[Inficet Mantua in morbum incidet] Officium der Duumvirn

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ein Schmunzeln, das war doch direkt ein erfreulicher Anblick. Ursus konnte sich schon denken, wie gern der Optio dem Tribun diese Nachricht überbrachte. Fast beneidete er den Mann darum, sich an der zu erwartenden gnieseligen Miene des Germanen erfreuen zu können.


    Die weiteren Nachrichten waren nicht so erfreulich. Ursus legte nachdenklich seine Hand an das Kinn. "Sie resignieren? Das ist nicht gut. Wir könnten es mit einem großen gemeinsamen Opfer versuchen, aber andererseits würden dabei wieder viele Menschen zusammenkommen und sich am Ende gegenseitig anstecken. An sich scheint die Lage langsam besser zu werden, ich fürchte nur, daß dies da draußen auf der Straße noch nicht zu bemerken ist. Hast Du einen Vorschlag, wie wir die Männer wieder ein bißchen aufrichten könnten?" Sicher würde er sich selbst auch noch Gedanken darüber machen, doch er wollte auch hören, ob der Optio sich bereits etwas überlegt hatte. Er war viel näher an den Männern dran als Ursus, von daher hatte er vielleicht Ideen, auf die Ursus niemals kommen würde.


    Spurius Maevius Scipio


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    "Die Lupanare sind entweder geschlossen oder... nicht zu empfehlen.", ergab sich der Optio in einem Anflug von brutaler Ehrlichkeit. Viele der Lupae waren krank und nur aus reiner Verzweiflung noch in ihren Etablissements, verdienten aber kaum einen Dupondius und wurden oft auch von wütenden Ehefrauen aus ihren Lupanaren vertrieben weil diese Angst davor hatten, dass die Winde sich vor allem in den Freudenhäusern ausbreiten würden weil dort quasi jeder ein und ausging.


    "Meine Männer sind müde, ermattet und haben eine verdammte Angst... und seit das Holz für die Lagerthermen zusammengestrichen wurde um die Feuer für die Toten zu versorgen wird es auch keinen Deut besser. Ich glaube, das einzige was uns jetzt noch helfen kann ist ein Wink der Götter. Oder eine Versetzung in die Umgebung, um zumindest für einen oder zwei Tage Abstand vom Geschehen in der Stadt zu bekommen, Legatus."


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    Original von Marcus Artorius Celer
    Er nickte ehrlich dankbar und meinte diesen Dank - den er in Worten zugleich ausdrückte - auch wirklich so. Das seine Frechheit siegen würde, damit hatte er nicht wirklich gerechnet. Dafür war er doch immer noch ein Stückweit zu naiv. Dennoch freute er sich über diesen kleinen Erfolg und betrat dann das Officium. "Salve Titus Aurelius Ursus, ich hoffe, ich störe nicht zu sehr." Er sagte es freundlich und respektvoll. "Ich wurde von meinem Vorgesetzten Quintus Vibius Bala gebeten bei Dir vorstellig zu werden und in seiner Abwesenheit einen Bericht über den aktuellen Zustand der Curia abzugeben. Hast Du einige Augenblicke Zeit?"


    Ursus war müde. Ein Dauerzustand in letzter Zeit. Obwohl er sich immer mal wieder ein paar Stunden stehlen konnte zum schlafen, war es nie genug, immer wurde er wegen irgendwas geweckt. Als sein Klient eintrat, deutete er auf den Besucherstuhl. „Salve. Setz Dich doch. Wie schön zu sehen, dass Du wohlauf bist. Und für einen hoffentlich kurzen Bericht wird die Zeit schon reichen.“ Immerhin bekam er doch das eine oder andere mit, seit er hier in der Curia seine Stellung bezogen hatte.

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    Original von Titus Duccius Vala
    Vala nickte dem Scriba knapp zu und verschwand dann im Officium des Legaten, wo er sofort Haltung annahm...


