[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Scarpus grübelte einen Augenblick und nickte dann bedächtig.


    Der Praefectus sagte dass sich die Classis ein besonderes Augenmerk legen soll zwischen Confluentes und Bodoubriga aufgrund des Frühjahrshochwasser. Es hängt mit den Stammesfehden jenseints des Limes zusammen.
    Das war alles, Legat. Ich möchte auch gleich wieder zurück und nach CCAA aufbrechen. So ist mein Befehl und dieser sollte rasch ausgeführt werden denn wer weiß was ide Germanen drüben so treiben und vorhaben.

  • "Gut. Ich danke dir, Scarpus. Falls jemand fragt, du hast mich niemals von dieser Angelegenheit unterrichtet. Und in Zukunft genügt es auch wenn du mir eine Nachricht zukommen lässt, damit du nicht wieder mehrere Tage unterwegs sein musst. Vale, Atius Scarpus."


    sagte Modestus und verabschiedete sich auch sogleich von dem Klienten, damit dieser wie gewünscht auch gleich wieder aufbrechen konnte.

  • Von welcher Angelegenheit sprechen wir, Legat? Scarpus setzte ein unschuldiges Gesicht auf.


    Und falls ich etwas zu berichten habe so möchte ich es persönlich tun. Ich vertraue der Post nicht sonderlich. Es gehen ab und zu Briefe verloren und das ist immer wieder ein Drama. dabei grinste er ebenso unschuldig.Ich verabschiede mich nun.


    Salve Legatus Augusti.. Er salutierte und verließ das Officium.

  • "Salve Legatus Augusti. Zwei Dinge hab ich. Erstens: In meinem officium wartet Marcus Fabius Rusticus. Er will dir seine Dienste als Rechtsgelehrter anbieten. Ich denke, wir könnten hier einen Juristen gebrauchen. Zweitens: Ich habe hier noch einen ich-weiß-nicht-wie-freundlichen Brief aus Roma. Hier."


    An
    Legatus Augusti pro Praetore
    Kaeso Annaeus Modestus


    Ich grüße dich Statthalter,


    vielleicht kannst du dich noch an unser Gespräch vor einiger zeit erinnern. Du hattest von deinem geplanten Expeditionen in das Gebiet der Germanen berichtet und mir von der, nun nennen wir es Uneinigkeit zwischen dir und deinen Kommandanten berichtet.
    Aufgrunddessen habe ich angeordnet, daß Soldaten der Garde dich und die restlichen Legaten bzw. Kommandeure der Hilfstruppen befragen. Rom braucht in diesen Zeiten, wie du sicherlich weißt, keine Zänkische Bande von römischen Beamten und Offizieren. Vor allem dann nicht, wenn deine Pläne in die Tat umgesetzt werden.
    Ich bitte dich also den entsprechenden Offizieren und Soldaten der Garde mit all deinen Möglichkeiten zu unterstützen. Ich werde dir diese Kooperation sicher nicht vergessen


    Vale Bene
    Appius Terentius Cyprianus

  • "Fabius Rusticus?"


    fragte Modestus, ohne wirklich eine Antwort zu wollen. Er nahm den Brief zur Hand und laß ihn schmunzelnd. Auf den ersten Blick mochte der Brief nicht freundlich wirken, aber das spielte dabei auch garkeine Rolle.


    "Schick ihn rein. Und Briefe von den Praetorianern, dem Kaiser oder dessen Stellvertreter sowie von meinem Vetter dem Praefectus Aegyptus möchte ich in Zukunft direkt und ungeöffnet erhalten."


    sagte Modestus, denn diese Briefe waren dann doch zu heikel, als dass er einem einfachen Schreiber Einblick gewähren wollte.

  • Zitat

    Modestus: "Und Briefe von den Praetorianern, dem Kaiser oder dessen Stellvertreter sowie von meinem Vetter dem Praefectus Aegyptus möchte ich in Zukunft direkt und ungeöffnet erhalten."


    "Wie du möchtest, Legatus Augusti. Ich werde dafür sorgen, dass dass das ab jetzt so gehandhabt wird. Sollte sich aber aus einem solchen Schreiben Handlungsbedarf für mich ergeben, dann bitte ich dich, mich umgehend zu unterrichten".


    Ich wandte mich zur Tür: "Den Fabier schicke ich herein".

  • "Salve, Annaeus. Du hast dich ja wirklich gemacht. Diesmal sogar Statthalter aus eigener Kraft. Natürlich keine so angenehme und große Provinz wie Hispania, aber man kann ja nicht alles haben, nicht wahr?"


    sagte Rusticus grinsend, nachdem er das Officium betreten hatte und wie selbstverständlich setzte er sich auf einen der beiden Stühle. Er hatte den Annaeus noch nie leiden können. Nicht in Hispania, nicht heute. Aber er konnte ja trotzdem sein Geld annehmen. Und nachdem Flavius Furianus seinen Einfluss verloren hatte, war der Annaeus der einzige Mann aus der oberen Riege des Reichs, den er kannte.

