Zurück in der Villa, zog sich Faustina zurück und überließ es Chiomara, Aretas die Villa zu zeigen. Wo sollte sie anfangen? Vielleicht mit dem Atrium. "Ich zeige dir erst einmal die wichtigsten Räume der Herrschaften, einverstanden?" Sie bog nach links ab und linste vorsichtig hinein. Es war niemand da, also trat sie ein und wartete auf Aretas.
Ein kleiner Rundgang...
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Er ging ihr hinterher. Ihm blieb nicht viel übrig, er kannte sich hier nicht aus. In die Räumlichkeiten der Herrschaften, er war nicht begeistert. Kennenlernen musste er sie, damit er sich hier zurecht fand. Als Leibwächter war das wichtig. Er durfte sich keinen Fehler leisten. Nicht bei Domina Faustina. Dafür war Chiomara da, sie zeigte ihm alles und er konnte notfalls bei ihr fragen, wenn er am Anfang was nicht fand. " Wer wohnt hier alles in der Villa ? Auf wen muss ich aufpassen. Wer ist der Herr des Hauses und wer die Domina. Nicht das ich gleich einen schlechten Eindruck mache. "
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Nachdem er das Atrium ausgiebig begutachtet hatte, nahm sie ihn am Arm und zog ihn weiter. Die Arbeitsräume waren als nächstes dran, natürlich nur von außen. Aretas hatte viele Fragen, die sie ihm natürlich beantworten mußte. Sie nutzte dazu die einzelnen Räume, um ihn über alles zu informieren, was sie selbst wußte. Bislang hatte sie auch nur den Hausherrn kennengelernt, wenn man das überhaupt so nennen konnte. Daher konnte sie nur weitergeben, was man ihr erklärt hatte. Weiter ging es mit den Privatgemächern der Herrschaften, die ebenso nur von außen. Dabei klärte sie ihn darüber auf, wer der Herr, wer die Domina des Hauses war, wer die übrigen Bewohner, darunter auch Faustina, vor deren Räumen sie schließlich standen. "Hier warst du ja schon einmal, hier wohne auch ich." Bei der Erinnerung daran wurde sie knallrot und beeilte sich, an ihm vorbeizukommen. Sie führte ihn durch Triclinum und Apotheca und danach direkt in die Küche. "Hast du Hunger?"
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Durch die Villa mit vielen Erklärungen, die er sich garnicht alle auf einmal merken konnte. Das wichtigste der Hausherr. Dem musste er ja nicht unbedingt in die Arme laufen. Die Räumlichkeiten waren so zahlreich, dass er bald den Überblick verlor. Das wichtigste, die Räume die er täglich brauchte und die der Herrschaften hatte er sich gemerkt. Ahh, endlich der wichtigste Raum, die Küche. Und was er für Hunger hatte. „ Ja, einen kleinen Hunger.“ Eine große Schüssel Puls, Brot und Moretum, einen oder zwei Becher verdünnten Wein. Ihm lief das Wasser bei dem Gedanken im Mund zusammen. „ Eine Kleinigkeit so ein bisschen was.“ Chio, stell den Tisch voll Essen. Ich bin hungrig wie ein Wolf,sagten seine Augen. Die Leere im Magen wurde ihm immer bewusster.
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Er sah sie an wie ein hungriger Wolf, dass es schon fast komisch war. Bekam er denn im Stall nicht genug zu essen? Eine Kleinigkeit, die sollte er haben. Sie brachte ihm eine Scheibe Brot, und einen Becher Wasser dazu, stellte es auf den Tisch und setzte sich. Sein Gesichtsausdruck war ein Anblick für die Götter. Sie konnte nicht anders und lachte laut los. "Tut mir leid, ich hol dir was richtiges." Noch immer mußte sie lachen, stand auf und holte ihm die Leckereien, die er sich insgeheim wünschte, dazu verdünnten Wein. Immer noch vor sich hinkichernd, setzte sie sich zu ihm an den Tisch und schenkte sich selbst etwas ein. "Iss, und dann zeige ich dir, wo du schlafen kannst." Allmählich beruhigte sie sich wieder.
