Helvetia Aviana et Tarasios

  • Langsam machte sich Silana mit der Casa vertraut. Sie versuchte sich Räume und Wege zu merken, damit sie nicht die Orientierung verlor. Schliesslich war die Casa Helvetia ein stattliches Haus und nicht so übersichtlich wie der Hof auf dem sie aufgewachsen war. Immer noch war sie von der Ausstattung fasziniert. Gediegen aber nicht übertrieben. Als sie das Atrium betrat, hört sie eine junge Frau mit einem Mann sprechen, so gleich sah sie beide. Offensichtlich war die junge hübsche Frau ein Familienmitglied das sie noch nicht kannte und der Mann ein Sklaven, dem sie auch noch nicht begegenet war. Zunächst fragte Silana sich, ob sie überhaupt stören sollte. Aber wie sollte sie die Familie, ihre Familie, kennenlernen, wenn sie nicht traute zu fragen?


    "Salvete", sprach sie leise die junge Frau an, "Mein Name ist Helvetia Silana. Ich hoffe ich störe Dich nicht?"-

  • Aviana hatte etwas irritiert gewirkt, als Tarasios nach den Verwaltungsarbeiten ihres Vaters fragte. Ja, was hatte er eigentlich genau gemacht? Das, was jeder Politiker in seiner Laufbahn absolvierte, wäre die richtige Antwort gewesen. Aber vermutlich könnte Tarasios damit nicht viel anfangen.
    >Naja, er hat eben den Cursus Honorum durchlaufen, ist nun Senator und hat viele Aufgaben am Kaiserhof bewältigt.< schilderte sie also das, was ihr bisher bekannt war. Nicht sehr viel. Dabei redete sie so viel mit ihrem Vater, aber all das betraf nunmal eher Philosophie und nicht Poliitik.
    >Sicherlich gibt es Essen, es gibt immer Essen. Hier muss niemand verhungern. Aber ich würde vorschlagen, wir gehen erstmal ins Atrium und beenden die Führung ganz offiziell. Dann werde ich mich gleichmal erkundigen, wo die Köchin gerade unterwegs ist, denn einfach an ihre Vorräte beigehen kannst du ja auch nicht.< meinte Aviana munter und verließ also in der Gewissheit, dass Tarasios ihr folgen würde, wieder die Küche um in Richtung Atrium zu wandern. Sie mochte die langen Wege in der Casa, sie gaben Gelegenheiten um sich immer wieder umzusehen. Wann es wohl nichts mehr zu sehen geben würde? Im Atrium stehen bleibend wandte sie sich wieder an Tarasios, nicht merkend, dass sich eine weitere Person näherte.
    >Ich denke jedenfalls, du wirst dich hier sicher bald zurechtfinden. Die Villa ist zwar groß, weist aber keine unüblichen Strukturen auf.< plauderte sie also, als sie die zaghafte Stimme vernahm und sich überrascht Silana zuwandte. Es verging ein plumper Moment des Schweigens, in dem Aviana etwas überrumpelt war. Helvetia Silana? Sie hatte den Namen mal irgendwann vernommen, als sie mit ihrem Vater über die Familie gesprochen hatte.
    >Hallo, ich bin Helvetia Aviana und das ist Tarasios.< deutete sie auf den Sklaven. Wie komisch diese Situation war, einer fremden Verwandten gegenüberzustehen. Nein, sie störte nicht, aber sie wusste nicht ganz, wie sie in dieser Situation handeln sollte.
    >Seit wann bist du denn hier?< fasste sie sich also ein Herz und eröffnete ein Gespräch.


    Sim-Off:

    Wir sind mittlerweile in die Küche gewandert, aber ich bin mal aufs Atrium eingegangen :)

  • Viele Aufgaben am Kaiserhof hatte er bewältigt? Das klang ja wirklich bemerkenswert. Scheinbar war der Vater wohl wirklich bemerkenswert, anscheinend diente Tarasios nun der Tochter eines wirklich hohen Tieres!
    "Und, wieso dient dein Vater nicht unserem neuen Kaiser?", fragte er Aviana interessiert.


    Er nickte Aviana zu, gab ein einfaches "In Ordnung." von sich und folgte ihr ins Atrium. Er stellte sich neben sie, immer einen Blick auf sie werfend und bemerkte dann auch die Dame, die sich den beiden näherte. Helvetia Silana.. Und scheinbar kannten die beiden sich wohl nicht. Zumindest war das dem Gespräch zu entnehmen.
    Wie merkwürdig, wenn man Verwandte erst in der Blüte des Lebens kennenlernte. Aber eigentlich war das wohl noch besser als kaum Verwandte zu haben. Tarasios würde nie Verwandte treffen. Er hatte niemanden. Er hatte nur sein Leben als Sklave, als Eigentum anderer.
    Er ließ die Damen reden und schwieg. Er würde erstmal nur zuhören, bis er zu Worte gerufen wurde. Das war nur höflich.

  • Aviana? DIE Aviana, von der sie schon gehört hatte. Viel gehört hatte. Etwas verlegen schaute sie Aviana an, obwohl Verlegenheit normalerweise nicht zu Silanas Wesenszügen gehörte.


    "Oh ich bin Gestern erst angekommen. Jetzt wollte ich mich mehr mit der Casa vertraut machen. Daher bin ich froh Dich getroffen zu haben."


    Das war nicht gelogen, denn sie kannte hier bis auf den kleinen Milo noch niemanden. Endlich hatte sie jemanden gefunden, mit dem man reden konnte.

  • Auf die Frage Tarasios' war Aviana nicht weiter eingegangen, die Anwesenheit Silanas hatte sie zu sehr aus der Routine gebracht. Irgendwie schämte sich die junge Helvetia, dass sie von Silanas Ankunft überhaupt nichts mitbekommen hatte. Aber sie wirkte auch etwas unscheinbar, im Gegensatz zu Aviana. Zwar war Aviana nie besonders hergerichtet, aber allein durch ihren munteren Geist stach sie vielen schon ins Auge. Sie ging immer fröhlich und lachend umher.
    >Das tut mir aufrichtig leid, dass ich dich bisher so vernachlässigt habe. Dein Schlafzimmer oben hast du sicher schon bezogen? Haben die Sklaven dir alles hergerichtet und dir die wichtigsten Räumlichkeiten schon gezeigt?< Solange war es noch gar nicht her, da war Aviana selbst noch vollkommen neu in der nun heimischen Casa. Darum bemühte sie sich, der eigenen Unsicherheit zum Trotz, der "Neuen" fröhlich zuzulächeln.

  • Sie fühlte sich wahrgenommen. Und antwortete freundlich:


    "Doch es ist alles zu meiner Zufriedenheit. Schöner kann man es nicht antreffen."
    Allerdings hatte sie gleichzeitig das Gefühl, das sie störte.


    "Ich will Dich aber nicht weiter belästigen.",


    Dann wandte sie sich zum gehen.

  • Aviana legte den Kopf leicht auf die Seite. Silana wirkte sehr verschüchtert, schlimmer noch als sie selbst. Sie war selbst nicht grad ein Vorbild an Offenheit und Aktivität gegebüber Unbekannten, aber Silana igelte sich geradezu ein.
    >Ach was, du störst nicht, ganz und gar nicht! Wollen wir uns vielleicht etwas Obst und Wein bringen lassen und uns etwas näher kennenlernen?< schlug sie also mit einem breiten Lächeln vor. Hoffentlich überfuhr sie nun ihre neue Verwandte nicht, aber irgendwo war Aviana auch sehr neugierig. Silana schien etwa in ihrem Alter zu sein - und das hatte doch was.

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