    "Tribunus Laticlavius Duccius Vala meldet sich wieder zum Dienst, Legatus.", knirschte er dabei zwischen seinen Zähnen hervor als jeder Muskel in seinem Körper schmerzvoll gegen das Salutieren protestierte. Auch wenn er genesen war... erholt und gesund war etwas anderes. Aber was blieb ihm anderes übrig als die Zähne zusammen zu beißen und seine Pflicht zu tun? Richtig, garnichts. Er hatte sich hier zu beweisen, und durch seine eigene Infektion kostbare Tage verloren.



    „Salve, Tribunus.“ Ursus erwiderte den Salut und musterte den Duccier, der unübersehbar von seiner Krankheit gezeichnet war. „Mit dem Segen des Medicus? Du siehst noch nicht wieder sonderlich gesund aus.“ Nicht dass ihm der Mann hier zusammenklappte und ganz nebenbei ansteckte mit dieser fürchterlichen Krankheit. „Nimm Platz und sage mir zunächst, inwieweit Du wieder einsatzbereit bist.“ Für ihn sah es nicht so aus, als wäre der Tribun besonders belastbar.


  • Die Ideen waren zwar nicht schlecht, aber im Moment eher nicht durchführbar. Ursus atmete tief durch. „Sobald die Lage sich etwas entspannt, werden wir im Rotationsprinzip die Männer austauschen. In die Umgebung kann ich sie nicht lassen, bevor wir nicht sicher sein können, dass sie die Krankheit nicht weiter verteilen, aber dass alle eine Pause brauchen, das ist unübersehbar. Ich hoffe auch, dass wir nach und nach die in der Stadt eingesetzten Truppen verringern können. Ich sage Dir, wenn wir das alles hier überstanden haben, dann bezahle ich die Lupanare in dieser Stadt für einen Monat, damit die Männer ihre Anspannung loswerden können. Und sobald Geld im Spiel ist, kommen die Lupae auch zurück, da kannst Du sicher sein. Optio, mach ihnen klar, dass es nur noch eine kurze Zeit dauert. Daß wir die Götter auf unserer Seite brauchen. Ich würde es ihnen selbst sagen. Aber dafür müsste ich alle an einem Ort versammeln. Das ist aber genau das, was wir nicht machen können. Weder können wir die Männer überall abziehen, noch sind große Menschenansammlungen ratsam. Deshalb brauche ich meine Offiziere und Unteroffiziere. Dich also. Ihr müsst den Männern sagen, was ich sagen müsste.“ Er würde es viel lieber direkt versuchen. Aber es war nicht möglich. Nicht zu diesem Zeitpunkt.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus war müde. Ein Dauerzustand in letzter Zeit. Obwohl er sich immer mal wieder ein paar Stunden stehlen konnte zum schlafen, war es nie genug, immer wurde er wegen irgendwas geweckt. Als sein Klient eintrat, deutete er auf den Besucherstuhl. „Salve. Setz Dich doch. Wie schön zu sehen, dass Du wohlauf bist. Und für einen hoffentlich kurzen Bericht wird die Zeit schon reichen.“ Immerhin bekam er doch das eine oder andere mit, seit er hier in der Curia seine Stellung bezogen hatte.


    "Danke Patron,"meinte er und nahm den ihm zugewiesenen Platz ein. "Ich werde Dich auch nicht lange aufhalten. Ich habe hier eine Aufstellung der Posten, die es in der Curia gibt so wie der Personen, die sie besetzen. Wie Du feststellen wirst, sind fast 40% der Positionen vakant, weil die Inhaber entweder verstorben oder auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind. Vereinzelt kamen welche wieder. Viele Aufgaben werden derzeit von Scriba mit übernommen, welche eigentlich Magistrati oder weiteren Angestellten zugedacht sind. Dennoch bleibt immens viel liegen. Es werden neue Ausschreibungen gemacht werden für diverse Positionen, aber viel wird auch intern nach oben befördert werden müssen." Er reichte seinem Patron die Dokumente. "Die einzelnen Zuweisungen und Aufgabengebiete findest Du hier." Einen Moment schwieg er, ehe er fortfuhr. "Auch mir wurden diverse Aufgabengebiete zugewiesen, die normalerweise höherrangigen Angestellten zustehen." Er zögerte einen Moment. "Weshalb ich mich um eine der vakanten Positionen zu bewerben gedenke, um mich voll auf die Arbeiten in diesem Bereich konzentrieren zu können." Er wusste nicht, ob er es so ausdrücken konnte, so viel Erfahrung hatte er nicht mit demPatronatswesen, aber dennoch hoffte er auf die Unterstützung seines Patrons

