Jeder wusste, dass der Tag, welcher der Zecherei folgte, der Schlimmste war. Ein Tag, den man niemals erleben wollte - und doch haben sich über Generationen hinweg alle jungen Männer, und auch die älteren, mehr als nur einmal auf ihn eingelassen.
Jener Tag brach nun für Lucius an. Der junge Claudier, was zwar nicht ungewöhnlich in seinem Leben war, recht spät aufgewacht und eigentlich war es schon Zeit zu Mittag zu essen, doch dies sollte das Frühstück werden. Und nachdem er seinem Leibsklaven etliche Verwünschungen und Beleidigungen an den Kopf geworfen hatte, da jener die Gardinen zurück zog und es wagte den jungen Dominus zu wecken, schleppte er sich schlussendlich aus dem Bett. Das Wasser war längst erhitzt worden, so dass sich Lucius, welcher heute einem Greis eher glich als einem vitalen jungen Mann, zum Balneum schleppen konnte. Dies auch recht langsam, denn jeder Tritt versetzte seinem vom Alkohol lädierten Schädel einen Schlag.
Einigermaßen erfrischt und rasiert, begab er sich schlussendlich in dem gewohnt langsamen Gang in die Richtung der Speiseräume. In der jugendlichen Szene Roms kursierten viele Gerüchte um Heilpraktiken und Rituale, welche diese unschönen Szenen nach einem verzechten Abend kurieren sollten, so dass Lucius sonderbare Ordern zu geben wusste.
Zuerst einmal sollten ihm in Öl und Essig eingelegte Eier gereicht werden, welche er nur widerwärtig, dennoch standhaft, zu sich nahm. Oliven und Trauben wurden auch probiert, erregten jedoch Missmut und ein übles Gefühl im Magen, welches vermutlich ursprügnlich den Eiern zu verdanken war. Getrunken wurde Wasser, erstaunlicherweise unverdünnt. Und das Frühstück an sich dauerte auch nicht länger als einige Minuten, da Lucius nicht die Kraft hatte sich so lange auf den Ellebogen zu stützen, sondern irgendwann auf dem Rücken auf der Cline lag und laut aufstöhnte angesichts des pochenden Kopfes.
Triclinium | Frühstück zur späten Hora
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Nach dem Rechten sehend, ob auch alle Speisen Anklang gefunden hatten, betrat Mansuri das Triclinum. In ihrer Hand eine kleine Schüssel mit kaltem Wasser und einem Tuch. Da lag der Ko.... , nein Sohn des Dominus auf der Kline und stöhnte wie ein Totkranker. " Einen wunderschönen Mittag wünsche ich dem Sohn des Dominus Claudius Menecrates." sagte sie laut mit einem mitleidlosen Lächeln im Gesicht. " Kann ich euch behilflich sein, wünscht ihr noch etwas? Fleisch, Fisch, einen süßen Nachtisch oder einen guten Becher Wein?" War das nicht nett und zuvorkommend. Sie wollte ja nicht, dass er seinen geschundenen Kopf anstrengen musste. Ein nasses kaltes Tuch wäre die bessere Lösung für ihn. Aber Strafe musste sein. Sie stellte sich neben die Kline, feuchtete das Tuch an und legte es ihm ohne mit der Wimper zu zucken auf seine Stirn.
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Gerade schien es Lucius besser zu gehen, nach den ersten Minuten des Dösens hatte der pochende Schmerz scheinbar die Intention gesenkt. Und während er stumm auf der Kline liegend die Decke betrachtete, riss ihn etwas recht unsanft aus seiner Erholungsphase.
"Bona Dea, sei still.", stöhnte er leise, denn auf einen Aufschrei wollte er es nicht ankommen lassen. Nicht, dass er es nicht konnte, nein, er wollte damit nur ein erregtes Aufsetzen und die damit verbundenen extremen Kopfschmerzen vermeiden. Ruhe, Stille, keine Bewegungen, dies schien die beste Waffe gegen den pochenden Schmerz seiner Schläfen zu sein.