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AHHH..., nur ein Stück Brot und ein Becher Wasser. Sein Gesicht wurde immer länger, er wusste nicht was er davon halten sollte. Sein Magen rebellierte und fing an zu knurren. Und sie machte sich darüber lustig. " Heee, das ist nicht Lustig. Ich dachte es gibt Puls, Brot, Moretum und verdünnten Wein." Erleichtert stellte er fest, dass sie aufstand und das von ihm ersehnte auf den Tisch stellte. Verlegen sah er auf die Pulsschüssel. Als sie sagte iss, hielt ihn nichts zurück. Er nahm sich die Schüssel und schlug zu. Puls, jeden Tag zu jeder Mahlzeit. " MMhhh, das ist gut." kauend grinste er sie an, schluckte runter. " Ich schlafe nicht bei dir? Wie soll ich dann auf dich aufpassen?" gleich macht sie wieder ein grimmiges Gesicht und ignorierte ihn. "Keine Angst. Aber die Zelle, nein, die kommt nicht in Frage." Die leere Schüssel wanderte in die Tischmitte. Seine Hand streichelte zufrieden über seinen Bauch. Einen Schluck verdünnten Wein hinterher. Das nächste war dran. Er strich sich Moretum auf ein Stück Brot. Trank den Becher verdünnten Wein aus. Sein Stück Brot kauend sagte er zu Chio. "Danke für das Essen. Wir können gehen, ich bin neugierig wie groß mein neues Zimmer ist. "
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Das war ein Argument, aufpassen konnte er so nicht auf sie oder Faustina. Allerdings ging sie davon aus, dass sie zumindest in der Villa sicher waren. "Du könntest natürlich vor unserer Tür schlafen." Und noch während sie es aussprach, fiel ihr ein, dass er selbst das schon einmal getan hatte. Mit einem Grinsen im Gesicht nahm sie sich auch ein Stück Brot und biss ab. Er leerte in der Zwischenzeit die gesamte Schüssel. "Du meine Güte, wieviele Wochen hast du nichts gegessen?" Irgendwann war er dann doch fertig und augenscheinlich satt. Aber einfach so gehen, das ging nicht. Sie stand auf. "Gut, wenn du fertig bist, dann hilf mir, wir müssen hier alles wieder aufräumen und saubermachen."
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„ Wenn du wüsstest was da alles rein passt.“ Er grinste, was ihm gleich wieder verging als er das Wort Aufräumen und saubermachen hörte. „ Ich bin kein Küchensklave. Das sei hier ganz deutlich festgestellt.“ Aretas verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mürrisch an. Wie kam sie auf die Idee. Ihr Gesicht sagte wieder mal alles. Zuwiderreden wurden mit Mißachtung und Ignoranz bestraft. So wird das nie was. Widerwillig nahm er seine Schüssel und den Becher, wusch sie aus. Den Löffel leckte er sauber ab, hielt ihn ihr hin. „ Sauber.“ und grinste.
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"Nein, du bist kein Küchensklave, aber du kannst das gerne mit der Köchin ausdiskutieren." Und die war eigen, was ihre Küche anging. Während sie also die restlichen Sachen wegräumte, wusch er tatsächlich Schüssel und Becher ab. Chio war beeindruckt. "Sehr schön." Das mit dem Löffel war allerdings eine andere Sache. Grinsend nahm sie ihm den ab und schnippte ihn gegen seine Stirn, nicht fest. "Das üben wir nochmal." Mit verschränkten Armen stellte sie sich abwartend neben ihn, nachdem sie ihm den Löffel wieder in die Hand gedrückt hatte. "Na?"
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" Au... " er verzog das Gesicht und rieb übertrieben über die Stelle, grinste. Brummelnd wusch er den Löffel ab, hielt ihn Chiomara vor die Nase. " Die Köchin, die Köchin. Du warst das." Die Köchin schnippste bestimmt nicht nur mit dem Löffel. Er wollte gar nicht wissen was die auf dem Lager hatte. " Jetzt brauche ich ein Bett, mir brummt der Kopf von dem Löffel. Sonst lege ich mich in deins. Jawohl." Er nickt um sein Vorhaben zu bekräftigen. " Und wehe du schlägst mich nochmal, dann...ja dann....Was macht man mit einer kleinen Schwester die zickt?" nachdenklich sah er sie an, kniff ein Auge zu.
