ahnte ich, was in ihm vorging, als er meinem … unserem Vater gegenüberstand.
    "Es freut mich, endlich meinen Bruder kennenzulernen," fügte ich nach einer Weile noch hinzu, als der erste Schauer der Überraschung von mir gewichen war. Jetzt lächelte ich endlich auch ihm zu und sah schließlich nun noch erwartungsvoller zu meinem Vater. Nun bestand mit Sicherheit kein Hinderungsgrund mehr, weshalb er mich nicht hier in Rom belassen konnte.

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    Aetius zog eine Augenbraue hoch, als Domitilla anfing zu argumentieren, warum sie in Rom bleiben solle. Er hatte zu viel Erfahrung mit seinen älteren Töchtern, Leontia und Nigrina, um diesen speziellen Tonfall – und vor allem DIESEN Blick – nicht zu durchschauen. Mehr noch: gerade Nigrina hatte ihm in den letzten Jahren zu oft zu lange damit in den Ohren gelegen, dass sie unbedingt auf jeden Fall am besten sofort endlich endlich nach Rom ziehen musste. Für Aetius war daher klar, dass es Domitilla vermutlich herzlich wenig interessierte, ob ein dauerhafter Aufenthalt ihrerseits in Rom von Vorteil für ihre Erziehung sein könnte, nein, sie wollte in Rom bleiben. Allerdings war er nicht abgeneigt, ihrem Wunsch zu entsprechen. Es hatte seine Vorteile, wenn sie gleich hier blieb. Sie war eine Flavia, es war Zeit gewesen, sie endlich zu ihrer Familie zu holen. Aber er machte sich nichts vor, dass er dieses Mädchen nicht wirklich kannte, und auch wenn er Nigrina vermisste – Domitilla war nicht Nigrina. Und er hatte die Ruhe auf seinem Landgut in den Monaten nach Nigrinas Abreise doch sehr genossen.


    Aetius tendierte also tatsächlich dazu, ihrem Wunsch stattzugeben. Er wusste, dass Nigrina ihm dafür vermutlich den Kopf würde abreißen wollen, wenn er das wirklich in die Tat umsetzte, hatte er ihr doch die Erfüllung genau dieses Wunsches lange verweigert. Sie würde beleidigt sein, das ganz sicher. Aber sie würde sich auch wieder abreagieren, und sowieso würde er bald nach Ravenna abreisen, was hieß: den Großteil ihrer Wut würde er nicht einmal mitkriegen. Allerdings war er nicht gewillt, nun bereits die endgültige Entscheidung zu fällen, also schmunzelte er nur. „Wir werden sehen.“ In dem Moment betrat sein Sohn das Atrium, und Aetius setzte das joviale Lächeln auf, das er häufig bei seinem Sohn aufsetzte – noch häufiger, seit er ihn das letzte Mal in Ravenna besucht hatte und sich zum ersten Mal in seinem Leben tatsächlich aufgelehnt hatte gegen ihn, ein Intermezzo, das Aetius – wie so ziemlich alles, was ihm nicht gefiel – vorzog geflissentlich zu ignorieren. Er stand auf und klopfte ihm auf die Schulter. „Salve, Aulus! Das ist deine jüngste Schwester, Domitilla.“ Nun, wenigstens die jüngste, von der er wusste. Piso übernahm seine eigene Vorstellung selbst, und Aetius wartete noch genau diesen Moment ab, in dem Domitilla reagierte. Danach war für ihn alles in Butter – und er nutzte die Gelegenheit. „Na ihr beiden versteht euch ja prächtig, wie ich sehe. Aulus, sei so gut und kümmer dich ein wenig um deine Schwester, zeig ihr die Villa, erklär ihr die Familie. Ich muss mich nun zurückziehen, auf mich wartet noch Arbeit.“ Sprachs, zwinkerte Domitilla noch einmal zu, lächelte Piso an und verschwand.

