[Inficet Mantua in morbum incidet] Officium der Duumvirn

  • Spurius Maevius Scipio


    Freilich würde er das. Kein Unteroffizier blieb gerne lang in der Gesellschaft von großen Tieren, besonders, wenn diese viel zu tun hatten. Auch wenn ihm die Aussicht, draußen Dienst zu tun nicht viel besser erschien.
    So nickte der Optio dem Scriba nur schmallippig zu, klopfte an und stapfte in das Officium, um ohne einen Blick zum Legaten sofort strammzustehen und ordnungsgemäß zu salutieren: "Salve, Legatus Aurelius. Optio Maevius Scipio, erste Centurie dritte Kohorte meldet sich zum Bericht."


  • Gaius stand da und wunderte sich ein wenig ob der Nachfrage des Scribas. Der Mann schien nicht ganz begeistert davon zu sein, ihn nun doch so schnell wieder zu sehen und hatte in der Hektik der letzten Tage auch sein Anliegen vergessen. Im Endeffekt war es aber nicht die Schuld des Iuliers, sondern die seiner Auftraggebers und er konnte nichts daran ändern, dass der Mann nun noch ein wenig mehr Arbeit aufgeladen bekam. Ihm tat sein Gegenüber ehrlich leid.


    "Es ging um Abschriften."

    sagte er daher freundlich.


    "Ich habe den Auftrag, Schriften aus den Archiven nach Rom bringen, dort abschreiben und die originale dann wieder hierher bringen zu lassen."


    Auf einen Wink trat einer der ihn begleitenden Sklaven vor und breitete die Vollmacht für seinen Auftrag auf dem immernoch sehr vollen Schreibtisch aus.


    Vollmacht


    Hiermit statte ich, Procurator a Memoria, T. Decimus Verus, den Besitzer dieses Schreibens mit folgenden Kompetenzen aus.


    Der Besitzer dieses Schreibens handelt in meinem Namen. Was er sagt, habe ich gesagt.


    Der Besitzer dieses Schreibens erhält die Kompetenz in die Archive der Stadt zu blicken, die er gerade besucht. Die Duumviri haben diesem Folge zu leisten.


    Der Besitzer dieses Schreibens erhält das Recht Abschriften der Archive zu erstellen.


    Der Besitzer dieses Schreiben ist ein Gesandter der römischen Administration.


    Diese Vollmacht ist begrenzt für einen Zeitraum vom ANTE DIEM IV KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (29.1.2011/108 n.Chr.) bis zum ANTE DIEM VI ID MAR DCCCLXI A.U.C. (20.3.2011/108 n.Chr.).



    T. Decimus Verus


    "Ich hoffe alles geht so in Ordnung. Am einfachsten wäre es für uns beide, wenn Du mir einen Schreiber zur Verfügung stellst der mir in den Archiven hilft die Schriften zu finden. Dann bin ich so schnell es geht wieder weg und Du kannst Dich wieder Deiner Arbeit widmen"

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

  • Ursus war einfach nur noch müde. An Schlafen war kaum zu denken, selbst wenn er sich die Zeit dafür stahl, fand er keine rechte Ruhe. Die vielen Besucher, obwohl viele von ihnen abgewimmelt wurden, raubten ihm viel von seiner Kraft, die er anderweitig brauchen würde. Und schon kam der nächste, bevor er auch nur die Chance hatte, sich um das Anliegen des vorherigen zu kümmern.


    "Salve, Optio Maevius. Steh bequem und berichte." Hoffentlich keine neuen Katastrophen, sondern zur Abwechslung mal ein paar gute Nachrichten.

  • Spurius Maevius Scipio


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/f-roemer-soldaten/25.jpg]


    "Legatus.", dankte der Optio knapp und entspannte sich... so sehr, wie die Gegenwart des Legaten das überhaupt zuließ. Also nicht viel.


    "Ich habe zwei Dinge zu berichten. Eh.. der Tribunus Laticlavius ist wieder aufgetaucht, wurde von den wachhabenden Männern an der Castra in das Lazarett in den Thermen geschafft, als ihn die Seuche erwischte. Der..", stockte Scipio, als ihm gewahr wurde, dass er hier das Schicksal seines eigenen Vorgängers dozierte, "..Optio, der ihm zugeteilt war, starb am selben Tag an der Seuche im Lazarett. Eh.. nun. Der Duccius meint auf dem Weg der Besserung zu sein, die Medici sehen das allerdings kritischer, und er bittet um Befehle um sich wieder einbringen zu können. Eh.. das zum verlorenen Tribunen, soweit."