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"Na also, geht doch." Grinsend beobachtete sie ihn dabei, wie er brav den Löffel abwusch. Er war sauber und sie schnappte ihn sich. Was er nur andauernd in ihrem Bett wollte. Faustina wollte bestimmt keinen aufmüpfigen Sklaven bei sich im Zimmer. Während sie den Löffel wegräumte, vernahm sie seine Drohung. Ja, was würde er wohl machen, mit einer kleinen Schwester, die zickt? Neben den Löffeln lag ein großer Kochlöffel. Den nahm sie und drehte sich blitzschnell um. Noch, bevor er reagieren konnte, schlug sie ihm damit gegen den Oberarm. Diesesmal jedoch fester. "Was dann?? Was machst du dann mit mir??" Drohend kam sie auf ihn zu.
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„Autsch ! ...Heeeee !“ Jetzt schlug sie auch noch mit dem großen Kochlöffel, das hatte gezwiebelt. „Huch und nun kommt sie auch noch wie eine Harpyie über mich.... Hilfe ich habe Angst.“ lachte er, bis sie bei ihm war. Griff mit der Linken nach ihrem Handgelenk um dem Kochlöffel zu entkommen, legte den rechten Arm um ihre Taille, drückte sie schnell an sich, gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ließ sie los. Hielt nur die Hand mit dem Kochlöffel fest. „ So..., kleine Schwestern hat man lieb, drückt sie ganz fest, gibt ihnen einen Versöhnungskuss und verspricht ihnen, sie nicht übers Knie zu legen, wenn sie den großen Bruder nicht mehr schlagen.“ Reine Vorsicht, ließ ihn noch ein Stück mehr von Chiomara abrücken. So konnte er einem tretenden Fuß ausweichen, ohne noch schlimmere Erfahrungen zu machen. Triumphierend sah er sie an. „ Frieden, kleine Schwester?“
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Sie alberte ausgelassen mit ihm, lachte, machte ein extra furchteinflösendes Gesicht, stellte sich auf die Zehenspitzen, um größer zu wirken. Dann packte er ihren Arm, sie wand sich, aber er war stärker. Damit hätte sie rechnen müssen, hatte sie auch. Noch versuchte sie, ihn zu treffen, doch dann zog er sie fest an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Der Kuss, seine Nähe, das löste etwas aus, das sie verwirrte und das sie erst recht nicht wollte. Schlagartig änderte sich ihre Stimmung. Sie sah ihn an, er war albern, als wäre nichts gewesen. Das machte sie noch wütender. "Lass mich los!" Ruckartig entzog sie ihm ihre Hand und warf den Kochlöffel auf den Tisch. "Ich bin nicht deine Schwester..." grummelte sie leise vor sich hin. Sie konnte ihn kaum ansehen. "Meinetwegen Frieden. Ich zeig dir besser, wo die Sklaven schlafen."
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Heee, was war denn jetzt in sie gefahren? Gefiel ihr das Schwesterchen nicht, hatte er sie zu fest gehalten? Was war denn nun wieder los. Frieden, so schnell? Weiber! Kleine Zicke! Man konnte es ihnen nie recht machen. " Sag, was hab ich jetzt wieder falsch gemacht."brummelte er. Sie konnte einem richtig die gute Laune verderben. Mit hängenden Schultern trabte er hinterher. Man, wenn die immer so kompliziert sind, dann könnte man sich sowas glatt abgewöhnen.
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Wenn sie selbst wüßte, was mit ihr los war, dann könnte sie ihm auch eine Antwort geben, aber so... "Nichts." Was sollte sie auch sagen? An der Tür drehte sie sich noch einmal zu ihm, als wollte sie etwas sagen, entschloss sich dann aber anders und ging weiter. Ihre Wut war so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Jetzt tat es ihr fast leid, ihn so angefahren zu haben. Aber jetzt war es auch zu spät. Sie führte ihn noch noch ins Balneum und zeigte ihm dann den Garten. Es war schön heute und so blieb sie für einen Moment stehen.
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Sie sagte „Nichts“. Wollte was sagen , drehte sich weg. Das Nichts hatte aber heftige Auswirkungen auf sie. Ein Balneum sehr schön, ein Garten noch schöner. Ihn beschäftigte das „Nichts“. Die Sonne schien. Er kniff die Augen zusammen. „ So..., Nichts...“ und sah in den strahlenden Ball aus Licht. „ Nichst, verdirbt einem schnell die gute Laune. Sei nur vorsichtig.“ Murmelte er. „ Dagegen hilft Sonne und frische Luft.“ Er ging ein Stück in den Garten, sah sich um und kam zurück. „ Geht’s wieder oder drückt das „Nichts“ immer noch?“ Er lehnte sich in den Türrahmen, sah sie an und spielte mit einem dünnen Ast von einem der Bäume aus dem Garten.