  • "Und du bist immer noch der gleiche Plebejer ohne besonderen Stand, der du schon in Hispania warst. Nur fehlt dir nun sogar noch ein Posten mit beeindruckendem Titel. Was willst du hier, Fabius?"


    sagte Modestus eher gelangweilt von dem Geplänkel des Fabiers, jedoch nicht ohne zu anzumerken, dass der Fabier selbst nicht vorangekommen war. Aber das spielte vorerst auch keine Rolle.

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Scriba Euphorbus


    "Salve Legatus Augusti, bei Domitius Massula sind einige Leute eingetroffen, die ein Gespräch mit dir führen wollen. Da ist erstens Roxane Enkidu von der Acta Diurna, begleitet von Germanicus Aculeo. Und zweitens haben wir Liutbert Chlodwigssohn. Er ist vom Anführer der Mattiaker geschickt worden, um mit dir ein Treffen zu vereinbaren".


    "Liutbert von den Mattiakern? Domitius Massula soll mit ihm zu mir kommen. Kümmere du dich derweil um die beiden von der Acta. Sie müssen noch etwas warten. Wichtige Staatsgeschäfte und so weiter. Bring sie am Besten in den Besprechungsraum und biete ihnen einige Erfrischungen an."


    entgegnete Modestus, während er sich von seinem Stuhl erhob und sich von seinem Leibsklaven Alvitus die Toga zurechtrücken lies. Es galt eine möglichst stattliche Figur abzugeben, denn der Bote würde seinem Herrn, sicherlich Bericht erstatten.

  • "Salve, Liutbert Clodwigsohn. Richte Rodewini bei deiner Rückkehr zusammen mit meinen Grüßen auch meinen Dank für die seinigen aus. Rom ist stolz darauf in den Mattiakern solch treue und auch ehrenhafte Bündnispartner zu haben."


    sagte Modestus, der am Fenster gestanden und erst nachdem die beiden Männer eingetreten waren sich zu ihnen wandte. Das sah sicherlich beeindruckender aus, als wenn er am Schreibtisch saß. Zuerst galt es die üblichen diplomatischen Nettigkeiten auszutauschen. Er war sich nicht sicher, in wie weit Germanen sich überhaupt zu schmeichelten. Bei den Völkern im Osten, wie den Parthern, war es wohl eher der Fall, aber schaden konnte es nicht.


    "Bist du in der Lage für deinen Fürsten zu sprechen, Liutbert?"

  • Liutbert, Sohn des Clodwig
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    "Das bi' ick, o Römerfürst.", sprach Liutbert mit vor stolz geschwellter Brust, "Ick bi' geheißen, di' Auskunft to geben i' all deine Frage u' Wünsche. Auch soll ick di' berichten, datt es no' kine Übergriffe von Sippen de Volk, datt ihr Hatten nennt. Rodewini, Sohn des Wernwolf, Tungmar, Sohn des Ratbald, Uodalberaht, Sohn des Gundhraban, Ansberaht, Sohn des Ansberaht, Bewerat, Sohn des Folcrat und Herwini, Sohn des Liutbald verfüge' über zweihundert' Sippe' un' könne meh' as tendusig strenge Mann faste in Waffe stelln. Davo' meh as dusig mit Schwert un' Schild. Mer fürchte die Hatten net, solln sie kommen."

  • "Nichts anderes habe ich erwartet. Die Mattiaker sind für ihren Mut und ihre Kampfkunst bekannt."


    sagte Modestus ernst und mit gespielter Zuversicht. Sehr aufmerksam wurde er, als er hörte, dass die Mattiaker in der Lage waren zwei Legionen aufzustellen. Oder es zumindest behaupteten. Das war eine Sache die er so schnell nicht vergessen würde. Schließlich konnte sich das eines Tags noch als nützlich erweisen.


    "Doch sag mir, Liutbert, wie stehen die anderen Stämme zu dieser Sache. Bleiben sie neutral oder werden sie womöglich eine Seite wählen? Auch für den Fall, dass Rom eingreift. Wobei ich bezweifle, dass das notwendig werden wird. Ich bin zuversichtlich, dass die Mattiaker allein mit den Chatten fertig werden.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Und du bist immer noch der gleiche Plebejer ohne besonderen Stand, der du schon in Hispania warst. Nur fehlt dir nun sogar noch ein Posten mit beeindruckendem Titel. Was willst du hier, Fabius?"


    sagte Modestus eher gelangweilt von dem Geplänkel des Fabiers, jedoch nicht ohne zu anzumerken, dass der Fabier selbst nicht vorangekommen war. Aber das spielte vorerst auch keine Rolle.


