Sklavenunterkunft | Aretas Zelle

  • Er schlummerte. Schlafen? Er hätte, aber bei der Ungewissheit, jagte ihn jedes Geräusch hoch. Beim ersten Rufen Chiomara's sah er zum Fenster in der Türe und stand auf. "Du hast Glück, ich bin noch da. Ich war zu müde um an die frische Luft zu gehen." brummelte er. Kam ganz dicht an das kleine Fenster um sie besser sehen zu können.

  • "Das ist wirklich Glück, ich dachte schon, ich muß das jetzt alles alleine essen." Auch wenn sie wußte, dass es ihm überhaupt nicht gut ging, schenkte sie ihm doch ein Lächeln. "Hier... " Sie bückte sich, hob den Korb auf und reichte ihm zuerst das Brot, dann die restlichen Leckereien. In der Küche hatte sie einfach von allem ein bisschen was eingepackt. Ihr hätte das locker für zwei Tage gereicht, aber er war sicher mehr als hungrig. "Iss erstmal, und dann solltest du ein bisschen schlafen. Keine Sorge, Faustina ist unterwegs." Abwartend blieb sie stehen, wollte ihm noch ein bisschen Gesellschaft leisten.

  • Es duftete so gut , was Chiomara mitgebracht hatte. Er nahm das Brot und biss ab. Das schmeckte und die anderen leckeren Sachen. Er nahms eine Tunika zu Hilfe und legte alles hinein, was Chiomara ihm gab. Er setzte sich an die Tür und begann zu essen. " Hat keiner gefragt wohin du damit willst? " fragte er nach dem Runterkauen, der ersten Bissen. " Es schmeckt so gut." Als er fertig war, stand er auf und strich sich über den vollen Bauch." Dankeschön. Dafür hast du was gut bei mir." Er sah durch das kleine vergitterte Fenster. " Was machst du eigentlich, wenn Faustina nicht da ist. Musst du in der Villa arbeiten?"

  • "Doch, natürlich, aber ich lebe hier und werde wohl etwas essen dürfen." Dass es mehr war als üblich, war hoffentlich nicht aufgefallen. Ohja, das Essen war wirklich gut, unterwegs hatte sie nicht widerstehen können und selbst von dem kalten Braten genascht, nur ein bisschen, es war ja nicht für sie gedacht. Zufrieden beobachtete sie, wie er sich nach dem essen über den Bauch strich. Wenigstens hungern würde er heute nicht mehr. Jetzt mußte sie nur noch irgendwie in seine Zelle kommen. Wer könnte den Schlüssel haben, Fausina? Einer der Sklaven?


    Seine Frage riss sie aus ihren Überlegungen und ließ sie milde lächeln. "Nein, ich muß nicht in der Villa arbeiten. Ich bin nur für meine Domina da. Wenn sie nicht hier ist und mich nicht braucht, habe ich frei. Ich habe dir doch gesagt, sie ist eine gute Domina."

  • Von der guten Domina hatte er bis jetzt nichts gemerkt. Sie würde ihn glatt hier unten verrotten lassen. " Zu dir ist sie gut. Ich habe nichts bei ihr zu lachen.Sie wird sicher noch unfreundlicher und wird mir dann höchst persönlich das Fell über die Ohren ziehen, wenn sie alles weiß. Ich weiß nicht was ich machen soll." Er sah zum Strohsack. Hatte er was besseres vedient? Bei richtiger Überlegung, nein. Die Suppe hatte er sich selber eingeprockt,nun musste er sie auch selber auslöffeln.