    Der Optio räusperte sich, als der für ihn prekärere Teil an der Reihe war. Alle hassten Deserteure, weil oft nicht nur diese bei Ergreifen bestraft wurden, sondern gleich die komplette Centurie mit. In diesen Tagen aber hatte sich ein unheilvolles Verständnis dafür entwickelt, wenn einer stiften ging. Auch wenn das für den Rest mehr Arbeit bedeutete. Sie wurden gehasst, aber verstanden. Das machte die Sache nicht viel besser...


    "Zwei Soldaten die sich unerlaubt von der Truppe entfernt haben.. eh... wurden heute aufgegriffen. Beim plündern eines... einer Villa Rustica im Süden. Der Centurio Villius will wissen, wie mit den Männern... in dieser Situation... umzugehen ist. Ehm... Legatus."


  • "Ah, ja... da war etwas.", nickte der Scriba bedächtig, bevor er einen Blick auf die Schriftrolle warf. Er war zu müde, um sich über den hochtrabenden Ton des Procurators zu echauffieren, allerdings nicht müde genug, um nicht doch zu merken, dass hier etwas nicht stimmte. Vor allem, als der Mann um einen eigenen Schreiber bat.


    "Nun... einen Schreiber kann ich dir leider nicht abstellen, denn wie du siehst sind wir nicht viele, und wir haben alle Hände voll damit zu tun die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Allerdings sagt dieses Schreiben auch garnichts davon. Und auch nicht davon, dass die Schriften nach Rom müssen um dort abgeschrieben zu werden.", der Schreiber lächelte matt, schien es hier doch ein kleines Missverständnis zu geben, "Aber ich denke, das wird auch gar nicht nötig sein. Der Besitzer dieses Schreibens erhält das Recht Abschriften der Archive zu erstellen. steht hier. Ist doch ganz einfach. Ich kann dir verschaffen, was du für deine Arbeit brauchst. Zugang zum Archiv, eine eigene Schreibstube, denn Platz haben wir im Moment beileibe genug, Talgkerzen, Papier, Tinte... alles. Natürlich wirst du eine Unterkunft brauchen, aber auch das ist im Moment kaum ein Problem. Nur.. eh... du wirst leider auf großartige kulinarische Sprünge verzichten müssen, denn... eh... die Versorgungslage mit Nahrungsmitteln ist immer noch etwas knapp. Aber wir arbeiten dran."


    Schon nahm der Scriba eine Tabula zur Hand, um gewisse Anweisungen zu schreiben, weiterhin lächelnd, die Sache doch noch so einfach in den Griff bekommen zu haben.


  • "Befehle? Er will Befehle?" Ursus' Blick verfinsterte sich und er schüttelte den Kopf. "Gib ihm folgenden Befehl von mir weiter: Er hat sich auszukurieren, und zwar gründlich! Die Ärzte werden ihm schon zu befehlen wissen und ich befehle ihm, ihnen zu gehorchen!" So weit kam es noch, daß der Germane ihm die Seuche hier verteilte. Nein, der sollte schön bleiben wo er war, bis er wirklich wieder einsatzfähig war.


    "Deserteure..." Das war schon schwieriger. Ursus legte nachdenklich die Hand an das Kinn. "Normalerweise würden wir sie einsperren und es Rom überlassen, das nötige Urteil zu sprechen. Aber hier und jetzt ist die Situation nun einmal anders. Wir brauchen jedes Paar Hände." Andererseits würde es ein schlechtes Signal an die Leute geben, wenn sie einfach weitermachen durften. "Sie werden unter Aufsicht bei der Bestattung der Toten mitarbeiten. Dafür sind eh kaum noch Leute zu bekommen und die Ansteckungsgefahr ist groß. Genau das Richtige für diese Kerle." So taten sie wenigstens etwas Sinnvolles und würden sicher von niemandem darum beneidet. "Optio, berichte mir, wie es in Deiner Einheit zur Zeit aussieht."

  • Zitat

    Original von Narrator Italiae
    ...


