[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • "Und ich habe einen Sitz im Collegium der Quindecemviri. Trotzdem werde ich nicht nur in den Sybillinischen Bücher lesen. Ein Mann wie du strebt doch sicherlich nach Höherem. Nach einem eigenen Kommando und der Möglichkeit sich zu beweisen, oder etwa nicht? Auf solchen Feldzügen werden schließlich Karrieren gemacht. Sag mir nicht, dass du schon im Senat mit dem Quaestor schon zufrieden bist."


    entgegnete Modestus freundlich auf die Worte des Aureliers, um ihm an seinem Ehrgeiz zu packen. Er hatte schon genau die richtige Position für ihn im Sinn. Ein richtiges Kommando war wohl nicht ganz das richtige für ihn, wenn er schon mit der Academia kam. Aber eine Position im Stab oder im Numerus Singularium, das war vielleicht schon eher sein Metier. Das brachte all die Vorteile einer wichtigen militärischen Position mit sich, ohne dass man sich die Hände schmutzig machen musste. So konnte er den Aurelier auch in seiner Nähe halten und das war sein Ziel.


    "Oder liegt dir die Theorie auch mehr als die Praxis, was das Kriegshandwerk angeht?"

  • Es war nicht ganz so eindeutig, ob es ein eher beunruhigendes oder beruhigendes Gefühl war, auf diese Weise zu erfahren, dass vor ihm offenbar ein Mann saß, der noch an keinem Feldzug beteiligt war, wenn er die Haruspices mit den Quindecemviri und die Auslegung der Haruspicien mit dem Lesen der Sybillischen Bücher verglich. Immerhin wurden vor jeder Schlacht Haruspicien eingeholt, mancher Feldzug wegen ungünstiger Vorzeichen verschoben oder gänzlich abgesagt, weil die Soldaten sich schlicht weigerten, an Tagen zu kämpfen, an denen die Zeichen gegen sie standen. Deshalb war bei jedem größeren Heer meist eine ganze Reihe an Haruspices oder Auguren zu finden, die für besagte Zeichen auch sorgten. Man sollte niemals die Frömmigkeit der einfachen Menschen unterschätzen.
    “Ich bin Senator, und wäre die Situation eine andere, ich wäre dem Cursus Honorum auch weiter gefolgt“, antwortete Sextus etwas konsterniert über die Frageweise seines Gegenübers. “Und wie gesagt, abgesehen vom Legionskommandanten ist der Tribun wohl der höchstmögliche Posten bei der Legio I, den ich bekleiden könnte.“


    Auch die nächste Frage war etwas seltsam gestellt, und Sextus fragte sich erneut, warum der Legat seiner Person gegenüber so forschend war, wo er eigentlich nur ein Mittelsmann war, und die Botschaft an sich mehr Brisanz auslösen sollte als der Bote. “Meine Ausbildung war umfassend und vollständig, aber nicht im Krieg validiert“, antwortete er eher knapp, aber was sollte er darauf auch sagen? Sextus wusste, wie man ein Schwert benutzte. Er wusste, wie man sich in Rüstung nicht zum Trottel machte, er konnte austeilen und einstecken. Er hatte auch schon getötet. Nicht im Krieg, das nicht. Es war eher schmutzig und unrühmlich gewesen, aber Sextus hatte daraus gelernt, dass es ihm an sich nichts ausmachte. Er genoss es nicht, aber es war auch nicht anders als das töten eines Opfertieres, das Blut roch nicht anders und sah nicht anders aus. Dennoch bevorzugte er es, andere diese Dinge tun zu lassen. Nicht aus Skrupel, nicht aus Ekel. Einfach, weil er sich dann wichtigeren Dingen widmen konnte.

  • Obwohl es in der Regia zuging wie in den Bienenstöcken meiner Imkerei - jede Menge Großkopfete, die ich kannte oder auch nicht, flogen aus und ein - ging ich zum Legatus, um mit ihm meine Absichten zu besprechen.


    "Salve Legatus Augusti, wenn du etwas Zeit übrig hast, dann möchte ich mit dir die chattische Angelegenheit besprechen".

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Obwohl es in der Regia zuging wie in den Bienenstöcken meiner Imkerei - jede Menge Großkopfete, die ich kannte oder auch nicht, flogen aus und ein - ging ich zum Legatus, um mit ihm meine Absichten zu besprechen.


