Bevor Menecrates an Razzien dachte, wollte er den Markt zunächst einmal besuchen und sich generell ein Bild machen. Was für die Haushaltsangestellten Alltag darstellte, erwies sich für ihn als Neuland, denn Menecrates besuchte niemals den Markt. Besorgungen machten stets andere für ihn, und der Aufenthalt unter den Marktschreier stellte jedes Mal eine Herausforderung für sein Gemüt dar. Heute jedoch betrat er den Markt unter anderen Gesichtspunkten. Er wollte Händlern auf die Hände schauen, Preise vergleichen, die Güte der verderblichen Waren kontrollieren, sich nach den Herstellungskosten sowie Fracht, Standmiete und anderen Nebenkosten erkundigen. Außerdem wollte er in Stichproben prüfen, ob die Händler gültige Lizenzen und Konzessionen besaßen. Sollte sich dieser Markgang, weil der Aedil durch die Liktoren und seine Angestelltenschar weithin erkennbar war, als ineffektiv erweisen, plante er für das nächste Mal durchaus auch versteckte Ermittlungen oder ein Auftreten inkognito ein.
Heute jedoch betrat er in reichlich Begleitung den Markt von der östlichen Seite her. Die Sonne im Rücken schlenderte er durch die Gänge, bis ihm ein Geflügelhändler - als erste Anlaufstelle geeignet - ins Auge fiel.