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Wieso konnte er es nicht einfach auf sich beruhen lassen? Sie lehnte sich an den Türrahmen und sah ihm nach. Es hatte ihr gefallen, wie er sie im Arm hielt, aber er nannte sie Schwesterchen. Was wollte sie eigentlich? Er gefiel ihr kein Stück, sie konnte ihn nicht leiden und außerdem hatte er bereits eine wunderschöne Freundin. Was die bloß an ihm fand... Er kam zurück und riss sie damit aus ihren Gedanken. Wieso konnte er sie nicht einfach damit in Ruhe lassen? "Wenn du nicht endlich damit aufhörst, dann.. dann.. " Sie schnappte sich den Ast und hielt ihm den drohend vors Gesicht. "... dann mach ich da weiter, wo Faustina aufgehört hat." Ihre Drohung sollte ernst klingen, aber sie hatte nicht vor, ihm ernsthaft weh zu tun. Es klang ein wenig halbherzig und ein bisschen ihrer guten Laune kehrte nun auch zurück. Vielleicht war es tatsächlich die Sonne und die frische Luft.
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Sie drohte ihm schon wieder, gespielt, halbherzig, nicht überzeugend. Besserte sich ihre Laune etwa wieder? Ach ja, wo hatte Faustina aufgehört. Er sollte ihr Leibwächter werden. Der Garten war nicht ganz das, was man zum üben brauchte, aber er ging für bestimmte Sachen. „Sie sagte, du darfst mit zum Rennen kommen, das war es, womit sie aufgehört hat.“ Er sah sie mit leicht zusammengekniffenen Augen an. „ Bei den Spielen sind auch Gladiatorenkämpfe. Domina Faustina geht vielleicht hin, mich nimmt sie dann als Leibwächter mit.“ Er sagte das mit einem Brustton der Überzeugung, dass kein Zweifel aufkommen konnte. „Pass auf, der Türrahmen fällt gleich um. BUH.“
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Sie ließ den Ast sinken, er ließ sich nicht drohen. Zum Rennen mitkommen, das war nicht unbedingt erschreckend, oder doch? "Und das stört dich wahrscheinlich nicht im geringsten, nehme ich an." Wenigstens hatte er mit dem Nichts aufgehört. Zu den Rennen würde sie wirklich zu gerne gehen und die Gladiatorenkämpfe... interessant waren sie ja, aber manchmal war ihr das dann doch zuviel. "Du als Leibwächter, das kann ich mir immer noch nicht vorstellen." Sie beäugte ihn abschätzend und musste grinsen. "Pass auf, der Türrahmen fällt gleich um. BUH." Erschrocken zuckte sie zusammen und sprang zur Seite.
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Er konnte sich kaum halten vor Lachen. Reflexartig griff er zu und hielt sie fest. Sein Lachen war verstummt. Er sah sie nur flüchtig an und ließ sie wieder los. „ Entschuldige. Ich sollte solche Scherze lassen.“ Mit einem Mal merkte er wie sehr ihm Caelyn fehlte. Seine Finger ertasteten das kleine Stück Leder, in dem eine Strähne von ihr eingewickelt war, unter seiner Tunika. Er sollte sich ein Lederband zulegen, um es um den Hals hängen zu können.
Und schon fing er an zu vergleichen. Chio war, sie war wie die Jahreszeit in der es den einen Tag warm war und den nächsten eisige Schauer über das Land jagten. Und das bei ihr von einer Minute auf die andere. Damit musste er Leben lernen. Die nächsten Wochen, Monate?, Jahre? wohnten sie zusammen unter einem Dach. Er hatte massig zu lernen, wenn er da gut wegkommen wollte. Ja, er sah nicht wie eine Leibwächter aus, benahm sich nicht so wie es sein sollte. Viel Arbeit und er wollte sich nicht vor Chio und erst recht nicht vor der Domina und den anderen Herrschaften blamieren.
Seine Hände versteckte Aretas beschämt hinter dem Rücken. Bestimmt war es vorhin das Festhalten, was ihr nicht gefallen hatte und er hatte sie eben wieder angefasst, ungewollt aus einem Reflex heraus. „ Ähm, es...Du wolltest mir meinen Schlafplatz zeigen.“ Er blinzelte in die Sonne um sie nicht ansehen zu müssen.
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