  • "Ist schon gut. Für meine Klienten nehme ich mir die nötige Zeit." Tatsächlich hätte Celer wohl eine gute Weile auf das Gespräch warten müssen, wäre er kein Klient des Legaten. Ursus nahm die Aufstellung entgegen und warf einen Blick darauf. "So tragisch das alles ist: Du hast natürlich Recht, es werden Leute gebraucht. Und warum nicht die Gelegenheit nutzen, eine Stufe höher zu klettern? Meinen Segen hast Du dafür. Wer ist zuständig für die Personalentscheidungen?" Seine Augen suchten während der Frage in der Aufstellung nach einem Hinweis auf diese Person. "Und auf welche Stelle hast Du ein Auge geworfen?"

  • "Das Lazarett wird aufgelöst, da es keine weiteren Todesfälle mehr gibt. Die Kranken werden jetzt in den kleineren Tabernae der hiesigen Medici behandelt. Unsere Männer kommen zurück in die Valetudinaria des Castellums.", erläuterte Vala knapp die aktuellen Vorgänge, um damit gleichzeitig die Frage nach dem Segen der Medici zu beantworten und darzulegen was er schon initiiert hatte, konnte er sich doch kaum leisten auch nur den leichten Eindruck erwecken in einer Sekunde müßig gewesen zu sein, "Das wird heute und morgen unsere Leute beschäftigen, aber dafür darüber hinaus Kräfte freisetzen."


    Mit einem dankbaren Nicken ließ Vala sich nieder: "Naja... eine Armee kann ich in diesem Zustand sicherlich nicht schlagen. Aber mein Kopf funktioniert wieder, und von daher kann ich im Stab wieder von Nutzen sein."


  • Spurius Maevius Scipio


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    Man konnte dem Optio ansehen, dass ihn die Antwort des Legaten kaum glücklich stimmte. Aushalteparolen hatte er selbst schon zur Genüge ausgegeben. Allerdings hatte er nicht die Mittel, um die Lupanare in einer Welt nach der Seuche für eine Woche komplett umsonst freizugeben. Und die Aussicht auf ein paar Tage außerhalb der Stadt waren auch aufmunternder als die Aussicht auf die ganze Zeit unter Sterbenden Kameraden und Nichtkameraden. Und auch wenn die Durchhalteparolen seine Leute wohl kaum aufmuntern würden, so würden sie wenigstens nicht noch hoffnungsloser werden, wenn er vom Legaten ein paar handfeste Versprechen bekam.


    "Sehr wohl, Legatus.", brummte der Optio daher und versuchte dabei nicht allzu unglücklich auszusehen.


  • Er zuckte sachte die Schultern. "Nun, normalerweise die Duumviri oder der Ordo, so dieser in einer Stadt aktiv ist. Zum aktuellen Zeitpunkt... Ich muss gestehen, ich weiß es nicht genau. Es sind noch nicht wieder alle Leute da, die da sein sollten, wobei wir von den Männern mit Fragezeichen auch nicht wissen, ob sie geflohen sind oder heimlich dahingerafft und einfach stillschweigend verbrannt wurden. Momentan ist der höchstrangige zivile Mitarbeiter in der Curia wohl Cluvius Afer. Er ist zugleich der dienstälteste Magistratus in Mantua." Zumindest von den Lebenden. "Der nächstlogische Schritt ist sicherlich der Magistratus. Aktuell bin ich für die Bauaufsicht eingeteilt und würde dies auch gerne komplett übernehmen, mit allen Rechten und Pflichten. Aber ich würde auch gerne bei dem Wiederaufbau der Verwaltung helfen. Wir können hier wohl jede Hand brauchen."

