[Circus Maximus] Ludi an den Carmentalia

  • Endlich hatte Aretas das Gespann vor ihm überholen können. Allerdings auf der langen Außenbahn. Für die Pferde nicht besonders gut, weil schneller müde. Das wusste auch Faustina. Es zeigte ihr aber auch, das Aretas sich nicht aufgegeben hatte und bereit war zu kämpfen. Ob es für einen Platz ganz vorne reichen würde?


    "Jaaaaa weiter so, jetzt zeig es ihnen!"


    Setze konnte sie sich immer noch nicht. Dazu war sie zu aufgeregt.

  • Das alte Gespann und es wäre alles besser gelaufen. Wirklich? Es lag sicher nicht nur an den jungen Pferden.Er hatte geopfert, seine Bitte geäußert und wurde jetzt dafür bestraft. Die Götter hatten ihm jede Unterstüztung entzogen. Warum? Der Frevel an Diana war noch nicht gesühnt, bereinigt, wie es die Priester eben nannten. Nur weil eine Römerin keine Achtung vor Diana hatte. Wütend trieb er die Schimmel an,löste die Peitsche vom Gürtel. " Dann eben mit der Unterstützung. Lauft....!!" Er ließ die Peitsche über den Pferden knallen. Das rote Gespann kam näher. Es versperrte die Innenbahn. " Danea..!! Lauf..." Die Stute reagiert nur zögernd. " Lauf....!!!" Die Kurve kam. Er bremste den Wagen ab. War einen Hauch schneller als der Rote. Aretas nutzte es gnadenlos aus und zog sein Gespann nach innen und setzte sich vor den Roten. Ein kleine Genugtuung aber immer noch kein Grund zur Freude.

  • Vielleicht war ihm Fortuna doch geneigt. Aretas zeigte was in ihm steckte. Vermutlich war er wütende ohne Ende. Für einen Kerl wie ihn, immer die beste Stimualtion, dachte Faustina. Als weiter aufholte war Faustina schon zufrieden. Hauptsache nicht letzter. Sie beschloss ihn nach dem Rennen zu belohnen. Mit was oder wie ... das würde sich zeigen. Sie war zufrieden.


    "ARETAS! ARETAS!",


    schrie sie lauthals und wusste doch das er es bei dem Lärm nicht hören würde. Aber vielleicht hörten es die Götter es. Die ihm veilleicht halfen, noch mehr zu zeigen.

  • Zu Beginn der fünften Runde fand ein heftiger Zweikampf zwischen Pythokles und Sotion statt. Zum Glück endeten die Versuche, das andere Gespann zum Kippen zu bringen, glimpflich. Bei dem Gerangel der Goldenen, die dem Zweitplatzierten dabei gefährlich nahekamen, wurde letztlich Keraunos eingeklemmt. Passierten hier Absprachen zweier Gespanne auf dem Rennoval? War alles Taktik der Goldenen? Keraunos musste sein Gespann hart zügeln, verlor dadurch an Geschwindigkeit und rutschte zurück auf Platz vier. Pythokles nutzte den Schwung und fädelte sich vor Sotion ein. Sotion schien ohnehin den dritten Platz gepachtet zu haben. Die Wechsel fanden in den Vorrunden stets zwischen dem zweiten und vierten Platz statt.


    Auf den Tribünen wurde es unruhig und in der rechten Kurve brach auf den Rängen eine heftige Schlägerei aus. Offenbar hatten sich die Gefühle der Zuschauer in eine hysterische Dimension hineingesteigert, die sich nun in Gewalt entlud. Der Editor konnte nicht erkennen, ob Anhänger der Russata, der Purpurea oder der Aurata beteiligt waren, denn er musste dem Rennverlauf folgen.
    Währenddessen rasten die Gespanne weiter. An der Spitze noch immer Proteneas. Und Amasis, der letztplatzierte, griff erneut an. Er schnitt Aretas in der östlichen Linkskurve und zwang den Lenker aus der Purpurea zu einem Ausweichmanöver. Ohne dieses wäre der leichte Karren unweigerlich gekippt und das hätte jegliche Chancen für ihn zunichte gemacht. Er fiel dabei wieder auf den letzten Platz zurück.


