Chio stand schmunzelnd noch immer etwas abseits und fast unentdeckt. Die Rolle gefiel ihr. Das kleine Mädchen, das sie wie eine Verbündete verschwörerisch um stille Bestätigung bat und Aretas, der sie zwar bemerkt hatte, aber auch schwieg. Wie eine Spionin... Aber das war sie nicht, nicht wirklich. Still nickte sie dem Mädchen anerkennend zu. Die Idee, dem Ungeborenen etwas zu schenken, obwohl sie es gar nicht kannte, war mehr als großzügig. Die Kinder, die sie bis jetzt kennenlernen durfte, hätten niemals etwas freiwillig gegeben, eher sich genommen, was sie wollten. Aber ihr Wunsch war mehr als verständlich, sie konnte nur hoffen, Aretas würde ihn ihr gewähren.
Aber huch, was wollte er von ihr? Einen Brief sollte sie ihm schreiben helfen? Doch wohl nicht für seine Freundin. Möglicherweise auch noch Liebesschwüre und wer weiß, was noch alles. Allein der Gedanke ... Sie beschloss, zu gehen, bevor er Faustina verriet, dass sie hier war. Dem Mädchen zwinkerte sie noch einmal kurz lächelnd zu, hielt den Finger an die Lippen, um ihr zu sagen, sie solle sie nicht verraten und verschwand so schnell, wie sie gekommen war.