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    Original von Titus Duccius Vala
    "Das Lazarett wird aufgelöst, da es keine weiteren Todesfälle mehr gibt. Die Kranken werden jetzt in den kleineren Tabernae der hiesigen Medici behandelt. Unsere Männer kommen zurück in die Valetudinaria des Castellums.", erläuterte Vala knapp die aktuellen Vorgänge, um damit gleichzeitig die Frage nach dem Segen der Medici zu beantworten und darzulegen was er schon initiiert hatte, konnte er sich doch kaum leisten auch nur den leichten Eindruck erwecken in einer Sekunde müßig gewesen zu sein, "Das wird heute und morgen unsere Leute beschäftigen, aber dafür darüber hinaus Kräfte freisetzen."


    Mit einem dankbaren Nicken ließ Vala sich nieder: "Naja... eine Armee kann ich in diesem Zustand sicherlich nicht schlagen. Aber mein Kopf funktioniert wieder, und von daher kann ich im Stab wieder von Nutzen sein."




    Eine wirklich klare Antwort war das nicht. Ursus runzelte die Stirn, nahm es aber einfach hin. Er war nicht das Kindermädchen des Ducciers. Wenn der meinte, er sei wieder dienstfähig und dies auch auf Nachfrage noch einmal versicherte, dann war er eben dienstfähig.


    „Dein Kopf arbeitet wieder, das ist gut zu hören. Aufgaben gibt es genug, wie Du Dir sicher denken kannst. Die Männer sind demoralisiert, sie brauchen dringend Aufmunterung und auch ein wenig Erholung. Erarbeite mir Dienstpläne, die nach und nach jeder Einheit ein paar freie Tage ermöglichen. Aber nächste Woche, wenn die dringendsten Angelegenheiten erledigt sind, brauche ich einen Tag, an dem alle da sind. Ich möchte die Truppe komplett antreten lassen, um ein paar Worte loszuwerden. Und ein paar Belohnungen. Berücksichtige das bei Deiner Planung.“



  • Es war nicht zu übersehen, daß der Optio noch nicht wirklich glücklich mit der Aussage seines Kommandanten war. „Optio, ich würde gerne jetzt sofort mehr für die Männer tun. Doch auch wenn wir die Talsohle offenbar überwunden haben, werden wir alle noch sehr gebraucht. Und wir können auch noch nicht sicher sein, daß wir die Seuche nicht weitertragen, daher kann ich nicht riskieren, die Männer mit den bisher verschont gebliebenen Menschen der Umgebung in Berührung zu bringen.“ Ursus atmete tief durch. „Ich werde mir heute noch die Zeit nehmen, alle Einheiten hier in der Stadt aufzusuchen. Und selbst mit den Männern sprechen. Vielleicht hilft das ein wenig weiter. Wir müssen nicht mehr lange durchhalten. Es wird bald soweit besser werden, daß wir die Männer für ein paar Tage hier herausholen können. Es wird noch schwer genug zu entscheiden, wer als erstes gehen darf.“

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    Original von Marcus Artorius Celer
    Er zuckte sachte die Schultern. "Nun, normalerweise die Duumviri oder der Ordo, so dieser in einer Stadt aktiv ist. Zum aktuellen Zeitpunkt... Ich muss gestehen, ich weiß es nicht genau. Es sind noch nicht wieder alle Leute da, die da sein sollten, wobei wir von den Männern mit Fragezeichen auch nicht wissen, ob sie geflohen sind oder heimlich dahingerafft und einfach stillschweigend verbrannt wurden. Momentan ist der höchstrangige zivile Mitarbeiter in der Curia wohl Cluvius Afer. Er ist zugleich der dienstälteste Magistratus in Mantua." Zumindest von den Lebenden. "Der nächstlogische Schritt ist sicherlich der Magistratus. Aktuell bin ich für die Bauaufsicht eingeteilt und würde dies auch gerne komplett übernehmen, mit allen Rechten und Pflichten. Aber ich würde auch gerne bei dem Wiederaufbau der Verwaltung helfen. Wir können hier wohl jede Hand brauchen."