  • Als er seine Schwester beäugte, versuchte er, in ihr eine Ähnlichkeit mit Vera zu finden. Doch während Vera ein eher markantes Gesicht, eine vornehme Blässe und sehr dunkle Haare gehabt hatte, war Domitilla eher der femininere Typ. Blass war sie, ganz die adelige Römerin, aber diesen magischen, fast schon bläulichen Teint Veras, der wohl auch ihre zahllosen Krankheiten herausgstrichen hatte, den erreichte sie nicht. Und sie hatte ziemlich helle braune Haare, die, wie Piso einfiel, sonst niemand in ihrem Zweig der Familie hatte. Musste an der Mutter liegen. Was wohl ihre Absonderlichkeit war, dachte sich Piso, schon im Vorhinein annehmend, dass jeder Flavier einfach einen Knall haben musste. Einen, auf den er stolz war und den er kultivierte, manchmal eher unbewusst als wirklich bewusst. Das galt für Männer wie auch Frauen.
    Dann war er also ihr Bruder? Piso nickte. Ja, sah ganz so aus. Das Resultat der Tatsache, dass ihr Vater so ziemlich alles gehirschelt hatte, was ihm vors Rohr kam. Die Wenigsten heiratete, und davon überlebten nur die Wenigsten. Ja, Piso war sich ziemlich sicher, dass Domitillas Mutter die einzige war, die noch lebte. Es musste sich um eine schlaue Frau handeln, anders wäre das kaum erklärbar.
    Piso zuckte zusammen, als sein Vater ihm plötzlich auf die Schulter klopfte. Er HASSTE es, wenn man ihm auf die Schulter klopfte. Es war seine empfindliche Stelle. Sachte berühren, ja. Aber draufklopfen, das war schrecklich! Besonders so wuchtig, wie sein Vater es tat. Er verzog sein Gesicht kurz, und verkrampfte sich. Er entspannte sich erst wieder, als sein Vater die Intention ankündigte, sich loszueisen und seiner Wege zu gehen. Piso blickte ihm nach. Ja, geh nur. Geh nur, Mörder meiner Mutter. “Vale... Vater“, machte er noch mit halbseidener Stimme, das Vater eher widerwillig dranhängend.
    Dann blickte er wieder zu seiner Schwester. Ach ja, dachte er sich. Schaut so aus, als ob ich dich nun am Hals hätte. Prima. Danke, Vater. Er holte tief Luft, während er überlegte, was er nun sagen sollte. Dann versuchte er sich an einem Lächeln.
    “Ja, mich freut es auch echt!“, beteuerte er. “Schön, dass du da bist! Wenn Vera das sehen hätte können...“ Sein Lächeln nahm etwas Trauriges an. Ja, auch nach der langen Zeit, die vergangen war, tat es immer noch weh. Noch immer. Er schüttelte den Gedanken ab und ließ sein Lächeln wieder erfreuter erscheinen.
    “Nun, willkommen daheim auf jeden Fall, Schwester! Ein Zimmer hat man dir schon zugewiesen? Ich glaube nicht, dass du schon jemals in Rom warst, oder täusche ich mich da?“, fragte er nach.

  • Etwas seltsam fand ich es schon, als Vater sich so schnell nach Aulus´ Erscheinen aus dem Staub machte. Womöglich hatte er nur nach der passenden Gelegenheit gesucht, um sich zurückziehen zu können, die sich dann durch meinen Bruder ergab. Ich war ihm doch nicht etwa schon überdrüssig geworden, meinem Vater? Überdrüssig, ja genau das war eines jener Wörter, die meine Mutter gebrauchte, wenn sie, was äußerst selten vorgekommen war, über meinen Vater gesprochen hatte. Sie war ihm überdrüssig geworden. Weshalb, hatte sie mir immer verschwiegen. Natürlich hatte ich mir deswegen des Öfteren den Kopf zerbrochen. Wie musste man sein oder was musste man tun, um jemandem überdrüssig zu werden? Wieder sah ich mich darin bestätigt, dass ich einfach zu wenig wusste, über meinen Vater, meine Mutter, deren Ehe und somit auch über mein eigenes Leben. Wie erschütternd war das denn? Nichts über das eigene Leben zu wissen! Doch ich schwor mir, zu lernen und das nötige Wissen zu erlangen.
    Noch weniger wusste ich natürlich etwas über meinen Bruder oder von den weiteren Geschwistern, die nach Hörensagen existieren sollten. Auch wie deren Verhältnis zu unserem gemeinsamen Vater war, konnte ich nur raten. Ich für meinen Teil hatte ein ganz gutes Gefühl, was meinen Vater betraf. Schließlich hatte er mich hierher geholt, nach Rom, was nur eines bedeuten konnte: es lag ihm etwas an mir. Also vergaß ich ganz schnell wieder die absurde Idee vom überdrüssig werden.