    "Salve Legatus Augusti, wenn du etwas Zeit übrig hast, dann möchte ich mit dir die chattische Angelegenheit besprechen".


    "Salve, Massula. Setz dich doch. Ich bin gespannt zu hören, was ihr erarbeitet habt."


    sagte Modestus erwartungsvoll und unterstrich seine Einladung sich zu setzen mit einer Geste. Dann erhob er sich selbst von seinem Stuhl und ging zu dem Beistelltisch hinter seinem Schreibtisch und nahm einen der Becher und schenkte sich den verdünnten Wein ein. Er sah Massula fragend an, ob er auch einen Becher wollte, und forderte ihn dann auf schon einmal zu beginnen, während er noch einschenkte.


    "Nur zu."

  • Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    Es war nicht ganz so eindeutig, ob es ein eher beunruhigendes oder beruhigendes Gefühl war, auf diese Weise zu erfahren, dass vor ihm offenbar ein Mann saß, der noch an keinem Feldzug beteiligt war, wenn er die Haruspices mit den Quindecemviri und die Auslegung der Haruspicien mit dem Lesen der Sybillischen Bücher verglich. Immerhin wurden vor jeder Schlacht Haruspicien eingeholt, mancher Feldzug wegen ungünstiger Vorzeichen verschoben oder gänzlich abgesagt, weil die Soldaten sich schlicht weigerten, an Tagen zu kämpfen, an denen die Zeichen gegen sie standen. Deshalb war bei jedem größeren Heer meist eine ganze Reihe an Haruspices oder Auguren zu finden, die für besagte Zeichen auch sorgten. Man sollte niemals die Frömmigkeit der einfachen Menschen unterschätzen.
    “Ich bin Senator, und wäre die Situation eine andere, ich wäre dem Cursus Honorum auch weiter gefolgt“, antwortete Sextus etwas konsterniert über die Frageweise seines Gegenübers. “Und wie gesagt, abgesehen vom Legionskommandanten ist der Tribun wohl der höchstmögliche Posten bei der Legio I, den ich bekleiden könnte.“


    Auch die nächste Frage war etwas seltsam gestellt, und Sextus fragte sich erneut, warum der Legat seiner Person gegenüber so forschend war, wo er eigentlich nur ein Mittelsmann war, und die Botschaft an sich mehr Brisanz auslösen sollte als der Bote. “Meine Ausbildung war umfassend und vollständig, aber nicht im Krieg validiert“, antwortete er eher knapp, aber was sollte er darauf auch sagen? Sextus wusste, wie man ein Schwert benutzte. Er wusste, wie man sich in Rüstung nicht zum Trottel machte, er konnte austeilen und einstecken. Er hatte auch schon getötet. Nicht im Krieg, das nicht. Es war eher schmutzig und unrühmlich gewesen, aber Sextus hatte daraus gelernt, dass es ihm an sich nichts ausmachte. Er genoss es nicht, aber es war auch nicht anders als das töten eines Opfertieres, das Blut roch nicht anders und sah nicht anders aus. Dennoch bevorzugte er es, andere diese Dinge tun zu lassen. Nicht aus Skrupel, nicht aus Ekel. Einfach, weil er sich dann wichtigeren Dingen widmen konnte.


    "Nicht zwangsläufig, Aurelius. In diesen Zeiten kann ich nach Belieben Posten vergeben, solange ich es nicht übertreibe. Und ich brauche einen Kommandeur für meine persönliche Leibwache, den Numerus Singularium. Eine Cohorte handverlesener Infanteristen und acht Turmae Kavallerie. Es wäre ein eigenes Kommando, auch wenn nicht damit zu rechnen ist, dass die Einheit im Gefecht eingesetzt wird. Höchstens als letzte Reserve. Deine Aufgaben wäre daher auch eher im Bereich des Stabs. Ein ganzes Heer lässt sich nämlich nicht leicht koordinieren."


    sagte Modestus wohl wissend, dass ein eigenes Kommando und Stabsdienste vor dem Senat immer gut aussahen, wenn man sich für einen höheren Posten bewarb. Ob er den Aurelier damit wohl locken konnte? Der richtige Kampf war vielleicht nicht so seine Sache, aber Militärdienst kam eben immer gut an.

