Zur Besetzung des Auctor-Postens der Acta Diurna

  • Zu einem passenden Zeitpunkt in einer der Senatssitzungen kurz vor Ende seiner Amtszeit ergriff Macer selber das Wort, um einen Gesetzesvorschlag einzubringen. "Senatoren, durch die amtierende Auctrix der Acta Diurna, Decima Seiana, ist der Wunsch an mich heran getragen worden, die Regularien zur Ernennung und Absetzung des Auctors zu vereinfachen und die gesetzliche Regelugnd en Gepflogenheiten anzupassen. Sie schlägt die folgende Änderung vor." Damit griff er zu einer Wachstafel und trug deren Inhalt vor.


    Codex Universalis, Pars Prima, § 7.2 Acta Diurna, Absatz 2


    alt: (2) Die Acta Diurna wird von einem Auctor geleitet der die Verfügungsmacht laut Absatz 1 kommissarisch wahrnimmt. Der Auctor wird per Decretum Senatus gewählt. Seine Amtsperiode entspricht in ihrer Dauer der des Cursus Honorum. Ein vorzeitigen Entlassung aus dem Amt bedarf hingegen einer 3/4 Mehrheit.


    neu: (2) Die Acta Diurna wird von einem Auctor geleitet, der die Verfügungsmacht laut Absatz 1 kommissarisch wahrnimmt. Der Auctor wird per Decretum Senatus gewählt. Seine Amtszeit endet mit seinem Rücktritt oder durch Abberufung durch den Senat. Für eine Entlassung aus dem Amt bedarf es jedoch einer 3/4 Mehrheit.


    "Ich unterstütze diesen Vorschlag und halte ihn für angemssen. Es wäre möglich, ihn darum zu erweitern, eine Berichtspflicht des Auctors gegenüber dem Senat ausdrücklich festzuhalten. Dagegen spricht, dass das Gesetz schon jetzt regelt, dass der Auctor die Verfügungsmacht nur kommissarisch wahrnimmt und sich daraus implizit ergibt, dass der Senat Berichte anfordern kann." Fragend blickte er in die RUnde, ob es Wortmeldungen dazu gäbe.

  • Noch immer nicht ganz wieder fit auf den Beinen aber dennoch geh fähig hatte sich Lucius in eine seiner ersten Senatssitzungen begeben. Demonstrativ saß er neben Vinicius Lucianus wie er es mit diesem besprochen hatte. Solange Quarto nicht da war hatte er diesen gebeten quasi stellvertretend als Patron zu fungierend. Aber hier hatte Lucius mal was das ihm mehr als merkwürdig vor kam. Er erhob sich und versuchte möglichst einen würdevollen Eindruck zu machen. Und hob den Arm bis auf höhe Ellenbogen um dem Consul zu signalisieren das er um das Wort bat. Als ihm ein Zeichen des selbe gewahr wurde begann er.

    „Patres Conscripti.
    Auch ich schließe mich den Ausführungen des Consuls Purgitius an. Es ist sicher nicht nötig den Auctor jährlich zu bestätigen. Aber eine Sache finde ich befremdlich wehrt mit Senatoren. Wenn wir hier im Kreise ein Gesetzt beschließen. Reicht es wenn sechzig Prozent der Senatoren dafür stimmen und hier in diesem Fall muss eine dreiviertel Mehrheit erbracht werden. Das heißt es reicht nicht dass mehr als die Hälfte des Senats mit dem Auctor unzufrieden ist. Nein mehr als Dreiviertel der Männer hier müssen erst unzufrieden sein biss etwas passiert. Ich schlage daher vor die Nötige Mehrheit auf die üblichen sechzig Prozent zu reduzieren. Einen jährlichen extra Bericht halte ich auch auf Grund dessen. Das der Senat so oder so Anrecht auf Berichte, wenn er sie für nötig hält, hat für unnötig.“

  • Naja, es kommt darauf an, wie diese Berichtspflicht ausgestaltet sein soll. wandte Hungi ein.


    Ein Bericht über die Finanzen der Acta zum Beispiel fände ich in einem jährlichen Turnus sehr sinnvoll. Mir persönlich würde dieser in schriftlicher Form genügen, der dann hier verlesen wird. Wenn Fragen hiezu auftauchen kann der Auctor immer noch ausführlicheren Bericht erstatten.