"Ich will nichts, sei still.", ermahnte er sie wieder in weinerlichem Ton. Und was hieß hier "Sohn des Dominus"? Lucius hatte einen Namen und diesen sollte gefälligst jeder Sklave dieses Haushaltes kennen - schließlich war er der direkte Nachfolger des Hausherrn! Eigentlich ein guter Grund, um die Sklavin auspeitschen zu lassen, aber dazu sollte es heute nicht kommen, wenn er seinen Kopf behalten wollte. Daher beließ er seine Gedanken der tiefen Stille, welche er sich sehnte und sagte nichts. Es gab weitaus Wichtigeres - nämlich den Schmerz zu betäuben. Und ehe er sich etwas zu überlegen schien, spürte er etwas sehr Kaltes auf seiner Stirn. Er schreckte hoch ob des sonderbaren Etwas, kam jedoch nicht so recht hoch, sondern wurde vom Schmerz übermannt und sank wieder zurück. Die wohlige Kälte breitete sich aus, bevor er das Tuch der Sklavin in ihr Gesicht schmeissen konnte, eine wohltuende Kälte. Sein pochender Schädel pochte nicht mehr so stark und seine Augen wanderten das erste Mal zum Gesicht der Sklavin.
"Ja, fein gemacht. Gut so. Bleib jetzt hier und wechsel die feuchten Tücher.", stöhnte er in ihre Richtun hervor, abermals darauf bedacht kein unnötiges Wort zu sagen, welches sein Pochen wieder verstärkte. -
Durch Zufall kam ich am Triclinium vorbei und erkannte, da Türe einen Spalt weit offen war, Mansuri’s Stimme. Merkwürdig dachte ich mir, in diesem Raum habe ich bisher noch niemanden bemerkt. Ich dachte bisher er wäre unbewohnt. Neugierig spähte ich hinein und sah wie Mansuri einem jungen Mann einen feuchten Lappen auf die Stirn klatschte.
Leise betrat ich das Zimmer und näherte mich der Kline. ….“Kann ich behilflich sein?“
Fragte ich in die Stille hinein, nach seinem letzten Gestöhne. -
So langsam fielen seine Augenlider zu und die wolhige Kälte auf der Stirn wirkte wie ein Wunder, doch plötzlich war wieder eine verdammte Stimme zu hören und er aus seiner Dämmerung heraus gerissen. Theatralisch ließ er schlapp den linken Arm von der Kline nach unten hängen und seufzte. Diese verfluchten Sklaven, wenn man was von ihnen wollte, dann waren sie nie da, aber wenn man sie nicht brauchte, dann schwirrten sie wie die Bienen um den Honig herum.
Bald müsste er wieder einen auspeitschen lassen. Ein Exempel, damit die anderen wussten, dass mit Lucius nicht gut Kirschen essen war.
Aus dem Augenwinkel sah er die Sklavin, welche ihm die wohltuenden Tücher auf die Stirn legte.
"Das Wasser wird wärmer. Der da soll Eis holen und nach meinem Vater schauen - ich habe keine Lust ihm jetzt zu begegnen.", schließlich wurde er von seinem gestrigen Abstecher in Vaters Gemächer unterrichtet. Anfangs konnte er es selbst nicht glauben, doch er kannte sich im Suff zu gut, um da noch lange zu zweifeln. Nun unter die Augen von Menecrates zu kommen war nicht gut, besonders nicht in diesem wehrlosen Zustand wie jetzt.