  • Er wollte Sextus in seinem Stab haben? Die Ankündigung kam doch etwas unvorbereitet, und Sextus benötigte einen kurzen Augenblick für seine Antwort. Natürlich nahm er nicht an, dass sein Gegenüber ihn auf einmal so gern hatte, ihm so einen Posten aufzuschwatzen. Im Grunde genommen bedeutete das nichts anderes, als dass der Annaeus nicht blöd war und sich die Unterstützung der Legio I in jedem Falle sichern wollte, und dieses Bündnis durch einen Aurelius in seiner Nähe festigen wollte, damit Ursus nichts blödes anstellte. Überhaupt war ihre jetzige Übereinkunft nur auf der Annahme beruhend, dass sie alle ehrbare Männer wären. Sextus hätte auch zu Vescularius gehören können und mit diesem Gespräch den LAPP einfach aushorchen wollen.
    Sextus verstand sehr wohl, dass dieses Kommando nur eine ziemlich prestigeträchtige Geiselhaft war. Allerdings galt das wohl auch gegenseitig. Denn Sextus wäre im Stab, mit eigenem Kommando – die Loyalität dieser Turmae mal dahingestellt – und wäre zu jeder Zeit in der Nähe des Annaeus. Mit einer Klinge an seinem Gürtel. Sollte also der Annaeus Dinge tun, die nicht in den Plan der Aurelier passten, konnte Sextus auch den Helden spielen und erst heroisch den Mann dort wegen Wortbruch niedermetzeln, um sich anschließend von den anderen in Stücke hauen zu lassen. Zugegebenermaßen kein erstrebenswerter Zustand, aber dennoch ein Quäntchen Macht.
    “Ich kann dieses Angebot nicht ehrenvoll ablehnen“, begann Sextus also, als müsse er sich dazu durchringen. Und es gab durchaus Aspekte dieses Angebotes, die ihm nicht behagten. Dennoch wäre so eine Position nicht die schlechteste, vor allem gesetzt den Fall, sie würden überleben. So hatte er definitiv die Möglichkeit, mit Cornelius selbst sprechen zu können, und das wiederum war ein von ihm zutiefst angestrebtes Ziel. Sollte der neue Kaiser ruhig wissen, dass es Personen gab, die um einige Geheimnisse wussten, und denen er dankbar sein konnte, dass sie so offensichtlich auf seiner Seite standen.
    “Dennoch muss ich dich insoweit um Geduld bitten, dass ich meinen Begleitern diese Situation nahebringen muss. Immerhin bedeutet dies auch, dass meine persönliche Abreise nach Mantua sich verschieben muss und damit mein Vetter durch einen meiner Begleiter informiert werden muss anstatt durch mich. Es wird mir aber eine Freude sein, nunmehr nicht nur als Botschafter der Legio Prima an der zuvor erwähnten Besprechung teilzuhaben.“

  • "Sehr gut, aber wenn du als Offizier an der Besprechung teilnehmen willst, dann müssen die notwendigen Vorgänge für deine Ernennung heute schon angestoßen werden."


    entgegnete Modestus und machte sich schon den einen oder anderen Gedanken. Publius Clodius Valens, der erste Centurio der Pedites Singulares und sein Gegenpart bei den Equites Singulares würden unterrichtet werden müssen. Sie kommandierten die beiden Teile des Numerus Singularium derzeit direkt und wären sicherlich etwas verstimmt, sollten sie nicht den Grund erfahren, warum sie so einen unerfahrenen Kommandanten vor die Nase gesetzt bekamen.


    "Dann will ich dich nicht davon abhalten, dich mit deinen Begleitern auszutauschen, falls es nichts anderes mehr gibt, was du ansprechen willst."

  • Bevor ich zu reden anfing, bedeutete ich Modestus, dass ich auch gerne etwas zu trinken hätte.


    "Wir haben einige Möglichkeiten betrachtet, wie man die Hermunduren dazu bringen könnte, die Chatten etwas von dem Geschehen im Imperium abzulenken. Geldzahlungen, Waffenlieferungen, Gerüchte et cetera. Alles hat den Nachteil, dass dabei die Absichten des Imperiums für die Chatten zu erkennen sind und auch sicher bemerkt werden würden. Damit würden solche Aktivitäten zum Gegenteil dessen führen, was wir beabsichtigen. Auf eine brauchbare Idee hat mich dann, wie so oft, der Zufall gebracht".