  • "Zwei sinnvolle Anmerkungen", stellte Macer fest und arbeitete mit seinem Stylus auf der Wachstafel. "In der Tat erscheint mir bei einer unbefristeten Amtszeit die Senkung der Hürde zur Entlassung angemessen. Auch den Wunsch nach einem regelmäßigen schriftlichen Finanzbericht kann ich unterstützen. Ich werde beide Anregungen in die Vorlage zur Abstimmung einarbeiten. Weitere Wortmeldungen?"






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  • Tatsächlich hatte Piso eine Meldung zu machen. Er hatte sich angehorcht, was Iulius Centho so sagte, und hatte sich beschlossen, ein Gegenargument zu konstruieren.
    “Patres Conscripti, ich für meinen Teil halte die Vorgabe eine Dreiviertelmehrheit für die Entlassung eines Auctors für sinnvoll. Schließlich handelt es sich um ein festes Amt, dass einen hohen Grad von Unabhängigkeit voraussetzt. Um diese Unabhängigkeit zu gewährleisten, muss sicher gestellt werden, dass der Posten ausreichend fest ist; nicht, dass sich eine Gruppe von Senatoren allzu leicht zusammenschließen kann, um den Auctor durch ihre Stimmen zu gefährden, und ihn somit zwingen, nicht Schlechtes und nur Gutes über sie, die Mitglieder besagter Interessensgruppe, zu schreiben. Von daher halte ich, wie gesagt, eine Dreiviertelmehrheit, also eine höhere Hürde, für eine Entlassung durchaus adäquat.“

  • "Ein jährlicher Finanzbericht ist meiner Ansicht nach durchaus begrüßenswert."


    Irgendwie fand Victor dann das Argument des neuesten Flaviers gegen eine Reduzierung der zur Abberufung nötigen Mehrheit etwas unüberlegt, weshalb er erbenfalls seine Stimme erhob.


    "Die Acta Diurna ist ein staatliches Mitteilungsblatt und deshalb sollte der Auctor überhaupt keine Unabhängigkeit vom Staat, vertreten durch den Senat hier, haben. Wenn sechzig von hundert Senatoren der Meinung sind, dass ein Auctor nicht länger tragbar ist, so ist dies auch keine "Gruppe", wie du das so schön nanntest Flavius Piso, sondern die Mehrheit. Ich sehe nicht so ganz ein, warum diese Mehrheit zwar dann die Acta Diurna per decretum senatus abschaffen kann, aber nicht den Auctor soll absetzen können. Also ich halte den Vorschlag von Iulius Centho für vernünftig."

  • "Ein äußerst naheliegendes Argument!", musste Macer dem Curator Viarum zustimmen. Dann wandte er sich an Flavius Piso, um auf dessen Einwände einzugehen. "Ich denke nicht, dass der Unterschied zwischen sechzig von Hundert und fünfundsiebzig von Hundert die Acta Diurna in der pflichtgemäßen Erfüllung ihres Auftrags behindern wird. Zumal gesetzlich festgelegt ist, dass die Acta Diurna Überparteilichkeit zu wahren hat und somit Sorgen um den zu großen Einfluss einzelner Interessengruppen ohnehin schon begegnet sein sollte Aber in der Tat wäre es unlogisch, wenn die Acta Diurna einfacher abzuschaffen ist, als ihren Auctor neu zu bestellen."






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  • Piso musste zähneknirschend innerlich zugestehen, dass Octavius Recht hatte. “Es stimmt wirklich. Tatsächlich stünde, wenn 60 Prozent der Senatoren den Auctor als unliebsam empfinden würden, jener Gruppe die Möglichkeit offen, um eine Gesetzesänderung durchzusetzen, die es ihnen erlaubt, den Auctor mit einfacher Mehrheit loszuwerden. Also gut, ich stimme der 60%-Marke zu.“ Mehr hatte er zu der Sache dann auch nichts mehr zu sagen, und beschloss, restliche Kommentare den Großköpfigen des Senates zu überlassen.

  • "Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen?", stellte Macer mit einem fragenden Blick in die Runde fest. "Dann bringen wir den Antrag in der nächsten Sitzung zur Abstimmung." Tatsächlich dauert es dann noch ein wenig länger, da der Amtswechsel dazwischen kam, bis die Vorlage dann tatsächlich zur Abstimmung auf der Tagesordnung erschien.






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