    Den Namen hatte Ursus bereits mehrfach gehört in der letzten Zeit. „Ich werde mit dem Mann sprechen und versuchen, Dir einen besseren Posten zu verschaffen. Inzwischen dürftest Du Deinen Wert wohl bewiesen haben. Mein Wort sollte dann den Rest zuwege bringen. Magistratus, ja das halte ich ohnehin für einen angemesseneren Posten für Dich. Versprechen kann ich Dir nichts, doch Du kannst sicher sein, daß ich meinen Einfluß geltend machen werde. Tu Du derweil alles, um Deinen Wert deutlich zu machen.“ Eigentlich brauchte diese Stadt noch zwanzig weitere Celers, um wieder auf die Beine zu kommen. Motiviert und auch über das übliche Maß hinaus arbeitswillig war der Artorier jedenfalls.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Den Namen hatte Ursus bereits mehrfach gehört in der letzten Zeit. „Ich werde mit dem Mann sprechen und versuchen, Dir einen besseren Posten zu verschaffen. Inzwischen dürftest Du Deinen Wert wohl bewiesen haben. Mein Wort sollte dann den Rest zuwege bringen. Magistratus, ja das halte ich ohnehin für einen angemesseneren Posten für Dich. Versprechen kann ich Dir nichts, doch Du kannst sicher sein, daß ich meinen Einfluß geltend machen werde. Tu Du derweil alles, um Deinen Wert deutlich zu machen.“ Eigentlich brauchte diese Stadt noch zwanzig weitere Celers, um wieder auf die Beine zu kommen. Motiviert und auch über das übliche Maß hinaus arbeitswillig war der Artorier jedenfalls.


    Er nickte. "Ich werde mein Bestmöglichstes tun, so wie immer," erwiederte er ernst und aufrichtig. "Darf ich noch eine Empfehlung aussprechen?" Wahrscheinlich war dies nicht sein Recht oder seine Möglichkeit und wahrscheinlich waren auch die Empfehlungen hier nicht von Nöten, weil es ihre Aufgabe war, aber dennoch...

  • "Selbstverständlich.", nickte Vala seinen ersten Befehl nach seiner quasi-Wiedergenesung ab und verschwand nach der Bitte wegtreten zu dürfen um genau diesen Auftrag zu erfüllen. Dazu brauchte er allerdings erst einmal Informationen, welche Cohorte ihre Centuria in welche Contubernia aufgeteilt wo und wie welchen Dienst verrichten ließ, wie die Ausfälle aussahen und wie die Ausrüstung. Als er so in seinem improvisierten Officium, dass er sich mittlerweile mit einem anderen Tribun teilen musste, über den Plänen brütete, kam es ihm vor als hätte er einen Monat krank darnieder gelegen, und nicht nur knapp eine Woche.
    Und auch machte ihm das Denken immernoch arge Scherereien, weshalb er sich einen Scriba mehr zu Hilfe nahm um die Aufgabe zu lösen. Am Ende stand ein Dienstplan, der dreimal Gegengelesen wurde und immernoch recht brauchbar schien. Auch wenn sich kaum verhindern ließ, dass manche Contubernia weniger Freizeit bekamen als andere.