    Mit einem Kopfschütteln stellte Menecrates fest, dass sich das Feld wieder auf den Stand nach der zweiten Runde gebracht hatte. Zwei Lenker hockten dauerhaft auf ihren Plätzen: Sotion und Proteneas. Zwei Lenker wechselten beständig zwischen Platz vier und zwei hin und her: Keraunos und Pythokles. Und zwei weitere Lenker stritten um den letzten und vorletzten Platz: Aretas und Amasis.


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  • Mit der Vorstellung ihres Spitzenfahrers konnten die Anhänger der Russata mehr als zufrieden , fuhr er doch da, wo er hingehörte - an der Spitze eben. Es musste wohl noch ein Unglück passieren, damit er den Sieg noch vergab. Unglücke bei Wagenrennen waren zwar nicht selten, aber die Roten verschwendeten trotzdem keinen Gedanken daran. Viel mehr Sorgen machte ihnen ihr zweiter Fahrer, der am Ende des Feldes herum dümpelte und kaum Plätze zu gewinnen schien. Mit lautstarken Rufen versuchten die Anhänger, auch diesen Fahrer und seine Pferde noch weiter nach vorne zu treiben.


    Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!



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  • Bereits in der sechsten Runde läuteten einige Lenker den Endspurt ein. Was für ein Risiko, denn ihre Pferde könnten sich lange vor Erreichen des Ziels verausgaben. Was aber für ein Glück für die Zuschauer, die in den letzten beiden Runden durch fehlende Spannung und das gemäßigte Tempo immer ruhiger geworden waren. Nun aber sprangen etliche auf und verfolgen im Stehen die Aufholjagd eines roten Fahrers. Amasis, bisher nur auf den letzten Rängen zu finden, wollte offensichtlich das Blatt wenden. Unter den Zurufen der begeisterten Menge trieb er sein Gespann in dieser vorletzten Runde zu Höchstleistungen an. Hoffentlich verausgabte er die Pferde nicht zu sehr, momentan jedoch rückte er Stück für Stück an den vor ihm liegenden Keraunos heran. Die Nüstern seiner Rösser befanden sich inzwischen auf Kruppenhöhe der Purpureapferde. Wird er den Wagen noch überholen können, oder rettete der Lenker aus der Purpurea den Vorsprung bis zum Ende dieser Runde? Noch etliche Pferdelängen galt es zurückzulegen.


    Das Feld erhielt von hinten die Geschwindigkeit, denn Aretas, der Letztplatzierte, blieb an Amasis dran. Auch dem Drittplatzierten, Sotion, blieb die Unruhe in seinem Rücken nicht verborgen, und weil der nach ihm Platzierte, Keraunos, das Tempo wegen der Verfolgungsjagd anziehen musste, blieb dem Goldenen nichts weiter übrig, als selbst zu beschleunigen, um nicht überrollt zu werden. Seine Beschleunigung wiederum hatte Auswirkungen auf den Zweiten - Pythokles. Der jedoch hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Sein Gespann fiel hinter der Wendemerke erst hinter Sotion und dann auch noch hinter Keraunos und Amasis zurück. Er rettet sich mit nur einer Kopflänge Vorsprung vor Aretas in die siebte Runde.


    Diese letzte Runde um die mittlere Aufschüttung sollte spannend werden, denn vier Gespanne liegen nahezu gleich auf, nur Winzigkeiten trennen sie: Amasis, Keraunos, Pythokles und Aretas. Vor diesem Feld - bisher unangefochten - liegt Proteneas, gefolgt von Sotion. Ob es dem Lenker aus der Aurata gelingen wird, den Pächter auf die Führungsposition noch kurz vor dem Ziel vom Thron zu stürzen?


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  • Romana lehnte sich in ihrem Stuhl oben bei den Ehrenplätzen der Vestalinnen zurück und betrachtete mit diesigen Augen das Spektakel. Es war unübersehbar, ihr Vater hatte sich enorme Mühe gegeben. Das Rennen war fulminant.


    Und wie bei so vielen fulminanten Sachen war es langweilig. Da hetzten sich 5 Wägen gegenseitig. Und? Keiner von ihnen kam voran. Was für prächtige Schlachtrösser wären diese Tiere! Und was für gute Gäule für Kuriersendungen! Aber nein. Man verpulverte das Potential dieser Tiere in Zirken.