    Und mein Bruder? Natürlich freute er sich auch. So sagte er jedenfalls. Und so schien es auch, bis zu dem Augenblick, da er eine Vera erwähnte und deren Erinnerung ich traurig werden ließ. Vera… Vera… ich kannte keine Vera. Oh, Götter, war das vielleicht seine Frau, die oh Jammer, womöglich im Kindbett gestorben war und ihn, wie furchtbar traurig, zum trauernden Wittwer werden ließ? Vielleicht interpretierte ich auch einfach zu viel hinein, zumal er bald wieder zu lächeln begann. Am besten ich fragte dezent nach.
    "Vera?", fragte ich vorsichtig und ärgerte mich schon gleich darauf, dass ich damit die traurigen Erinnerungen in ihm wieder heraufbeschwor.
    "Ja, ich glaube schon." Fragend wandte ich mich zu Amalthea um, die die Frage meines Zimmers betreffend weitaus besser beantworten konnte. "Es wird gerade ein Zimmer für die junge domina gerichtet," antwortete sie freundlich.
    "Nein, in Rom war ich noch nicht. Ich bin vorher noch nicht mal aus Aquilaia herausgekommen. Hui, war das vielleicht aufregend, als Vaters Männer zu uns kamen und Mutter sagten, sie hätten den Auftrag mich mitzunehmen. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen!" Es überkam mich plötzlich, zu kichern, wobei Amalthea ein solch kindisches Verhalten nicht lange duldete und mich mit einem Räuspern in die Schranken wies.

  • Sim-Off:

    Verzeih die Verspätung.


    Er blickte seinem Vater kurz hinterher, mit undurchsichtigem Gesichtsausdruck, der nichts von den wütenden Gedanken, die in ihm schlummerten, verrieten, bevor er wieder auf seine Schwester schaute. Er konnte sich lebhaft vorstellen, dass sie viele Fragen hatte, Fragen, die ihr im Kopf umherschwirrten und sie wohl keine Ruhe ließen. Schließlich hatte sie ihre Familie hier in Rom noch nie beziehungsweise nur teilweise gesehen.
    So war es verständlich, dass sein Schwall an Worten sehr viele Fragen auslöste bei ihr. Vera? Vera, fragte sie. Er seufzte. “Flavia Vera. Meine Schwester“, machte er. “Unsere Schwester. Sie ist gestorben. Es ist schon einige Zeit her.“ Aber es tat immer noch weh. Oh Götter, tat es weh. Er hatte sie geliebt wie keinen anderen Menschen. Sie war das von seiner Familie gewesen, was ihm eine Familie erschienen war. Er schluckte, bevor er sich ein verzogenes Grinsen abrang. Er wollte ja Domitilla nicht verschrecken. “Du hast sie wohl nie kennen gelernt, hmm?“ Wenn der Name ihr nichts sagte, mochte das so sein. Er konnte sich nicht erinnern, ob sie jemals in Aquileia gewesen war.
    Er nickte langsam, als er hörte, dass die Zimmer schon hergerichtet waren. Sehr fein. Das war gut zu hören. Es war lobenswert, wenn die Sklaven spurten. Somit war das Thema für ihn abgehackt.
    Dann sprach Domitilla plötzlich darüber, wie es war, aus Aquileia herausgeholt worden zu sein. Man konnte Piso ein leichtes Lächeln ansehen. “Du scheinst eine Mutter zu haben, die sich viele Sorgen um dich macht...“, sagte er mit einer Stimmlage, die wohl verriet, dass er in Gedanken ein bisschen anderswo war, nicht hier im Atrium, wo seine Schwester vor sich hinkicherte. Das war er tatsächlich. Seine Gedanken waren geschweift zu seiner eigenen Mutter, Calpurnia Fausta. Er würde alles geben, wirklich alles, um zu wissen, wie sie ausgesehen hatte. Denn an ihr Gesicht konnte er sich nicht mehr erinnern.
    “Jaja... ach ja. Du kennst Rom noch gar nicht, hast du gesagt? Wir könnten ja mal die Tage einen Ausflug machen. Ich zeige dir dann alles, was es hier zu sehen gibt. Das wäre doch was, oder? Hmm?“
    Dies würde wohl nicht heute passieren, aber die nächsten Tage wäre das sicher machbar, wenn er sich mal einen Termin freischaufeln konnte.