    Als er wieder im Officium des Legaten stand, hatte Vala auch alle Hände voll damit diesem den neuen Dienstplan zu erläutern: "Die Centuria die außerhalb der Stadtmauern bei den Massengräbern Dienst tun werden nicht ausgetauscht um weitere Ansteckungen nach dem Abflauen der Infektionen nicht zu provozieren. Dafür werden sie auch die ersten sein, die auf's Land geschickt werden. Es gibt einige verlassene Villae Rusticae die zur weiteren Ernährung der Stadt in ein paar Monaten wichtig sein werden und deshalb nicht vernachlässigt werden dürfen. Wenn mehrere Contubaerniae auf diesen ihr Werk verrichten dürfte es gleichzeitig der Sicherstellung der späteren Ernte dienen und dabei genug Freizeit für die Soldaten abfallen ihre geschundenen Geister zu entspannen." Was folgte war die Einteilung der aktiven Teile der Legion nach Beanspruchungsgrad, die in einem mehr oder eher minder ausgeklügeltem Rotationsprinzip die Stadt für einige Tage verlassen würden.


    "In neun Tagen wäre die Rotation dann abgeschlossen, und die Truppe könnte versammelt antreten. Nun stellt sich mir nur die Frage, wo du mit der Truppe sprechen möchtest. In der Stadt, um auch den Zivilisten, mit denen wir in den letzten Wochen gut zusammengearbeitet haben, deine Worte zukommen zu lassen, oder im Lager?"


  • Spurius Maevius Scipio


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    Es gab nichts irritierenderes für einen einfachen Soldaten als einen Offizier der sich vor ihm rechtfertigte. So war es Scipio auch äußerst unangenehm gerade den Legaten, der nur mit einem Finger schnippsen musste um seinen Befehlen Nachdruck zu verleihen in einer solchen Situation vorzufinden. Und was sollte man als Soldat auch groß dazu sagen? Das Heer stand und fiel mit seiner Hierarchie. Umso unbequemer war ihm nun die Wahl einer passenden Antwort, und das schlichte, aber effektive "Sehr wohl, Legatus." war alles, was dem sichtlich überforderten Optio in dieser Situation einfallen wollte.


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    Original von Marcus Artorius Celer
    Er nickte. "Ich werde mein Bestmöglichstes tun, so wie immer," erwiederte er ernst und aufrichtig. "Darf ich noch eine Empfehlung aussprechen?" Wahrscheinlich war dies nicht sein Recht oder seine Möglichkeit und wahrscheinlich waren auch die Empfehlungen hier nicht von Nöten, weil es ihre Aufgabe war, aber dennoch...


    Ursus lehnte sich ein wenig zurück. „Eine Empfehlung? Sprich offen, Celer. Du bist mein Klient, da brauchen wir uns nicht mit langen Vorreden aufhalten.“ Wenn es eine dumme Idee war, die Celer vorbringen wollte, konnte er ihm das schließlich immer noch klarmachen. Doch eigentlich war er davon überzeugt, daß sein Klient ein durchaus brauchbares Köpfchen hatte. Nur an Erfahrung fehlte es ihm noch.



  • Es war nicht schön, dass es zu Ungerechtigkeiten kam, doch Ursus musste einsehen, dass es nicht ganz ohne diese abgehen konnte. „Woher hast Du Kenntnis über die verlassenen Villae Rusticae?“ Schließlich konnten sie nicht einfach fremden Besitz in Anspruch nehmen. Land war niemals ohne Eigentümer, irgendwen gab es immer, der seinen Anspruch darauf geltend machte. Es hatte sicher niemand etwas dagegen, wenn die Legio den Besitz sicherte, sich um die Felder kümmerte und dafür einige Feldfrüchte erntete. Doch sie mussten auch darauf achten, dass sie es nicht übertrieben. Eine Aufgabe für einen der ritterlichen Tribune, wie Ursus fand.


    „Gut, gib diese Pläne an die Offiziere weiter. Sie sollen sofort umgesetzt werden.“ Das sollte helfen, die Moral der Truppe wieder zu stärken. „Nein, ich möchte nicht, dass die Männer sich mit den Leuten aus der Stadt in einen Topf geworfen fühlen. Die Männer sollen auf dem Exerzierplatz der Castra antreten. Die Menschen in der Stadt sollen von ihren gewählten Oberhäuptern wieder aufgerichtet werden, ein paar gibt es ja noch.“ Wäre er der Patron der Stadt, würde er dies vielleicht anders sehen. Doch er war der Meinung, dass die Legion auch so schon weit mehr geleistet hatte, als normal üblich war. „Du hast eng mit den Einheiten zusammen gearbeitet. Wenn Du also Vorschläge für Auszeichnungen hast, so äußere sie bitte bis spätestens morgen.“ Auch die anderen Stabsoffiziere würde er noch danach fragen.