    "Was mir eigentlich fehlte, waren handfeste Informationen über die Vorgänge bei den Hermunduren. Dieses Manko hat sich mittlerweile aufgelöst. Ich traf neulich einen hermundurischen Bernsteinhändler auf dem Markt. Nachdem ich ihm etwas abgekauft hatte, berichtete er mir, dass die Hermunduren damit begonnen hätten, chattische Bernsteinhändler auszurauben und die Ware dann hier auf den Markt zu bringen. Die Chatten haben natürlich damit begonnen, die Hermunduren zu jagen. Das ist gut für uns".


    "Er berichtete mir weiter, dass die zerstrittenen Sippen der Hermunduren sich inzwischen auf ein Stammesoberhaupt geeinigt hätten, sodass man jetzt daran geht, den Chatten die Salzquellen an der oberen Visurgis wieder zu entreißen. Das Salz ist für die Hermunduren die Tauschware, um an Bernstein zu kommen. Da kam mir die Idee, dass man diese Aktivitäten etwas befeuern könnte, wenn man den Hermunduren ausgesucht gute Preise für Bernstein bietet. Ich habe dann zwei hiesige Kaufleute scharf gemacht und mit dem hermundurischen Händler zusammengebracht. Vielleicht müssen wir da mit Staatsgeld noch etwas nachhelfen. Bei diesem Plan gibt es zwar keine feste Garantie für das Gelingen, aber er hat den Charme, dass er nicht nach einer Staatsaktion riecht".


    Nachdem ich einen Schluck genommen hatte: "Um zu verifizieren, was da hinter den Wäldern jetzt abläuft, habe ich vor, Rodewini, dem Mattiakerfürsten einen Besuch abzustatten. Er sitzt näher dran und kann uns sicher das Eine oder Andere berichten. Aber zuvor: hättest du Einwände gegen diesen Plan?"

  • "Die Hermunduren haben ein neues Stammesoberhaupt? War der letzte große Feldzug hier in Germanien nicht gegen die Hermunduren? Als sie sich unter einem Stammesfürsten vereint haben? Gut, Waffen, Geld oder sonstige Unterstützungsleistungen an die Hermunduren kommen damit sowieso nicht Frage."


    überlegte Modestus laut, während er Massula zuhörte. Die Hermunduren waren auch ein nicht zu unterschätzender Gegner. Vielleicht bedeutete das, dass es bald wieder Probleme mit ihnen gab. Andererseits gab es die immer. Dann waren es eben nicht die Chatten sondern die Hermunduren. Solange es nicht jetzt war, konnte er gut damit leben. Nach dem Bürgerkrieg konnte man im Zweifelsfall auch damit fertig werden. Dann nahm er die beiden Becher, die er eingeschenkt hatte und reichte einen davon Massula, bevor er sich auf seinem eigenen Stuhl niederlies.


    "Dein Plan klingt sehr vielversprechend. Ich vertraue dir und wenn du diesen Plan für durchführbar und zielführend hältst, dann sehe ich keinen Grund für Einwände. Nur eine Sache. Im Anbetracht, dass wir jetzt den Sold für die Legionen aus eigener Tasche bestreiten müssen, würde ich nur ungern viel Geld in diese Sache investieren, wenn wir nicht auch eine andere Lösung finden können. Eventuell könntest du mit dem Handelshaus Freya Mercurioque etwas aushandeln. Sie kaufen den Bernstein und verkaufen ihn auf eigene Rechnung. Die Profite gehören natürlich ihnen. Wenn es wegen der großen Massen Preisverfall gibt, dann müssen sie ihn eben ein paar Monate lagern. Wenn sie es geschickt anstellen können sie sich vielleicht das Monopol auf den Bernsteinhandel hier in der Gegend sichern. Zwar ist dann ihr Kapitall für diese Zeit gebunden, aber sie sollen das einfach als Darlehen an mich betrachten. Mit der Ernennung des Duccius Vala habe ich seiner Familie einen großen Gefallen getan, vielleicht hilft dir das bei den Verhandlungen. Im Zweifelsfall bin ich durchaus auch bereit ihnen noch den einen oder anderen Gefallen zu tun, wenn sie sich sonst nicht überzeugen lassen. Wenn du schon Rodewini besuchst, dann entrichte ihm auch die besten Grüße von mir. Bring ihm am besten noch irgendein Geschenk in meinem Namen mit. Waffen und Rüstungen. Irgendwas was dir angemessen erscheint. Erkläre ihm auch, dass wir nun einen inneren Konflikt ausfechten und Ruhe an der Grenze brauchen. Aber erzähle ihm am Besten so wenig wie möglich über den Bürgerkrieg selbst."