Außerdem war da noch der innere Kampf gegen diesen missratenen Bastard von Halbbruder, welcher plötzlich aufgetaucht war. Seine Mutter und niemand anderes war die rechtmäßige Frau des Hauses. Und dieser alte Bock von Vater konnte seine Lenden auch nicht im Zaume halten, natürlich musste früher oder später so etwas kommen. Er musste diesen Flavus ausstechen, denn ihn umbringen zu lassen lohnte sich nicht, schließlich hatte dieser Tölpel nicht viel aufzuweisen und eine ernsthafte Bedröhung für das Erbe des Lucius war er ohnehin nicht, sofern der Vater vital wie immer herum stolzierte.
Ein weiterer Seufzer folgte und die Lider senkten sich langsam... -
Was ist denn das für ein Jammerlappen, ich hatte schon manch einen Rausch und Kater aber solch ein Zirkus habe ich nie veranstaltet.
Bewusst laut antwortete ich, bevor ich den Raum verließ und überlaut die Türe schloss: „Ganz wie du wünschst Dominus“ -
Morrigan kam aus der Arena zurück, bevor sie zu den Stallungen ging, wollte sie was essen. Doch in der Küche war niemand. Hm wo waren den alle? Die Herrschaften sollten ja nicht im Haus sein, außer der Trunkenbold von gestern, aber der schlief bestimmt noch. Laut nach Mansuri rufend kam sie schließlich zum Triclinium. Den nassen sack auf der Kline bemerkte sie zunächst nicht. Deshalb redete sie auch nicht leise.
„Mansuri hier treibst du dich rum. Was machst du denn hier. Ich habe Hunger.“ Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, das aber sofort gefror, als sie den Tunichtgut auf der Kline liegen sah. Er sah aus wie das Leiden Christi persönlich. Geschieht ihm recht, nach dem Aufstand den er hier gestern veranstaltet hatte.
„Ja ja saufen wie die Großen vertragen wie die Kleinen.“ Flüsterte sie zwinkernd zu Mansuri -
Sie zog die Stirn kraus und legte den Zeigefinger an ihre Lippen. " Pssst. Dominus Claudius Brutus ist von gestern noch unpässlich und wünscht Ruhe. Dazu ein immer frisch und kühl gehaltenes Tuch auf seiner Stirn." flüsterte sie zu Morrigan. " Ja. es war schon immer so. Wenn kleine Jungs übermütig werden." Sie verkniff sich das Lachen, frang das Tuch aus, wedelte kurz damit durch die Luft und legte es, so kühler geworden, auf seine Stirn. " Was willst du denn Essen ? Es ist Eingelegtes in der Schüssel, frisch gebackenens Brot liegt im Regal, Moretum steht daneben. Dein Lieblingsgericht Puls steht neben dem Herd. Obst ist im zweiten Vorratsraum." das alles zu flüstern war anstrengend. " Husch raus hier und sieh nach wo Linos mit dem Eis bleibt." Mansuri wollte nicht schon wieder blaue Rücken verarzten.
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Bewaffnet mit der Schüssel voller Leckerein, stand sie an einer der Säulen und amüsierte sich prächtig über das Wehleidige Etwas dort auf der Kline.
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Aus der Culina hatte ich mir noch eine Schüssel mitgenommen und war zum Hortus gegangen. Nach einigem Suchen fand ich die Eisgrube, deckte sie auf und füllte meine Schüssel mit Eisstücken. Schnell damit das Eis mir nicht dahin schmolz deckte ich alles wieder zu und begab mich zum Triclinium. Dort drückte ich Morrigan die Schüssel in die Hände und verschwand wieder.
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Boh Linus das alte Schlitzohr na warte. Nun stand sie mit zwei Schüsseln da, also musste sie wohl oder Übel ihren Beobachtungsposten verlassen und wieder zu dem Jammerlappen gehen. „Das Eis!“ schon aus reiner Schadenfreude redete sie nicht wirklich leise. Mal einen der Herrn so leiden zu sehen, ja das war einfach zu verlockend.