    Selbstverständlich wusste Romana, dass es nicht recht war, so zu denken. Schließlich war zum Beispiel das Equus October im Kult der Vesta bedeutend. Und das hier ware die Carmentalia! Ein religiöses Fest! Und diese Wagenrennen fanden statt zur Ehre der Götter! Das war alles schön und recht, nur hinderte es Romana nicht daran, vom Stuhl fallen zu wollen. Tatsächlich war neben ihr Lartia Restituta, ihre beste Freundin bei den Vestalinnen (und ihre Base sechsten oder siebten Grades), schon eingenickt. Die Versuchung, es ihr gleichzutun, war groß.


    Doch es waren die Spiele ihres Vaters. Romana holte tief Luft und verfolgte einen der Wägen. Es war ein... ein Roter. Russata? Nun gut, warum nicht. Es war der erste Wagen, ganz vorne – wenn alles so blieb, würde er gewinnen. Sie hatte den Namen nicht mitbekommen, verfolgte ihn aber mit ihren Augen, und stellte fest, dass das etwas war, was sie wach hielt.

  • Der regelrechte Sprung, mit dem sich Amasis nach vorne katapultierte und plötzlich auf dem dritten Rang lag, ließ die Anhänger der Russata nun völlig außer sich geraten. Plötzlich schien ihnen alles möglich, selbst ein Doppelsieg war nun plötzlich greifbar. Frenetisch tobten sie auf den Rängen und schrien sich die Kehlen heiser, um ihren Fahrer auch für die letzte Runde noch einmal anzutreiben.


    Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!



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  • Hmm das Gebrüll hatte wohl eher die Götter erzürnt. Immer noch kämpfte Aretas am Ende des Feldes. Es rächte sich, das sie vor dem Rennen nicht ein Opfer dargebracht hatte.


    "Schau Dir unseren Rennfahrer an. Großes Maul und dann wieder nix dahinter!", fachte Faustina zu Chio.


    Sie winkte dem Mädchen zu, das diverse eßbare Köstlichkeiten anbot. Jetzt war etwas Süßes angebracht, am besten so süß wie möglich.

  • Morrigan sah die junge Frau winken. Eilens ging sie zu ihr.
    Sie erkannte die junge Frau, war Morrigan doch bei den Saturnaliain der Villa Tiberia.
    „Domina Tiberia Faustina, was kann ich euch anbieten? Was wünscht ihr? Ich habe Nüsse, getrocknete Apfelringe, Datteln, kleine Honigkuchen, etwas Gebäck, kandierte Früchte und Brot mit Rosinen.“

  • Erstaunt mit Namen angesprochen zu werden, versuchte sich Faustina daran zu erinnern, woher sie das hübsche Mädchen kannte. Das war wieder einer der Rätsel, die ihr nicht aus dem Kopf gehen würden.


    "Ich brauche etwas wirklich süßes, etwas das so richtig ekelhaft süß schmeckt, das es meinen Frust über diesen Rennfahrer, dort unten, überlagert!". Dabei zeigte sie mit ihrem Fähnchen in Richtung Bahn.

  • Morrigan nickte, sie konnte den Frust verstehen.
    „Da kann ich den Honigkuchen und die kandierten Früchte empfehlen.“
    Schnell packte sie beides in Servietten und reichte es Faustina.
    „Bitte Domina Tiberia Faustina, lasst es euch schmecken.“

  • Die alles entscheidende siebte Runde wurde durch den letzten der Delphine und das letzte Ei auf den Gestellen angezeigt. In dieser Reihenfolge ging das Feld in die letzte Runde: Proteneas, Sotion, Amasis, Keraunos, Pythocles, Aretas. Welches der Gespanne hatte noch etwas zum Zusetzen? Das Tempo insgesamt war hoch. Wie lange konnten diejenigen, die nach dem Start gleich auf Geschwindigkeit gesetzt hatten, noch mithalten? Ein erfolgreicher Wagenlenker musste über mehr als nur taktisches Geschick und körperliche Kraft verfügen. Er brauchte vor allem Erfahrung. Es war beständig ein Balanceakt, die richtige Mischung aus Geschwindigkeit und Kurvenlage zu finden, wenn es galt, die Wendepunkte zu umfahren. Gefürchtet waren sie diese Linkskurven und gleichzeitig die Chance auf einen Rennvorteil für den erfahrenen Wagenlenker. Wie viel an solcher Erfahrung für ein Weiterkommen nötig war, zeigte das Schicksal diverser Lenker in den Vorläufen.