    Wenige war wohl noch geprahlt, aber er war einer davon, der gerade schwer beladen mit diversen Tabulae auf und Schriftrollen den Armen auf die beiden zukam. "Kann mal einer kurz?" meinte er und kämpfte mit den Rollen, die sich einfach immer wieder verselbstständigen wollten. "Verflixt und zugenäht. Ist Marcellus heute auch nicht gekommen?" Er hatte noch nicht bemerkt, dass da eine wohl wichtige Person stand. "Wenn das so weiter geht..." In dem Moment sah er, hinter dem Stapel, dass da wer Fremdes war. "Oh, verzeiht," meinte er und sah in Gedanken der Schriftrolle nach, die sein Kollege nicht schnell genug hatte auffangen können und nun zu Boden fiel. "Ich wollte Euch nicht unterbrechen." Nun ja, das nicht, aber die ganze Arbeit los werden, denn es wartete noch mehr auf ihn.

  • Zitat

    Original von Narrator Italiae
    "Ah, ja... da war etwas.", nickte der Scriba bedächtig, bevor er einen Blick auf die Schriftrolle warf. Er war zu müde, um sich über den hochtrabenden Ton des Procurators zu echauffieren, allerdings nicht müde genug, um nicht doch zu merken, dass hier etwas nicht stimmte. Vor allem, als der Mann um einen eigenen Schreiber bat.


    "Nun... einen Schreiber kann ich dir leider nicht abstellen, denn wie du siehst sind wir nicht viele, und wir haben alle Hände voll damit zu tun die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Allerdings sagt dieses Schreiben auch garnichts davon. Und auch nicht davon, dass die Schriften nach Rom müssen um dort abgeschrieben zu werden.", der Schreiber lächelte matt, schien es hier doch ein kleines Missverständnis zu geben, "Aber ich denke, das wird auch gar nicht nötig sein. Der Besitzer dieses Schreibens erhält das Recht Abschriften der Archive zu erstellen. steht hier. Ist doch ganz einfach. Ich kann dir verschaffen, was du für deine Arbeit brauchst. Zugang zum Archiv, eine eigene Schreibstube, denn Platz haben wir im Moment beileibe genug, Talgkerzen, Papier, Tinte... alles. Natürlich wirst du eine Unterkunft brauchen, aber auch das ist im Moment kaum ein Problem. Nur.. eh... du wirst leider auf großartige kulinarische Sprünge verzichten müssen, denn... eh... die Versorgungslage mit Nahrungsmitteln ist immer noch etwas knapp. Aber wir arbeiten dran."


    Schon nahm der Scriba eine Tabula zur Hand, um gewisse Anweisungen zu schreiben, weiterhin lächelnd, die Sache doch noch so einfach in den Griff bekommen zu haben.


    Auch wenn ihm das im Moment nun so gar nicht behagte und er durchaus das Recht gehabt hätte die Schriften einsammeln und nach Rom bringen zu lassen, ließ Gaius es bleiben und nickte dem Schreiber lediglich zu.


    "Gut. Den Schreiber oder irgendwen sonst, der sich in den hiesigen Archiven auskennt, brauche ich aber dennoch um die benötigten Schriften einzusammeln. Dein Angebot, was das Abschreiben der Schriften anbelangt nehme ich ebenfalls an. Auf meiner Liste stehen ohnehin nicht viele Schriftrollen, die es in Mantua zu kopieren gibt. Von daher werden meine 4 Schreibersklaven und meine Wenigkeit ausreichen, um alles in ein paar Tagen abzuschreiben. An wen muss ich mich denn wenden, um in den Archiven zurecht zu finden?"


    erklärte und fragte der Iulier freundlich. Er hatte keine Lust sich ob seiner genauen Anweisungen mit dem Mann zu streiten und ein paar Tage Urlaub hier oben in Norditalien würden ihm zum Ende seiner Reise hin auch gut tun. Dennoch müsste der Scriba eigentlich wissen, dass es normalerweise einem einzelnen Mann nicht möglich ist, dutzende Schriften in wenigen Tagen kopieren zu können. Immerhin hatte er für seine gesamte Reise insgesamt nur knapp 5 Monate Zeit und da blieb neben dem ständigen reisen nicht auch noch Zeit zum abschreiben.

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

  • Mitten in das Gespräch platzte der Artorier, der sich in den letzten Wochen als fleissige und vor allem ziemlich gesunde Hilfe in der Verwaltung herausgestellt hat, weshalb der ihm eigentlich vorgesetzte Scriba nur müde abwinkte und ihm diesen kleinen Lapsus durchgehen ließ.