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Lucius, der eigentlich nur dösen wollte und dieses ständige Hin und Her schmerzlichst mit seinem Kopf verarbeiten musste, hielt es nicht mehr aus. Wutentbrand schleuderte er das Tuch von seiner Stirn, richtete sich langsam auf und fixierte die Sklavin, welche das letzte Mal gesprochen hatte, mit seinen Augen.
"Jetzt reicht es! Bei Hades, wenn ihr verdammten Sklaven auch nur ein Wort wechselt, welches den Pegel eines davon fliegenden Schmetterlings übersteigt, werde ich, und das schwöre ich bei meinen Ahnen, euch allen die Haut vom Leibe reissen lassen!", eigentlich hätte er nun in gewohnter Weise, um seinen Worten Nachdruck zu verlangen, die Sklavin noch irgendwie geschlagen, doch dazu war sie zu weit weg und er wollte sich ob der Schmerzen nicht unnötig und vor allem unnötig schnell bewegen. Also beließ er es dabei und gab derjenigen, welche ihm das Tuch gereicht hatte, einen Wink mit der Hand, welcher nicht anders verstanden werden konnte, als dass sie weiter machen sollte.
Er selbst legte sich behutsam wieder auf die Kline und schloss die Augen.
"Bis auf die mit dem nassen Tuch verschwindet nun alles aus diesem Raum!", verlautbarte er und genoss wieder die Stille, welche nun hoffentlich wieder vorherrschte. Den Namen der Sklaven kannte er zwar nicht, aber ihre Gesichter würde er wiedererkennen. -
‚Bla bla bla, ja ja meckere du nur geschieht dir recht, wat säufst auch so viel.’ Dachte Morrigan bei sich und unterdrückte ein lautes Gelächter, aber ein leises Kichern war dennoch zu vernehmen. "Wie du wünscht Dominus." Sie verzog sich, jedoch nicht aus dem Raum, nur in einen Winkel, aus dem er sie nicht gleich sehen würde, und sie die Szene ungestört würde beobachten können.
He das hier war fast besser als Theater, das würde sie sich doch nicht entgehen lassen. Man sollte ein Buch darüber schreiben. „Das Leiden des jungen C.“ -
Menecrates wusste immer, was sich im Haus zutrug. Seine Informanten stellten nicht nur Sklaven, sondern auch Familienmitglieder dar, und so kam es, dass der alte Claudier bereits seit einer viertel Stunde das Arbeitszimmer durchschritt, weil er noch immer unschlüssig war, mit welcher Retourkutsche er seinen missratenen Sohn bedenken sollte. Er schämte sich für diesen Nichtsnutz. Am liebsten hätte er ihn aus dem Haus gejagt, aber dann wurde das Dilemma offenkundig, und Menecrates schätzte nichts mehr als Diskretion.
Wenigstens barg das Anwesen der Claudier genügend Fläche, um weite Abschnitte ohne Einsicht von Seiten der Nachbarn zu halte. Dies wollte Menecrates nutzen.Er stapfte mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch zum Triclinium. Mit einem Fußtritt befreite er sich vom angestauten Zorn und öffnete gleichzeitig die Tür.
"Surgite! Cursim in den Garten!" Nur für den Fall, dass seinem Befehl nicht Folge geleistet werden würde, beauftragte eine Kopfbewegung sämtliche anwesenden Sklaven - einschließlich Marco, den er mitgebracht hatte - dem Ganzen nachzuhelfen.
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Huch, jetzt fuhr Claudius Brutus aus der Haut, bevor wir unsere auf seinen Wutausbruch hin los wurden. Mansuri blieb regungslos stehen. Die Eiswürfel klimperten in die Schüssel mit dem Wasser. Sie zog den Kopf ein. Das Geräusch ging in seinem Palaver unter. Puuuhhh. Alle durften gehen sagte er. Sie atmete erleichtert auf und wollte das Tuch neben die Schüssel legen, als er sie davon ausschloss.