    Jeder der am Finalrennen Teilnehmen schien seinen Platz halten zu wollen. Kurz vor der Wendemarke lag das Feld noch unverändert beieinander. Dabei lag es doch auf der Hand, dass mindestens eines der vier Gespanne, die fast Nüstern an Nüstern lagen, einen Ausbruchversuch wagen würde. Als erster nahm Proteneas die östliche Linkskurve. An seinem Sieg würde wohl niemand mehr rütteln können. Vier Pferdelängen hinter ihm legte sich nun auch Sotion in die Kurve und treib sein Gespann anschließend Richtung Ziel. Etwa eine Pferdelänge hinter ihm brausten vier Gespanne heran. Alle wollten die Innenkurve, was jedoch bei gleichaufliegenden Wagen unmöglich war. Amasis touchierte den Wagen des bislang besser fahrenden Keraunos. Der wiederum behinderte Pythocles. Die Enge wohl voraussehend, hatte Aretas den langen Weg gewählt und konnte seinen Pferden die Zügel geben. Die Tiere griffen weit aus, machten trotz langem Weg Strecke gut und gingen als nunmehr um einen Platz besser auf die letzten 600 Meter gerader Strecke. Das Feld blieb in der Reihenfolge unverändert, einmal abgesehen vom Dazwischenschieben des Aretas‘. Letzter nun Pythocles, dessen Tiere offensichtlich am Ende ihrer Kräfte waren. Er fiel zurück.
    Das Mittelfeld lag immer noch dicht beieinander, bis Aretas scheinbar mit Leichtigkeit sein Tempo nochmals erhöhte. In einem unglaublichen Endspurt zog er an Keraunos und Amasis vorbei und griff sogar noch den Zweitplatzierten, Sotion, an. Doch dann war das Ziel erreicht und Sotion rettete sich hinein.


    Was für ein packendes Rennen, was für ein Finallauf! Unspektakulär vergeben der Siegerplatz, aber heiß umkämpft die Platzierten. Niemand hatte bis zum Ende der sechsten Runde Aretas im Blick gehabt. Unglaublich!


    Menecrates, der Editor, verkündete noch einmal nachdem alle Wagen ins Ziel gelaufen waren, die Reihenfolge des Einlaufs.


    "Der Sieger der Wagenrennen zu den Ludi an den Carmentalia ist:
    Proteneas, gestartet für die Russata."

    Während Enttäuschung die einen ergriff, überkam große Freude die anderen. Beifall brandete auf, der alle Schmährufe erstickte. Erst nachdem sich die Gemüter etwas beruhigt hatten, sprach Menecrates weiter.


    "Der Zweitplatzierte ist: Sotion, gestartet für die Aurata.
    Drittplatzierter wurde: Aretas, gestartet für die Purpurea."


    Hier musste der Editor noch einmal pausieren, weil der spektakuläre Endspurt des Purpurnen seine eigenen Anhänger, aber auch die anderen Zuschauer begeistert hatte.


    "Die Ränge vier, fünf und sechs belegen in dieser Reihenfolge:
    Amasis, gestartet für die Russata,
    Keraunos, gestartet für die Purpurea und
    Pythocles, der für die Aurata.
    Herzlichen Glückwunsch!"


    Wieder brandete Beifall auf.
    Menecrates verschaffte sich noch einmal Gehör, indem er mit der Hand um Ruhe bat.


    "Ich bitte den Sieger zu mir, um den Kranz und die Medaille in Empfang zu nehmen."


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  • Die Anfeuerungen von den Rängen reichten nicht, um Amasis noch auf den zweiten Platz nach vorne zu treiben. Vielmehr musste dieser sogar noch einen Platz an einen purpurnen Fahrer abtreten, was die Stimmung unter den roten Anhängern allerdings in diesem Augenblick nur noch wenig trüben konnte. Über die Fahrer ergoss sich auf ihrer Ehrenrunde ein Brausen zahlloser Geräusche und nur an der Lautstärke und den vorherrschenden Farben auf den verschiedenen Tribünneabschnitten konnten sie in etwa erahnen, ob gerade besonders ihnen oder anderen Fahrern zugejubelt wurde.


