Macro blickte ratlos und kein schlauer Spruch kam über seine Lippen. Der junge Herr riet von einer Salutatio ab. Er begründete seine Ansicht und sie leuchtete Macro ein, aber wie weiter, wusste er nicht. Woher sollte er wissen, ob der Gardesoldat Menecrates uneingeschränktes Vertrauen besaß? Seins jedenfalls besaß der nicht, der hatte mit Morrigan rumgemacht. Menecrates wiederum konnte von Mogontiacum aus nicht gewusst haben, wie sich die Iulier in letzter Zeit verhielten. Und nicht nur in der letzten Zeit, sondern seit seiner Abreise nach Germanien überhaupt. Dieser Antoninus sollte ja auch nur befragt werden, oder besser ausgefragt werden. Dazu musste der nicht vertrauenswürdig sein. Oder doch?
Macro kratzte sich im Nacken. Er verfluchte Linos‘ Plan, ihn alleine zu Felix zu schicken, denn nun stand er da und wusste nicht weiter. Linos hätte sicher munter weiterverhandelt, Macro hingegen schwieg.
Vermutlich wusste niemand in Rom, dass sein Herr trotz des Haftbefehls die 2. Legion munter weiter kommandierte. Und ob die Kunde vom Haftbefehl unter die Bevölkerung gelangt ist, oder nur im Kaiserhaus kursierte, wusste Macro erst recht nicht. Sie hatten während der kurzen Zeit auf dem Forum mehr abgerissene als angebrachte Plakate entdeckt.
Tja, und aus der Nummer hier musste er auch erst einmal wieder rauskommen.
"Ich weiß jetzt nicht, was ich sonst für meinen Herrn tun kann. Mit leeren Händen oder magerem Wissen können wir kaum zu ihm zurückkehren. Kannst du nicht vielleicht zu diesem Antoninus Kontrakt aufnehmen?" Macro erkannte einen Hoffnungschimmer am Horizont, aber auch nur deswegen, weil er nichts von den Absichten der Garde gegenüber den Claudiern wusste.