    "Nö, Marcellus ist nicht da. Dafür hat sich Syrus gerade wieder sehen lassen, dabei dachten wir alle, er wäre tot. Oder schlimmeres. Nun...", antwortete er auf die Frage des Artorius, um gleich darauf in einer Idee die beiden zu verknüpfen, "Artorius Celer, dies ist Gaius Lucanus von den Iuliern. Er ist von der Kanzlei in Rom hergeschickt worden, um einige Dokumente in unserem Archiv zu kopieren. So wie du aussiehst, bist du eh auf dem Weg in die Richtung. Zeig ihm doch unser Archiv und wie er sich darin zurechtfindet."
    Die Ausführung beendete er mit einem Blick, der dem Artorier eigentlich klarmachen sollte, was er eigentlich wollte: dass man dem Burschen aus der Kanzlei bei Gelegenheit auf die Finger schaute, damit er keinen Schmu mit den kostbaren Dokumenten anfing.

  • Gaius sah sich um und erblickte erst jetzt den Mann der ebenfalls im Büro stand. Er war, wie er es selbst auch allzu oft in der kaiserlichen Administration war, vollkommen überladen mit Schriftrollen und offensichtlich im Stress.


    "Salve"


    sagte der Iulier freundlich, dann wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu.


    "Gut, so können wir es machen. Ich danke Dir für Deine Hilfe."


    Dann wandte er sich gut gelaunt dem Scriba zu und wies die 4, ihn begleitenden Sklaven, an, den Mann von seiner Ladung zu befreien und sie für ihn zu tragen.
    Dann fragte er fröhlich und freundlich lächelnd:


    "Sollen wir, ich bin Gaius Iulius Lucanus, Gesandter der kaiserlichen Administration?"


    Sim-Off:

    bei Interesse das hier weiter zu führen kannst Du gerne einen Thread für das nun folgende aufmache, Celer. Liegt bei Dir ;D

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Befehle? Er will Befehle?" Ursus' Blick verfinsterte sich und er schüttelte den Kopf. "Gib ihm folgenden Befehl von mir weiter: Er hat sich auszukurieren, und zwar gründlich! Die Ärzte werden ihm schon zu befehlen wissen und ich befehle ihm, ihnen zu gehorchen!" So weit kam es noch, daß der Germane ihm die Seuche hier verteilte. Nein, der sollte schön bleiben wo er war, bis er wirklich wieder einsatzfähig war.


    "Deserteure..." Das war schon schwieriger. Ursus legte nachdenklich die Hand an das Kinn. "Normalerweise würden wir sie einsperren und es Rom überlassen, das nötige Urteil zu sprechen. Aber hier und jetzt ist die Situation nun einmal anders. Wir brauchen jedes Paar Hände." Andererseits würde es ein schlechtes Signal an die Leute geben, wenn sie einfach weitermachen durften. "Sie werden unter Aufsicht bei der Bestattung der Toten mitarbeiten. Dafür sind eh kaum noch Leute zu bekommen und die Ansteckungsgefahr ist groß. Genau das Richtige für diese Kerle." So taten sie wenigstens etwas Sinnvolles und würden sicher von niemandem darum beneidet. "Optio, berichte mir, wie es in Deiner Einheit zur Zeit aussieht."


    Spurius Maevius Scipio
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/f-roemer-soldaten/25.jpg]


    "Sehr wohl, Legatus. Auskurieren und den Medici gehorchen.", ein kleines müdes Schmunzeln konnte Scipio sich dann doch nicht verkneifen als der Legat sehr deutlich auf die Anfrage des Tribunen reagierte. Wann hatte man schon einmal die Gelegenheit einen Offizier zu ärgern? Richtig, wenn ein noch höherer Offizier einem den Befehl dazu gab. Die kleinen Freuden des Soldatenlebens...


    "Unter Aufsicht zu den Bestattungen abkommandieren, jawohl.", nickte er den Befehl hinsichtlich der Deserteure ab. In normalen Zeiten wäre das wohl ein Gnadenspruch gewesen, aber Scipio erinnerte sich sehr genau daran, wie gewisse Centurionen ihre Leute quasi zu den Massengräbern der Legion prügeln mussten um sie noch irgendwie zur Arbeit zu bewegen. In diesen Tagen war der Dienst außerhalb der Stadt in etwa gleichbedeutend mit einem indirekten Todesurteil. Und wenn Deserteure dazu abgeurteilt wurden, mussten weniger pflichttreue Soldaten diese Arbeit verrichten.