    Gemächlich ließ Proteneas seine Pferde auslaufen, damit sie nicht sofort zum Stehen kamen. Er ließ sie gerade langsam genug laufen, um mit einer Hand in die Menge winken zu können und damit Amasis nach der Zieldurchfahrt zu ihm aufschließen konnte, ohne seine Pferde noch übermäßig anstrengen zu müssen. Gemeinsam fuhren die beiden Roten dann den Rest der Ehrenrunde, bevor sich Amasis gleich in Richtung der Boxen begab und Proteneas sich auf den Weg zum Ausrichter der Spiele machte.




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  • Entmutigend, die fünfte und sechste Runde. Aretas war wieder zurückgefallen und hielt eisern seinen letzten Platz. Nach der zwischenzeitlichen Hoffnung schien nun alles verloren. Chio ließ sich auf ihren Platz fallen, fächelte ihrer Domina Luft zu, während die sich um Süßigkeiten bemühte. Auch eine Möglichkeit, den Frust loszuwerden. Dann kam die letzte Runde. Alles blieb beim alten, bis es auf den Wendepunkt zuging. Die ersten beiden Wagen kamen gut daran vorbei, doch dann... die wollten doch nicht alle gleichzeitig? Dass das nicht gutgehen konnte, war wohl jedem klar. Ein Raunen ging durchs Publikum, und dann kam Aretas. Der fuhr scheinbar ungerührt weiter neben den dreien, legte sich dann aber in der Außenbahn ins Zeug.


    Chio hielt nichts auf ihrem Platz bei dieser letzten, entscheidenden Runde. Ebenso wie die meisten, sprang sie auf und brüllte, feuerte Aretas an, so laut sie konnte. Dabei vergaß sie ganz Faustina, für deren Wohl sie eigentlich zuständig war. Die letzten beiden Runden waren so frustrierend gewesen, dass es nun umso spannender war. Aretas konnte sich am Wendepunkt tatsächlich auf den vorletzten Platz schieben. Und dann rannten seine Pferde, als wären sie eben aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Fassungslos sah sie zu, wie er an zwei weiteren Wagen vorbeizog. Es war nicht mehr weit bis zum Ziel. Den zweiten, den schafft er noch, den schafft er noch... Nein, es reichte nicht ganz. Trotzdem riss sie jubelnd die Arme nach oben, tanzte einen Freudentanz vor Faustina. Dritter, immerhin, wer hätte das vor wenigen Minuten noch gedacht.

  • „ Raubtierfutter...“ preßte er heraus, als es in die 7. Runde ging. Letzter, das kratzte an seinem Stolz, als Sohn eines Pferdezüchters. Sollte er sich so in den Pferden, die da vor seinem Wagen liefen getäuscht haben? Einmal noch, klappt es nicht, dann Schwor er sich, nie wieder ein Gespann anzufassen. Er hielt die Peitsche bereit. Alles was möglich war und wenn er jeden einzelnen Fahrer aus seiner Quadria prügeln musste. Die vor ihm Fahrenden im Auge behaltend ging es auf das Mal zu. Was machten die da ? Gleich auf und wollten alle drei die Innenbahn? Er gab den seinen Pferden die Zügel zog rechts raus. Dann trieb er mit knallender Peitsche seinen Linksaußen an. Terros zog an. Er fuhr die Kurve weit nach außen gezogen, musste die Geschwindigkeit kaum weg nehmen. Den ersten hatte er in der Kurve abgefangen. „Jetzt oder nie und ihr zeigt was ihr drauf habt oder ihr werdet Raubtierfutter.“ Murmelte er. Er stemmte sich mit dem Fuß in den Wagen und trieb seine vier Schimmel an. Sie in der Spur zu halten war kräftezehrend. Die Arme schmerzten. „ HEEEEE.....HEEEEE....“ Der Staub im Mund und den Augen. Der aufspritzende Sand von den Hufen, stach wie hunderte von Bienen im Gesicht. GGGRRRR, jetzt liefen die vier, es roch nach Wasser und Futter. Zwei Wagen...geschafft. Ihr elenden Gäule, wieso jetzt erst. Den Gelben holen wir noch. Das Ziel kam in Sicht. VORBEI. Er war nicht Letzter. Die Pferde liefen aus, beruhigten sich langsam. Der Sieg war nicht seiner. Unzufrieden fuhr er das Gespann zurück durchs Tor in die Box.