  • Zitat

    Modestus: " ... War der letzte große Feldzug hier in Germanien nicht gegen die Hermunduren? ... Eventuell könntest du mit dem Handelshaus Freya Mercurioque etwas aushandeln. ... Aber erzähle ihm am Besten so wenig wie möglich über den Bürgerkrieg selbst."


    Ich lehnte mich zurück. Ja, die Geschichte mit Modorok. Schon eine Weile her. "Richtig, es hat mal Ärger mit ihnen gegeben. Aber davor gab es auch eine Zeit, da hatten wir Verträge mit ihnen. Aber über solche Dinge brauchen wir jetzt nicht nachzudenken. Trotzdem ist Wachsamkeit angesagt".


    Die Idee mit Freya Mercurioque schien mir brauchbar. "Ja, Duccius Marsus hat ein bißchen Zucken in der Mimik gehabt, als ich ihm sagte, dass ich andere Kaufleute auf die Sache angesetzt habe. Mal sehen, das müsste ich hinkriegen".


    Ich überlegte, was Rodewini schon über die Situation wissen konnte ... und was die Chatten vielleicht schon mitgekriegt hatten. Gerüchte breiteten sich auch in der Germania Magna mit der Geschwindigkeit eines galoppierenden Pferdes aus.


    "Ich werde nicht mit großem Brimborium und Tschingdarassassa zu Rodewini reisen. Ganz geräuschlos und unauffällig, wie irgend ein germanischer Händler. Erst dort werde ich sagen, wer ich bin. Die Grüße übermittle ich. Mir liegt daran, die Nachrichtenverbindung zwischen uns und Rodewini zu verbessern. Du erinnerst dich an Liutbert, der genau das auch wollte? Aber das hat sich mit dem Tod von Duccia Elva etwas im Sand verlaufen. Rodewini soll unser Ohr in der Germania Magna sein. Über Alriks ... äh, Ducius Valas Rückkehr wird er sich sicher freuen. Und bevor ich ihm über unsere Probleme erzähle, versuche ich erst Mal rauszukriegen, was er schon weiß".


    Ich stand auf. "Ich rede noch mit Marsus, dann geht's ab in die Büsche. Vale, Patron":

  • "Sehr gut. Vale, Massula."


    sagte Modestus abschließend und verabschiedete sich danach von seinem Klienten. Das Projekt, wenn man es so nennen wollte, klang vielversprechend und würde die Grenze sicherlich für die nächste Zeit sichern. Wenn die Hermunduren sich vereinten und nun die Chatten dezimierten, war die Gefahr durch die Chatten wohl gebannt. Allerdings würde man dann wohl bald mit den Hermunduren rechnen müssen. Aber so war das in Germania immer. Kaum war eine Angelgenheit mit den germanischen Stämmen gelöst, hatte man bald wieder ein neues Problem am Hals.

  • Nachdem der Aurelier den Posten akzeptiert hatte, lies Modestus noch ein kurzes Papyrus anfertigen, damit die Offiziere der Leibwache den Aurelier nicht gleich wieder wegschickten. Er presste sein Siegel in das noch heiße Wachs, dass der Scriba vorbereitet hatte, und unterschrieb dann. Danach gab er das Dokument Aurelius Lupus, bevor er sich von ihm verabschiedete und sich um andere Dinge kümmerte.



    Der Tribunus Laticlavus Sextus Aurelius erhält hiermit für die Dauer des Feldzugs gegen den Ursupator Potitius Vescularius Salinators das Kommando über den Numerus Singularium, meine persönliche Leibwache.


    Er besitzt volle Verfügungsgewalt über die Einheit. Seinen Befehlen ist Folge zu leisten, als wären es meine eigenen.