    "Seit es im Lager genauso schlimm ist wie in der Stadt begrüßen meine Kameraden die Verlegung in die Stadt. Der zusätzliche Schlaf zahlt sich aus, allerdings wird jeder neue Krankenfall immer gleichgültiger hingenommen... auch opfern meine Männer weniger als noch vor einer Woche. Ich glaube, sie resignieren, Legatus.", druckste der Optio sich etwas um eine klare Ansage, kam schließlich aber doch mit dem Problem heraus, das ihn seit einer Weile umtrieb.


  • ..fand sich nach den Tagen seiner Krankheit wieder vor dem Officium des Legaten ein, dieses Mal allerdings in der Curia der Stadt. Natürlich war Vala alles andere als wieder genesen, aber nach den Maßstäben der Medici war er wieder einsatzbereit und nicht mehr ansteckend. Als Vala die Thermen verlassen hatte, hatte er die Stadt genauso vorgefunden wie er sie verlassen hatte: totenstill. Die sich erholenden Kranken hüteten also noch weiterhin ihre Casae, und es würde wohl noch etwas dauern bis man sich wieder auf die Straßen traute. Und bis dahin würde es noch einiges zu tun geben..


    "Salvete und Apoll mit euch.. zum Legaten, wenn möglich sofort.", grüßte er die anwesenden Scribae mit einem müden Lächeln, und blickte erwartungsvoll in Richtung der Tür, hinter der der Legat der ersten Legion die Fäden in der Stadt sponn.




  • Ein Schmunzeln, das war doch direkt ein erfreulicher Anblick. Ursus konnte sich schon denken, wie gern der Optio dem Tribun diese Nachricht überbrachte. Fast beneidete er den Mann darum, sich an der zu erwartenden gnieseligen Miene des Germanen erfreuen zu können.


    Die weiteren Nachrichten waren nicht so erfreulich. Ursus legte nachdenklich seine Hand an das Kinn. "Sie resignieren? Das ist nicht gut. Wir könnten es mit einem großen gemeinsamen Opfer versuchen, aber andererseits würden dabei wieder viele Menschen zusammenkommen und sich am Ende gegenseitig anstecken. An sich scheint die Lage langsam besser zu werden, ich fürchte nur, daß dies da draußen auf der Straße noch nicht zu bemerken ist. Hast Du einen Vorschlag, wie wir die Männer wieder ein bißchen aufrichten könnten?" Sicher würde er sich selbst auch noch Gedanken darüber machen, doch er wollte auch hören, ob der Optio sich bereits etwas überlegt hatte. Er war viel näher an den Männern dran als Ursus, von daher hatte er vielleicht Ideen, auf die Ursus niemals kommen würde.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    ..fand sich nach den Tagen seiner Krankheit wieder vor dem Officium des Legaten ein, dieses Mal allerdings in der Curia der Stadt. Natürlich war Vala alles andere als wieder genesen, aber nach den Maßstäben der Medici war er wieder einsatzbereit und nicht mehr ansteckend. Als Vala die Thermen verlassen hatte, hatte er die Stadt genauso vorgefunden wie er sie verlassen hatte: totenstill. Die sich erholenden Kranken hüteten also noch weiterhin ihre Casae, und es würde wohl noch etwas dauern bis man sich wieder auf die Straßen traute. Und bis dahin würde es noch einiges zu tun geben..


    "Salvete und Apoll mit euch.. zum Legaten, wenn möglich sofort.", grüßte er die anwesenden Scribae mit einem müden Lächeln, und blickte erwartungsvoll in Richtung der Tür, hinter der der Legat der ersten Legion die Fäden in der Stadt sponn.




    Die Augen der Scribae weiteten sich ungläubig, als der Tribun den Raum betrat. So als würde ein Geist vor ihnen erscheinen. Fast war es auch so, denn niemand hatte damit gerechnet, daß der Duccier wiederkommen würde. Alle hatten angenommen, daß es ihn erwischte. Denn es hieß, daß er sehr krank sein sollte. "Salve, Tribun. Warte, ich frage nach." Einer der Scribae erhob sich und verschwand für einige Zeit hinter der Tür, die Vala so erwartungsvoll angeblickt hatte. "Du kannst hineingehen."