  • Innerlich schon mit dem Rennen abgeschlossen, bedankte sich Faustina bei dem hübschen Süßwarenmädchen, zahlte und bot Chio gleich einen Happen an. Genau in diesem Moment, schoß Aretas Gespann nach vorne. Faustina sprang auf, konnte aber die Arme nicht hochreissen, weil die Hände voller süßer Sachen war. Im stehen verfolgte sie dann den Zieleinlauf und war mit dem erreichten erstmal zufrieden. Vielleicht sollte sie doch mal über eine Belohung für Aretas nachdenken.

  • Menecrates genoss die Minuten, als der siegreiche Lenker - von seinem Factiogefährten begleitet - seine Ehrenrunde drehte und der Circus tobte. Für ihn bedeutete die Stimmung gleichzeitig, dass die Spiele gut ankommen waren, dass Roms Bevölkerung auftanken und Spaß haben konnte, dass all die Mühen um eine gute Präsentation sich gelohnt hatten und … tja, und dass damit die Spiele ihren Endpunkt erreicht hatten. Das Finalrennen stellte den letzten Attraktionspunkt auf Menecrates‘ Programm dar.


    Wenig später hielt das siegreiche Gespann vor seiner Loge. Der Aedil wartete nicht auf das Abklingen des Beifalls, denn da hätte er einerseits lange warten können und andererseits wollte er auch gar keinen Abbruch der Stimmung herbeiführen. Er nahm das geprägte Goldstück und trat an die Brüstung heran.


    "Herzlichen Glückwünsch dem Lenker Proteneas und der Factio Russata! Der Lenker, der dich bezwingen will, hat sich nicht in diesem Teilnehmerfeld gefunden. Wer weiß, ob es ihn überhaupt gibt. Mögen die Götter mit dir sein in jedem deiner zukünftigen Rennen!"


    Zuerst reichte Menecrates den Siegerkranz, dann griff er nach der Medaille und übergab auch sie.


    Durch die Gitter der Startboxen öffneten sich und sämtliche an den Spielen beteiligte Schausteller, Wettkampfteilnehmer und Helfer strömten in das Rennoval. Einzig die Tiere, die vor zwei Tagen eingesetzt worden waren, blieben aus verständlichen Gründen in ihren Zwingern.


    "Römer!", rief Menecrates abschließend in die Runde. "Die Ludi an den Carmentalia neigen sich dem Ende zu. Es hat mir viel Freude gemacht, sie für euch auszurichten. Ihr seid ein hervorragendes Publikum! Mögt ihr Kraft aus den Spielen gezogen haben, auf dass ihr den Göttern stets den nötigen Respekt erweist und sie mit Opferungen ehrt. Und mögen die Götter dafür stets mit uns sein! Ich verabschiede mich von euch, euer Herius Claudius Menecrates."



    Der letzte Veranstaltungstag der Spiele klang mit Musik, Tanzeinlagen sowie verteilten Wein- und Brotgeschenken langsam aus.

  • Letztlich war Faustina zufrieden. Vermutlich lag es an den Süßigkeiten, die sie sich mit Chio geteilt hatte. Zwar war der dritte Platz für Aretas und die Purpurea akzeptabel, aber unter welchen Umständen diese Platz errungen wurde, weniger. Vielleicht musste am Gespann noch verändert werden. Mal sehen ob sie das mir Aretas besprechen würde. Inzwischen konnte sie sich vorstellen, etwas mehr für die Factio zu tun. Vielleicht hatte sie Blut geleckt.


    Im Getümmel der Besucher tauchten Chio und Faustina schnell ab und verließen den Circus.

  • Das Wagenrennen war vorbei und ich war sichtlich zufrieden. Das Gespann da Lange am Schluss fuhr war nicht letzter geworden. Seine Mühe und sein Siegeswille hatten ihn Plätze gewinnen lassen.
    Nun galt es für mich noch ein Wachsames Auge auf die Sklaven zu haben. Alles sollte doch weiter so gut laufen wie bisher. Hier und da gab ich Anweisungen wenn ich sah das Wein und Brot fehlten. Keiner sollte doch unzufrieden die Arena vergessen. Ich konnte nicht zulassen. dass das Lob für die ganze Arbeit und Mühe von unserem Herrn durch unser Versagen geschmälert wurde.
    Heute sollten doch alle zufrieden nach Hause gehen.

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