    [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/16275162/Anderes_Siegel3.png]

    Legatus Augusti pro Praetore - Germania Superior
    Legatus Legionis - Legio VIII Augusta

  • Nachdem der Miles Scarpus an das Officium des LAPP geleitet hatte klopfte der Atier kurz an die Türe und trat ohne Umschweife ein. Er konnte nicht nochmal Zeit verlieren wie beim vorherigenmale.


    Eingetreten salutierte der Atier und grüsste den Legatus Augusti



    Salve Legat Annaeus. Decurio Atius meldet sich zum Rapport.


    Legat...es gibt Nachrichten die dich interessieren wie auch zum handeln zwingen. Praefectus Terentius ist tot. Ebenso sein Stellvertreter. Kurz bevor der Praefectus Alae das Lager verlassen hatte wurde mir das Kommando übertragen. direkter ging es nicht eine Nachricht zu überbringen und gespannt wartete Scarpus nun auf die Reaktion des LAPP wie auch auf die weitere Vorgehensweise.

  • "Und wie kam es zu seinem Tod?"


    fragte Modestus nicht wirklich schockiert über die Nachricht. Der Tod des Terentiers war ihm egal. Nein, eigentlich nicht. Nein, die Nachricht stimmte ihn eigentlich zufrieden. Aber er zeigte seine Zufriedenheit nicht und ging auch gleich zu wichtigeren Dingen über


    "Nun, Atius, das könnte eine einzigartige Gelegenheit für dich werden. Denn auf die schnelle noch einen anderen Kommandeur für die Ala zu finden könnte sich als äußerst schwierig erweisen. Wir werden übermorgen im Morgengrauen schließlich aufbrechen. Die Ala II Numidia hat sich ebenfalls vor der Stadt einzufinden. Außerdem haben die Anhänger des Ursupators sowieso schon Lücken im Offizierskorps hinterlassen."


    sagte Modestus nun, denn auf die schnelle einen anderen Offizier zu finden würde schwierig werden. Durch die Aussortieren der Anhänger des Vesculariers waren sowieso schon viele Stellen freigeworden, die teilweise nur mit Schwierigkeiten neu besetzt werden konnten. Und bevor er einen eher unerfahrenen Offizier einer Cohorte an die Spitze der Ala setzte, behielt er lieber einen Kavallerieoffizier, der die Einheit kannte. Zumal der Atier auch wenigstens Bürger war. Und natürlich auch sein Klient.


    "Aber wie ich schon sagte, dieses Kommando, sollte ich dich darin bestätigen, könnte eine großartige Gelegenheit sein dich zu beweisen. Damit könntest du dich für einen ritterlichen Offiziersposten qualifizieren. Aber traust dir das auch zu? Es ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Du magst zwar im Range unter allen anderen Kommandeuren stehen, aber du wärst damit Kommandeur und nur mir persönlich verantwortlich. Und zwar für die Leistung und die Führung deiner Einheit. Für jeden einzelnen Mann."

  • Der Praefect und Decurio Lucius verließen das Lager....auf ihrem Weg dürften sie einer Reisegruppe begegnet sein die von Germanen angegriffen wurden. Die Reisegruppe konnte sich davon machen nachdem sich die 2 in den Kampf eingemischt hatten und dabei gefallen sind. versuchte Scarpus den Umstand zu erklären wie die beiden ums Leben kamen.


    Als nun Modestus den Marschbefehl ausgab und das Kommando gab sich für den Abmarsch in zwei Tagen bereit zu machen war Scarpus ein wenig überrascht. Scarpus überlegte...wenn es nicht rechtzeitig gelang einen neuen Praefectus Alae aufzutreiben würde die ALA einer Legion zugeteilt werden. Oder in eine andere Auxiliareinheit eingebunden werden. Aber meistens kommt es anders als man denkt und die nächsten Worte des Legaten brachten das Blut des Atiers ein wenig in Wallung. Schon wieder eine Entscheidung die sich je nach Ausgang dieses ganzen Theaters auf die Gesundheit eines jeden auswirken würde.....


    Ich bin mir sicher dass es zu Problemen kommen könnte wenn ein unbekannter, in der Praxis nicht genügend erfahrener Offizier die Ala anführen würde. Schliesslich besteht das Gros der Eiheit aus Germanen. Atius überlegte..was sollte er nun tun...und er entschied.