  • Auch nicht immer... aber da war sie auch selber schuld, genau wie er. "Sie hat dir das Leben geschenkt. Ich weiß ja nicht, was du noch angestellt hast, aber so schlimm wird das schon nicht sein, oder hast du jemanden umgebracht?" Er sah müde aus, sie sollte ihn endlich schlafen lassen. "Leg dich hin und ruh dich aus, ich komme später wieder." Sie war schon am gehen, drehte sich dann aber nochmal um, kam ganz nah ans Fenster. "Ich weiß, ich wiederhole mich, und ich kenne auch deine Einstellung, aber weißt du, wenn du tust, was sie will, dann wird sie auch gut zu dir sein. Das ist vielleicht für den Moment erniedrigend, aber du hast doch Träume. Und einen Grund, weswegen du hierhergekommen bist. Das muß wichtig sein für dich. Muß man dafür nicht manchmal Opfer bringen?" Chio sah ihn mit traurigen Augen an, dann drehte sie sich schnell um und ging.

  • Er rief ihr ein Dankeschön hinterher. Sie hat Recht gestand er sich ein. Manchmal musste man Opfer bringen. Ob sie die erwünschte Wirkung brachten, dafür gab es keine Garantie. Es widerstrebte ihm, sich als Soldat einer Frau zu unterwerfen.Er war Gefangener,das machte es nicht besser, aber er sollte es überschlafen. Er tat es schließlich nicht nur für irgend jemanden.
    Satt und mehr als müde ging er zu seinem Strohsack.Der schmerzende Rücken meldete sich beim Zudecken. Einen leisen Fluch ausstoßend blieb er still liegen, sonst scheuerte die Decke. Der Schlaf kam rasch, tief und traumlos.

  • Die beiden großen kräftigen Sklaven rahmten die rundliche Germanin ein, die eine grosse Schüssel und mehrere Tücher trug. In einer Art Umhängetäsche klimperten diverse kleine Flaschen und Töpfchen.


    Ohne weitere Worte schloß einer der Riesen die Kerkertür auf. Zunächst betraten die beiden Sklaven den Raum, dann kam die grosse rundliche Germanin.


    "Bring mir den Hocker von draussen und dann macht die Tür von aussen zu!", grunste sie mit einem unüberhörbaren Akzent die beiden Kerle an.


    Nach dem der Hocker reingebracht worden war und die Tür sich schloss, breitete sie ihre mitgebrachten Dinge aus.


    "Mein Name ist Frieda. Domina Faustina schickt mich, damit ich mir deinen Rücken ansehe und ihn wieder etwas in Ordnung bringe.".


    Die rundliche Blondine krempelte sich die Ärmel hoch. Im behandeln von größeren und kleineren Wehwehchen hatte sie reichlich Erfahrung. Im Sklaventrakt war sie etwas wie eine Heilerin. Sie kannte sich mir Kräutern und Salben hervorragend aus. Manchem Sklaven hatte sie damit schon geholfen.

  • Nach dem Frieda ihr Werk getan hatte und Aretas mit ihren Mittelchen Linderung verschaffte hatte, wurde ihm aufgetischt. Er bekam zu essen und zu trinken. Ebenso brachte man ihm neue Kleidung.


    "Scheinbar hat Dich Domina Faustina doch lieber als sie zugeben will!", brummerlte Frieda in ihrem harten germanischen Akzent, "Denn ich soll Dir ausrichten, das Du nach dem Du dich gestärkt, Dich gewaschen und umgezogen hast, die Zelle verlassen darfst. Io Saturnalia, sag ich da nur! An deiner Stelle würde ich sie bei dem Fest zumindest ansprechen.".

  • Viel brachte er nicht raus. Es war wie ein kleines Wunder. " Danke Frieda, ich...." Er kaute auf einem Stück Käse herum. " Ansprechen? Darf ich das denn? Ah, die Saturnalien, io Saturnalia, Frieda. Ich werde es tun." Er zog sich seine alten Sachen aus und wusch sich. Die neuen Sachen an und nur schnell aus der Zelle raus. Die Saturnalien, daran hatte er nicht gedacht. Er kam zurück gerannt und drückte Frieda übermütig einen Kuss auf die Wange. Seinen Rücken ignorierte er einfach. Nur raus und vielleicht, vielleicht kam sie hier her.

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