Atrium | Ein Bote von den Claudiern

  • Im Atrium gekommen, würde Linos wohl feststellen müssen, dass Piso ihn gar nicht erwartete. Nichtsdestotrotz parkte Phoebus gekonnt den Sklaven hier, indem er auf einen Punkt am Boden zeigte. “Nicht weggehen, bis der Dominus kommt“, raunte er dem Mann zu.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis auch wirklich Piso auftauchte. Für seine Verhältnisse war er sehr wenig prunkvoll angezogen, obwohl seine Tunika durchaus von guter Qualität war. Claudius, hatte Piso sich gedacht, was hatte er mit dem zu schaffen? Aber trotzdem hatte er sich aufgerafft. Immerhin war er weitläufig mit dem Mann verschwägert. Ob es damit etwas zu tun hatte? Ob man ihm eine Claudia andrehen wollte? Piso war schon vergeben, aber schauen konnte man ja noch.
    “Salve, Sklave“, grüßte er, ohne nach dem Namen des Boten zu fragen. “Ich bin Flavius Piso. Eine Botschaft hast du für mich?“ Fragend blickte er Linos an und legte seinen Kopf neugierig schief.

  • Mit einer leichten Verbeugung und den Worte: "Mein Herr bittet um diese Auskunft", überreichte Flavius Piso die Wachstafel von Menecrates.




    Salve Flavius Piso,


    ich bitte dich hiermit um eine Auskunft.
    Es ist mir nicht ohne weiteres möglich gewesen, den Magister der Septemviri ausfindig zu machen, daher wäre ich dir sehr dankbar, wenn du meinem Privatsekretär - dem Überbringer dieser Tafel - einen Hinweis auf den Namen geben würdest.
    Die Götter mit dir.


    H. Claudius Menecrates
    Senator



    Nun bin ich gespannt, ob ich dieses Mal eine Antwort bekomme.

  • Mit kritischem Blick nahm Piso wortlos die Wachstafel an und studierte sie ausgiebig. So, der alte Menecrates wollte wissen, wer der Magister Septemvirorum war? Nicht, dass Piso je besonders viel mit ihm zu tun gehabt hatte. Tatsächlich wusste er von ihm nur, dass er kurulischer Ädil werden würde und auf mannighaftige Art und Weise mit den Flaviern versippt war.
    Er räusperte sich bedeutsam, sich sehr intellektuell vorkommend. “Sklave, der Name des derzeitigen Magister Septemvirorum ist Publius Opimius Naso. Wobei du das auch in der Regia erfahren hättest können, dort steht eine öffentliche Listung der Ämter.“ Nochmals räusperte er sich. “Der Magister Septemvirorum lebt in der Domus seiner Gens am Quirinal, nicht weit von hier.“
    Hochnäsig-überheblich blickte der Flavier, der sich für den größten Ästhet aller Zeiten hielt, den kleinen Sklaven an. “War das alles? Wenn, dann richte auch bitte deinem Herrn den Segen der Götter aus“, machte er, mit seiner rechten Hand eine ausholende Gestik in den Raum beschreibend.

  • Nein so wollte ich mich nicht abspeisen lassen mit seinen Hinweisen erzählt er mir nun wirklich nichts Neues.
    Der ist aber ganz schön von sich eingenommen.
    „Verzeih aber diesen Hinweisen sind wir schon nachgegangen. Dort wusste auch niemand etwas über den Verbleib vom Magister Septemvirorum, also Publius Opimius Naso.
    Aus diesem Grunde schickte mein Herr mich auch zu dir, da du ja auch zum COLLEGIVM SEPTEMVIRORVM EPVLONVM gehörst und als SEPTEMVIR EPVLONVM mehr Informationen hast.“
    Fragend schaute ich zu Flavius Piso. Menecrates war bestimmt nicht mit solch einer allgemeinen Antwort zufrieden.

  • Piso rümpfte die Nase.
    “Wie? Wen hast du denn da gefragt?“ Er seufzte tief aus. “Sklaaaaave“, begann er im öligen Tonfall. “Schon daran gedacht, dass ein Mann namens Opimius Naso vielleicht in der Domus Opimia zu finden wäre?“ Dieser Sklave schien es darauf abgesehen haben, ihn zu verwirren, aber nicht mit Piso! Nein! Ihm missfiel die Art, in welcher der Sklave den Namen seines Collegiums überbetonte, fast, als ob er sich lustig machen würde.
    Dann kam der HAMMER! Der Sklave wollte mehr Informationen! Piso konnte nicht mehr an sich halten und kicherte weibisch, mit dem rechten Fuß am Boden aufstampfend. “Mehr Informationen? Oh ihr Götter. Du hast seinen Namen, du hast seine Adresse. Was willst du denn sonst noch wissen? Was er gerne isst? Was er gerne trinkt? Wie lange er gerne schläft?“ Er schüttelte den Kopf belustigt. “Von mir aus. Opimius Naso, der meistens in seiner Domus anzutreffen ist, ist um die 60, hat einen buschigen weißen Bart und noch buschigere Augenbrauen, mag Vögel, schätzt gutes Essen, ist Senator, hat durchaus poltischen Einfluss als Magister Septemvirorum und, nun ja, weiß gute Gesellschaft zu schätzen. Und auch Geschenke“, ließ er beiläufig fallen. “Bist du JETZT zufrieden? Hmm?“