  • Irgendwie hatte er in letzter Zeit das Gefühl, dass man ihm alle Aufgaben aufs Auge drückte. Sicher, er bekam viele und dazu auch noch einige mächtig verantwortungsvolle, aber alle waren es sicher nicht.
    Der Umgang mit den Aufgaben hatte aber auch dazu geführt -vermutlich mit der Pestis zusammen - dass er unbewusst ein größeres Selbstvertrauen erhalten hatte und ein Stückweit seine Naivität verlor. Noch immer war er in vielen Belangen der Naivling, aber sein Auftreten hatte sich in den letzten Wochen durchaus gewandelt. So wirkte er auch erstaunlich selbstbewusst - zumindest im Vergleich zu den Anfängen, als er nach Mantua kam - als er nun hier stand um Bericht zu erstatten. Eine große Ehre und eine verflucht große Pflicht. "Salve, Marcus Artorius Celer, mir wurde aufgetrage stellvertretend für die Curia dem Legaten zu berichten, damit er den aktuellsten Stand der Curia hat und wir gemeinsam etwaige weitere Schritte besprechen können. Quintus Vibius Bala hat die Aufgabe an mich delegiert, da er selber noch auf Rundtour ist um sich in der zu Mantua gehörenden Umgebung nach den Bewohnern zu erkundigen und Verlustlisten zu vervollständigen wie diverse andere administrative Aufgaben zu erledigen. Ist Aurelius Ursus zu sprechen?" Wahrscheinlich hatte er letztlich die Aufgabe aber auch nur bekommen, weil der Legat sein Patron war.

  • Der Scriba ahnte ja nicht, daß Celer der Klient des Legaten war, daher war er auch eher abweisend und kurz angebunden. "Der Legat ist sehr beschäftigt. Ich werde Dir einen Termin zukommen lassen. Wohin soll dieser geschickt werden?" Ständig wollte jeder mit dem Aurelier sprechen. Wenn er jeden vorlassen würde, dann müßte der Tag wohl vierzig Stunden haben, damit der Legat das alles schaffen konnte.

  • Nun gut, das würde Quintus Vibius Bala wahrscheinlich nicht passen, aber da musste er dann durch. Andererseits... er grübelte einen Moment und meinte dann. "Prinzipiell kannst Du den in die Schreibstube den Gang runter senden. Dort arbeite ich für gewöhnlich, wenn ich nicht gerade im Archiv beschäftigt bin. Wenn Du mir dann noch den Gefallen tun würdest und meinem Patron bezüglich des Termins ergebene Grüße ausrichtest, wäre ich Dir sehr verbunden." Vielleicht ein wenig dreist und früher hätte er sich dies niemals getraut, aber Frechheit siegte hin und wieder - wenn auch bei Weitem nicht immer.

  • Wie er das haßte! Konnten diese eingebildeten Kerls nicht gleich mit allen Fakten rausrücken? Der Scriba guckte ein wenig genervt. "Du bist sein Klient? Sag das doch gleich! Warte einen Moment." Er erhob sich und ging dann kurz in das Officium hinein, in dem der Legat zur Zeit arbeitete. Als er wieder herauskam nickte er. "Du kannst reingehen."

  • Er nickte ehrlich dankbar und meinte diesen Dank - den er in Worten zugleich ausdrückte - auch wirklich so. Das seine Frechheit siegen würde, damit hatte er nicht wirklich gerechnet. Dafür war er doch immer noch ein Stückweit zu naiv. Dennoch freute er sich über diesen kleinen Erfolg und betrat dann das Officium. "Salve Titus Aurelius Ursus, ich hoffe, ich störe nicht zu sehr." Er sagte es freundlich und respektvoll. "Ich wurde von meinem Vorgesetzten Quintus Vibius Bala gebeten bei Dir vorstellig zu werden und in seiner Abwesenheit einen Bericht über den aktuellen Zustand der Curia abzugeben. Hast Du einige Augenblicke Zeit?"

  • Vala nickte dem Scriba knapp zu und verschwand dann im Officium des Legaten, wo er sofort Haltung annahm...


    "Tribunus Laticlavius Duccius Vala meldet sich wieder zum Dienst, Legatus.", knirschte er dabei zwischen seinen Zähnen hervor als jeder Muskel in seinem Körper schmerzvoll gegen das Salutieren protestierte. Auch wenn er genesen war... erholt und gesund war etwas anderes. Aber was blieb ihm anderes übrig als die Zähne zusammen zu beißen und seine Pflicht zu tun? Richtig, garnichts. Er hatte sich hier zu beweisen, und durch seine eigene Infektion kostbare Tage verloren.


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