  • Von seinen Offizieren und Unteroffizieren erwartete Ursus, dass sie Entscheidungen in seinem Sinne trafen, wenn er selbst nicht verfügbar war, um ihnen diese abzunehmen. Das konnten sie aber nur, wenn sie seine Anweisungen nachvollziehen konnten. Reine Befehlsempfänger konnte er in diesen Rängen nicht gebrauchen. Es war ein Glück für den Optio, dass Ursus die nur leicht erkennbare Verwirrung darauf zurückführte, dass der Optio ebenso müde war wie er selbst und dazu völlig überarbeitet. Da nun offenbar alles besprochen war, entließ Ursus den Mann. „Abi.“

  • "Einige Contuberniae die zur Nahrungsbeschaffung immer wieder die umliegenden Vici und Villae abgrasen haben vollkommen verlassene Rus vorgefunden.. oder solche, deren Bewohner mittlerweile die elysischen Felder bestellen und von unseren Leuten zügig verbrannt wurden. In Anbetracht der Krise wurden vom Duumvir Cluentius und den ihm verbliebenen Magistrati die Erbschaftsmeldungen ausgesetzt. Bis das wieder in Gang ist, tun wir den Erben vielleicht noch einen Gefallen... und ich würde mich lieber mit ein paar klagenden Erben auseinandersetzen als mit einer hungernden Stadt. So fern meine Sichtweise...", klärte Vala seinen Vorstoß außerhalb der Stadt auf, auf Anregungen oder Kritik seines Kommandeurs wartend.


    "Antreten lassen im Castellum, sehr wohl.", notierte Vala innerlich, wobei ihm dann gleich eine andere Idee kam, "Sobald die Lage sich wirklich entspannt hat, und wir keine neuen Krankenzahlen bekommen würde ich ein großes Opfer an Apoll und die Schutzgötter der Stadt ins Auge fassen um dafür zu bitten, dass das auch so bleibt. Ich würde... mich gerne persönlich um das Opfer kümmern."


    Die Frage nach den Soldaten, die sich besonders hervorgetan hatten war schon schwieriger zu beantworten, und so nahm Vala sich einige Sekunden des Nachdenkens bevor er einige Männer aufzählte, von denen er wusste, dass sie überlebt hatten und sich hervorgetan hatten. Dazu zählte ein Tiro, der bei der Bestattung der vielen Toten standhaft geblieben war als andere umgekippt waren. Oder ein Centurio, der es geschafft hatte seine Centurie trotz großer Ausfälle immernoch maßgeblich an der Sicherstellung der Wasserversorgung in den abgelegeneren Stadtteilen teilnehmen zu lassen. Ein Legionär, der gerade in der Hochzeit der Seuche die Häuser der Stadt aufgesucht hatte und sich so einem horrenden Risiko ausgesetzt hatte, nur um der Stadt zu zeigen, dass die Legion für sie da war, wurde auch von den Männern hoch gehandelt.


    "Und da wäre noch der Primus Pilus. In meiner Zeit im Lazarett hat wurde von ihm gesprochen, als hätte er Plünderer in der Stadt eigenhändig hinausgeworfen... und einer seiner Männer, der wohl seine Jungs aus dem brennenden Haus gebracht hatte. Ich weiß seinen Namen allerdings nicht, aber der Iulier wird da sicher mehr wissen.", zählte er weiterhin auf, "Nicht zu vergessen der Medicus Sextus Taurea, der im Lazarett großartige Arbeit geleistet hat und den Männern viel Mut mit seinem Wirken."


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