Claudius Brutus legte sich einfach wieder hin und streckte alle vier von sich. Sie tauchte das Tuch in das kälter gewordene Wasser und wollte es gerade ausfringen, da flog die Tür mit lautem Krachen auf. Vor Schreck landete das patschnasse Tuch bei Claudius Brutus im Gesicht. Mansuri starrte dem mit lautem Klatschen landenden Tuch hinterher, brach dann beinahe in Gelächter aus, verkniff es sich beim Anblick des doch sehr in Rage befindlichen Hausherrn Claudius Menecrates. Seine Worte waren ihr Befehl. Abwartend blieb sie neben der Kline stehen. Zu gern würde sie dem jungen Herrn Beine machen.
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Morrigan naschte vergnüglich gerade die letzten Datteln als der Oberboss persönlich seinen missratenen Spross in den Garten befahl. Hach das eine einfach Mittagspause so belustigend sein konnte… Schwupp die nächste Dattel fand ihren Weg in Morrigan’s Mund, genau in dem Moment lies Mansuri, dass nasse Tuch, schön platziert mitten im Gesicht des Schreihalses landen. Morrigan verschluckten sich bei ihrem Lachanfall an der Dattel, was natürlich unweigerlich in einem Hustenanfall endete. Es treib ihr die Tränen in die Augen. Aber ihrem breitem Grinsen konnte dies keinen Abbruch tun und der Befehl Menecrates lies sie an jeder möglichen Gott ein Stossgebet schickten, dass Brutus nicht in der Lage war ihm zu folgen und sie ihn in den Garten schleifen durften.
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Sobald alles wieder nach seinen Vorstellungen zu laufen schien, musste ja immer etwas passieren. So auch an diesem verdammten Tage.
Ehe er aufsprigen und alle in das Kolosseum schicken konnte, was er durchaus machen konnte, wenn er in Rage war, landete etwas Nasses in seinem Gesicht, so dass er wieder auf die Kline sank, ehe er das Tuch sich vom Gesicht reissen konnte, um auf die Sklavin mit eben jenem einzudreschen. Doch zum letzteren kam er nicht, da er den Vater erblickte. Jenen Mann, der scheinbar kein Interesse am einzigen legitimen Erben hatte - wie auch überdies an dessen ehrbarer Mutter. Welch Göttin war da einem Ungeheuer zum Opfer gefallen!
Seine Miene regte sich nicht, denn im Grunde hatte er mit so etwas ähnlichem gerechnet. Innerlich bereitete er sich auf den nächsten Wortschwall vor. Es würde etwas mit wohlklingenden Worten wie "Verantwortung, Treue, Ehre" sein. So war es fast immer. Bla bla bla.
So rückte er zur Seite, stützte die Arme auf die Knie und erhob sich träge mit einem lauten Seufzer. Schließlich nahmen die Kopfschmerzen in stehender Position für gewöhnlich zu, da er ja nicht mehr lag, sondern durchaus auftreten musste, was selbstverständlich zu kleinen Erdbeben in seinem Kopf führte. Mit einem Ruck stand er da, stemmte die Arme an das Becken und ließ es kurz kreisen, um seine Sehnen ein wenig zu dehnen.
Lucius war schließlich einer der besten Ringer, Diskuswerfer und Sprinter unter der Jugend Roms - natürlich eher der nobleren. Man gab sich ja nicht mit jedem ab.
Kurz fixierte er die Sklavin, welche ihm die Tücher auflegen musste, mit seinen grünen Augen, trat ein wenig auf sie zu und schlug ihr mit dem Handrücken der rechten Hand - an der er stets zwei prachtvoll schimmernde goldene Ringe trug - gegen die linke Wange. Ihr Kopf schleuderte merklich in die Schlagrichtung. Vielleicht blieben auch die Ringe ein wenig verewigt, aber darauf achtete er nicht mehr.
