Beim politischen Abendessen, an dem Avianus an jenem Abend mehrere bedeutende Senatoren eingeladen hatte, musste einfach alles perfekt sein. Den ganzen Tag hatte der Aurelier mit den Vorbereitungen verbracht, pingelig auf die kleinsten Missstände hingewiesen, die von den Sklaven sofort bereinigt wurden. Bei einem Essen mit derart ranghohen Persönlichkeiten durfte er sich keine Panne leisten, denn letzten Endes wollte er mit dem Abendessen auch eine allgemein positive Stimmung bei seiner Kandidatur erreichen.
All jene akribischen Vorbereitungen führten dazu, dass bis zum Abend ein wundervoll mit Statuetten und exotischen Pflanzen geschmücktes, bis in alle Ecken blitzblankes Triclinium auf die geladenen Gäste wartete. In der Küche hatten die Sklaven schon ein Essen vorbereitet, welches sich mit "Gaumenschmaus" nur untertrieben bezeichnen ließ. Es war einfach für alles vorgesorgt, alle Geschmäcker sollten an jenem Abend bedient werden, von den Exotischen bis zu den Bescheideneren. Auch für Unterhaltung wurde gesorgt, denn zur rechten Zeit würden Tänzerinnen mit Musikuntermalung erscheinen.
Auch die personellen Anforderungen wurden geklärt, die Sklaven würden dauernd dafür sorgen, dass genug Speis und Trunk auf dem Tisch war. Leone hatte heute die Anweisung, allen Gästen ohne Umschweifen die Porta zu öffnen und sie in den Speiseraum zu geleiten.
Avianus selbst war fein herausgeputzt, wie es sich für einen patrizischen Kandidaten für den Cursus Honorum gehörte. Anlässlich des hohen Besuches ließ er sich seine beste Toga anlegen. Inmitten all der Vorbereitungen war er aber aufgeregt, hatte er doch nie ein Abendessen in diesem Umfang veranstaltet. Würde alles so laufen, wie er sich vorstellte? Konnte es dies überhaupt?
Sich mit diesen Gedanken beschäftigend verblieb er im Triclinium und wartete auf seine Gäste.
* Die eingeladenen Gäste dürfen sich hier ohne Umweg an der Porta dazuschreiben!