  • Oh nein, hätte ich nur nicht nachgefragt! Betroffen presste ich meine Lippen aufeinander. Vera war seine, also auch meine Schwester gewesen. Auch wenn es mir nie vergönnt gewesen war, sie kennenzulernen, traf mich diese Nachricht sehr. Als Kind hatte ich doch immer so gerne eine ältere Schwester haben wollen, zu der ich aufblicken konnte. Wenigstens hatte ich einen älteren Bruder. Auch wenn das etwas ganz anderes war.
    "Nein, leider nicht," erwiderte ich gedrückt. "Woran ist sie denn gestorben?", fragte ich vorsichtig nach. Auch wenn sich Aulus nun ein Grinsen abrang, war mir doch klar, dass es für ihn sehr schwer war, über dieses Thema zu sprechen. Ich versuchte es ihm gleichzutun, um aus dieser prekären Lage wieder herauszufinden.
    Als er auf meine Mutter zu sprechen kam, wurde ich etwas nachdenklich, denn von dieser Seite aus hatte ich es noch nie betrachtet. Meine Mutter machte sich Sorgen. Ich hatte mich nie gefragt, was sie wohl gefühlt hatte, als man mich abgeholt hatte und was in ihr vorging, als der Wagen, in dem ich gesessen hatte, abfuhr. Oft hatte sie ihre wahren Gefühle durch ihr herrisches Auftreten verdeckt. Es hatte nur wenige Momente gegeben, in denen sie mir ihre wahre Zuneigung gezeigt hatte. Vielleicht hatte es etwas mit der wahrhaft schlechten Beziehung zu meinem Vater zu tun gehabt. Am Ende mochte sie mich deswegen gar nicht. Diese Frage hatte ich mir jedenfalls manchmal gestellt. Aber um sie zu beantworten zu können, hatte mir einfach das Wissen über meinen Vater und dessen Ehe mit meiner Mutter gefehlt. Hätte ich mehr gewusst, dann wäre mir bewusst gewesen, dass Mutter mit einer Scheidung glimpflich davon gekommen war.
    Mein aufgekommener Trübsinn war aber mit einem Mal wie weggefegt, als Aulus den Vorschlag machte, mit mir einen Ausflug unternehmen zu wollen. Er erntete dafür ein breites Lächeln. Hach, ich hätte ihn küssen können, obgleich mir das noch sehr verfrüht erschien. Aber allen erzieherischen Appellen und dem pikierten Gesichtsausdruck Amaltheas zum Trotz sprang ich auf, umarmte ihn und drückte ihm einen dicken lauten Schmatzer auf die Wange. "Und wie das was wäre! Das ist eine prima Idee, Bruder! Wann geht´s los?"

  • “Lungenentzündung“, informierte Piso tonlos. “Ich habe ihr ja gesagt, sie soll im Bett bleiben. Aber nein. Nicht Vera. Unmöglich für sie. Diese sture Person.“ Er seufzte. “Und dann hab... ach wo. Naja.“ Mit diesen Worten schloss er und bildete einen wunderbaren Einstieg für die etwas peinliche Stille, die sich zwischen ihm und seiner jüngeren Schwester ausbreitete.
    Doch diese wurde überwunden, als Piso den Vorschlag einer gemeinsamen Tour durch die Stadt machte. Er wirket ziemlich überrumpelt, als Domitilla plötzlich auf ihn hinaufsprang und ihn abküsste. Dann grinste er aber. Piso war ein Mensch, der körperliche Berührung liebte. Nein, falsch, nicht unbedingt so. Was er liebte, waren solche Gesten emotionaler Nähe. Berührungen, die ausdrückten, dass der andere für einen da war. Dass er einen wertschätzte. Pisos Grinsen ging über in ein Lachen. Er umarmte die kleine Domitilla nun ebenfalls.
    “Ach, Schwesterherzchen!“, machte er nun endlich, hob sie ein wenig in die Höhe und küsste sie zurück, auch auf die Wange. Sollte die Sklavin doch denken, was sie wollte! Piso konnte mit dieser unfähigen Trantüte nach Belieben Schlitten fahren! Und das wusste Amalthea auch sehr genau.
    “Ich finde es doch schön, dass du da bist.“ Erst jetzt setzte er sie wieder ab.
    “Wann ich kann? Ähm.“ Das war nun einmal eine gute Frage. Heute? Ausgeschlossen. Morgen? Auch nicht. Übermorgen? Unwahrscheinlich. “Übermorgen!“, verkündete er, noch bevor er die Gedanken darüber, wie er das reinquetschen sollte, fertig gesponnen hatte. Er würde halt einfach seine allabendliche Lektüre kappen. Vergil konnte warten. Aber für Domitilla war dies weniger der Fall. Es galt für sie schließlich, Rom, eine total neue Welt für sie, zu erkunden!

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