    Legat...ich werde das Kommando der ALA weiterhin übernehmen. Ich kann es nicht verantworten die Einheit einem Fremden zu überlassen der möglicherweise keine Ahnung von Tuten und Blasen hat.


    Das nun Modestus meinte der Atier wäre allein ihm gegenüber verantwortlich reifte ein Gedanke in ihn. Die Tage zuvor waren recht unangenehm...und den Grund würde er nun hier darlegen.

  • "Sehr gut, Atius. Dir muss allerdings klar sein, dass du den Posten nur vorübergehend inne haben wirst. Spätestens wenn dieser Feldzug beendet ist, wird ein neuer Praefectus Alae eingesetzt werden. Und du könntest stattdessen ritterlicher Tribun bei einer anderen Einheit werden..."


    sagte Modestus, damit der Atier sich keine all zu großen Hoffnungen machte. Dieses Kommando würde Zeitlich begrenzt sein und im Grunde hatte der Atier es auch nur erhalten, weil er Klient von Modestus war. Aber das gehörte eben zu den Vorzügen eines einflussreichen Patrons. Sobald der neue Kaiser in Amt und Würden war, würde die Kanzlei sich daran machen die vielen offenen Posten, die der Krieg geschaffen hatte, wieder zu füllen. Und das würde auch den Atier das Kommando kosten. Aber mit der richtigen Unterstützung könnte es ihn aber auch weiterbringen. Modestus merkte allerdings, dass seinem Klienten noch etwas anderes auf dem Herzen lag und fragte ihn daher danach.


    "Gibt es sonst noch etwas, das du ansprechen möchtest?"

  • Natürlich steht es ausser Frage dass das Kommando begrenzt ist. Mit etwas anderem hatte ich jetzt auch nicht gerechnet. Und...eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, Legat. Ich werde mein bestes tun und versuchen, auch ohne Befehle, mein Schäufelchen dazu beitragen dass wir siegreich vom Feld gehen. Selbst wenn der Gegenkaiser den Thron besteigt sehe ich doch recht nüchtern in die Zukunft. meinte der Atier teils euphorisch teils teilnahmslos.


    Zumindest würde es der Atier zugute kommen. setzte er noch nach. Was die Frage anging welches Begehr er vorbringen möchte zögerte der Atier. Er wusste nicht so recht wie der Legat auf seine Intervention betreffend des Aureliers reagieren würde.


    Es geht um meinen Cousin....seit kurzem ist ein Patrizier Tribun und hat sich nun in der Castra blicken lassen...auch hatte er allzu deutlich gemacht dass er anscheinend der alleinige Herrscher über die Castra ist und eventuell darüber hinaus. Meine Befürchtung ist nun dass mein Cousin Schwierigkeiten bekommt obwohl du dein Wort gegeben hast dass ihm nichts geschehen wird. Was sonst noch passiert war ließ der Atier unausgesprochen...Er würde sicher einen Weg finden wie er diese Sache, geschehen in der Castra ausgleichen würde.

  • "Das wäre dann wohl der Tribunus Laticlavus Aurelius Lupus, der neue Kommandeur des Numerus Singlularium und damit selbstverständlich auch Kommandant des Lager. Und wie gesagt du kannst unbesorgt sein. Ich denke das wäre dann alles. Wenn du mich nun wieder allein lassen würdest, Decurio Atius Romanus. Es gibt noch weitere Angelegenheiten, die dringend meiner Aufmerksamkeit benötigen. Meine Kanzlei wird sich um deine Ernennung kümmern. Vale."


    sagte Modestus und komplementierte den Atier nun höflich aber direkt aus seinem Officium. Normalerweise konnte er sich immer noch etwas Zeit nehmen für seine Klienten, aber in diesen Tagen musste er einen ganzen Feldzug planen. Ja, einen Bügerkrieg sogar. Da mussten eben auch die Klienten ein wenig zurückstecken.

  • Ich klopfte kurz und trat ein.


    "Salve, Legatus. Hier ist Petronius Crispus, der dich wegen der Aufstellung einer Miliz in Mogontiacum sprechen möchte". Mit einer Handbewegung bat ich Crispus, hereinzukommen.


    "Ich komme nach dem Gespräch mit Crispus noch zu dir, um einige anstehende Angelegenheiten zu besprechen, Legatus".

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