  • Was bildet der Fatzke sich eigentlich ein? Nur weil ich das Pech hatte von Sklavenjäger gefangen zu werden, ist der nun wirklich nicht mehr wie ich. Nette Personenbeschreibung des Opimius Naso.
    Krampfhaft bemüht, bei seinem unnützen Gerede nicht die Augen zu verdrehen, gab ich mir Mühe den aufmerksamen Zuhörer zu mimen.
    „Nein mit dieser Auskunft wird der Aedilis Curulis nicht zu frieden sein, denn ihm ist bekannt, dass es in dem letzten Gespräch mit dem Opimius Naso, übrigens in euerer Gegenwart, um die Neubesetzung eines Collegia Sacerdotium Publicorum ging. Seit dem fehlt jede Spur von ihm. Kam nun dieses Collegia seit dem noch ein Mal zusammen, wenn ja, war der Opimius Naso dann anwesend? Wenn nein arbeitet er überhaupt noch? Hat ihn dort, seit dem überhaupt noch jemand gesehen?“
    Nun komm rück mit Infos raus. Sonst bekomme ich noch eine Krise.
    Ich bemühte mich nun ihn mit einem durchdringenden Blick zu fixieren.

  • Piso konnte sich lebhaft vorstellen, dass den Sklaven diese Informationen nicht interessierten. Schließlich waren sie unnütz (außer natürlich der Teil, dass Naso Geschenke mochte). Der Sklave versuchte krampfhaft, sich besser auszudrücken, aber Piso wurde noch immer nicht schlau.
    Zuerst einmal fragte er sich, wen der Sklave mit ihr meinte. Das Collegium Septemvirorum? Musste wohl so sein. Er blinzelte mit den Augen. “Seitdem fehlt jede Spur von ihm? Wie?“ Erstaunt blickte Piso drein. Hatte der Sklave Bohnen in den Ohren. So: >< kurz war Piso davor, den Impertinenten vor die Türe zu setzen oder ihm die Ohren lang zu ziehen. “Wenn ich, Aulus von den Flaviern, genannt Piso, Septemvir und Quaestor Principis, dir, SKLAVE, sage, dass du Opimius Naso in seiner Domus finden wirst, DANN IST DAS VERDAMMT NOCH MAL SO! Verstanden?“ Er schüttelte den Kopf. Wollten die Claudier beginnen, Psychokrieg gegen die Flavier zu führen? Und dann noch dieser Blick, da wurde Piso ja richtig hypnotisch zumute! Tief durchatmen, Aulus.
    “Ich habe dir gerade gesagt, Opimius Naso ist der Magister Septemvirorum. Also arbeitet er noch. Ja? Verstanden? Guuuut.“ Pisos Stimme bekam einen Tonfall wie einer, der mit einem kleinen Kind sprach. “Seit der letzten Contio – und ich weiß, worum es dabei ging, und nein, wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen – habe ich ihn nicht gesehen, weil er sein Haus nicht oft verlässt. Und hör auf, so deppert dreinzuschauen! Da wird man ja verrückt!“, herrschte Piso den Sklaven an.


    Sim-Off:

    Nur damit jetzt keine Verwirrung aufkommt: Opimius Naso ist ein NPC, der von der Gruppen-ID Aedituus (oder auch mal ausnahmsweise von der ID Piso) geführt wird. ;) Die Frage nach seiner Anwesenheit stellt sich nicht, denn er wird vom Cultus Deorum rausgeholt, wann auch immer man ihn braucht. :D

  • Oder ich werde verrückt, der mault mich an, ich mache doch auch nur mein Job.
    „Gut ich werde meinem Dominus ausrichten, Opimius Naso sei bei sich zu Hause und würde sein Heim kaum verlassen.“
    In Gedanken fügte ich noch hinzu, aber mit dem richtigen Geschenk als Lockmittel vielleicht doch.
    Nun nichts wie weg hier Linos, bevor der noch einen Tobsuchtsanfall bekommt.
    „Danke für deine ausführlichen Erörterungen.“ Ein grinsen vermeidend deutete ich eine leicht Verbeugung an und verließ das Atrium.

  • “Gern, gern“, machte Piso indigniert, aber wieder ein wenig ruhiger, und betrachtete den Sklaven dabei, wie er abzischte. So ein komischer Sack. Immerhin hatte er sich zufrieden gegeben mit Pisos Auskünften. Den Kopf leicht schüttelnd, den Blick auf den Boden grübelnd geheftet, und mit der festen Absicht, nie die Leute zu vergraulen, indem er nervige Sklaven herumschickte, verließ er diesen Ort und begab sich zu einem anderen fort. Denn hier war nichts mehr zu holen.

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