"Aus Fehlern lernt man.", sagte er dann in ruhigem Tone, gähnte, und setzte sich gemächlich in Bewegung, während er seinem Vater entgegen kam und diesem leicht zulächelte.
"Sei gegrüßt, werter Vater. Ein schöner Tag, nicht wahr? Ich denke, es wird heute nicht allzu kühl werden.", sagte er mit einem fröhlichen Klang in der Stimme auch wenn ihn dies viel Mühen kostete. Unaufhörlich pochte der Schädel. Bam - Bam - Bam - bei jedem Schritt lösten seine Kopfschmerzen gezielte Stiche aus. Es würde ein unschöner Tag werden, besonders, wenn der Alte gleich anfangen sollte zu schwafeln.
Caius war doch wieder in der Stadt? Bei den Göttern, wenn es derjenige Tag war, den Lucius heute annahm, dann würde ein guter Freund heute aus Misenum in die Stadt kommen! Caius hatte er schon Monate nicht gesehen. Caius, den Schwerenöter musste er unbedingt treffen, der hätte sicherlich ein paar neue Geschichten von den Mädels aus Misenum zu erzählen...
Bam - Bam - Bam - pochte es indess in seinem Schädel. Verfluchter Wein! -
Dieses Mistvieh von missratenem Bengel. Ja ja die Römer die Krone der Schöpfung. Einen feuchten Scheiß. Morrigan kochte, als sie sah wie der typ Mansuri ohrfeigte fiel ihre Schüssel Scheppernd zu Boden. >Rums- Knall – Peng- Schepper< sie gab die ganze Bandbreite an Tönen von sich, bis sie endlich zum Stillstand kam. Morrigan schaute ihn stinke wütend an. Warum durfte sie nicht wie sie wollte? Wenn, dann würde sie ihm jetzt wohl ins Gesicht springen, so waren es nur ein paar schnelle Schritte und sie war bei Mansuri.
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Das laute Scheppern der Kupferschüssel führte beinahe zu einem weiteren Schlag, denn das gleiche Scheppern, nur mit viel Schmerz verbunden, fühlte der junge Claudier in seinem Kopf.
Diese Tölpel! Wenn es nach ihm ginge, hätte er alle mitsamt ihren nichtsnutzigen Leidensgenossen kräftig die Rute spüren lassen. Zucht und Ordnung war es, was dem ganzen Haushalt hier fehlte. Zucht und Ordnung, welche sein Vater wohl durchaus an den Tag legen mochte, doch in Ermangelung der Zeit niemals effektiv durchführen konnte. Und er, er war sich indess dafür zu schade. Die einzige Gestalt, welche dem konfusen Leben hier einhalt und eine starke Hand geben konnte und auch in den Augen Lucius´auch sollte, dies war seine liebevolle Mutter.
Mama hätte dies niemals erlaubt, wenn sie nur hier wäre, hier, an ihrem rechtmäßigen Platz und nicht in der Ferne Misenums, dann ginge es sicherlich anders zu. Keine scheppernden Schalen, keine achtlosen Bewegungen vor den Gesichtern der Herrschaften - sie alle hätten Zucht und Ordnung gelernt. Aber der eigene Vater musste ja alles wieder in die Brüche gehen lassen.
Lucius schüttelte im Gehen nur den Kopf. So langsam ging es hier bergab, er musste mal wieder der Mutter schreiben.
Als jedoch die ungeschickte Sklavin an ihm vorbei stürzte, jene, welcher die Schüssel aus der Hand geglitten war, fiel sein Blick kurz auf ihren zierlichen, jedoch nicht minder wohl geformten Körper. Sie betätigte sich physisch, das sah sein geschultes Auge. Auch wenn er auf das Gesicht nicht hatte gut achten können, so war der Körper nicht missraten und der wohlgeformte Busen gefiel. Er würde sie mal auf sein Cubiculum nehmen, nahm er sich vor.
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