    "Nun ich habe mir sagen lassen, dass du einen fähigen Mann brauchst, der deine Interessen in anderen Teilen unseres geliebten Imperiums vertritt. Ich bin gekommen um dir meine Dienste anzutragen. Für entsprechende Gegenleistungen natürlich. Ich hätte gerne eine neue Toga. Mit einem dieser furchtbar modischen Streifen in Purpur. Nicht ganz so opulent wie die deine, ein schmaler Streifen genügt mir voll und ganz."


    sagte Rusticus weiterhin mit seinem unverschämt vertraulichen Tonfall und einer gottgleichen Selbstsicherheit. Der Annaeer hatte letztlich nicht viel Auswahl was das anging. Andererseits brachte ihre Vorgeschichte auch einige Vorteile für den Annaeer mit. Der wusste sicher noch von der Sache mit der Acta, was ihn, Rusticus, wenn nicht sogar erpressbar, dann wenigstens kontrollierbar machte. Zumindest ein wenig. Aber insgesamt kümmerte es Rusticus wenig. Er wollte wieder zu Macht und Einfluss kommen und dazu war ihm jedes Mittel recht


    "Und um uns beiden die Zeit für die Floskeln zu ersparen, ja ich mag dich nicht und dir geht es mit mir nicht anders. Aber du brauchst fähiges Personal und da kann man eben nicht wählerisch sein. Nicht wahr?"

  • Liutbert, Sohn des Clodwig
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    Mit einem schmalen Lächeln und einem Nicken zeigte Liutbert seinen Wohlgefallen über die schmeichelnden Worte des Legaten, die Frage nach den anderen Stämmen waren jedoch einer etwas schwereren Natur: "De annere Stämm' sinn... eh... neutral. Das Ver'alten des hattischen Gsandten beim Ting lässt viele uffmerke, aber wen'ge lasse' si' to ene Verspreche hinrisse! Die Denkderi lasse us i' Ruh, abe de Marsi schicke jede vo' use Gsandte torück. Vonne erwarde wi nix jootes..."

  • "Und glaubst du es gäbe einen Weg die übrigen Stämme von der Rechtmäßigkeit eurer Sache zu überzeugen? Davon, dass die Chatten sich auch gegen sie wenden könnten?"


    sagte Modestus, der die letzten Worte des Germanen kaum verstanden hatte. Allerdings sah er kurz zu Massula herüber. Er würde ihm später die Details erklären können. Aber jetzt und hier einen Übersetzer einzuschalten, wäre nicht vorteilhaft gewesen.


    "Im Anbetracht der Lage würde ich gerne eng in Kontakt mit eurem Fürsten stehen. Ich würde es daher begrüßen, wenn du oder ein anderer Gesandter deines Fürsten dauerhaft in Mogontiacum verleibt."

  • Zitat

    Modestus, der die letzten Worte des Germanen kaum verstanden hatte


    Ich nickte Modestus zu. Der Mattiaker sprach einen Dialekt, den ich auch nur deswegen verstand, weil wir früher in unserer Werft an der Siga einige Bataver beschäftigt hatten. Die brachten auch solche knarzigen Laute hervor. Dass sich das aber bei Liutbert auch ins Lateinische durchpauste, überraschte mich dann doch. Na, man würde sehen wie man damit klarkam.

  • Liutbert, Sohn des Clodwig
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    "Rechtmä'igkeit?", hakte Liutbert nach, weil er das Wort nicht verstande, und blickte sich gleichwohl fragend zu dem Mann um, der sich als Valgiso vorgestellt hatte, und gleichwohl ein enger Vertrauer des Römerfürsten zu sein schien. Das zweite Anliegen des Mannes war hingegen von noch seltsamerer Natur... jemand aus seinem Stamm sollte in der Römerstadt leben? Warum sollte er das tun?
    "Mit... Respegt... ik glaube nic't, datt das e'ne Möglichk'it ist.", versuchte er seinen Gedanken dazu so diplomatisch wie möglich Ausdruck zu verleihen, "..ik war nu viu Taag alleen unnerwegs. Un' wenn jemand ut minge Stamm alleen hi blievt, würde e kur' drupp nicht mehr wisse', watt use Richs denge. Un' watt inne Heimat vorgeht."
    Und dass der Römer nicht genug Männer hatte, um einfach von seiner Seite aus Botschaften rüberzuschicken, das konnte er sich beim besten Willen nicht denken.

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